Während die anhaltende Konjunkturschwäche und der rückläufige private Konsum den Aufschwung nach der Pandemie bremsen, ist Peking bestrebt, China mit milliardenschweren Subventionen auf dem Weg zur technologischen Vormachtstellung langfristig an die Weltspitze zu führen. Aber auch in der Handelsbilanz Chinas mit der EU macht sich der Rückgang der Außenhandelszahlen bemerkbar. Und die geplante Klimaneutralität bis 2060 liegt auf Eis. Mehr dazu hier.

Daten und Fakten zum Industrieland China: Anteil an der Wirtschaftsleistung, Stärke, Schlüsselindustrien, Außenhandel mit Deutschland

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas beträgt 17.900 Mrd. US-Dollar, das BIP pro Kopf liegt kaufkraftbereinigt bei rund 21.400 US-Dollar (vgl. Deutschland: 64.000 US-Dollar; Österreich: 66.800 US-Dollar). Gemessen am BIP ist China nach den USA und vor Deutschland, Japan und Indien die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, gemessen an der Kaufkraftparität die größte.

Die verarbeitende Industrie ist in China mit einem Anteil von knapp 40 Prozent am BIP und 215 Mio. Beschäftigten im Vergleich etwa zu europäischen Volkswirtschaften stark ausgeprägt. Rund 52 Prozent der Bruttowertschöpfung entfallen auf den Dienstleistungssektor. Die Landwirtschaft trägt rund 7 Prozent zum BIP bei.

Die Stärke Chinas als Produktionsstandort resultierte in der Vergangenheit vor allem aus den vergleichsweise niedrigen Löhnen. Durch den starken Anstieg der Löhne und Gehälter hat sich dieser Vorteil in den letzten Jahren verringert, so dass China schon lange nicht mehr als Niedriglohnland bezeichnet werden kann. Heute sind es das fortgeschrittene Produktions-Know-how und das Supply-Chain-Management, die die Stärke der chinesischen Wirtschaft ausmachen.

Mit dem Masterplan Made in China 2025 versucht China seit 2015, Schlüsselindustrien zu fördern, um dort Weltmarktführer und technologisch unabhängig vom Ausland zu werden. Staatliche und private Unternehmen sollen sich von traditionellen Industrien, wie z. B. Maschinenbau oder Luftfahrt, stärker auf neue Technologien ausrichten. China hat bereits über 500 Industrieparks, in denen Smart Factoring zu Hause ist. Big Data, Cloud Computing und Green Manufacturing stehen an.

China ist der weltweit größte Produktionsstandort und exportiert in die ganze Welt. Im Jahr 2023 hatte der Export von Waren aus China einen Wert von rund 3.400 Mrd. US-Dollar. Bei Elektrobatterien hat China einen Weltmarktanteil von über 50 Prozent. Die Einführung verbindlicher Produktionsquoten für Elektroautos hat zu einem starken Anstieg der Verkaufszahlen geführt und China zum Weltmarktführer bei Elektroautos gemacht. Inzwischen müssen alle Automobilhersteller in China, sowohl chinesische als auch ausländische, einen festgelegten Anteil ihrer Gesamtproduktion als Elektrofahrzeuge herstellen.

Deutschland importiert deutlich mehr aus China als es nach China exportiert. Die Handelsbilanz mit China ist daher negativ. Aus China importiert Deutschland hauptsächlich Smartphones, elektrische Maschinen und Computer. Exporte von Deutschland nach China sind vor allem Kraftwagen und Kraftwagenteile. Die deutschen Importe aus China beliefen sich 2023 auf rund 157 Mrd. Euro.

Aktuelle Wirtschaftslage: Konjunkturschwäche bremst den Konsum, EU trotz sinkender Außenhandelszahlen weiterhin wichtigster Handelspartner

Im Jahr 2024 wird die chinesische Wirtschaft voraussichtlich um rund 4,7 Prozent wachsen – ein Rückgang gegenüber den 5,2 Prozent im Jahr 2023.

Die chinesische Regierung will den Konsum ankurbeln und die Auslandsinvestitionen Chinas fördern, die trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit auf hohem Niveau bleiben. Auf der anderen Seite wird der private Konsum und damit die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie weiterhin durch die anhaltende Konjunkturschwäche gebremst.

Insbesondere das zunehmend zurückhaltende Konsumverhalten der chinesischen Haushalte trägt maßgeblich zur aktuellen Konjunkturschwäche bei. Immer mehr Chinesinnen und Chinesen sehen sich gezwungen, größere Einkommensanteile zu sparen. Dies führt zu rückläufigen Konsum- und Preisentwicklungen und birgt die Gefahr einer Deflationsspirale.

Die Regierung setzt auf Anreize für den Kauf von Elektroautos, den Besuch von Kultur- und Sportveranstaltungen, Dienstleistungen und Gesundheitsvorsorge, um den privaten Konsum anzukurbeln. Generell zeichnet sich im Bereich des privaten Konsums ein klarer Trend hin zum Online-Handel ab.

Der chinesische Außenhandel ist seit längerem rückläufig. So sind die weltweiten Importe bereits seit 2023 in jedem Monat im Jahresvergleich stark zurückgegangen. Seit April sinken im Jahresvergleich auch die Exporte. Der Rückgang der Außenhandelszahlen macht sich auch in der Handelsbilanz Chinas mit der EU bemerkbar, dennoch bleibt die EU nach wie vor der wichtigste Handelspartner Chinas und China nach wie vor der wichtigste Handelspartner der EU.

