In den letzten Jahren hat sich der Absatz von Smartphones und Tablets immer weiter vergrößert. In gleichem Maße hat der Mobile Commerce, also der Teil des E-Commerce, der über mobile Endgeräte läuft, zugenommen. Trotz dieser Entwicklung bleibt in vielen Bereichen noch Raum für Verbesserungen und Wachstum.
E-Commerce in Europa
Im Februar 2014 führte die Plattform Deals.com zusammen mit dem Centre for Retail Research (CRR) eine Studie durch, in der die internationalen Aussichten für den E-Commerce und Mobile Commerce untersucht wurden. Dafür wurden in acht europäischen Ländern Umfragen mit je 1000 Teilnehmern pro Land gemacht, außerdem wurden Telefoninterviews mit 100 führenden Händlern durchgeführt.
In Europa belegt Großbritannien den ersten Platz, hier läuft bereits ein Drittel des E-Commerce über mobile Endgeräte. Deutschland ist immerhin auf dem zweiten Platz, obwohl erst 10% der Deutschen das Internet über ihr Smartphone nutzen und nur 4% über ein Tablet. Der Großteil (86%) nutzt immer noch einen PC oder Laptop. Vom gesamten Online-Umsatz machte der mobile Anteil im Jahr 2013 mit 3,1 Milliarden Euro etwa 9% aus. Für 2014 wird eine Verdopplung auf 6,6 Milliarden Euro vorhergesagt.
Mobile Umsetzung eines Onlineshops
2013 besaßen bereits 45% der Deutschen ein Smartphone, Tendenz steigend. Somit verbessern sich die Voraussetzungen für den Mobile Commerce stetig und besteht immer mehr die Notwendigkeit, Onlineshops für den mobilen Einkauf zu optimieren. Dies kann auf drei verschiedene Arten realisiert werden.
1. Für die Anzeige auf mobilen Geräten optimierter Onlineshop
Hier wird eine Webseite speziell für die Displays von Smartphones optimiert, auf die im Idealfall direkt weitergeleitet werden sollte, wenn Nutzer mobil auf die Webseite zugreifen.
2. Responsive Webseite
Die Webseite wird automatisch an die Größe des Displays angepasst, egal ob mobil oder über einen Desktop-PC zugegriffen wird.
3. App für den Mobile Shop
Der Händler bietet eine App für seinen Onlineshop an, die oft mehr Funktionen bietet als eine mobile Webseite.
Jede der Varianten hat ihre Vor- und Nachteile. Während auf mobil optimierten Webseiten oft nicht alle Funktionen zur Verfügung stehen, ist eine responsive Webseite häufig technisch sehr aufwändig. Diese Methode lohnt sich allerdings, weil hier eine gesonderte mobile Webseite entfällt und auch auf einem kleineren Display alle Funktionen genutzt werden können. Apps haben oft Performance-Vorteile, allerdings muss ein Kunde sie zunächst herunterladen, bevor er den Shop nutzen kann. Sinnvoll sind Apps daher vor allem in Ergänzung zu einer mobil optimierten oder responsiven Webseite. 80% der Top100 Onlinehändler in Deutschland haben bereits eine mobil optimierte Webseite, oft in Verbindung mit einer App. Das bedeutet allerdings auch, dass 20% immer noch keine mobile Webseite besitzen.
Neben der eigentlichen Optimierung für mobile Endgeräte spielen auch Ladezeiten eine entscheidende Rolle für die Conversion Rate. Müssen Nutzer zu lange warten, verlieren sie oft das Interesse und suchen einen Shop, der kürzere Ladezeiten hat und damit das Einkaufen flüssiger ermöglicht.
Fazit
Obwohl die Händler die Bedeutung des Mobile Commerce verinnerlicht zu haben scheinen haben immer noch 20% keinen mobil optimierten Onlineshop, darüber hinaus lassen viele Ladezeiten zu wünschen übrig. Hier besteht dringender Verbesserungsbedarf, damit deutsche Kunden in Zukunft komfortabler mobil einkaufen können.
Quellen:
- http://www.kassenzone.de/2014/10/28/conversion-killer-ladezeit-jeder-zweite-mobile-shop-deutlich-zu-langsam/
- http://www.kassenzone.de/2014/10/16/die-top100-onlinehaendler-20-noch-immer-ohne-mobile-shop/#more-4832
- http://blog.wiwo.de/look-at-it/2014/05/05/mobile-commerce-in-deutschland-2014-umsatzverdopplung-auf-66-milliarden-euro/