{"id":9243,"date":"2017-03-13T13:32:40","date_gmt":"2017-03-13T12:32:40","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext-ecommerce.com\/?p=5616"},"modified":"2019-11-25T10:36:40","modified_gmt":"2019-11-25T09:36:40","slug":"dynamic-pricing-ein-spiel-mit-dem-feuer","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/dynamic-pricing-ein-spiel-mit-dem-feuer\/","title":{"rendered":"Dynamic Pricing \u2013 ein Spiel mit dem Feuer"},"content":{"rendered":"
Dynamic Pricing \u2013 also dynamische Preisgestaltung \u2013 bedeutet, dass Warenpreise von einer Software permanent gepr\u00fcft und neu berechnet werden. Die Gr\u00fcnde daf\u00fcr k\u00f6nnen vielf\u00e4ltig sein: Lagerbestand, aktuelle Verkaufszahlen, die Preise der Konkurrenz oder auch das Profil des Kaufinteressenten. Im E-Commerce wird diese Technik oft und gern genutzt. Doch f\u00fcr viele Kunden gibt es eine Grenze, die nicht \u00fcberschritten werden sollte. <\/p>\n
Preise haben sich schon immer ge\u00e4ndert. Meistens passiert das nur langsam. In machen Branchen sind aber auch st\u00e4ndige und sehr kurzfristige Preisanpassungen<\/strong> v\u00f6llig normal. Jeder Autofahrer wei\u00df, dass Benzinpreise<\/strong> je nach Uhrzeit und Wochentag stark schwanken. \u00c4hnlich ist es zum Beispiel mit Flugreisen<\/strong>. Wer sich ein Ticket erst wenige Stunden vor dem Flug kauft, zahlt h\u00e4ufig deutlich mehr als bei fr\u00fchzeitiger Buchung. Aber ist das wirklich Dynamic Pricing?<\/p>\n Nein. Im E-Commerce<\/strong> spricht man dann von Dynamic Pricing, wenn eine Software verschiedene Datenquellen nutzt, um Preise zu \u00fcberpr\u00fcfen und ggf. neu zu berechnen.<\/p>\n Wenn ein hoher Lagerbestand auf niedrige Verkaufszahlen trifft, muss der Preis vermutlich reduziert werden. Ist das Lager fast leer, weil in kurzer Zeit sehr viel verkauft wurde, kann der Preis offensichtlich erh\u00f6ht werden. Mit Bots kann die Preisgestaltung der Konkurrenz \u00fcberwacht werden. Gehen andere H\u00e4ndler mit dem Preis runter, zieht die Software automatisch nach. Auch schwankende Preise bei Zulieferern k\u00f6nnen ber\u00fccksichtigt werden.<\/p>\n Der H\u00e4ndler muss dabei keine Angst haben, dass die Software ihm die Kontrolle \u00fcber seine Preisgestaltung entzieht: Er kann Preisspannen festlegen, in denen die Algorithmen agieren d\u00fcrfen.<\/p>\n Diese flexible Preisgestaltung ist nicht nur im E-Commerce weit verbreitet und den meisten Kunden auch vertraut. Problematisch wird es aber dann, wenn neben den genannten Datenquellen auch der Kunde selbst zum Faktor der Preisgestaltung wird. Vor allem dann, wenn er davon nichts mitbekommt.<\/p>\n Der Kunde selbst liefert dem H\u00e4ndler, freiwillig oder unfreiwillig, viele Daten, die dieser f\u00fcr die Preisberechnung nutzen kann. Da w\u00e4re zum einen die Art des Endger\u00e4tes: Nutzt ein Kunde den PC, um Hotelpreise zu erfragen, plant er vermutlich eine Reise und vergleicht verschiedene Anbieter. Der H\u00e4ndler muss ihm also einen g\u00fcnstigen Preis bieten. Nutzt der Kunde hingegen ein Smartphone zur Zimmersuche, ist er wahrscheinlich schon vor Ort, steht unter Zeitdruck und ist deshalb wahrscheinlich bereit, etwas mehr zu bezahlen.<\/p>\n Der H\u00e4ndler kann aber auch die Suchhistorie ber\u00fccksichtigen. Wenn von einem Ger\u00e4t bzw. einer IP-Adresse immer wieder eine bestimmte Flugverbindung gesucht wird, will der Kunde vermutlich dorthin reisen. Je n\u00e4her der Termin f\u00fcr die Reise r\u00fcckt, desto eher ist er wahrscheinlich bereit, daf\u00fcr auch einen h\u00f6heren Preis zu zahlen.<\/p>\n Im Idealfall hat der Kunde bei dem H\u00e4ndler schon ein Kundenkonto und viele Bestellungen get\u00e4tigt. Dann kann die Zahlungsbereitschaft des Kunden direkt ber\u00fccksichtigt werden. Kauft er regelm\u00e4\u00dfig hochpreisige Waren? Dann kann der H\u00e4ndler versuchen, das Preisniveau bei diesem Kunden allgemein etwas anzuheben. Kauft er eher preisbewusst, besteht dieser Spielraum nicht.<\/p>\n Und genau da wird f\u00fcr viele Kunden eine Grenze \u00fcberschritten. Stellen sie fest, dass sie f\u00fcr ein und denselben Artikel mehr bezahlen als andere Kunden, sorgt das f\u00fcr Unverst\u00e4ndnis und einen erheblichen Vertrauensverlust gegen\u00fcber dem H\u00e4ndler.<\/p>\n H\u00e4ndler sollten deshalb extrem vorsichtig sein, wenn sie bei der Preisgestaltung die pers\u00f6nlichen Daten ihrer Kunden ber\u00fccksichtigen. Vor allem bei Produkten, deren Preise sich leicht vergleichen lassen. Hier kann schnell sehr viel Vertrauen verspielt werden. Und das Vertrauen der Kunden ist im schnelllebigen E-Commerce h\u00e4ufig mehr wert, als ein paar Prozent Gewinnsteigerung.<\/p>\n <\/p>\n Wir erkl\u00e4ren, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu \u00dcbersetzungsprojekten und erl\u00e4utern Technologien und Prozesse. Au\u00dferdem berichten wir \u00fcber aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.<\/em><\/p>\r\n \u00a0<\/p>\r\n Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beitr\u00e4gen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung<\/strong> dar und k\u00f6nnen eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.<\/em><\/span><\/p>\r\n\r\nKundenspezifische Preise<\/h2>\n
Quellen:<\/h2>\n
\n
\r\nAutor:<\/span> Eurotext Redaktion<\/h2>\r\n