Jedes Jahr am 14. Februar feiern Millionen Menschen weltweit den Valentinstag – einen Tag, der ganz im Zeichen der Liebe und Zuneigung steht. Ursprünglich als religiöser Feiertag zu Ehren des heiligen Valentin begonnen, hat sich der Valentinstag mittlerweile zu einem globalen Phänomen entwickelt. In diesem Beitrag erfährst du, woher der Valentinstag kommt, wie er weltweit gefeiert wird und welche wirtschaftlichen Chancen er insbesondere im E-Commerce bietet. Zudem werfen wir einen Blick auf die Entstehung des Single’s Day als Pendant für Alleinstehende.

Der Valentinstag hat seine Wurzeln im alten Rom. Der Legende nach lebte im 3. Jahrhundert der Bischof Valentin von Terni, der christliche Paare regulär traute. Heimlich vollzog er jedoch Eheschließungen für Soldaten, denen Kaiser Claudius II. das Heiraten verboten hatte – ein Akt des Widerstands, der ihm letztlich das Leben kostete. Neben den Trauungen beschenkte Valentin die frisch vermählten Paare mit Blumen aus seinem Garten – ein Zeichen der Liebe, das seine Taten unterstrich. Als sein Widerstand gegen das Heiratsverbot bekannt wurde, ließ ihn Kaiser Claudius II. am 14. Februar 269 n. Chr. hinrichten. Später erklärte Papst Gelasius den 14. Februar zum offiziellen Gedenktag des heiligen Valentin. Von dort aus adaptierte die französische Aristokratie im 14. Jahrhundert die romantischen Bräuche, welche anschließend von englischen Dichtern unter dem Adel in England verbreitet wurde. Die Idee, sich an diesem Tag kleine Liebesgedichte und Geschenke zu überreichen, gewann schnell an Beliebtheit und konnte sich im 19. Jahrhundert aufgrund der Industrialisierung und Hochphase der Ausdehnung des British Empires weltweit verbreiten.

Die USA sind eines der Länder, in denen der Valentinstag besonders enthusiastisch gefeiert wird. Der Brauch wurde im 19. Jahrhundert durch britische Einwanderer eingeführt und entwickelte sich rasch zu einem kommerziellen Ereignis. Heute wird der Valentinstag in den USA nicht nur von Liebespaaren gefeiert, sondern auch von Freunden, Familien und Kollegen. Der Austausch von Valentinskarten, Pralinen und Blumen, ist weit verbreitet. Laut einer jährlichen Umfrage der National Retail Federation und der Prosper Insights & Analytics, planten die Amerikaner pro Kopf ca. 186 USD für Valentinsgeschenke ein (ca. 179 EUR, Stand 2024).  Dafür zogen sich die 35-44-Jährigen die weitesten Spendierhosen an und beteuerten mit Vorliebe zu Schmuck-Geschenken ihre Liebe zu Ihrer Partnerin oder ihrem Partner.

In Deutschland kam der Valentinstag erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch die amerikanischen Soldaten in Mode. Heute beschenken sich etwa 55 % der Deutschen mit einfühlsamen Aufmerksamkeiten. Besonders beliebt sind Blumen, romantische Abendessen und gemeinsame Erlebnisse. Dennoch feiern rund 50 % der Deutschen diesen Tag nicht, da er häufig als rein kommerzielles Ereignis betrachtet wird und schließlich nicht nur an einem Tag geliebt wird. Während in Deutschland materielle Geschenke wie Blumen und Schokolade im Vordergrund stehen, legen auch immer mehr Paare besonderen Wert auf gemeinsame Zeit.

In Japan verschenken Frauen traditionell am 14. Februar Schokolade an Männer. Ursprünglich gab es zwei Kategorien: „Giri-Choco“ (Pflicht-Schokolade) für Kollegen und „Honmei-Choco“ (Wahre-Liebe-Schokolade) für den geliebten Partner. Immer mehr an Beliebtheit gewinnt jedoch auch die „Tomo-Choco“ (Freundschaftsschokolade), Fami-Choco (Familienschokolade) und sogar die Jibun-Choco (Schokolade für sich selbst). Die Freundschaftsschokolade wird hierbei unter Freundinnen geteilt, während die Fami-Choco meist ausschließlich den Söhnen von der Mutter überreicht wird. Im Zeichen der Selbstliebe wird es zudem immer üblicher, dass Frauen sich an diesem Tag selbst mit oft sehr luxuriöser Schokolade beschenken, um sich an diesem Tag zu belohnen und zu verwöhnen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob sie in einer Beziehung sind oder nicht. Doch eigentlich ist es nur eine Frage der Zeit, dass die Frauen ebenfalls reichlich von ihren Männern beschenkt werden, nämlich genau einen Monat später, am sogenannten White Day (14. März).