Entwicklungen: Zukunftstechnologien als neues Wirtschaftsmodell, Energiesicherheit vs. Klimaneutralität

Vor dem Hintergrund einer sich abschwächenden Weltkonjunktur will China künftig seine Abhängigkeit vom internationalen Handel reduzieren. Dazu soll verstärkt im Inland produziert, verteilt und konsumiert werden und die Forschung in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Quanteninformatik, Halbleitertechnologie, Gen- und Biotechnologie sowie Weltraumtechnologie vorangetrieben werden. In diesen Technologien will China künftig weltweit führend sein und strebt langfristig eine hohe Technologieautarkie an.

Auch bei der Klimaneutralität hat China große Ziele. Bis 2060 soll das Land klimaneutral sein, dennoch wird wieder verstärkt in den Ausbau von Kohlekraftwerken investiert, um Stromengpässe durch Hitzewellen und Niedrigwasser zu vermeiden. Bisher deckt Kohle rund 60 Prozent des chinesischen Strombedarfs. Allerdings wird auch massiv investiert, um erneuerbare Energien auszubauen, deren Anteil sukzessive erhöht werden soll.

Internationalisierung

Das moderne Standardchinesisch (Hochchinesisch) ist die Amtssprache in China und wird von den meisten Chinesinnen und Chinesen als Muttersprache gesprochen. Die Hochsprache basiert auf einem Dialekt des Mandarin und wird auch in Hongkong, Macau, Taiwan und Singapur gesprochen. Insgesamt wird Mandarin von ca. 900 Millionen Menschen gesprochen, das sind ca. 70 Prozent der chinesischen Bevölkerung, und ist damit die meistgesprochene Sprache der Welt.

Da die Mehrheit der chinesischen Bevölkerung nur über mäßige Englischkenntnisse verfügt, ist eine Übersetzung ins Chinesische für die Expansion nach China unerlässlich. Dies betrifft sowohl Handbücher, Bedienungsanleitungen, Konformitätsbescheinigungen etc., die vor der Einführung auf dem chinesischen Markt technisch korrekt und leicht verständlich in die Landessprache übersetzt werden müssen, als auch Werbetexte, die sich direkt an das Zielpublikum, den Kunden, richten und nicht nur Information, sondern auch Kaufanreiz sein sollen. Dieses Ziel lässt sich am besten mit einer freien, kreativen Übersetzung erreichen, die auch mögliche kulturelle Unterschiede und Besonderheiten berücksichtigt. Da die Sprachbarriere besonders hoch ist, sind Unternehmen gut beraten, auf spezialisierte Fachübersetzerinnen und Fachübersetzer zurückzugreifen, die auch komplexe Fachtexte sicher in die Zielsprache übertragen können.

Gesetzliche Rahmenbedingungen: Import- und Zollbestimmungen, Handelsabkommen

China unterscheidet zwischen verbotenen, beschränkten und erlaubten Waren. Für erlaubte Waren ist bis auf wenige Ausnahmen keine Importlizenz erforderlich. Für bestimmte Waren, wie z. B. Rohstoffe, Agrarprodukte, Maschinen und Elektrotechnik, ist eine so genannte „automatische Importlizenz“ erforderlich, die in der Regel ohne Probleme erteilt wird.

Viele Produkte – unabhängig davon, ob sie aus dem Ausland importiert oder vor Ort hergestellt werden – müssen, um in China auf den Markt gebracht werden zu können, über die notwendigen Zertifizierungen und Zulassungen verfügen. Dies ist insbesondere der Fall bei bestimmten technischen Gütern sowie bei sensiblen Produkten wie Lebensmitteln, Arzneimitteln und Kosmetika. Dabei ist zu beachten, dass die chinesischen Vorschriften in vielen Bereichen von internationalen Standards abweichen und häufig geändert werden.

In China gelten zwei Zollsätze: der Präferenzzollsatz und der allgemeine Zollsatz. Der Präferenzzollsatz gilt für Waren aus Mitgliedstaaten der Welthandelsorganisation und der Europäischen Union. Für Waren, die nur vorübergehend eingeführt werden sollen, besteht zudem die Möglichkeit, einen Antrag auf vorübergehende Einfuhr zu stellen. In bestimmten Fällen ist auch eine zollfreie Einfuhr möglich.

Fazit

China ist der weltweit größte Produktionsstandort und exportiert in die ganze Welt. Produktions-Know-how und Supply-Chain-Management machen in traditionellen Schlüsselindustrien wie Maschinenbau und Luftfahrt die Stärke der chinesischen Wirtschaft aus. Hier hat sich die chinesische Führung viel vorgenommen: Langfristig und weltweit führend und technologisch unabhängig soll China in diesen Bereichen und darüber hinaus werden, Stichwort Made in China 2025. Mit milliardenschweren staatlichen Subventionen, die von ausländischen Wettbewerbern, die den Wirtschaftsriesen als Systemkonkurrenten sehen, heftig kritisiert werden, fördert China staatliche und private Unternehmen, damit sie sich neuen Technologien zuwenden: KI, Smart Factoring, Big Data, Cloud Computing und so weiter. Auch bei der Klimaneutralität hat China große Ziele, setzt diese aber weniger konsequent um. Hitzewellen und Niedrigwasser veranlassen Peking, das Ziel der Klimaneutralität bis 2060 auf Eis zu legen und wieder verstärkt in den Ausbau von Kohlekraftwerken zu investieren. Kurzfristig ist die Regierung mit der Konsumzurückhaltung der Bevölkerung beschäftigt und versucht, durch Anreize den privaten Konsum anzukurbeln, um eine Deflationsspirale aus rückläufigem Konsum und sinkenden Preisen zu verhindern.



Quellen

Weiterführende Links


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