Manchmal muss es bei einem Übersetzungsprojekt ganz besonders schnell gehen. Dann ist es gut zu wissen, wie es sich beschleunigen lässt, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen. Dabei können sowohl der Übersetzungsdienstleister als auch der Kunde Ihren Teil dazu beitragen, dass keine Zeit verloren geht.

Nur übersetzen lassen, was noch nicht übersetzt wurde

Dank moderner Übersetzungstechnologien lassen sich Projekte heute sehr viel schneller umsetzen als noch vor ein paar Jahren: Übersetzungsspeicher (Translation Memorys) enthalten sämtliche Übersetzungen, die für den Kunden angefertigt wurden. Vor Beginn einer Übersetzung wird automatisch geprüft, welche Teile des Textes bereits übersetzt vorliegen. Diese “Alt-Übersetzungen” werden dem Übersetzer dann automatisch vorgeschlagen und sparen auf die Weise nicht nur Geld, sondern auch viel Zeit.

Flexible Projekt- und Länderteams

Länderteams bestehen je nach Anforderung aus verschiedenen Projektleitern, Fachübersetzern, Korrektoren, Lektoren, Terminologen etc. Vorher festgelegte Zuständigkeiten und klare Aufgabenverteilungen beschleunigen sämtliche Arbeitsabläufe. Und sollten einmal Fragen oder Probleme auftauchen, hat dank übersichtlicher Hierarchien jeder einen Ansprechpartner, den er kontaktieren kann. So werden Verzögerungen frühzeitig vermieden.

Moderne Übersetzungsumgebungen erlauben außerdem, die Projekte und Texte gleichzeitig von mehreren Personen bearbeiten zu lassen. Bei sehr umfangreichen oder zeitkritischen Projekten ist es dadurch möglich, flexibel auf die Situation zu reagieren und kurzfristig weitere Mitarbeiter zuzuweisen. Damit das reibungslos klappt und die Einarbeitung schnell vonstattengeht, ist es natürlich notwendig, alle Prozesse und Anforderungen vorher in Styleguides festzuhalten und diese den neuen Mitarbeitern zugänglich zu machen.

Optimierte Daten und festgelegte Workflows

Gerade bei Übersetzungen von Onlineshops und Webseiten stellt sich die Frage, in welcher Form die Daten zwischen den beteiligten Systemen übertragen werden. Häufig lassen sich verschiedene Formate wählen. Manche sind für die Weiterverarbeitung besser geeignet als andere. Hier sollte gemeinsam geklärt werden, welche Möglichkeiten bestehen und wie sich das auf den gesamten Workflow auswirkt. Spezielle Austauschformate, die nur die wirklich benötigten Daten ohne Ballast enthalten, sorgen nicht nur für geringere Datenmengen, sondern auch für eine schnellere und unproblematischere Bearbeitung. Mehr Daten bedeuten oft mehr Aufwand bei der Aufbereitung – das kann zu zusätzlichen Verzögerungen führen.

Gleiches gilt für die gesamten Arbeitsabläufe von der Textauswahl über den Datenversand bis zum abschließenden Import. Möglicherweise lassen sich einige Schritte mit einfachen Mitteln automatisieren oder sogar ganz vermeiden. Jede Stunde, die im Vorfeld in eine saubere Planung des Workflows investiert wird, kann am Ende vielfach eingespart werden.

Integration von Kundenressourcen

Die abschließende Qualitätskontrolle kann zu einem Posten werden, der letztlich deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, als ursprünglich geplant war. Vor allem, wenn nachträglich Korrekturen oder Änderungen manuell eingepflegt werden müssen. Um das zu verhindern, sollten alle am Projekt Beteiligten möglichst eng zusammenarbeiten. Idealerweise wird der Kunde direkt in den Workflow eingebunden, zum Beispiel bei der Freigabe von Übersetzungen oder Terminologie oder beim Korrektorat. So können Korrekturen noch während des Übersetzungsprozesses berücksichtigt und aufwändige Nacharbeit vermieden werden.

Fazit: Schnell und auf jeden Fall gut

Beschleunigung von Übersetzungsprojekten darf nicht zu Lasten der Qualität gehen. Neben den hier genannten Optimierungsmöglichkeiten ist es tatsächlich empfehlenswert, immer auch einen Blick auf die Texte selbst zu werfen: Muss wirklich alles zum selben Zeitpunkt fertig werden oder kann ich priorisieren? Und natürlich: müssen wirklich alle Texte übersetzt werden oder kann ich ein wenig besser selektieren. Ein zweiter Blick lohnt sich!




autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

Wir erklären, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu Übersetzungsprojekten und erläutern Technologien und Prozesse. Außerdem berichten wir über aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.

 

Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beiträgen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung dar und können eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.