Übersetzungen sind ein komplexes Thema. Je vielschichtiger ein Text, desto schwieriger ist es, alle seine Bedeutungs-Ebenen korrekt in die Zielsprache zu übertragen. Das fällt ganz besondern im Bereich Marketing auf. Internetworld.de hat deshalb eine Liste von 10 Tipps erstellt, die bei der Internationalisierung von SEA-Kampagnen beachtet werden sollten.

1. Kernmarkt und Zielmarkt

Generell gilt: Man muss sehr vorsichtig damit sein, Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Kernmarkt in den Zielmarkt zu übertragen. Was in einem Land funktioniert, muss in einem anderen Land noch lange nicht funktionieren. Vieles muss erst ausprobiert werden, möglicherweise müssen ganz andere Strategien entwickelt werden. Auch sollte man nicht mit zu hohen Erwartungen ins Ausland gehen. Wer zuhause tolle Conversion Rates hat, hat die nicht auch automatisch im Zielmarkt. Es braucht einen langen Atem, eine Marke bekannt zu machen und zu etablieren. Dabei bleiben Enttäuschungen nicht aus.

2. Potentiale analysieren

Das Potential des Zielmarktes sollte im Vorfeld genau analysiert werden. Wie groß ist die Bevölkerung? Wie gut ist der E-Commerce entwickelt, wie viele Onlineshopper gibt es? In welchem Umfang nutzen die potentiellen Kunden Suchmaschinen und wie muss sich eine SEA-Kampagne darauf einstellen? Auch hier darf nicht einfach vom Kernmarkt auf den Zielmarkt geschlossen werden.

3. Google & Co.

Google mag bei uns unangefochtener Marktführer sein, aber das ist nicht überall so. Andernorts spielen Bing oder Yahoo eine deutlich größere Rolle und sollten deshalb auch bei SEA-Kampagnen berücksichtigt werden. Einzelne Länder haben sogar lokale Suchmaschinenanbieter, die marktführend sind: Yandex in Russland, Baidu in China oder Seznam in Tschechien. Um das Budget für die einzelnen Anbieter korrekt ansetzen zu können, muss deren Marktanteil in der Zielgruppe berücksichtigt werden.

4. Sprache als Schlüssel

Um die Kunden zu erreichen, müssen Sie natürlich deren Sprache sprechen. Mag ja sein, dass viele Menschen Englisch verstehen, eine wirklich gute und effektive Kundenansprache ist aber nur in der Landes- /Muttersprache möglich. Wenn bei der Übersetzung auch noch Rücksicht auf sprachliche Besonderheiten im Zielland genommen wird, kann man sich das Vertrauen der Kunden sehr schnell verdienen.

5. Muttersprachliche Ansprechpartner

Was bringt es, den Shop perfekt zu internationalisieren, wenn der Kunde keinen passenden Ansprechpartner findet? Muttersprachliche Supportmitarbeiter können dem Kunden bei Fragen oder Problemen viel besser zur Seite stehen und geben ihm das gute Gefühl, als Kunde geschätzt zu werden.

6. Feiertage und Aktionen

Bei (weltlichen und religiösen) Feiertagen und sonstigen saisonalen Aktionen sollte Rücksicht auf die Gebräuche des Zielmarkts genommen werden. In einigen Ländern wird Weihnachten erst am 6. Januar (Heilige drei Könige) gefeiert. Wer das nicht berücksichtigt, verspielt gute Chancen im Wettbewerb um die Gunst der Kunden.

7. Die Konkurrenz im Auge behalten

Natürlich müssen Sie auch stets die Konkurrenz analysieren. Wer ist im Zielmarkt aktiv und wie ist er aufgestellt? Agiert die Konkurrenz eher on- oder offline? Handelt es sich um große Versandhäuser oder Spezialisten? Welche Strategie fährt die Konkurrenz im Suchmaschinenmarketing und wie kann man darauf am besten reagieren?

8. Die eigene Bekanntheit effizient steigern

Bei der Wahl der Werbeinstrumente sollten Sie flexibel bleiben. Gerade in der Anfangsphase, wenn Sie die Marke im Zielland erst aufbauen müssen, sollten Sie auf gezielte Pushkampagnen setzen. Nutzen Sie dafür vor allem Display- und Bewegtbild-Ads.

9. Alles im Blick

Versuchen Sie herauszufinden, welche Kampagnen und Werbemittel den größten Erfolg haben. Bedenken Sie: Je mehr Traffic, desto schneller kann auf Conversions optimiert werden. In kleinen Märkten sollten sie keine zu speziellen Keywords verwenden, sondern allgemeiner bleiben. Oberbegriffe sind zwar teurer, können Ihnen aber gerade in der Anfangsphase helfen, gute Positionen zu besetzen, von denen aus Sie weiter optimieren können.

10. Kanalübergreifend analysieren

Behalten Sie in den einzelnen Märkten stets alle Kanäle im Auge und verfolgen Sie dabei auch die zeitliche Entwicklung. Dass es dabei zwischen den Märkten große Unterschiede geben kann, ist völlig normal. Dabei sollten Sie sehr kritisch bleiben und schlechte Entwicklungen in einem Markt nicht mit guten Entwicklungen in einem anderen aufrechnen. Betrachten Sie jeden Markt für sich und optimieren Sie gezielt die Kanäle, bei denen es noch nicht rund läuft.

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