Bisher läuft der schnellste Weg von einem Bestellwunsch bis zum Abschluss des Bestellvorgangs immer über den Online-Auftritt eines Shops – sei es am PC über den Browser, über die mobile Shoplösung oder direkt als App auf dem Smartphone. Kunden müssen im Onlineshop nach dem Produkt ihrer Wahl suchen, es in den Warenkorb legen und den Bestellvorgang abschließen. Einige Shops bieten One-Click-Lösungen an, bei denen der Kaufvorgang mit vorher genau festgelegten Zahlungs- und Lieferbedingungen abgeschlossen wird. Das verkürzt den Bestellvorgang erheblich, aber das Aufrufen des Shops und die Suche nach dem Produkt bleiben nach wie vor.

Schneller und einfacher einkaufen – ohne Umweg über den Shop

Amazon hat sich dieses Problems angenommen und einen sogenannten Dash-Button entwickelt. Dabei handelt es ich um einen Knopf mit Platz für ein Logo, der praktisch überall im Haus angebracht werden kann und per Knopfdruck über das WLAN ein vorher festgelegtes Produkt bestellt. Dieses Prinzip bietet sich vor allem für haltbare Lebensmittel oder Haushaltsprodukte an, die man regelmäßig kauft: Kaffee, Müsli, Waschmittel, Körperpflege-oder Hygieneprodukte.

Dafür wird der Knopf über die passende App auf dem Smartphone mit dem Kundenkonto und einem bestimmten Produkt verknüpft. Sie können zum Beispiel festlegen, dass bei Knopfdruck eine bestimmte Menge an Kaffeepads oder Spülmaschinentabs bestellt wird. Sie versehen dann den Dash-Button mit dem entsprechenden Logo und befestigen ihn beispielsweise in der Küche neben der Kaffeemaschine oder an der Spülmaschine. Wenn Sie nun feststellen, dass Ihre Vorräte zur Neige gehen, drücken Sie den Dash-Button und bestellen damit das Produkt.

Natürlich müssen Sie nicht einen Button ständig umstellen, Sie können für jedes Produkt einen eigenen Knopf benutzen und ihn entsprechend positionieren.

Fehler vermeiden

Um versehentliche Bestellungen zu vermeiden, gibt es zwei Vorsichtsmaßnamen: Die Bestellung eines Produkts wird erst angenommen, wenn die vorherige ausgeliefert wurde. Dadurch soll verhindert werden, dass zum Beispiel in einem Familienhaushalt Produkte mehrfach bestellt wurden, weil verschiedene Personen den Knopf gedrückt haben ohne sich abzusprechen. Zusätzlich können Bestellungen über die App innerhalb von 30 Minuten abgebrochen werden.

Der Dash-Button befindet sich in den USA derzeit in einer Testphase, eine Einführung in Deutschland ist aktuell nicht geplant. Da diese Methode jedoch für viele Produkte, die man regelmäßig kauft, eine Zeit- und Aufwandsersparnis darstellt, könnte es in Zukunft durchaus andere Anbieter mit ähnlichen Systemen geben.

Technologievorläufer

Amazon hat in jüngerer Vergangenheit schon andere Versuche unternommen, den Einkauf für den Kunden noch einfacher und schneller zu gestalten. So verfügt das Amazon-Smartphone “Fire Phone” über die Funktion “Firefly“. Mit dieser soll es möglich sein, beliebige Produkte, aber auch Filme, Serien und Musik, zu identifizieren und dann mit nur einem Knopfdruck zu kaufen – ohne den Amazonshop besuchen zu müssen. Ein interessanter Ansatz, der leider in der Praxis nicht immer funktioniert. Nicht selten kommt es vor, dass Produkte falsch oder gar nicht erkannt werden und der Kunde letztlich doch selbst nach dem korrekten Produkt suchen muss. Dieses Problem wäre beim Dash-Button gelöst.

Quellen: