Wenn Sie mit Ihrem Onlineshop international erfolgreich sein wollen, ist der wichtigste Punkt natürlich, den eigenen Onlineshop möglichst perfekt zu internationalisieren. Wenn Sie aus der Masse herausstechen wollen, ist die Arbeit mit einer professionellen Übersetzung allerdings nicht getan. In unserer Reihe Internationalisierung – und dann? wollen wir deshalb Tipps geben, die Sie im Rahmen der Internationalisierung unbedingt berücksichtigen sollten.

Das Shoplayout

Schon beim Seitenaufbau gibt es nationale Unterschiede: Kunden haben eine bestimmte Vorstellung davon, wie ein Onlineshop aussehen sollte. Man spricht hier von „Mental Maps“. Aufgrund der eigenen Erfahrung hat jeder ein relativ genaues Bild im Kopf, an welchen Stellen sie welche Funktionen und Informationen finden. Im deutschen Sprachraum findet sich beispielsweise die Hauptnavigation meistens oben, die zweite Navigationsebene direkt darunter oder auf der linken Seite. Die rechte Seite stellt weiterführende Informationen zu verfügung – hier finden Sich häufig die Angaben zu Ansprechpartnern, Hotlines oder Produktempfehlungen. Wichtige Links wie “Kontakt”, “Impressum” oder auch die Sprachauswahl finden sich meist ganz oben rechts und zusätzlich im Footer ganz unten auf der Seite.

Wenn Ihre Internetpräsenz deutlich von dieser Vorstellung abweicht, finden sich die Kunden nicht intuitiv zurecht. Die Folge ist Frustration – die Kunden fühlen sich überfordert und verlassen Ihren Shop wieder. Orientieren Sie sich deshalb bei der Gestaltung am Aufbau großer Onlineshops des jeweiligen Landes, da die Erwartungen in jedem Land und jeder Kultur unterschiedlich sein können. Mit einer nutzerorientierten Gestaltung erreichen Sie eine höhere Zufriedenheit, die Kunden bleiben länger in Ihrem Shop und somit kann die Konversionsrate deutlich gesteigert werden.

Ladezeiten und Performance

Nachdem der Aufbau des Onlineshops an den jeweiligen Zielmarkt angepasst wurde, sollten Sie die Performance optimieren. Eine neue Studie hat ergeben, dass etwa zwei Drittel der Onlineshopper weltweit ihren Einkauf abbrechen, wenn die Seite nicht nach relativ kurzer Zeit fertig geladen ist. Interessant ist hierbei auch, dass die Mehrheit der Befragten die Ladegeschwindigkeit eines Onlineshops direkt mit der Vertrauenswürdigkeit in Verbindung setzt.

Wie viel Geduld die Nutzer aufbringen, wenn Sie auf den Aufbau einer Seite warten, unterscheidet sich international nur minimal – die meisten geben einer Seite drei Sekunden Zeit. Wenn die Seite dann nicht steht, verlassen die Nutzer den Shop und suchen ein anderes Angebot. Der Umfrage zufolge zeigen nur die deutschen Shopper hier etwas mehr Nachsicht und warten bis zu fünf Sekunden auf den Seitenaufbau. Auch geben sie einem Shop eine zweite Chance, wenn der erste Versuch zu lange auf sich warten lässt oder gar nicht klappt. Wenn Sie international erfolgreich sein wollen, dürfen Sie sich aber nicht an der Nachsichtigkeit der Deutschen orientieren: In den meisten anderen Länder geben Besucher einem Shop, der beim ersten Versuch zu lange für den Seitenaufbau braucht, keine zweite Chance.

Bei der Beurteilung und Optimierung der Ladegeschwindigkeit sollten Sie die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen. Wenn alle Sprachversionen auf einem zentralen Server in Deutschland gehostet werden, öffnet sich der Onlineshop in Deutschlad wahrscheinlich rasend schnell. Im Zielland sieht das aber vielleicht ganz anders aus. Testen Sie die Ladezeiten deshalb regelmäßig vor Ort, z.B. mithilfe Ihrer Regionalniederlassung oder mit Partnern im Zielmarkt. Wenn dabei Probleme auftauchen, kann es ggf. sinnvoll sein, die Ländershops auf Servern vor Ort laufen zu lassen.

Berücksichtigen Sie dabei auch stets die Internetanbindung im jeweiligen Land: Wenn Hochgeschwindigkeitszugänge nicht sehr verbreitet sind, sollten Sie das bei der Shopgestaltung berücksichtigen und z.B. auf bandbreitenhungrige Hintergrundbilder verzichten. Wenn mobiles Internet kaum genutzt wird, lohnt es sich nicht, viel Zeit und Geld in die Optimierung der mobilen Shopversion zu investieren.

Neben diesen eher technischen Gesichtspunkten sollten natürlich auch die kulturellen Unterschiede beachtet werden. Darauf gehen wir im zweiten Teil der Reihe Internationalisierung – und dann? näher ein.

Quellen:

 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

Wir erklären, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu Übersetzungsprojekten und erläutern Technologien und Prozesse. Außerdem berichten wir über aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.

 

Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beiträgen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung dar und können eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.