Fortschritte und das Potenzial für mehr Qualität machen GPTs für Unternehmen zu einer der spannendsten Entwicklungen der letzten Jahre. Erste generative Sprachmodelle erschienen 2018. Spätestens seit 2022, als ChatGPT einem breiten Publikum zugänglich wurde, setzen Unternehmen weltweit eigene GPT-Lösungen ein, um Prozesse zu beschleunigen und effizienter zu gestalten. Manche betrachten die Technologie noch kritisch und fürchten um die eigene Existenz. Wir begleiten die Entwicklung und beschäftigen uns intensiv mit ihrem Einsatz im Bereich Übersetzungen. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Möglichkeiten GPTs heute bereits eröffnen und wie sie sich so in Workflows integrieren lassen, dass die gewohnte Qualität renommierter Unternehmen erhalten bleibt.
Ob als Wissensassistent, Content-Generator oder Übersetzungshilfe: Die Technik ist faszinierend, die Einsatzmöglichkeiten scheinen unbegrenzt. Auf LinkedIn ist die Begeisterung deutlich sichtbar: Täglich teilen Unternehmen und Fachleute ihre Fortschritte, zeigen neue Anwendungsfälle und berichten davon, wie GPTs die Arbeit erleichtern.
Wo Unternehmens-GPTs heute schon helfen
GPTs sind längst keine reinen Textmaschinen mehr. In Unternehmen kommen sie an vielen Stellen zum Einsatz:
- Kundensupport – als Chatbot oder E-Mail-Helfer, der Standardfragen automatisch beantwortet.
- Telefonanrufe – in Kombination mit Spracherkennung verstehen GPTs Kundenanfragen und leiten sie weiter oder beantworten sie direkt.
- Content-Erstellung – von Blogartikeln bis zu Social Media Posts: GPTs entlasten Marketing-Teams und beschleunigen Prozesse.
- Grafik & Kreatives – multimodale Modelle erzeugen Illustrationen oder Layouts für Präsentationen und Marketing.
- Interne Wissensassistenz – Mitarbeitende fragen Richtlinien, Handbücher oder Prozesse direkt ab, ohne lange Dokumente durchsuchen zu müssen.
- Berichte & Analysen – GPTs fassen Dokumente zusammen, erstellen Management-Reports oder liefern Entscheidungshilfen.
- Übersetzung & Terminologie – Texte für internationale Märkte werden direkt mehrsprachig verfügbar gemacht.
All das zeigt: Unternehmens-GPTs sind wahre Allrounder und funktionieren – mal mehr und mal weniger gut. Insgesamt lässt sich sagen, dass nicht immer das Ergebnis herauskommt, das man erwartet. Oft ist man lang damit beschäftigt, das Projekt im eigenen Kopf so für den technikbasierten Assistenten zu formulieren, damit auch die Umsetzung 1:1 stimmt. Gerade in der Mehrsprachigkeit erleben wir deutlich, wo die Technik an ihre Grenzen stößt.
Ein großer Schritt für die Menschheit, doch ein kleiner für einen starken Marktauftritt!
So hilfreich GPTs schon heute sind, so deutlich zeigen sich in der Praxis ihre Schwächen. Das ist nicht überraschend: Die Technologie ist noch jung und entwickelt sich laufend weiter. Nun, genau das macht sie ja so spannend, nicht wahr? Doch beim aktuellen Stand der Dinge benötigt man heute noch kein Auge fürs Detail, um festzustellen: Das Endprodukt ist nicht das gewohnte und nicht das, welches es im Unternehmenskontext oder für eine starke Präsentation nötig wäre.
Gerade bei Übersetzungen treten typische Fehler auf:
Falsche Übersetzungen
Ein technischer Begriff im Automotive-Bereich wird plötzlich mit einem unpassenden Alltagswort wiedergegeben.
Beispiel: „Brake fluid reservoir“ wird mit „Bremsflüssigkeit See“ übersetzt, statt korrekt mit „Bremsflüssigkeitsbehälter“.
Fehlende Übersetzungen
Manche Passagen bleiben schlicht in der Ausgangssprache stehen. In einer Produktbeschreibung eines Fahrradhändlers liest man dann mitten im deutschen Text plötzlich „adjustable saddle with quick release“.
Inkonsistenzen
Einmal heißt es „SUV“, dann „Geländewagen“, später „Offroader“. Oder bei einem Fahrradhändler steht mal „Schaltwerk“, mal „Gangschaltung“, mal „Derailleur“ – für Kunden verwirrend und für die Marke uneinheitlich.
Stilbrüche
Texte wechseln zwischen „Du“ und „Sie“, mal sachlich, mal werblich. Besonders im internationalen Marketing fällt das sofort negativ auf.
