Das Recht – Grundpfeiler der menschlichen Gesellschaft
Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit – in der linken Hand die Waagschale, mit deren Hilfe jedem das Seine zugemessen wird, in der rechten Hand das Füllhorn, das den zu verteilenden Reichtum spendet. Bei dieser Darstellung von Justitia aus der römischen Antike wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts das Füllhorn durch ein Richtschwert ersetzt.
Heutzutage kennen wir Justitia mit verbundenen Augen als das Inbild des Rechtswesens. Sie verkündet das Recht ohne Augenmerk auf das Ansehen der Personen, nach sorgfältiger Abwägung und gegebenenfalls mit der nötigen Härte.
Es gibt zwei friedliche Gewalten: das Recht und die Schicklichkeit.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), deutscher Dichter und Wissenschaftler
Was ist “Recht”?
Der Begriff „Recht“ beschreibt die Summe aller Regeln, die von einer Gemeinschaft vorgegeben werden. Es soll dazu dienen, das Zusammenleben vieler Individuen zu ordnen und Konflikte verbindlich zu lösen. Je nach Gesellschaft und politischer Ideologie können sich die Rechtsordnung und die Vorstellungen von Moral und Sitte stark unterscheiden. Durch das geltende Recht gestaltet unser Staat die Gesellschaft mit, somit liegt auf dem Rechtssystem große Verantwortung. Regeln sollten klar und deutlich formuliert und die Rechtsprechung eindeutig und nachvollziehbar sein.
Warum lohnt sich eine juristische oder beglaubigte Fachübersetzung?
Rechtliche Belange begegnen uns im Alltag an den unterschiedlichsten Stellen. In Verträgen, Geschäftsbedingungen, Versicherungen, im Beruf genauso wie im Alltag. Jeder Bereich unseres Lebens kennt konkrete Regelungen und Gesetze. Und gerade diese Vielfalt stellt hohe Ansprüche an Übersetzer. Übersetzungen, egal in welche Sprachen, sind fachlich anspruchsvoll, da sie einerseits konkretes, rechtliches Fachwissen, andererseits aber auch Kenntnisse über den jeweiligen Kontext voraussetzen. Die Übersetzung eines Widerrufsformulars oder Allgemeiner Geschäftsbedingungen (AGB) verlangt andere juristische Kenntnisse als die Übersetzung eines Arbeitsvertrages oder einer Abschlussurkunde in eine andere Sprache. Sprachlich liegt die Herausforderung darin, unterschiedliche Zielgruppen so anzusprechen, dass der Text verständlich aber trotzdem bis ins Detail fachlich korrekt ist. Rechts-Übersetzungen sollten deshalb ausschließlich von zertifizierten Fachübersetzern angefertigt werden, die auf diesen Bereich und diese Sprachen spezialisiert sind.
Welche Zielgruppen hat die Fachübersetzung bei rechtlichen Themen?
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Empfänger für juristische Übersetzungen. Neben der Übersetzung von Dokumenten für Privatpersonen besteht vor allem bei staatlichen Institutionen und Unternehmen großer Bedarf an Fachübersetzungen von Rechtstexten.
Staatliche Institutionen:
Hierzu zählen in erster Linie Gerichte und Behörden. Diese fordern häufig beglaubigte Übersetzungen an, um die verbindliche Wiedergabe des übersetzten Dokumentes sicherzustellen. Hierbei bürgt der Übersetzer bzw. die Agentur für die Korrektheit der Übersetzung – Wort für Wort. Auch Anwaltskanzleien, deren Dokumente vor Gericht Bestand haben müssen, sind häufig auf beglaubigte Übersetzungen angewiesen.
Unternehmen:
Unternehmen, die auf dem internationalen Markt tätig sind oder eine Internationalisierung anstreben, haben großes Interesse daran, sich rechtlich abzusichern. Hierfür sind juristische Übersetzungen qualifizierter Muttersprachler unerlässlich. Lückenhafte Geschäftsbedingungen oder Verträge können im schlimmsten Fall dazu führen, einem Dritten indirekt Rechte einzuräumen, die man gar nicht aus der Hand geben möchte, oder potenzielle Kläger auf den Plan zu rufen. Die Möglichkeit, potenziellen Geschäftspartnern Verträge in ihrer Muttersprache zur Verfügung stellen zu können, schafft wiederum Vertrauen.
Medienformate und Textsorten
Im Rechtsbereich gibt es viele verschiedene Textsorten aus den unterschiedlichsten Fachgebieten. Zu den Rechtsübersetzungen gehören:
Urteile (u. a. Scheidungsurteile), Urkunden, Gerichtsbeschlüsse, Klageschriften, Vertragsübersetzungen verschiedenster Art (Liefervertrag, Vertriebsvertrag, Beratervertrag, Arbeitsvertrag, Mietvertrag, Immobilienkaufvertrag usw.), Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB), Datenschutzbestimmungen, Nutzungsbestimmungen, Stellungnahmen, geschäftliche Schriftsätze, Gesetzestexte, Vollmachten, Nutzungsbestimmungen, Grundbuchauszüge, Zeugenaussagen, fachbezogene Korrespondenz, Betriebsvereinbarungen, Firmengründungsdokumente, Fachtexte für juristische Zeitschriften, Strafanzeigen, vertrauliche Dokumente und Testamente.
