Der Januar 2026 bildet für den deutschen Maschinenbau und die Automobilindustrie einen entscheidenden Übergang: Nach dem Jahreswechsel werden Produktionslinien neu gestartet, Modell- und Projektplanungen konkretisiert und Lieferketten für das erste Halbjahr geplant. Gleichzeitig wirken sich Feiertage und Messen auf die Produktion aus. Dazu kommt, dass 2026 wirtschaftlich schwach startet. In vielen Branchen herrscht Unsicherheit, was das neue Jahr politisch und geschäftlich bringt und wie man die eigenen Weichen stellen soll. Der Januar ist damit weniger ein Monat der Spitzenproduktion, sondern ein Taktgeber für das gesamte nächste Industriejahr.
Feiertage als Einflussfaktor auf Produktion und Lieferketten
Der 1. Januar 2026 (Neujahr) ist bundesweit gesetzlicher Feiertag und fällt auf einen Donnerstag. In vielen Firmen wird die Produktion deshalb nicht vor dem folgenden Montag, dem 5. Januar starten. Besonders in Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Strukturen kann dies zu Verschiebungen in der Lieferkette führen, wenn internationale Zulieferer andere Feiertagsregelungen haben.
Der 6. Januar (Heilige Drei Könige) ist in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag und wirkt sich dadurch auf viele zentrale Industriestandorte aus. Gerade Baden-Württemberg und Bayern sind Schlüsselregionen für den Automobilbau, den Sondermaschinenbau und zahlreiche Tier-1- und Tier-2-Zulieferer. Während Werke in anderen Bundesländern regulär arbeiten, kann es an diesem Tag zu unterbrochenen Materialflüssen, verzögerten Freigaben oder eingeschränkter Erreichbarkeit kommen. Für Produktions- und Logistikplanung ist dieser regionale Feiertag daher nicht zu unterschätzen.
Der Januar als strategischer Messemonat für Maschinenbau und Automotive
Parallel zum operativen Wiederanlauf ist der Januar 2026 geprägt von mehreren Fachmessen, die für den Maschinenbau und die Automobilindustrie von Bedeutung sind.
Eine der zentralen Veranstaltungen ist die Euroguss in Nürnberg, die traditionell Mitte Januar (13.-15. Januar 2026) stattfindet. Sie gilt als europäische Leitmesse für Druckguss, Gusswerkstoffe und Gussmaschinen und ist eng mit der Automobilindustrie verknüpft. Themen wie Leichtbau, Elektromobilität, neue Legierungen, Energieeffizienz und automatisierte Fertigung stehen hier im Fokus. Für Maschinenbauer bietet die Euroguss zudem eine Plattform, um neue Anlagenkonzepte, Automatisierungslösungen und digitale Prozessketten zu präsentieren.
Ebenfalls im Januar findet die boot Düsseldorf statt (17.-25. Januar 2026), die über den Wassersport hinaus eine wichtige industrielle Dimension besitzt. Viele Technologien, die hier gezeigt werden – etwa Antriebssysteme, Werkstoffe, Fertigungstechniken oder Elektronik – stammen direkt aus dem Maschinenbau oder der automobilnahen Zulieferindustrie. Für Unternehmen mit internationalem Fokus ist die boot ein bedeutender Treffpunkt, um Exportmärkte zu erschließen und internationale Kontakte zu knüpfen oder weiterzuentwickeln. Dabei sind natürlich die Themen Fachübersetzung, Mehrsprachigkeit und weltweite, zielgruppengerechte Ansprache von Partnern und Kunden von großer Bedeutung. Wenn wir Sie bei Ihren internationalen Tätigkeiten unterstützen können, lassen Sie es uns gerne wissen!
Ergänzt wird der Messemonat durch die Internationale Grüne Woche in Berlin (16.-25. Januar 2026), die zwar nicht klassisch dem Maschinenbau zugeordnet ist, aber zunehmend an Bedeutung gewinnt. Hersteller von Landmaschinen, Antriebstechnik, Automatisierungslösungen und energieeffizienten Produktionssystemen nutzen die Veranstaltung für politische Gespräche, Verbandsarbeit und internationale Kontakte. Gerade vor dem Hintergrund nachhaltiger Mobilität und alternativer Antriebskonzepte bietet sie indirekte Impulse für die Automobilindustrie.
Auswirkungen auf Planung, Personal und Strategie
Für Maschinenbau- und Automobilunternehmen ist der Januar 2026 ein Monat der Feinjustierung. Die Kombination aus Feiertagen, Messeaktivitäten und noch moderater Auslastung ermöglicht es, sich strategischen Themen zu widmen. Dazu zählen unter anderem die Abstimmung von Investitionsentscheidungen, die Planung von Modellanläufen, die Bewertung neuer Technologien sowie die Neuverhandlung von Liefer- und Kooperationsverträgen.
Gleichzeitig bindet die Messepräsenz qualifiziertes Personal aus Entwicklung, Vertrieb und Management. Eine klare Priorisierung ist daher entscheidend. Unternehmen, die den Januar aktiv für Analyse und Ausrichtung nutzen, profitieren häufig von einem reibungsloseren Produktionsverlauf in den folgenden Quartalen.
Fazit
Der Industrie-Kalender im Januar 2026 zeigt für Maschinenbau und Automobilindustrie ein klares Bild: Wenige, aber wirkungsvolle Feiertage treffen auf einen der wichtigsten Messemonate des Jahres. Der Fokus liegt weniger auf maximaler Produktion, sondern auf Planungssicherheit, technologischer Orientierung und internationaler Vernetzung. Wer sich jetzt gut positioniert und die richtigen Entscheidungen trifft, hat 2026 die Nase vorn. Wir wünschen Ihnen einen guten Start und ein erfolgreiches Jahr 2026!
Quellen
- https://www.ferienwiki.de/feiertage/2026/de
- https://www.mdr.de/religion/religion/heilige-drei-koenige-dreikoenigstag-datum-ursprung-ledende-geschichte-112.html
- https://www.euroguss.de/de-de/alles-ueber-die-messe/vorschau
- https://www.boot.de/
- https://www.gruenewoche.de/de
Autor: Eurotext Redaktion
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