Der Juni läutet den Sommer ein. Neben der Hochsaison für Sommerprodukte bietet der sechste Monat des Jahres auch weitere wichtige Feiertage, die für den E-Commerce eine Rolle spielen können.

Am 1. Juni ist der Weltkindertag. Vor allem im Osten Deutschlands wird dieser Tag gefeiert, indem man Kindern kleine Geschenke macht und gemeinsam etwas unternimmt. Spielsachen, Kuscheltiere und Süßigkeiten verkaufen sich in den Tagen vorher besonders gut.

Pfingsten (5. & 6. Juni) ist das Fest des Heiligen Geistes. Für viele Menschen ist das Fest aber vor allem ein verlängertes Wochenende bzw. der Beginn der Pfingstferien. Es lädt demnach zu Ausflügen mit der Familie oder Freunden ein. Ruder- und Paddelboote erfahren im Juni ein Plus von 147 %. Hoch im Kurs liegen auch Fahrräder, Inlineskates und Bollerwägen. Produkte für das leibliche Wohl wie Picknickkörbe, Rucksäcke oder Eis- und Kühlboxen steigen in den Zahlen jeweils um etwas mehr als 100%.  Die Pfingstzeit ist außerdem beliebt für Kurzurlaube und läutet mehr oder weniger die Urlaubssaison ein.

Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten wird dann Fronleichnam gefeiert.  Am „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ zeigen Katholiken öffentlich ihren Glauben an die Gegenwart Christis im Sakrament der Eucharistie.

Der 17. Juni 1953 ist ein historischer Tag für Deutschland. Nicht einmal vier Jahre nach ihrer Gründung steht die DDR kurz vor ihrem Ende: Nur mit Hilfe sowjetischer Panzer gelingt es dem SED-Regime, einen Volksaufstand niederzuschlagen und damit Rufe nach freien Wahlen und der Wiedervereinigung Deutschlands zu ersticken.  Bis 1990 ist der 17. Juni deshalb in der Bundesrepublik Deutschland Feier- und Gedenktag: der Tag der Deutschen Einheit. Als sie am 3. Oktober 1990 endlich Wirklichkeit wird, gerät der 17. Juni in den Hintergrund. Von da an ist der 3. Oktober der Tag der Deutschen Einheit. Der 17. Juni ist zwar heute kein Staatsfeiertag mehr, aber weiterhin ein wichtiger historischer Tag. Für den E-Commerce ist er dennoch eher uninteressant.

Am 24. Juni wird von einigen Christen der Johannistag gefeiert. Das Fest gilt der Würdigung von Johannes dem Täufer. Ein Brauch ist das Johannisfeuer in der Johannisnacht (vom 23. auf den 24. Juni). Mit dem Johannistag wird die Hoffnung und der Glaube an ein erfolgreiches Erntejahr sowie gesunden Nachwuchs bei Mensch und Tier verbunden.

Der Juni ist außerdem ein wichtiger Monat für die LGBTQIA+ Community. Im sogenannten „Pride-Month“ gehen Menschen bei Partys, Paraden und Demonstrationen für ihre Rechte auf die Straße. Das englische Wort „Pride“ steht für Stolz und beschreibt die Bewegung von Homo- und Bisexuellen sowie Transpersonen und Menschen, die sich nicht mit den binären Geschlechtern identifizieren. Die Regenbogenflagge ist dabei das Pride-Symbol Nummer Eins. Warum ausgerechnet der Monat Juni für die Aufklärung und Gleichberechtigung einsteht, geht auf den Juni 1969 und die Unruhen, die damals auf eine Razzia im New Yorker Stonewall Inn folgten, zurück. Gäste dieser Bar in der Christopher Street waren vor allem homosexuelle und transsexuelle Menschen, die sich an diesem Tag das erste Mal geschlossen gegen Verhaftungen und Polizeigewalt wehrten. Sie begannen, gemeinsam gegen Hass und für Gleichberechtigung zu kämpfen. Die Unruhen sind heute als Stonewall Riots bekannt. Der ganze Juni wird entsprechend als Pride Month gefeiert, in dem in vielen Städten auch der Christopher Street Day (CSD) gefeiert wird. In 69 Ländern wird gleichgeschlechtliche Liebe noch strafrechtlich verfolgt, es drohen Folter und Gefängnisstrafen. In 15 Ländern drohen Lesben und Schwulen die Todesstrafe. Zwar zählt Deutschland zu keinem dieser Länder, jedoch steigt auch hier die Hasskriminalität gegenüber queeren Personen um 39% (Stand 2020). Die Zielgruppe für den E-Commerce liegt hierbei natürlich vor allem bei der LGBTQ-Community und Menschen, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Der 21. Juni ist der längste Tag des Jahres – der Sommeranfang. Der Juni ist also die Hochsaison, um jegliche Sommerprodukte zu bewerben, wie zum Beispiel: Kleider, Shorts, Flip-Flops, Bademode, Sonnenbrillen, … Daneben steigt im Juni auch die Nachfrage nach Produkten für den heimischen Garten und sommerliche Ausflüge. Grills sowie Grillzubehör, Lounge Möbel für Balkon oder Terrasse, dekorative Leuchten, Sonnenschirme, Hollywoodschaukeln und Garten- & Terrassenfackeln sind dabei am beliebtesten. Aber auch die Kinder kommen dabei nicht zu kurz: Spieltürme, Schaukeln und Trampoline sind besonders gefragt.  Außerdem ist der Juni sehr begehrt für Hochzeiten und Festivals. Allein Hüpfburgen werden im Juni um 143 % mehr vermietet/ verkauft für Vereins- oder Bürgerfeste. Die Hochzeitsdeko erfährt ein Plus von 44 %. Und auch Verkauf von Campingmöbel, Camping-Hygiene, Zelte und Party-Pavillons steigt auch merkbar an.

Yoga ist eine aus Indien stammende körperliche, geistige und spirituelle Praxis, die die westliche Welt im Sturm erobert hat. Anlässlich dessenwird am 21. Juni der Weltyogatag gefeiert. Wer also Sportkleidung oder mit Yoga verwandte Produkte wie z.B. Leggings, Sportmatten oder ähnliches anbietet, sollte den Weltyogatag nicht verpassen. Selbst wer seine Yoga-Leggings nur zur Entspannung trägt, kann das am 21.Juni mit gutem Gewissen tun. Denn neben dem Weltyogatag wird da auch der Tag des Schlafens zelebriert.

Fazit

Im Juni gibt es einige religiöse Feste, die im Kirchenjahr allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielen und für den E-Commerce deshalb auch nicht sehr spannend sind. Und auch die weltlichen Feiertage im Juni sind für die meisten Konsumenten nicht sehr bedeutend. Interessant ist am Juni vor allem, dass er den Sommer einläutet – und damit auch den Verkauf von Sommerkleidung, Bademode, Gartenmöbeln, Campingzubehör, Hochzeitsaccessoires bis hin zu Urlaubsreisen. Da ist für fast jeden Händler und Kunden etwas dabei.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern einen verspielten Kindertag, besinnliche Pfingsten, einen guten Start in den Sommer und insgesamt einen schönen Juni!



Quellen

 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

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