Der zweite Monat des Jahres bietet neben nasskaltem Winterwetter und der meist unerfüllten Hoffnung auf einen baldigen Frühling üblicherweise zwei Highlights: Für Verliebte und Paare den Valentinstag, und für alle, die gerne verkleidet feiern, den Karneval bzw. Fasching. Beides bietet auch dem E-Commerce viel Potential. Gesetzliche Feiertage gibt es im Februar hingegen nicht.

Valentinstag

Am 14. Februar ist Valentinstag, und gilt je nach Perspektive entweder als romantischer Tag der Liebe und Liebesbekundungen – oder als kitschiges und durchkommerzialisiertes Fest. Bleiben wir aber erst einmal bei den nüchternen Fakten: Der Tag geht zurück auf den Heiligen Valentin, der im dritten Jahrhundert, also noch während der Christenverfolgung, Paare nach christlichem Brauch traute. Der Überlieferung nach wurde Valentin von Terni, so sein bürgerlicher Name, dafür am 14. Februar 269 enthauptet und ging damit als Märtyrer in die Kirchengeschichte ein. Auch wenn diese Überlieferung historisch umstritten ist, gilt Valentin seither als Patron der Liebenden und sein Todestag als der Tag der romantischen Liebe. In den 1950er Jahren kam der Brauch aus Amerika und England nach Kontinentaleuropa.

Paare machen einander an diesem Tag kleine Geschenke – und sorgen bei Floristen, Gastronomen und Pralinenherstellern für gute Umsätze. Angeblich werden am Valentinstag viermal so viele Blumen verschenkt wie im gesamten restlichen Jahr zusammen. Auch Gutscheine und Schmuck sind als Valentins-Geschenke beliebt.

Die übliche Preisspanne liegt dabei zwischen 20 und 50 Euro. Während Männer meist im Blumenladen vor Ort einkaufen, bestellen über 40 Prozent der Frauen die Geschenke im Internet. Ein Tipp für den Onlinehandel: Da der Valentinstag meist genauso überraschend kommt wie Weihnachten, hilft eine Express- oder Same-Day-Delivery-Versandoption Kurzentschlossenen dabei, Geschenke noch rechtzeitig zu erhalten. Erinnerungs-Banner auf der Webseite oder ein Newsletter mit Produktempfehlungen können helfen, die Kunden rechtzeitig zum Kauf zu animieren. Und da der Valentinstag mittlerweile in vielen Ländern verbreitet ist, kann es sich lohnen, entsprechende Shop-Inhalte in mehreren Sprachen anzubieten.

Karneval / Fastnacht / Fasching

Kurz nach dem Valentinstag steht bereits das nächste Event in den Startlöchern: Je nach Region wird es als Karneval, Fastnacht oder Fasching bezeichnet. Traditionell findet es vor der 40-tägigen christlichen Fastenzeit statt, endet also am Aschermittwoch (2023 fällt dieser auf den 22. Februar). Obwohl die „fünfte Jahreszeit“ vielerorts bereits am 11.11. beginnt, finden die eigentlichen Feierlichkeiten, Prunksitzungen und Umzüge für gewöhnlich im Februar statt – je nachdem, auf welches Datum das Osterfest in diesem Jahr fällt.

Unabhängig von der ursprünglichen religiösen Bedeutung haben sich Fastnacht und Karneval in Deutschland längst zu sehr weltlichen Festen entwickelt. Besondere Schwerpunkte sind dabei die Stadt Mainz sowie Nordrhein-Westfalen mit den Rosenmontagsumzügen in Köln und Düsseldorf. In Bayern, Österreich und Sachsen hat sich hingegen der Ausdruck Fasching etabliert.

Klassische Produkte, die sich zu Karneval besonders gut verkaufen, sind natürlich Kostüme zur Verkleidung, Schminkprodukte, Accessoires und Party-Artikel. Laut Daten des Handelsverbandes Deutschland bringen diese dem Einzelhandel Mehreinnahmen von etwa 360 Millionen Euro. Ein großer Teil davon wird mittlerweile im Internet ausgegeben.

Eine Herausforderung dabei ist die hohe Retourenquote. Das betrifft vor allem Kostüme und Dekoartikel, die häufig nur einmal genutzt werden. Händler beklagen, dass viele Kunden Kostüme „zur Auswahl“ bestellen und anschließend retournieren. Zum Teil landet sogar offensichtlich getragene Ware nach Faschingsende wieder beim Verkäufer. Eindeutige Retourregeln und gezielte (gegebenenfalls auch telefonische) Beratungsmöglichkeiten zu Größen und Passform vor dem Kauf könnten hier Abhilfe schaffen.

International sind besonders die Karnevalsfeiern in Rio de Janeiro, Venedig oder der Mardi Gras in New Orleans bekannt. Die dort üblichen, glitzernden Kostüme und bekannten Masken finden auch hierzulande mehr und mehr Absatz.

Ausländische Feiertage

Ein kurioses Ereignis im Februar, das zwar auch kein offizieller Feiertag ist, ist der sogenannte Groundhog Day oder Murmeltiertag. Der wird jedes Jahr am 2. Februar in Teilen Nordamerikas gefeiert. Bekannt ist das Ereignis vor allem aus dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mit Bill Murray und Andie MacDowell. Im Rahmen der Feierlichkeiten haben ein oder zwei Waldmurmeltiere die Aufgabe, das Wetter bzw. die verbleibende Länge des Winters vorherzusagen: Ist das Wetter am 2. Februar so bewölkt, dass das Murmeltier seinen eigenen Schatten nicht sehen kann, soll der Frühling nicht mehr fern sein. Kann es ihn hingegen sehen, wird der Winter noch 6 Wochen dauern.

In den USA nutzen viele Online-Händler den Tag deshalb für den Versand von Newslettern und Sonderangeboten für die künftige Frühlingskollektion. Für deutsche Anbieter wäre das auch denkbar, allerdings sollte dabei der kuriose Brauch aus Amerika vorgestellt und erklärt werden, da dieses Wissen bei deutschen Kunden nicht vorausgesetzt werden kann.

Wir wünschen allen Lesern und Leserinnen einen romantischen Valentinstag, einen bunten Fasching und insgesamt einen schönen Februar!



Quellen

 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

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