Anforderungen an Fachübersetzer und Übersetzungsdienste
Juristische Fachübersetzungen müssen eindeutig und rechtssicher sein. Neben Genauigkeit und Professionalität ist die Kenntnis des in der Ausgangs- und Zielsprache üblicherweise geltenden Rechtssystems eine der Grundvoraussetzungen für Fachübersetzer in dieser Sparte. Um eine verbindliche Wiedergabe des übersetzten Dokumentes in allen Sprachkombinationen zu gewährleisten, wird von vielen staatlichen Organen sowie vor Gericht eine beglaubigte Übersetzung von vereidigten Übersetzern vorausgesetzt. Für die Fertigung von Übersetzungen mit Beglaubigung muss der Übersetzer neben dem Bestehen der staatlichen Übersetzerprüfung auch die Vereidigung durch ein Gericht nachweisen können. Nur so kann die Rechtssicherheit und korrekte Übertragung von Fachbegriffen gewährleistet werden.
In der Summe ergeben sich hier hohe Anforderungen an die Übersetzer. Neben der Expertise unserer Linguisten sind die von uns eingesetzten CAT-Tools und Übersetzungstechnologien ein weiterer Faktor, um die bestmögliche Adaption der Rechtstexte in der jeweiligen Zielsprache sicherzustellen. In welche Fremdsprache übersetzt wird, ist dabei letztlich unwichtig:
Die Ansprüche an die Übersetzer sind überall gleich hoch.
Teilbereiche der Rechtswissenschaften
Der Bereich Recht umfasst eine Vielzahl von Aspekten, die sich nach methodischen Gesichtspunkten in drei große Bereiche – die Rechtsgebiete – einteilen lassen. Alle Regelungen zwischen Bürger und Staat fallen unter das öffentliche Recht. Das Privatrecht oder Zivilrecht befasst sich mit Rechtsbeziehungen zwischen Bürgern und Bürgern und für Regelungen zwischen Staat und Straftätern ist das Strafrecht zuständig.
Außerdem gibt es verschiedene Rechtsdisziplinen: Die Rechtsdogmatik, Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie und die Rechtsethnologie.
Dienstleistungen und Produkte im Bereich Recht
- (Rahmen-)Verträge und Vereinbarungen
- Geburtsurkunden und Heiratsurkunden
- Reisepässe und andere Ausweisdokumente
- Unternehmensvereinbarungen, Besprechungs- und Verhandlungsprotokolle, Emissionsprospekte und Finanzierungsunterlagen
- Patentschriften und Patentanmeldungen, Dokumente zum Stand der Technik und Patentansprüche
- Vorladungen, Schriftsätze, Gerichtsentscheidungen, eidesstattliche Erklärungen, Affidavits und Bescheinigungen
- Prüfungs- und Sachverständigenberichte
- Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen
- Gutachten (z. B. Privat-, Schieds- oder Gerichtsgutachten)
- Testamente und Vollmachten
- Grundstücksübertragungsurkunden und Mietvereinbarungen
- Leistungsnachweise, Zeugnisse, Kontoauszüge und Unterlagen zur Einbürgerung oder dem Asylverfahren
- Konkursunterlagen und -dokumente
- Sonstige juristische Texte / Unterlagen und Rechtsdokumente
Ausbildung und Studium
Im Rechtsbereich gibt es viele Berufe, die nur mit einem abgeschlossenen Studium ausgeübt werden können. Es gibt aber auch Berufe, für die nur eine Ausbildung notwendig ist.
Berufe mit Studium:
- Richter
- Rechtsanwalt
- Staatsanwalt
- Wirtschaftsjurist
- Rechtsreferent / Rechtsberater
Das klassische Jurastudium schließt nach einer Regelstudienzeit von acht bis zehn Semestern mit dem Staatsexamen ab, durch das man Diplom-Jurist wird. Für die Berufe Richter und (Staats-)Anwalt muss man Volljurist sein, Voraussetzung dafür ist nach dem Jurastudium ein zweijähriges Referendariat und ein bestandenes zweites Staatsexamen. Mit einem Bachelor in den Studiengängen Wirtschaftsrecht oder Steuerrecht (Bachelor of Laws oder Master of Laws) kann man die Berufe Rechtsberater und Wirtschaftsjurist ausüben.
Juristische Berufe ohne Studium:
- Rechtsanwaltsfachangestellte/r
- Notarfachangestellte/r
- Patentanwaltsfachangestellte/r
- Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r
- Justizfachangestellte/r arbeiten mit Richtern, Staatsanwälten und Rechtspflegern zusammen, Arbeitsplatz ist das Amtsgericht oder die Staatsanwaltschaft
- mit mittlerem oder gehobenem Justizvollzugsdienst ist auch eine Beamtenlaufbahn möglich
- Verwaltungsfachangestellte (Fachrichtungen: Kommunalverwaltung, Landesverwaltung, Bundesverwaltung
- Rechtspfleger arbeiten statt in einer Kanzlei in einem Gericht