Der Social Commerce geht in die nächste Runde. Bisher ging es hier hauptsächlich um Empfehlungen im Bekannten- und Freundeskreis, um Produktbewertungen, Werbeeinblendungen in Social Media und ähnliches. Nun wird an der Umsetzung eines “Buy-Buttons” gearbeitet, der es ermöglichen soll, Artikel direkt über Facebook, Twitter, Pinterest, Google, Instagram und Snapchat zu kaufen. Doch was sollen wir uns darunter vorstellen? Welche Vor- und Nachteile hat diese Art des Einkaufens? Und wie bald kann dieses Vorhaben realisiert werden?

Funktionsweise

Im Idealfall sieht ein Kauf über den Buy-Button so aus: Ein Nutzer bekommt Werbung angezeigt, die je nach Plattform schon mehr oder weniger personalisiert ist. Er entscheidet sich spontan, den dargestellten Artikel zu kaufen und klickt den Buy-Button. Er wird direkt zum Checkout des entsprechenden Onlineshops geleitet und muss den Kauf nur noch bestätigen.

Vorteile

Die meisten Leute nutzen Social Media über mobile Geräte – also Smartphones und Tablets. Gleichzeitig kommen die meisten Kaufabbrüche von genau diesen Nutzern. Das mobile Einkaufen im Internet ist oft immer noch kompliziert und beinhaltet viele Klicks und bisweilen nicht optimierte Webshops, sodass das Navigieren auf mobilen Endgeräten erschwert wird. Hier greift der Buy-Button, indem besonders der mobile Einkaufsvorgang auf wenige Klicks reduziert und damit deutlich vereinfacht wird. Dadurch wird die Hemmschwelle bei Kunden deutlich herabgesetzt, schließlich bietet jeder weitere Klick eine Gelegenheit zum Abbruch. Durch diese radikale Vereinfachung des Kaufprozesses bekommt der Einkauf eher ein “Gefällt mir”-Gefühl, was für den Handel eindeutig von Vorteil ist.

Nachteile

Die größten Schwierigkeiten bereitet die Infrastruktur. Wenn man über direkt über Social Media einkaufen kann, wie wird die Ware dann bezahlt? Hier bietet es sich an, Zahlungsinformationen zentral zu hinterlegen und bei jedem Einkauf nur darauf zurückzugreifen. Eine solche Möglichkeit bietet das deutsche Startup ShopCo.

Außerdem wird sich der Buy-Button nicht für alle Artikel eignen, da besonders höherpreisige Artikel nicht zum Spontankauf taugen. Andersherum werden Anbieter von niedrigpreisigen Artikeln sich nicht unbedingt über vermehrte Bestellungen einzelner Produkte freuen.

Umsetzung

Sind die Schwierigkeiten der Zahlungsmöglichkeiten geklärt, steht einer Umsetzung eigentlich nichts im Wege. Aber besonders in Deutschland könnte die recht strengen Verbraucherschutzregelungen ein Hindernis darstellen – denn in einem aufs absolute Minimum reduzierten Checkout alle Verbraucherinformationen unterzubringen, erscheint fast unmöglich.

Quelle: