In den letzten Jahren hat Werbung auf Videoplattformen wie YouTube eine immer größere Bedeutung gewonnen. Von relativ einfachen Videos, die Produkte vorstellen, über Werbespots hin zu shoppable Videos – wir geben einen Überblick über das Potenzial des Y-Commerce.

Produktvideos

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, YouTube in der Werbung zu nutzen. So können Shopbetreiber Produktvideos erstellen und in ihren Onlineshop einbinden, damit die Kunden sich ein besseres Bild des Produktes machen und sich vorab mit dessen Funktionsweise vertraut machen können. Denkbar sind auch Produkttests, die ein Hersteller oder Shopbetreiber in seinem Blog bzw. auf der Homepage veröffentlicht.

Der nächste Schritt ist dann die Erstellung eines eigenen YouTube-Kanals, damit (potenzielle) Kunden über die Produktvideos direkt in den Kanal kommen und andere Videos zu ähnlichen Produkten ansehen können. In dem Kanal ist im Idealfall ein direkter Link in den Onlineshop gesetzt, sodass eine zusätzliche Suche entfällt.

Werbespots

Ein großer Vorteil von YouTube ist, dass die Nutzer aktiv nach Inhalten suchen, die sie interessieren. Vor die gewählten Videos kann dazu passende Werbung geschaltet werden. Die Nutzer sind sich bewusst, dass sie diese Werbespots überspringen können. Fallen sie in ihren Interessensbereich, schauen sie sie aber oftmals trotzdem an.

Auch Werbespots als eigenständige Videos haben großes Potenzial, wenn sie mit den richtigen Keywords versehen werden. Bei entsprechender Popularität erscheinen sie bei den Vorschlägen mit ähnlichen Videos, womit eine bestimmte Zielgruppe leichter erreicht werden kann.

Shoppable Videos

Eine besondere Form des Y-Commerce bilden shoppable Videos. Darunter versteht man Videos, die gezeigte oder vorgestellte Produkte über Annotations mit dem Onlineshop verbinden. Bei Annotations handelt es sich um interaktive Anmerkungen, die unmittelbar im Video angezeigt werden. Der Nutzer kann auf die Annotations klicken, worauf sich der hinterlegte Link öffnet. Das Video pausiert im Hintergrund und kann später an der gleichen Stelle fortgesetzt werden. Diese Form der Werbung ist beispielsweise für die Modebranche sehr interessant, da in einem Video mehrere Kleidungsstücke oder ganze Outfits vorgestellt und die entsprechenden Produktseiten im Onlineshop direkt damit verlinkt werden können.

Die Kehrseite

So verlockend der Y-Commerce auf den ersten Blick ist, er hat doch seine Tücken. Alle Varianten der Werbung auf YouTube bieten die Möglichkeit, mit relativ geringem Aufwand viele potenzielle Kunden zu erreichen, da Videos besonders gern über soziale Netzwerke geteilt werden. Die Schwierigkeit besteht hier allerdings darin, Videos interessant zu gestalten und vor allem die gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Hierfür sind besonders die richtigen Keywords wichtig, aber auch ein richtig gewähltes Vorschaubild des Videos, das bei Ergebnissen der Suchmaschinen angezeigt wird.

Zudem häufen sich Videos, die von Herstellern oder Shops in Auftrag gegeben wurden, aber nicht als (bezahlte) Werbung gekennzeichnet sind. Vielmehr wirken Sie auf den Zuschauer wie unabhängige Tests oder persönliche Erfahrungsberichte. Vor allem bei Elektroniktests, Kosmetiktipps, „Let’s Play“-Videos und Ähnlichem gibt es viele Fälle solcher “Schleichwerbung“. Wenn solche Methoden publik werden, zieht das häufig Proteste nach sich, so dass die Werbung der betreffenden Firma letztendlich mehr schadet als nützt. Man sollte deshalb gerade bei Werbung sehr transparent agieren und auf entsprechende Kennzeichnung in der Videobeschreibung achten.

Fazit

Y-Commerce bietet als besondere Form des Multichannel-Marketings viele Möglichkeiten für Shopbetreiber und einen echten Mehrwert für deren Kunden, erfordert aber etwas Fingerspitzengefühl, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Quellen: