Das Produktangebot im E-Commerce ist in den letzten Jahren geradezu explodiert. Immer mehr Shops bieten immer mehr Waren an. Als Kunde wird man von der Auswahl fast erschlagen – eine Suchanfrage bei Google & Co. liefert selbst bei exotischen Produkten eine Vielzahl von Shops, die das Gesuchte im Angebot haben. Das Problem der Händler lautet deshalb: Wie soll ich mich von der Masse abheben, wenn ich die Kunden nicht über ruinöse Tiefstpreise erreichen möchte? Die Lösung lautet: Content Marketing. Doch was versteht man eigentlich darunter?

Begriffsklärung

Der Begriff “Content Marketing” ist etwas widersprüchlich, dann ganz ohne Inhalte kann man schließlich kein Marketing betreiben. Inhalte gibt es auch bei den klassischen werbenden Techniken. Unter Content Marketing versteht man die strukturierte Vermarktung informativer, beratender und/oder unterhaltender Inhalte, die dem Nutzer einen Mehrwert bieten. Diese Inhalte sollen nicht direkt werben, sondern die Zielgruppe ansprechen, informieren und von den eigenen Leistungen/Produkten überzeugen. Es geht also nicht um klassische Werbung, in der nur die Waren oder Dienstleistungen angepriesen werden, sondern um nützliche Informationen, die über die reine Produktbeschreibung deutlich hinausgehen.

Im Gegensatz zu anderen Marketingstrategien soll Content Marketing die Kunden schon abholen, bevor sie einen Kaufentschluss gefasst haben. Bietet man in seinem Onlineshop beispielsweise Küchenutensilien an, bietet es sich an, informative Texte zu verschiedenen Garmethoden bereitzustellen oder regelmäßig Rezepte zu veröffentlichen. Auf diese Weise finden die Kunden auch auf die Webseite, wenn sie nicht nach Produkten suchen, sondern allgemeinere Informationen einholen wollen. Dieses Vorgehen lässt sich natürlich auch auf andere Bereiche übertragen und erhöht die Sichtbarkeit in Suchmaschinen erheblich.

Entwicklung

Die Anfänge des Content Marketings waren geprägt von E-Mail-Newslettern und Blogs. Aber mit den immer besseren technischen Möglichkeiten, gerade in der Weiterentwicklung des Internets, fanden sich nach und nach andere Inhalte wie Videos (z. B. Erklärvideos) und Augmentend Reality-Inhalte. Dadurch konnten immer ausgefallenere Inhalte produziert und bereitgestellt werden. Klassische Anzeigeformate rückten dabei weiter in den Hintergrund.

Anfangs reichte es aus, sich auf das Verwenden von Keywords zu konzentrieren, um bei Suchmaschinen eine gute Sichtbarkeit zu erreichen. Doch das Angebot an aktiven Seiten stieg zunehmend an und aus Nutzersicht wurde es immer schwieriger, relevante Ergebnisse zu finden. Aus Anbietersicht konnte man sich kaum noch von der Konkurrenz abheben.

Spätestens seit den neueren Google-Updates werden hoch- und mehrwertige Inhalte besser bewertet als Inhalte, die nur viele Keywords und Backlinks enthalten. Da verwundert es nicht, dass immer mehr Anbieter ihre Kunden mit exklusiven und hochwertigen Inhalten überzeugen wollen. Wichtig ist es, einen Kompromiss zwischen ausschmückenden Beschreibungen und wichtigen Suchphrasen zu finden, um bei Suchmaschinen die besten Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig einen festen Leser-/Kundenstamm zu gewinnen.

Fazit

Content Marketing bietet Kunden Shopping mit Erlebnisfaktor: durch hoch- und mehrwertige Inhalte verweilen sie länger auf der Seite, lassen sich öfter zu Käufen hinreißen und empfehlen den Shop im besten Fall noch an Freunde und Bekannte weiter. Hierbei spielen auch die sozialen Netze eine wichtige Rolle. Die Inhalte sollten deshalb auch immer bei Facebook & Co. bereitgestellt oder sogar extra dafür aufbereitet werden.

Im zweiten Teil wollen wir unterschiedliche Formate und Kanäle vorstellen, die für Content Marketing geeignet sind und noch genauer auf Inhalte mit Mehrwert eingehen.

Quellen:

 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

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Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beiträgen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung dar und können eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.