Sie haben einen Onlineshop und möchten ins europäische Ausland expandieren? In diesem Artikel stellen wir die E-Commerce-Märkte in Europa vor und geben Tipps, in welchen Ländern eine Expansion sinnvoll sein kann.

Die größten Märkte

Mit zusammen 61% des gesamten Umsatzes im europäischen E-Commerce sind Großbritannien, Deutschland und Frankreich (in dieser Reihenfolge) die drei größten und wichtigsten Märkte in Europa.

Mengenmäßig sitzen in Deutschland zwar theoretisch die meisten Onlineshopper, trotzdem beträgt der Umsatz des deutschen E-Commerce weniger als die Hälfte des britischen. (86,8 % der Deutschen verfügen über einen Internetanschluss, in Großbritannien sind es 84,1 %, in Frankreich 86 %.)

Und was kaufen die Nutzer der Big Three bevorzugt online ein? In Großbritannien liegen Kleidung und Schuhe ganz vorn, gefolgt von Lebensmitteln, Medien und Unterhaltungselektronik. Auch die Deutschen kaufen im Internet vor allem Kleidung, desweiteren Elektroartikel, Bücher und Medien. Ganz anders sind die Prioritäten in Frankreich gesetzt: Hier führt der Touristik- und Reisesektor, danach kommen Dienstleistungen und Tickets bzw. Veranstaltungen. Mode und technische Geräte liegen auf den hinteren Plätzen. Diese unterschiedlichen Schwerpunkte sollten bei Expansion ins europäische Ausland mit bedacht werden.

Direkt nach den großen Drei kommt Skandinavien. Zwar ist der Markt hier zahlenmäßig kleiner, allerdings ist der Pro-Kopf-Verkauf höher als bei den führenden Märkten. Zum Beispiel haben 95% aller Dänen und Schweden einen Internetzugang; hier wächst vor allem der Mobile Commerce. Während die Schweden vor allem Zeitschriften und Bücher, Elektrogeräte sowie Kleidung und Schuhe online einkaufen, liegen in Dänemark Bank- und Finanzprodukte und –dienstleistungen ganz vorn. Dann folgen Reise- und Veranstaltungsangebote, Medien und Spielzeug, erst danach IT und Telekommunikation.

Europas Schlusslichter

Der geringste Online-Umsatz im europäischen E-Commerce wird bislang in Süd- und Osteuropa erzielt – dazu gehören Spanien, Italien, Russland und Polen. Allerdings steckt hier auch viel Potenzial im Wachstum.

Auch hier wollen wir einen Blick auf die beliebtesten Branchen im Onlinegeschäft werfen. In Spanien liegen Schuhe/Kleidung und Lebensmittel ganz vorn, dann folgen Medien und Unterhaltungselektronik. In Italien ist die Branche Tourismus/Verkehr auf Platz eins, dahinter liegen Elektrogeräte und Kleidung. Konsumenten in Russland kaufen vor allem Unterhaltungselektronik, Spielzeug und Kleidung online ein, auch hier werden immer häufiger Lebensmittel über das Internet bestellt. Die Polen kaufen am liebsten Haushaltsgeräte online, danach folgen Haus und Garten, Kleidung und Medien.

Bei einer Expansion nach Russland oder Polen sollte beachtet werden, dass in diesen Ländern vor allem bar gezahlt wird. Aber auch bei allen anderen Ländern sollten die Zahlungsgewohnheiten bei der Lokalisierung beachtet werden.

Kleine Länder, große Möglichkeiten

Nachdem bisher vor allem die größeren europäischen Länder betrachtet wurden, wollen wir auch auf die kleinen Länder eingehen. Der erste Impuls ist sicherlich, dass sich eine aufwändige Lokalisierung für verhältnismäßig kleine Märkte nicht lohnt. Weit gefehlt! Da in kleineren Ländern auch das Angebot von Onlineshops eher beschränkt ist, sind die Nutzer daran gewöhnt, sich auch im europäischen Ausland umzusehen und sind eher zu einem grenzüberschreitenden Kauf bereit. Besonders interessant sind hier die Niederlande, Dänemark, Malta, Luxemburg, Österreich und die Schweiz.

Fazit

Bei einer geplanten Expansion des Onlineshops ins europäische Ausland gilt es so einiges zu beachten. Erstes Augenmerk sollte auf den bevorzugten Branchen in den jeweiligen Ländern liegen, zusätzlich sollten auch die kleineren Länder berücksichtigt werden. Selbstverständlich muss bei jeder Expansion eine Lokalisierung des Onlineshops erfolgen. Diese lässt man am besten von Profis machen, damit dem Erfolg im europäischen Ausland nichts mehr im Wege steht.

Quellen: