Was unterscheidet einen guten internationalisierten Shop von einem weniger guten? Unter anderem die Tatsache, dass er seine fremdsprachigen Kunden ernst nimmt. Das zeigt sich vor allem an Inhalten, die optimal auf den Zielmarkt zugeschnitten sind. Und das geht weit über die reine Übersetzung der Artikel- und CMS-Texte hinaus.

Aktionen und Rabatte

Berücksichtigen Sie bei Aktionen und Rabatten die örtlichen Gegebenheiten, also nationale Feiertage, Ferienzeiten und Gebräuche. Das betrifft sowohl die eigentlichen Maßnahmen als auch deren Marketing. Gerade bei der Gestaltung lauern viele Fettnäpfchen. So sollte man z.B. in China die Farbe Weiß meiden, da das dort die Farbe des Todes und der Trauer ist. In arabischen Ländern sollte darauf geachtet werden, keine Fotos mit knapp bekleideten Menschen zu verwenden, auch wenn das in der westlichen Welt weit verbreitet ist.

Fragen Sie im Zweifelsfall Geschäftspartner vor Ort oder lassen Sie sich von einem Übersetzer beraten. Eurotext arbeitet mit muttersprachlichen Übersetzern vor Ort zusammen, die auch in solchen Fragen durch ihren kulturellen Hintergrund weiterhelfen können.

Versandmethoden und -kosten

Im Ausland werden meist andere oder nur eine geringere Zahl an Versandmethoden angeboten als im Heimatmarkt. Hier sollte eine sinnvolle Auswahl getroffen werden, um Probleme zu vermeiden. Häufig kann ein Blick auf die örtlichen Wettbewerber helfen, sich einen Überblick über etablierte Logistikanbieter zu verschaffen.

Im nächsten Schritt müssen die Versandkosten kalkuliert und im System hinterlegt werden. Und zwar überall: In den Versandprofilen, auf CMS-Seiten zum Versand, ggf. in den FAQs etc.

Steuersätze

Die Mehrwertsteuersätze variieren von Land zu Land und teilweise von Warengruppe zu Warengruppe. Evtl. fallen auch zusätzliche Steuern wie Luxussteuer an. Achten Sie darauf, dass die korrekten Werte im Shop eingetragen sind und die Bruttopreise korrekt berechnet werden. Prüfen Sie in diesem Zusammenhang auch, ob Zölle anfallen können und informieren Sie Ihre Kunden darüber möglichst transparent und an prominenter Stelle. So schaffen Sie Vertrauen und senken die Hemmschwelle beim grenzüberschreitenden Einkauf.

Währungen

Innerhalb der europäischen Währungsunion stellt sich diese Frage nicht. Aber bei allem, was darüber hinausgeht, müssen die entsprechenden Währungen mit den korrekten Tauschkursen im Shopsystem hinterlegt sein.

Achten Sie darauf, dass überall die korrekte Währung angezeigt wird. Vor allem in Texten wie den FAQ oder bei speziellen Aktionen oder Angeboten wird die Anpassung gerne vergessen. Gleiches gilt für Bilder wie Banner oder Buttons.

Debitoren-Management

Haben Sie Ihr Debitoren-Management an den Zielmarkt und die nationalen Gegebenheiten angepasst? Es gilt, die Gesetzeslage vor Ort genau zu kennen und die Anschreiben besonders präzise zu übersetzen.

Payment

Ein wichtiges Thema ist auch die Auswahl der Bezahloptionen. Hier gibt es je nach Land große Unterschiede: Während in Deutschland die Bezahlung auf Rechnung bei vielen Kunden sehr beliebt ist, spielt sie in anderen Ländern gar keine Rolle. In manchen Ländern läuft hingegen nahezu der gesamte E-Commerce über Kreditkarten, die bei uns nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wer die gewünschten Zahlungsoptionen nicht anbietet, verliert möglicherweise eine große Menge potentieller Kunden.

Mit internationalen Anbietern wie PayPal sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Sie sollten Ihren Kunden aber immer mehrere Möglichkeiten anbieten. Verschaffen Sie sich deshalb rechtzeitig einen Überblick, was vor Ort üblich ist. Auch hier kann es sich lohnen, einen Blick auf die Konkurrenz zu werden. Und fragen Sie bei den Payment-Anbietern nach, ob im jeweiligen Land möglicherweise andere Konditionen gelten als bei uns.

Logistik, After-Sales und Customer-Service

Wenn Sie den Versand aus dem Heimatmarkt erledigen und die Logistik Dienstleistern vor Ort überlassen, müssen Sie sich hierzu keine weiteren Gedanken machen. Wenn Sie hingegen vor Ort eigene Versandlager betreiben möchten, ggf. auch in Kombination mit fremdsprachigem Support und Retourenmanagement, sollte das gründlich geplant werden.

Achten Sie darauf, lokale bzw. fremdsprachige Ansprechpartner in Ihrem Shop hervorzuheben, um frustrierende “Umwege” für den Kunden zu vermeiden und Vertrauen aufzubauen. Weisen Sie an allen Stellen im Onlineshop, die das Thema Support und Kontakt betreffen, auf den korrekten Ansprechpartner hin. Natürlich auch auf Rechnungen, Rücksendeformularen sowie in E-Mail-Signaturen, Newslettern und Kontaktformularen.

Ein gutes Terminologiemanagement bei der Übersetzung hilft, solche Angaben in allen Medien und Formaten korrekt und konsequent widerzugeben. So kann z.B. festgelegt werden, dass bestimmte Adressen je nach Zielsprache durch andere Adressen ersetzt werden. Gerne beraten wir Sie zu diesem Thema.

 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

Wir erklären, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu Übersetzungsprojekten und erläutern Technologien und Prozesse. Außerdem berichten wir über aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.

 

Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beiträgen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung dar und können eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.