In den Vereinigten Staaten markiert der 16. Mai den jährlich gefeierten National BBQ Day, der Amerikas tiefe Liebe zum Grillen hervorhebt. Der Duft von gebratenen Burgern, Rippchen oder gerösteten Marshmallows verbreitet sich in Hinterhöfen, Parks oder Stränden. Das amerikanische Barbecue ist eine Tradition, die so vielfältig und reichhaltig ist wie das Land selbst. Tatsächlich hat dieser Tag erst in den letzten Jahren durch die sozialen Medien an Popularität gewonnen, wann er genau ins Leben gerufen wurde, konnten wir bei unseren Recherchen nicht wirklich dingfest machen. Den Ursprung des Grillens soll Christoph Columbus von den Arawak-Völker aus der Karibik mitgebracht haben. Dass der Mai allerdings die sonnigen Sommermonate einläutet und somit die Grillsaison eröffnet, kann man auch hier in Deutschland überall erkennen. Doch wie sieht es in anderen Teilen der Welt aus? Schnuppern wir mal in andere Länder, in denen die Kunst des Grillens einen hohen Stellenwert einnimmt.

Deutschland

In Deutschland beginnt die Grillsaison, sobald die ersten Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen. Hier bevorzugt man meist Holzkohlegrills, die dem Grillgut ein besonders rauchiges Aroma verleihen, obwohl auch Gasgrills in den letzten Jahren weiter an Beliebtheit gewinnen, sind sie doch den Kohlegrills gesundheitstechnisch etwas überlegen. Gegrillt wird mit Freunden und Familie im eigenen (Schreber-) Garten, auf dem Balkon oder in öffentlichen Grillzonen und an Seen. Die Grillabende können dabei bis tief in die Nacht gehen und mehrere Runden beinhalten. Dabei ist die Auswahl an Grillgut enorm: von der klassischen Bratwurst über marinierte Spareribs bis hin zu feinen vegetarischen oder veganen Varianten. Was auf keinen Fall fehlen darf, ist der klassische Kartoffel- oder Nudelsalat – ja klar, die Buddel Bier natürlich auch nicht! Besonders beliebt ist das indirekte Grillen großer Fleischstücke, das sogenannte “Smoken”, eine Technik, die man sich von den amerikanischen BBQ-Meistern abgeschaut hat und dafür gut 3-4 Stunden einrechnen muss, bis das Fleisch fertig ist. Bei Fischliebhabern ist das Grillen des Fischs auf Buchenholzbrettern sehr beliebt, was dem Fisch ein unvergleichliches Aroma verleiht.

Argentinien

In Argentinien, dem Schlaraffenland der Rindersteaks, ist das Grillen, oder “Asado” (deutsch: geröstet), eng mit gesellschaftlichen Ereignissen verbunden, vermutlich liegt das auch daran, weil Argentinier das Grillen eines ganzen Fleischstückes bevorzugen, das mit unter auch mindestens mal eine Stunde garen muss. Ein typischer Asado-Grill besteht aus einem Metallkreuz, an dem das Fleischstück befestigt wird. Auch Innereien, wie Nieren, werden beim klassischen Asado als Delikatesse angeboten. Nach und nach wurde das Metallkreuz durch die Parrilla, ein gewöhnliches Metallgitter, auf dem das Fleisch über der heißen Kohle gegrillt wurde, abgelöst. Heutzutage sind sogenannte Santa-Maria Grills weitverbreitet. Die mit einer Breite von ca. 1,90 x 80 m außreichend Platz und Möglichkeiten bieten sein Fleisch perfekt zuzubereiten. Argentinier, brauchen außer dem puren Fleischgeschmack nicht viel Schnickschnack, sie bauen auf guten Wein und gute Gespräche.

Australien

In Australien, wo das Wetter fast ganzjährig warme Temperaturen hat, gehört Grillen zum Alltag und man kann sich prinzipiell an jedem Ort zum “laid-back Barbie” (deutsch: entspanntes Grillen) treffen. Ist der eigene Grill grade außer gefecht, werden an öffentlichen Grillplätzen Gasgrills angeboten, die per Münzeinwurf genutzt werden können. Beim australischen Barbie dominieren Gasgrills, da sie schnell heiß werden und eine saubere Handhabung ermöglichen. Typisch australisch ist das Grillen von Bangers, Lammkoteletts und Garnelen, aber auch exotisches Fleisch wie Känguru steht auf dem Menü. Ein besonderer Leckerbissen, den nur Insider kennen, ist die Verwendung von einheimischen Gewürzen wie Lemon Myrtle, die dem Grillgut eine zitronig-pfeffrige Note verleiht. Was wir Deutschen oder auch unsere amerikanischen Freunde beim australischen Grillen vermissen werden, sind die reichhaltigen Beilagen. Dies gleichen die Australier mit einer immer größer werdenden Auswahl an passenden Craft-Bieren aus.

USA

Am National BBQ Day zeigen die USA ihre ganze Vielfalt. Vom Low-and-Slow-Garen des Südens bis zu den scharf gewürzten Rippchen des Mittleren Westens, Amerikaner lieben ihr BBQ. Je nach Region variiert die Präferenz zwischen Holzkohle-, Gas- und sogar Pelletgrills. Ein echter Geheimtipp ist das langsame Räuchern von Brisket über Mesquite-Holz, eine Technik, die tief in der texanischen BBQ-Tradition verwurzelt ist und dem Fleisch ein unvergleichlich tiefes Raucharoma verleiht. Anders als in Australien sind amerikanische BBQ gut vorbereitet und selten spontan. Ein klassisches Grillmenü zum National BBQ Day könnte so aussehen: gegrillte Rippchen (natürlich mit einer Home-Made-Special-Marinade aus den geheimen Familienrezepten), Pulled Pork, Burger oder Hähnchen. Als Beilagen gönnt man sich gegrillte Maiskolben, Coleslaw (Krautsalat), oder Baked Beans. Für den Extra-Magen, den jeder für die Nachspeise bereithält, gibt es gegrillte Bananen oder Pfirsiche, die oft mit Eis serviert werden. Traditionell werden auch an Ende Marshmallows über der noch schwelenden Glut geröstet, was vor allem Kindern sehr viel Spaß bereitet!

Fazit

Was all diese Länder gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass Grillen weit mehr ist als das bloße Braten von Fleisch oder Gemüse. Es ist ein Ritual, das Menschen aller Länder zusammenbringt und der eigenen Kochkunst keine Grenzen setzt. Ob in der Wärme des australischen Sommers oder bei einem sonnigen Wochenende in Deutschland, Grillen ist eine universelle Sprache der Freundschaft und des Genusses. In jeder Kultur hat das Grillen eine einzigartige Form und Bedeutung. Während der US National BBQ Day eine Gelegenheit bietet, die amerikanische Version des Grillens zu zelebrieren, erinnert er uns auch daran, welchen Stellenwert das Grillen in anderen Ländern hat. Lassen Sie uns also heute den Grill anfeuern, egal wo auf der Welt Sie sich befinden – Bon Appetit!

Und wer sich einen Augenschmaus unserer kulinarischen Köstlichkeiten gönnen möchte, ist bei uns immer willkommen!



Quellen

 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

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