Im Ursprungsland Italien ist der Valentinstag ein beliebter Anlass für romantische Ausflüge. Gerade Städte wie Verona (Heimat von Romeo und Julia), Rom, Venedig, Florenz, oder „Via dell’Amore“ (Weg der Liebe) in Cinque Terre sind Orte, die von Paaren aufgesucht werden, um dort romantische Stunden, Tage oder ein verlängertes Wochenende zu verbringen. Gerne werden auch spezielle Spa-Angebote gebucht. Dabei sind der Liebesbekundung keine Grenze gesetzt. Romantische Gedichte, Liebesbriefe, Blumen, Candle-light Dinner, die mit luxuriösen Valentinsmenüs (Menù di San Valentino) locken, das Befestigen von Schlössern an Brücken, um die ewige Liebe zu symbolisieren, und natürlich darf auch der fest-etablierte Baci Perugina mit einer romantischen Botschaft nicht fehlen.

E-Commerce: Die 5 umsatzstärksten Länder

Neben all der Romantik ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Valentinstag ein globales, äußerst lukratives Geschäft ist. Einige Länder generieren in dieser Zeit sehr hohe Umsätze, grade im Online-Handel. Basierend auf den globalen E-Commerce-Trends zählen China und den USA  zusammen mit Japan, dem Vereinigten Königreich und Deutschland, generell zu den größten E-Commerce Märkten, die sehr gut verstehen, auch den Valentinstag zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Nachdem China die Liste der höchsten Umsätze im E-Commerce anführt, soll dennoch erwähnt sein, dass der Valentinstag dort zwar seine Berechtigung hat, in Wirklichkeit jedoch eine sekundäre Rolle spielt, denn das Qixi-Fest ist dort das eigentliche Fest der Liebe. China ist dabei keine Ausnahme. Auch in weiteren Ländern dominieren andere Feste den Valentinstag. Dazu gehören beispielsweise Brasilien mit dem „Dia dos Namorados“ (Tag der Liebenden), der am 12. Juni gefeiert wird. Wales mit dem „St. Dwynwen’s Day“, der am 25. Januar gefeiert wird, und auch in Südkorea, Saudi-Arabien, Indien und Katalonien spielt der Valentinstag keine große Rolle.

Gut Ding will Weile

Um das volle Potenzial dieses lukrativen Anlasses auszuschöpfen, sollten Unternehmen frühzeitig eine gezielte Strategie entwickeln, die sowohl kulturelle Unterschiede als auch Konsumgewohnheiten berücksichtigt. Schnelle und zuverlässige Lieferungen sind ebenfalls essenziell, um die Erwartungen der Kunden zu erfüllen und Last-Minute-Käufe zu ermöglichen. Exklusive Angebote, wie Abo-Geschenke mit personalisierten Liebesbotschaften, Erlebnisgutscheine für gemeinsame Aktivitäten oder individuell zusammengestellte Blumensträuße, bieten eine attraktive Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen und den Umsatz signifikant zu steigern. Solche Angebote können die Kaufkraft steigern, weil sie zeigen, dass es nicht nur an einem Tag im Jahr darum geht, Liebe zu zeigen – und machen den Valentinstag zu einer schönen Gelegenheit, Zuneigung das ganze Jahr über zu feiern. Nachhaltige Geschenkverpackungen, die recycelbar oder wiederverwendbar sind, sprechen zudem umweltbewusste Konsumenten (z.B. Deutschland und Skandinavien) an und können einen Wettbewerbsvorteil bieten.

Indem Unternehmen auf kulturelle Unterschiede eingehen und ihre Strategien an lokale Präferenzen anpassen, können sie sich optimal positionieren. Bei der Internationalisierung lohnt es sich ebenfalls, mit professionellen Dienstleistern zusammenzuarbeiten, die sich dieser kulturellen Unterschiede bewusst sind und wissen, wie man die jeweilige Zielgruppe sprachlich am besten erreicht.

Fazit

Ob in den USA, Deutschland, Japan oder sonst wo auf der Welt – der Valentinstag verbindet Menschen und festigt Beziehungen. Während manche ihn traditionell, andere eher kommerziell feiern, bleibt eines gleich: Er ist ein Tag, an dem Liebe und Zuneigung im Mittelpunkt stehen. Und für all jene, die sich nicht angesprochen fühlen, hat sich aus diesem Anlass sogar der beliebte Single’s Day entwickelt, der besonders in China am 11. November gefeiert wird.

 

Die Eurotext AG wünscht weltweit:

❤️ Happy Valentine’s Day!❤️ 



Quellen

 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

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