Sonstige Stolpersteine
Neben diesen klassischen Schwächen kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: Versionswechsel und Updates des Tools. Viele Unternehmen erleben, dass ein GPT nach einem Update plötzlich andere Übersetzungen liefert. Ein Begriff, der gestern konsistent war, erscheint heute in einer neuen Form – ohne Hinweis oder Erklärung. Für internationale Markenkommunikation ist das riskant, da Inkonsistenzen entstehen, die weder geplant sind noch kontrolliert werden können.
Qualität hängt von der richtigen „Ernährung“ ab
Aber es geht tatsächlich auch anders.
Nehmen wir einmal an, ein Mensch lebt über Jahre mit schlechten Gewohnheiten und ungesunder Ernährung. Irgendwann muss er enorm viel Energie investieren, um wieder in Form zu kommen und ein gesundes Leben zu führen. Ganz anders sieht es bei jemandem aus, der sich kontinuierlich gut ernährt und fit hält: Er kann im Alltag Höchstleistungen bringen und hat beste Chancen auf ein langes, gesundes Leben.
Genau so ist es bei GPTs und LLMs: Werden sie mit unsauberen, inkonsistenten Daten „gefüttert“, entstehen fehlerhafte oder widersprüchliche Ergebnisse. Es sammeln sich Redundanzen und Inkonsistenzen an. Will man das später korrigieren, ist der Aufwand groß. Werden die Modelle jedoch von Anfang an mit gepflegter Terminologie, geprüften Übersetzungen und sauberen Daten „gefüttert“, liefern sie verlässliche Qualität – ohne Umwege.
Wie Unternehmens-GPTs sprachlich professioneller werden
Das bedeutet also, mit den richtigen Werkzeugen lassen sich GPTs so einrichten, dass sie nicht nur schnell, sondern auch qualitativ hochwertig arbeiten und der Output die gewohnte Qualität bietet. Zudem wird die Unternehmenssprache unabhängig von der KI abgesichert. Damit ist man auch nach einem Versions-Update auf der sicheren Seite.
Terminologiemanagement mit dem TermViewer
Einheitliche Fachbegriffe in allen Sprachen – immer, überall und für alle Mitarbeitenden abrufbar. Der TermViewer sorgt dafür, dass ein „SUV“ auch ein „SUV“ bleibt, und nicht plötzlich zum „Geländewagen“ wird.
Translation Memorys
Bereits übersetzte Inhalte werden gespeichert und wiederverwendet. So greift das GPT auf geprüfte, konsistente Übersetzungen zurück, anstatt bei Null anzufangen.
KI-Übersetzungen mit Post-Editing
Automatisierte Übersetzungen werden durch erfahrene Linguisten und Linguistinnen geprüft und korrigiert. Das Ergebnis: Texte, die stilistisch und fachlich einwandfrei sind.
Plugins & APIs
Statt manuellem Copy & Paste sorgen Schnittstellen dafür, dass Produktdaten, CMS-Inhalte oder Support-Texte automatisch ins firmeneigene GPT eingespeist werden. Das reduziert Fehlerquellen und spart Zeit.
Projekt- und Qualitätsmanagement
Sprachliche Qualität braucht laufende Pflege. Mit kontinuierlichem Monitoring, Feedbackschleifen und Updates bleibt ein Unternehmens-GPT dauerhaft verlässlich.
Fazit
Unternehmens-GPTs sind ein Meilenstein: Sie erleichtern den Arbeitsalltag, begeistern Mitarbeitende und Führungskräfte und zeigen eindrucksvoll, wohin die Reise in Sachen KI geht. Gleichzeitig gilt: Die Technik steckt noch in der Entwicklung und das Endprodukt ist noch nicht immer so ausgereift, wie es im professionellen Umfeld nötig wäre.
Lassen Sie es uns von Anfang an richtig machen! Wir agieren als Personal Trainer für Ihre GPTs! Denn wer auf die richtige „Ernährung“ setzt, kann dauerhaft Höchstleistungen erwarten. Unternehmen, die bisher Wert auf Qualität gelegt haben, müssen also auch bei ihrem GPT keine Abstriche machen. Mit Terminologiemanagement, Translation Memories, Post-Editing und integrierten Workflows wird aus einem spannenden Experiment ein verlässliches Werkzeug und ein echter Wettbewerbsvorteil auf internationalen Märkten und seien Sie sicher, es wird sich auch finanziell lohnen frühzeitig damit zu beginnen.
Quelle
- https://community.openai.com/t/feedback-on-gpt-5-model-performance-for-translation-tasks/1343126
- https://www.destinationcrm.com/Articles/Web-Exclusives/Viewpoints/The-Strengths-and-Limitations-of-ChatGPT-for-Translation-166746.aspx
Autor: Eurotext Redaktion
Wir erklären, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu Übersetzungsprojekten und erläutern Technologien und Prozesse. Außerdem berichten wir über aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.
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