In Zeiten von gesättigten Märkten und Verdrängungswettbewerb im deutschen E-Commerce suchen immer mehr Händler eine internationale Zielgruppe, um Reichweite zu generieren und den potenziellen Kundenkreis zu erweitern. Hierbei ist die Mehrsprachigkeit im Online-Shop ein zentrales Thema, sobald die Expansion über den deutschsprachigen Raum hinausgeht.

 

Einfache Webshop-Lösungen bieten hier keine Unterstützung, da der flexible Ausbau mit weiteren Sprachen nicht ohne weiteres möglich ist. Professionelle Shop-Systeme hingegen, wie beispielsweise OXID eSales, bieten die Funktionalität der Mehrsprachigkeit standardmäßig. Hierbei können in der Shop-Verwaltung sämtliche Produkte in verschiedenen Sprachen erfasst werden, wobei dies beispielsweise die Produktbeschreibungen, Titel, Links, Meta-Informationen und Bildbeschreibungen umfasst.

Zur Organisation und Umsetzung

Hinsichtlich einer Best-Practice-Lösung ist jedoch davon abzusehen, die (mehrsprachige) Produktdatenpflege im Shop-System vorzunehmen, da ein Product-Information-Management System (PIM) hier weitaus differenziertere Funktionalitäten bietet. So empfiehlt es sich, die internationalen Shops über eine Sub-Shop Struktur abzubilden und die Sprachwelten hierfür im PIM-System zu pflegen. In diesem Zusammenhang kann durch den Einsatz eines PIM-Systems eine zentrale Datenpflege erfolgen. Dadurch können die Produktdaten in höchster Qualität in die einzelnen Vertriebskanäle (multinationale Shops) ausgespielt werden.

Länderspezifischer Content ist wichtig

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass internationale Produktinformationen durch länderspezifisch ausgesteuerten Content ergänzt werden. So sollten beispielsweise Produktbilder und Banner ebenfalls den regionalen Anforderungen entsprechen. Neben den Sprachanforderungen an internationale E-Commerce Projekte, gibt es jedoch viele weitere Anforderungen. Diese liegen teilweise nicht im Frontend des Shops, sondern beziehen sich auf anschließende Prozesse im Backend und Fulfillment des Online-Händlers.

Hierbei handelt es sich beispielsweise um folgende Punkte:

  • Versandmethoden
  • Versandkosten
  • Mehrwertsteuersätze
  • Währungen
  • Debitoren-Management
  • Logistikprozesse
  • After-Sales und Customer-Service

Die Besonderheit dieser Anforderungen spiegelt sich in der Tatsache wieder, dass sich diese Änderungen über die gesamte Systemlandschaft erstrecken und somit nicht nur das Shop-System, sondern auch das ERP-System und die Warenwirtschaft betreffen.

Fazit

Insgesamt stehen Online-Händler vor der Entscheidung einer zentralen oder dezentralen Expansion, das heißt, sie wählen zwischen einem Shop mit mehrsprachigen Frontends oder einem Sub-Shop Konstrukt mit separaten Länder-Shops. Hierbei bietet das dezentrale Konzept mehr Möglichkeit zur Differenzierung und kann somit besser auf die Anforderungen der Zielmärkte hinsichtlich Usability, Portfolio und Design angepasst werden.

Abschließend ist in diesem Zusammenhang ein 360° Grad Blick auf die Systemlandschaft gefragt, um eine prozessoptimierte Expansion zum Erfolg zu führen. Die Wahl eines skalierbaren Shop-Systems ist in diesem Zusammenhang ebenso erfolgskritisch wie die Auswahl eines erfahrenen Dienstleisters.

Über den Autor

Die NEXUS Netsoft GmbH betreut als Full-Service Internetagentur seit 1999 Kunden im internationalen E-Commerce. Hierbei bietet das Unternehmen eine große Kompetenz in der Architektur, Konzeption und Entwicklung von E-Commerce Systemlandschaften rund um die Themen ERP-, CRM-, PIM- und Shop-Systeme sowie in den Bereichen Versandhandelssoftware und Warenwirtschaft. Multinationale Unternehmen und KMU wie Neckermann.at, Vodafone, UDOBÄR und Eurotops vertrauen auf die Kompetenz und Erfahrung der NEXUS Netsoft GmbH.

Weitere Informationen zum Unternehmen: www.nexus-netsoft.com

©Copyright: NEXUS Netsoft, Autor Joachim Gerloffm 24.04.2014