Ein Kernbestandteil der dänischen Lebensweise ist „Hygge“, also das Streben nach einer herzlichen und gemütlichen Atmosphäre, in der man sich behaglich und geborgen fühlt. Das spiegelt sich natürlich auch darin wider, wie in Dänemark Weihnachten („Jul“) gefeiert wird: Man legt viel Wert auf eine festliche Stimmung und dekoriert die Häuser deshalb ausgiebig mit Lichterketten, Kerzen und leuchtenden Sternen, um die dunklen Winterabende zu erhellen.

Die Adventszeit

Typisch dänisch sind die „Nisser“ genannten Weihnachtswichtel, die schon in der Adventszeit als Figuren oder Schmuck im Haus verteilt werden. Laut dem dänischen Aberglauben können diese Wichtel Glück oder Unglück bringen, weshalb man z.B. mit einer Schüssel Milchreis auf dem Dachboden versucht, sie für das nächste Jahr gnädig zu stimmen. Die wichtigste Weihnachtsdekoration sind aber „Julehjerter“, also geflochtene Weihnachtsherzen aus rot-weißem Glanzpapier, die angeblich auf den berühmten dänischen Märchenerzähler Hans Christian Andersen zurückgehen.

In der Adventszeit sind auch die uns bekannten Adventskränze üblich, sowie Kalenderkerzen „Kalenderlys“ mit 24 kleinen Querstrichen, die jeden Tag ein Stück weiter herunterbrennen. Passend dazu läuft im dänischen Fernsehen jedes Jahr eine Weihnachtsserie mit  24 Teilen.

Eine wichtige Adventstradition in ganz Skandinavien ist „Santa Lucia“, die am 13. Dezember auch Licht ins dunkle Dänemark bringt. Lucia ist ein weiß gekleidetes Mädchen und trägt eine Krone aus Kerzen auf dem Kopf. Ihr folgt eine Prozession von ebenfalls weiß gekleideten Kindern. Solche Prozessionen finden überall in Dänemark statt und haben etwa den Stellenwert der deutschen Krippenspiele. Der Ursprung dieser Tradition geht auf die Heilige Lucia zurück, die im Jahr 304 als Märtyrerin in Syrakus starb.

Das Weihnachtsfest

Wie in Deutschland fällt das Weihnachtsfest auch in Dänemark auf den 24.12. (“Juleaften”). Allerdings wird schon am Vorabend mit dem „Lille juleaften“ ein „kleiner Weihnachtsabend“ gefeiert, an dem alles vorbereitet und zum Beispiel der Weihnachtsbaum geschmückt wird. Dieser wird traditionell mit dänischen Flaggen und echten Kerzen geschmückt, aber natürlich auch mit bunten Glaskugeln und selbstgebasteltem Schmuck. A propos Weihnachtsbaum: Dänemark exportiert jährlich knapp 10 Millionen Nordmanntannen, etwa die Hälfte davon nach Deutschland.

Am 24. Dezember gibt es dann häufig ein üppiges Weihnachtsessen, das schon mal mehrere Stunden dauern kann. Dabei dürften die typischen Gerichte vielen Deutschen vertraut vorkommen: Schweine- oder Entenbraten mit Salzkartoffeln, Rotkohl und Soße sind traditionell sehr verbreitet.  Als Nachtisch gibt es meist „Risalamande“, eine Art Sahnemilchreis mit Kirschsauce. In dem Dessert ist eine ganze Mandel versteckt. Wer sie in seiner Portion hat, darf sich über ein zusätzliches Geschenk freuen.

Ein weiteres typisch dänisches Weihnachtsessen ist „Julefrokost“, also ein weihnachtliches Mittagessen mit Braten, Hering, Leberpastet und gerne auch dem einen oder anderen Bier oder Schnaps. Diese Art des Mittagessens wird schon während der Adventszeit im Familienkreis oder auch mit Freunden und Kollegen zelebriert.

Zurück zum Weihnachtsabend: Traditionell wird nach dem Weihnachtsessen gemeinsam um den Weihnachtsbaum getanzt und es werden Lieder gesungen.  Ein sehr intimer Moment im Kreis der Familie, der viel zur festlichen Stimmung beiträgt. Danach folgt die Bescherung. In Dänemark bringt übrigens der aus Grönland anreisende Weihnachtsmann „Julemanden“ die Geschenke und lässt sich dabei von den erwähnten Weihnachtswichteln helfen.

 

Die Eurotext AG wünscht fröhliche Weihnachten! Oder wie man in Dänemark sagt:

🎄 God Jul! 🎄

 

 



 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

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