Geschlecht und Gender in der Sprache
Das Thema Geschlecht und Sprache sorgt seit Jahren immer wieder für emotional geführte Diskussionen. Beide Seiten argumentieren häufig ideologisch, mitunter werden Argumente nur vorgeschoben und eigentlich ganz andere Ziele verfolgt. Deshalb wollen wir versuchen, das Thema hier möglichst sachlich auf einer rein sprachlichen Ebene zu erklären und vor allem praktikable Lösungen aufzuzeigen.
Um was geht es überhaupt?
Viele Sprachen nutzen grammatische Geschlechter, ohne die sie gar nicht funktionieren würden. Das grammatische Geschlecht kann mit dem natürlichen Geschlecht identisch sein (“der Mann”, die Frau”, “das Ding”), muss aber nicht (z.B. “der Mond”, “die Sonne”, “das Mädchen”).
Wo ist das Problem?
Problematisch wird es vor allem dann, wenn das grammatische und das biologische Geschlecht nicht übereinstimmen oder gemischte Gruppen eine Rolle spielen. Denn viele Sprachen sind schlecht darin, das biologische Geschlecht korrekt wiederzugeben. In der Praxis führt das häufig dazu, dass Männer sprachlich überrepräsentiert sind, während Frauen, egal ob absichtlich oder nicht, unberücksichtigt bleiben.
Wie lässt sich das Problem lösen?
Es mangelt nicht an Vorschlägen für “geschlechtsneutrale”, “geschlechtersensible” oder “geschlechtergerechte” Sprache. Nur leider haben viele dieser Vorschläge Nachteile: Kompliziert, unnötig lang, schlecht lesbar, schlecht verständlich, schwierig aussprechbar etc. Und selbst wenn diese Vorschläge gut gemeint sind, entstehen dadurch teilweise ganz neue Probleme. Deshalb konnte sich auch noch keiner vollständig durchsetzen.
Die gleiche Diskussion findet aktuell in vielen Ländern statt. Wir wollen hier zeigen, wo die Probleme in den einzelnen Sprachen liegen und welche Lösungsansätze es gibt. Und vor allem wollen wir praktische Tipps geben, wie man bei einer Übersetzung konkret vorgehen kann, um das Problem zu lösen – oder es gar nicht erst zu einem Problem werden zu lassen.
Sprache hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wer spricht mit wem worüber und was will er oder sie erreichen?
Wir von Eurotext bemühen uns natürlich auch um eine geschlechtersensible Sprache. Gleichzeitig wollen wir auf unserer Webseite möglichst einfach, sachlich und leicht verständlich informieren. Das biologische Geschlecht spielt bei uns keine große Rolle, wir betreiben “Unternehmenskommunikation.”
Unsere Lösung sieht deshalb so aus: Wir verwenden nach Möglichkeit geschlechtsneutrale Formulierungen. Wo das nicht geht, nutzen wir beide Formen (“Fachübersetzer und Fachübersetzerinnen”) oder wechseln zwischen ihnen ab.
All das immer unter der Vorgabe, dass der Text sprachlich korrekt, leicht lesbar und inhaltlich eindeutig bleibt. Auf Gendersternchen oder ähnliche Hilfsmittel verzichten wir nach Möglichkeit komplett.