Lachen ist die beste Medizin! Nach dieser Devise lebt wohl auch Wayne Reinagel, ein amerikanischer Comedian und Schriftsteller, der 1994 sein Witzebuch “Official Joke Day Book” veröffentlichte und mit ihm den Tag des Witzes am 1. Juli ins Leben rief.  Wir nehmen den Tag gerne auf und schauen uns an, seit wann, worüber und wie die Welt lacht.

Der bislang älteste dokumentierte Witz geht zurück in die Zeit der Sumerer 1900 v. Chr. Übersetzt aus der Keilschrift ging diese Scherzfrage wie folgt:

  • Was ist seit undenklichen Zeiten noch nie passiert? – Eine junge Frau sitzt auf dem Schoß ihres Mannes und pupst nicht.

Auch wenn dieser Witz nun nicht mehr ganz so frisch ist, beweist dies, dass auch die Menschen früher nicht zum Lachen in den Keller gegangen sind. Ob die Sumerer außer Scherzfragen auch andere Arten des Humors kannten, wissen wir nicht. Heute jedoch bedienen wir uns weiterer Möglichkeiten, unsere Gesichtsmuskeln und unser Zwerchfell zu trainieren. Oft mischen sich Wortspiele in Scherzfragen ein, die sich durch ihre sprachliche Doppeldeutigkeit auszeichnen:

  • Was wird aus einem Waschbären, der ins Fitnessstudio geht? – Eine Waschmaschine
  • Was will ein BMW-Fahrer in der Gartenabteilung? – Er will Rasen
  • Was heißt “Ich meine es ernst” auf Polnisch? – Nowitzki
  • Was steht auf dem Grab eines Mathematikers? – “Damit habe ich nicht gerechnet.”

Das letzte Beispiel könnte man auch in die Kategorie des schwarzen Humors packen, hier sind uns die Briten jedoch Meilensteine voraus. Klassiker für den schwarzen Humor ist natürlich die Comedy-Gruppe Monty Python. Alleine der Film “Das Leben des Brian” ist durchgezogen von Witzen, die stark vom schwarzen Humor geprägt sind. Man erinnere sich an die Szene der Steinigung oder an das Lied: “Always look on the bright side of life”, das von allen Gekreuzigten zum Schluss des Filmes angestimmt wird. Der Text des Liedes ruft dazu auf, in jedem Schlechten auch etwas Gutes zu sehen, obwohl sie offensichtlich am Kreuz eines jämmerlichen Todes sterben werden. Spontan fällt uns auch eine Kampf-Szene aus “Ritter der Kokosnuss” ein. Bei dieser geht es um einen schwarzen Ritter, der, obwohl er ohne Zweifel bereits geschlagen wurde, weiterkämpfen möchte. Nachdem er weder Arme noch Beine besitzt, beendet er den Kampf mit den Worten “Ok, einigen wir uns auf Unentschieden!”.

Wird die Realität auf den Kopf gestellt und eine neue, oft bizarre Perspektive geboten, so ist die Rede vom absurden Humor. Ein Beispiel dafür haben wir natürlich auch parat:

  • Wiegt sich ein Elefant auf einer Blume sanft im Wind hin und her. Kommt ein Toastbrot vorbeigeflogen. Elefant, ganz verwundert: Sachen gibt’s!

Während in den USA harmlose Knock-Knock oder Pull-my-finger-Witze sehr beliebt sind, erfreuen sich Japaner am Scheitern anderer, was wir Deutschen unter die Kategorie Schadenfreude einreihen würden. Wir erinnern uns an “Takeshi’s Castle” eine japanische Filmproduktion aus den 90ern, in der es darum geht, die Burg von Takeshi einzunehmen. Doch bevor die Wettstreitenden die Burg erreichen, müssen sie meist unüberwindbare Hürden meistern. Dabei bleiben sie im Schlamm stecken, kämpfen mit überdimensionalen Waffen oder fallen unvorbereitet und auf komische Art und Weise ins Wasser. Der Slapstick sowie die übertriebene Kulisse, die dieses Scheitern begleitet, macht es für die Zuschauer um so lustiger. Wer diese Spielshow nicht kennt, sollte sie mal anschauen und je nach Kultur seine Reaktion teilen. Hierbei sollte man sich nicht wundern, denn jedes Land lacht im Internet unterschiedlich:

Thailand: 555 – (die Zahl fünf wird auf Thailändisch “ha” ausgesprochen).
Spanien:  jajaja
Brasilien: kkkk oder rsrsrs
Japan: www – Steht für “warai”, was auf Japanisch “lachen” bedeutet.
Südkorea: kkk oder kekeke – Ähnlich wie in Brasilien, wo das Klangmuster des Lachens durch “k” dargestellt wird.
Russland: xaxaxa – Das “x” wird wie ein hartes “h” ausgesprochen.
China: 233 (33…) – Der Zahlencode wurde früher für ein Emoji verwendet, das lachend am Boden liegt. Durch das Ergänzen weiterer 3en, wird die Heftigkeit des Lachens ausgedrückt.
Indonesien: wkwkwk – ist ein beliebtes Kürzel im Indonesischen, das das Lachen darstellt.
Griechenland: χαχαχα (hahaha) oder χεχεχε (hehehe)
Israel: חחח (haha) oder חחחח (hehe) – Im Hebräischen wird das Lachen oft mit dem Buchstaben “ח” (Chet) ausgedrückt, der ähnlich wie das deutsche “ch” ausgesprochen wird.
Arabische Länder: ههههه (hahaha) oder هاهاها (haha)
Italien: ahahah 

Fazit

Auch wenn wir online unterschiedlich lachen, so verbindet uns der Humor seit Menschengedenken. Tatsächlich gibt es noch eine Menge weiterer Arten, seinen Humor mitzuteilen. Zum Beispiel die Satire, die sich Übertreibungen und Ironie bedient, um Kritik zu üben. Anzügliche Witze, die mit sexuellen Anspielungen auf gesellschaftliche Tabus aufmerksam macht. Doch ganz gleich welcher heute euer Lieblingswitz wird: Lacht aus tiefstem Herzen und reiner Seele! Denn durch Lachen bauen wir nicht nur Stress und Ängste ab, sondern fördern das soziale Miteinander. Auch wir wollen Menschen zusammenbringen und helfen bei sprachlichen Barrieren. Gerade bei kreativen Wortspielen können Übersetzungen tatsächlich sehr herausfordernd sein, aber wir wissen: Wer zuletzt lacht, lacht am besten!



 

Quellen

 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

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