Wie im letzten Jahr möchten wir Ihnen auch in diesem Jahr einen Ausblick auf die E-Commerce-Trends des Jahres geben. Doch zuvor wollen wir uns unsere Vorhersage für 2015 noch einmal ansehen und die tatsächlichen Trends und Entwicklungen des letzten Jahres unter die Lupe nehmen.

Mobile Commerce

In unserem Vorausblick auf das Jahr 2015 spielte der Mobile Commerce eine sehr große Rolle. Zwar wurden keine Neuerungen erwartet, dafür aber eine flächendeckende Optimierung bei mobilen Lösungen und responsivem Design von Webshops gefordert. Tatsächlich wurde dieser Faktor 2015 immer wichtiger. Spätestens seit Googles „Mobilegeddon“ im zweiten Quartal, als der Internetgigant die mobile Optimierung zu einem Rankingfaktor erhob. Im November ging es sogar noch einen Schritt weiter und Webseiten bzw. Shops mit großen Werbeanzeigen oder Overlays (eingeblendeten Anzeigen über der normalen Webseite) wurden mit schlechteren Ergebnisplatzierungen bestraft, da dies für schlechtere Bedienbarkeit an mobilen Endgeräten sorgt.

Same-Day-Delivery

Auch der taggleichen Lieferung wurde eine weitere Verbreitung für 2015 vorhergesagt. Dieser Service wird in Deutschland auch weiterhin hauptsächlich von kleineren Unternehmen in Ballungszentren angeboten, wo Kurierdienste genutzt werden können. Seit dem vierten Quartal 2015 bietet Amazon seinen Prime-Kunden den Same-Day-Delivery-Service auch kostenfrei an, allerdings erst in vierzehn Metropolregionen. Media-Saturn hat diesen Service bereits auf 170 Städte ausgeweitet, verlangt dafür aber stolze 14,95 €.

Der Fokus liegt weiterhin auf schneller, zuverlässiger Lieferung. Mitte des Jahres traf der Poststreik damit umso mehr Händler und Kunden. Andere Paketzusteller konnten hier punkten und vielleicht wissen seit dem mehr Menschen auch wieder eine zuverlässige Lieferung zu schätzen.

Alternative Zahlungsmethoden

Hier wurde vor allem dem Mobile Payment ein große Rolle zugesprochen. Leider hat sich im vergangenen Jahr gezeigt, dass der deutsche Durchschnittskonsument noch keinen Mehrwert und damit keinen Sinn im mobilen Bezahlen sieht. Die meisten deutschen Startups hatten keinen Erfolg, auch die Otto-Tochter Yapital, die immerhin in fast jedem REWE-Markt in Deutschland als Zahlungsmittel verfügbar war, schließt Ende Januar ihre Pforten.

Omni-Channel

Die Trennung von Online- und Offline-Shopping wird immer schwieriger und es ist mittlerweile fast selbstverständlich, in beiden Bereichen den jeweils anderen Kanal mit einzubeziehen. Und obwohl dem stationären Handel immer wieder das Ende vorausgesagt wurde, ist dies bisher immer noch nicht abzusehen – gerade durch die enge Verknüpfung aller Verkaufskanäle sind auch die lokalen Händler wieder erfolgreicher. Sogar der Internetriese Amazon setzt neuerdings auf einen Offline-Buchladen, das Konzept scheint Anklang zu finden.

E-Food

In unserer Voraussage spielten Lebensmittel aus dem Internet noch keine Rolle, im Laufe des Jahres wurde daraus allerdings ein richtiger Trend. Mehrere Supermärkte bieten Bestellungen über das Internet an, es gibt sogar einige reine Online-Lebensmittel-Shops. Vielversprechend ist das neue deutsche Startup Bonativo von Rocket Internet. Hierbei handelt es sich um einen „Wochenmarkt“ im Internet, bei dem man Bio-Lebensmittel von lokalen Anbietern beziehen kann.

Technisch kein wirkliches Lebensmittel aus dem Internet, sind in Deutschland doch Lieferdienste am besten über das Internet erreichbar. Dies machen sich Bestellplattformen zu nutze. Im letzten Jahr beherrschten Lieferando und Delivery Hero (lieferheld.de und pizza.de) den deutschen Liefermarkt. Eine Entwicklung, die vielfach kritisch gesehen wird, da der Nutzen für die Lieferdienste fraglich, die Marktmacht der Bestellplattformen aber unübersehbar sind. Es bleibt abzuwarten, wie sie mit dieser Macht umgehen und ob von der Zusammenarbeit in Zukunft beide Seiten mehr profitieren.

Ebay

Der Internetmarktplatz sorgte letztes Jahr immer wieder für Schlagzeilen. Erst trennte er sich von PayPal, dann startete „Ebay Plus“ mit einem Premiumangebot für angemeldete, zahlende Nutzer. Technische Instabilität sorgte immer wieder für Verlusten bei Händlern, besonders kurz vor der Adventszeit, wo eigentlich mit dem meisten Umsatz gerechnet wird.

Fazit

Der Jahresrückblick zeigt, dass sich einige Trends entsprechend der Vorhersage entwickelt haben, es gab jedoch auch einige Überraschungen. Es wird auch in diesem Jahr wieder spannend. Im nächsten Teil wagen wir unsere Vorhersage.

Quellen