Im Internet hat sich eine Vielzahl unterschiedlicher Bezahlmethoden etabliert. Am unkompliziertesten sind der Kauf per Kreditkarte sowie das Lastschriftverfahren per Bankeinzug. Der klassische Kauf auf Rechnung ist für Käufer ebenfalls unkompliziert, birgt für Händler aber finanzielle Risiken. Händler bevorzugen deshalb häufig Vorkasse per Überweisung, da sie die Ware in diesem Fall erst losschicken, wenn das Geld bereits eingegangen ist. Die Bezahlmethode verzögert die Lieferung aber meist um mehrere Tage. Wenn es schnell gehen soll, bietet sich deshalb die bei den Händlern sehr beliebte Methode der Sofortüberweisung an, die im Grunde einer beschleunigten Vorkasse entspricht. Wer dem Händler gegenüber keine sensiblen Daten preisgeben möchte oder bei ausländischen Shops einkauft, kann Anbieter wie PayPal nutzen, die als eine Art Vermittler zwischen Händler und Konto des Kunden dienen.
Neue Wege im stationären Handel
Im stationären Handel geht der Trend hingegen zum Mobile Payment, zum Bezahlen per Handy/Smartphone. Dafür gibt es verschiedene Verfahren, bei denen die Zahlung auf unterschiedliche Weise vorgenommen wird. Bei einigen Methoden wird wie bei Kartenzahlung über das Bankkonto bezahlt, bei anderen über die Mobilfunkrechnung. Bei allen Verfahren wird der Kauf über das Smartphone verifiziert, dazu muss es entweder mit der Kasse oder dem Kartenterminal verbunden werden (z.B. per NFC oder mit einer Kartenlesevorrichtung, die an das Smartphone gesteckt wird), oder es wird ein QR-Code erzeugt, der über die Kamera des Smartphones eingelesen wird. Dafür benötigt man eine spezielle App, in der die Kontodaten hinterlegt werden.
Der Nachteil dieser Entwicklung ist die Datensicherheit bzw. das Einbüßen derselben. Denn mit jeder Transaktion werden neben Einkaufsort und –zeit auch die gekauften Artikel übertragen. Zusammen mit den personenbezogenen Daten können dem Kunden so personalisierte Werbung, individuelle Angebote oder Ähnliches zugeschickt werden.
Eine Alternative bietet auch hier PayPal. Wenn der Händler dies unterstützt, kann man mit der entsprechenden App einen QR-Code einlesen und mit seinem PayPal-Konto bezahlen. PayPal weitet die Möglichkeiten dieser Vorgehensweise derart aus, dass man auch unabhängig von den Öffnungszeiten einkaufen kann. Dazu werden Artikel – zum Beispiel in Schaufenstern – mit QR-Codes versehen, die über die App eingelesen werden können. Auf die Weise kann der Kunde die Artikel online bestellen und bezahlen. So wird aus dem Einkauf ein Multi-Channel-Einkaufserlebnis, bei dem klassischer Stadtbummel und Online Shopping Hand in Hand gehen.
In der Oldenburger Innenstadt wurde ab September 2013 ein halbes Jahr lang ein Langzeitversuch durchgeführt, bei dem in Schaufenstern, auf Plakaten und in verschiedenen Printmedien PayPal-QR-Codes abgebildet wurden. Der Versuch hat eine deutliche Steigerung in punkto Aufmerksamkeit (Downloads der PayPal QR-Shopping-App und Klickzahlen) ergeben, die Verkaufszahlen haben sich hingegen nicht geändert. Daraus wird geschlossen, dass die Kunden die App hauptsächlich als zusätzliche Informationsquelle nutzten, sich dann aber doch für den Kauf vor Ort entschieden haben.