Mit den WordPress-Plugin translationMANAGER für WordPress kannst Du Deine Webseite ganz einfach professionell übersetzen lassen. In diesem Beitrag erklären wir in 7 Schritten, was Du nach der Übersetzung beachten solltest.
WordPress mehrsprachig? Geht das überhaupt?
Out-of-the-Box ist ist es mit WordPress nicht möglich, mehrsprachige Seiten aufzubauen. Da überrascht es nicht, dass es eine ganze Reihe von Plugins gibt, die dieses wichtige Feature nachrüsten. Dabei werden ganz unterschiedliche Ansätze verfolgt. Den “saubersten” Ansatz, der sich auch für die professionelle Nutzung am besten eignet, verfolgen die Entwickler von Inpsyde mit dem Plugin MultilingualPress. Die Grundidee: Statt einer einzelnen WordPress-Instanz wird eine Multisite (ein Seitennetzwerk) verwendet, mit jeweils einer WordPress-Instanz pro Sprache. So sind die Sprachversionen technisch sauber von einander getrennt und können bei Bedarf individuell strukturiert und gestaltet werden.
Mit unserem Plugin translationMANAGER für WordPress ist es möglich, Inhalte aus einer Sprache zu exportieren, professionell übersetzen zu lassen und anschließend in eine andere Instanz der WordPress-Multisite zu importieren. All das geschieht mit wenigen Klicks direkt im WordPress-Adminbereich.
Aber mit dem Import der übersetzten Texte ist die Arbeit noch nicht ganz abgeschlossen. Vor dem Veröffentlichen müssen noch ein paar Dinge überprüft und bei Bedarf angepasst werden.
Warum müssen WordPress-Übersetzungen geprüft und angepasst werden?
Bei der professionellen Übersetzung werden Texte zuerst von einer Software analysiert. Dabei wird geprüft, was übersetzt werden soll und was nicht. Bei Webseiten betrifft das vor allem Code, der in allen Sprachen gleich sein soll. Würde der Übersetzer HTML-Tags, Variablen oder CSS-Anweisungen übersetzen oder auch nur versehentlich ein Leerzeichen an der falschen Stelle einfügen, würde die Seite im schlimmsten Fall nicht mehr funktionieren. Deshalb wird von der Software alles, was nicht übersetzt werden soll, “gesperrt”. Der Übersetzer bekommt es also gar nicht zu Gesicht.
1. Bilder
Das ist auch der Grund, warum Informationen zu Bildern bei der Übersetzung nicht verändert werden. Die anschließende Kontrolle gilt vor allem dem Dateipfad (src=”beispiel.jpg”). Wenn Bilder nicht angezeigt werden, liegt es meist an einem relativen Dateipfad, der in der Zielsprache ins Leere verweist. Prüfe, ob die Bilder korrekt dargestellt werden und auf die richtige Datei verweisen. Bei Bildern, die Text enthalten, sollte geprüft werden, ob die korrekte Sprachversion angezeigt wird.
Ein weiteres Element, das nicht übersetzt wird, ist der Alt-Tag (alt=“Hier ist ein Beispiel zu sehen.”). Dieser beschreibt üblicherweise, was auf dem Bild zu sehen ist. Prüfe, welcher Text hier hinterlegt ist und ob evtl. eine Übersetzung angefertigt werden muss.
2. Links
Auch Links werden bei der Übersetzung nicht verändert. Sie verweisen also weiterhin auf die entsprechenden Seiten in der Ausgangssprache. Prüfe deshalb jeden einzelnen Link und passe ihn an.
Häufig verstecken sich Links in Bildern, hinter Buttons oder in Formularen. Betrachte die Seite deshalb nicht nur im Editor sondern auch mit der Vorschau-Funktion.
Denke auch an Download-Links, z.B. PDFs, Datenpakete oder Installationsdateien. Falls es davon unterschiedliche Sprachversionen gibt, sollte der Link natürlich auf die korrekte verweisen.
Wenn Du auf externe Webseiten verlinkst, kannst Du dort natürlich auch auf die jeweilige Sprache verlinken, sofern die Zielseite mehrsprachig ist.
3. Shortcodes
Shortcodes dienen dazu, bestimmte Elemente in WordPress-Seiten zu verwenden, die von WordPress standardmäßig nicht angeboten werden. Zu erkennen sind sie an ihren eckigen Klammern: [shortcode]. Früher wurden sie häufig für die Darstellung von Spalten, Bannern, Buttons oder anderen Designelementen verwendet. Mit der Einführung des Gutenberg-Editors sind viele davon überflüssig geworden. Trotzdem werden sie vielfach noch für das Einfügen von Galerien, Formularen, Slidern oder ähnlichen Elementen verwendet. Da Shortcodes manchmal auch Text enthalten, der im Frontend ausgegeben wird, müssen sie ebenfalls kontrolliert und ggf. separat übersetzt werden.
4. Formulare
Formulare, z.B. von Contact Form 7, Gravity Forms oder Caldera Forms, sind Custom Post Types. Sie werden also nicht innerhalb der Seiten gespeichert, sondern dort nur eingebunden. Dementsprechend werden sie bei der Übersetzung der Seite auch nicht mitübersetzt. In der Zielsprache müssen sie neu angelegt werden. Und natürlich müssen in allen Seiten, in denen die Formulare angezeigt werden sollen, die Shortcodes entsprechend angepasst werden.
5. Menüs
Wenn Du eine Seite übersetzen lässt, die in der Zielsprache noch nicht existiert, erstellt der translationMANAGER für WordPress diese automatisch. Das betrifft aber nicht die Menüeinträge. Wenn in einer Sprache neue Menüeinträge hinzukommen oder sich die Navigationsstruktur ändert, musst Du diese Änderungen manuell durchführen.
Achte darauf, alle Menüs anzupassen. Auch solche, die sich vielleicht im Footer oder in Seitenleisten verstecken.
6. SEO
SEO-Inhalte, z.B. von Yoast SEO, werden ebenfalls unübersetzt in die Zielsprache übernommen. Alles andere wäre auch nicht sinnvoll, da eine wörtliche Übersetzung von SEO-Texten häufig nicht optimal ist. Keywords sollten für jede Zielsprache individuell ermittelt werden.
7. Slugs
Beim Slug handelt es sich quasi um den Namen einer Seite oder eines Beitrags (nicht zu verwechseln mit dem Titel). Er stellt auch einen Teil der URL dar. Meist wird hierfür der Seitentitel vewendet, manchmal in gekürzter oder vereinfachter Form. Da der Seitentitel übersetzt wird, kannst Du diesen bei Bedarf einfach für den Slug verwenden.
Bearbeitet werden kann er unter dem Punkt “Permalink”. Sonderzeichen oder Leerzeichen sind dabei nicht zulässig, WordPress wandelt solche Zeichen automatisch um.
Tipp: Den Überblick behalten
Bei größeren Webseiten mit einer Vielzahl von Seiten und Blogbeiträgen kann die Nachbearbeitung schnell unübersichtlich werden. Dabei können sich leicht Fehler einschleichen. Am besten erstellst Du Dir eine Checkliste. In der kannst Du alle übersetzten Seiten auflisten und jeweils abhaken, welchen der genannten Punkte Du bereits geprüft und ggf. korrigiert hast.
Sie wollen mehr wissen?
Wir haben eine Checkliste für Dich erstellt, in der die einzelnen Schritte im Detail erkärt werden.