Bei der Übersetzung von Onlineshops, Websites, Werbematerial und technischer Dokumentation wollen viele im Unternehmen mitreden: Die Auslandsniederlassungen, der Vertrieb und seine Partner, Inhouse-Übersetzer, fremdsprachige Mitarbeiter, die Marketing-Abteilung etc. Das kann nur im Chaos enden! Wirklich? Ganz im Gegenteil! Mit den richtigen Strukturen lassen sich kundeneigene Ressourcen hervorragend und einfach in den Übersetzungs-Workflow integrieren.
Klare Strukturen schaffen
Der Volksmund weiß: Viele Köche verderben den Brei. Aber nur, wenn alle im gleichen Topf rumrühren. Wenn man hingegen frühzeitig für klare Strukturen sorgt, Hierarchien schafft und Zuständigkeiten klärt, kann auch ein großes Team brillante Ergebnisse erzielen.
Beispiel: Fachliche und stilistische Prüfung, Auslandsfreigabe
Ein Beispiel aus dem Arbeitsalltag: Ein Kunde vertreibt seine Waren über ein weltweites Vertriebsnetzwerk. Die Produkte aus dem medizinischen Bereich sind hochentwickelt, die Werbetexte und Handbücher entsprechend anspruchsvoll und in der Formulierungen präzise und zielgruppenoptimiert.
Damit diese Präzision auch in der Zielsprache garantiert wird, werden die Texte nach dem 4-Augen-Prinzip von Übersetzern und Korrekturlesern bearbeitet, die auf genau diesen Fachbereich und die betreffenden Textsorten spezialisiert sind und in Form von einschlägigen Styleguides und Terminologie- und Keyworddatenbanken entsprechend gebrieft wurden. Um aber genau den spezifischen Fachjargon des Unternehmens zu treffen und die optimale Kundenansprache zu gewährleisten, kann eine weitere Überprüfung und Abnahme durch Produkt- und Vertriebsspezialisten durchaus angebracht sein.
Um dem Kunden Kosten zu ersparen, Vertrauen zwischen Kunde und Übersetzungsdienstleister aufzubauen und um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen, sollten demnach genau die Experten mit ins Boot geholt werden, die am Ende mit den Übersetzungen arbeiten müssen: die Mitarbeiter in den jeweiligen Auslandsniederlassungen, im Produktmanagement und im Vertrieb.
Für die übersetzten Texte bedeutet das: Alle Ergebnisse werden von den Mitarbeitern im Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit den Übersetzern freigegeben. Mit minimalem Aufwand, für größtmögliche Qualität.
Beispiel: Integration von kundeneigenen Übersetzern
Ein Kunde aus dem Bereich E-Commerce hat interne Länderteams für seine diversen Zielmärkte aufgebaut. Die muttersprachlichen Mitarbeiter betreuen die fremdsprachigen Onlineshops und kümmern sich um den Support. Da die Länderteams die Produkte und die Ansprüche des jeweiligen Landes bestens kennen, möchte der Kunde die Mitarbeiter einerseits in den Übersetzungsprozess einbinden und andererseits optimal auslasten.
Mit einer serverbasierten Übersetzungsumgebung werden die Mitarbeiter des Kunden nach einem kurzen Training nahtlos in das bestehende Übersetzerteam integriert. Sie werden vom Projektmanagement des Übersetzungsdienstleisters und Leadübersetzern konstant betreut und geschult und können sowohl als Übersetzer, als auch als Korrekturleser fungieren. Dabei haben sie immer Zugriff auf den Übersetzungsspeicher (Translation Memory), die Terminologie-Datenbank sowie auf weitere technische Ressourcen und Referenzen wie QA Tools, Styleguides und mehr.
Kurz gesagt: sie arbeiten in einer professionellen Übersetzungsumgebung gemeinsam mit externen Übersetzerteams. Keine Investitionen in eigene Systeme, kein Unterhalt, keine Wartung. Und alles voll skalierbar.
Beispiel: Unternehmensweites Terminologie- und Keywordmanagement
Im Bereich der Industrie ist ein tadelloses und kontinuierliches Terminologie-Management von höchster Bedeutung und unabdingbar für die Qualität der Produkte und Akzeptanz der Dokumentation. Eine ergiebige und technologisch korrekt angelegte Terminologie-Datenbank ist wichtigster Bestandteil der finalen und softwaregestützten Qualitätssicherung einer Übersetzung gemäß SAE J2450, da hier Fehler und Inkonsistenzen entdeckt werden, die ein Mensch bei der Übersetzung und Korrekturlesung eventuell übersieht.
Ähnlich verhält es sich im E-Commerce. Neben warengruppenspezifischen Begriffen sind es vor allem aus SEO-Sicht die Keywords, die entsprechend gründlich zu recherchieren, zu verifizieren und konstant in den SEO-relevanten Textsorten zu platzieren sind. Ansonsten ist die Übersetzung von Kategorien, Artikeltexten und weiteren SEO-relevanten Textensorten nichts wert und die Performance des Online-Shops leidet.
Die Lösung sind einheitliche Terminologie- und Keyworddatenbanken. Diese werden vom Kunden und dem Übersetzer gemeinsam erarbeitet und unternehmensweit zur Verfügung gestellt. Bei allen weiteren Übersetzungen liegen den Redakteuren, allen weiteren internen Mitarbeitern und den externen Übersetzern somit verifizierte Begriffe inklusive detaillierten Styleguides zur Verwendung vor. So werden Fehler von vornherein vermieden und die unternehmensweite Terminologie, Keywords und das Corporate Wording sind immer auf dem aktuellsten Stand.
Zusammenarbeit in allen Bereichen
Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, wie Kunden-Mitarbeiter oder -Partner in eine professionelle Übersetzungsabwicklung integriert werden können. Ziel ist dabei immer, vorhandene Ressourcen zu nutzen und damit die Qualität zu erhöhen und Kosten zu senken. Mit der richtigen Technologie und Organisation steht dem nichts im Wege.
Autor: Eurotext Redaktion
Wir erklären, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu Übersetzungsprojekten und erläutern Technologien und Prozesse. Außerdem berichten wir über aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.
Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beiträgen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung dar und können eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.