{"id":9240,"date":"2017-02-06T07:51:14","date_gmt":"2017-02-06T06:51:14","guid":{"rendered":"http:\/\/eurotext-ecommerce.com\/?p=5431"},"modified":"2019-11-25T10:36:41","modified_gmt":"2019-11-25T09:36:41","slug":"was-ist-d-commerce","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/was-ist-d-commerce\/","title":{"rendered":"Was ist D-Commerce?"},"content":{"rendered":"

Bereits 2016 konnte man immer wieder den Begriff D-Commerce<\/strong> h\u00f6ren\/lesen. Wir m\u00f6chten in diesem Artikel erkl\u00e4ren, was es damit auf sich hat und warum uns der D-Commerce in Zukunft immer mehr begleiten wird.<\/p>\n

Begriffskl\u00e4rung<\/h2>\n

Urspr\u00fcnglich ist der Digital Commerce (D-Commerce)<\/strong> besonders im englischen Sprachgebrauch eine Form des E-Commerce, bei der ausschlie\u00dflich digitale G\u00fcter<\/strong> online gehandelt werden. Digitale G\u00fcter sind immaterielle Mittel, sie nicht “anfassbar” sind und keine physikalischen Speichermedien zum Transfer ben\u00f6tigen (im Gegensatz zu semi-digitalen G\u00fctern wie zum Beispiel Musik auf einer CD oder einem Film auf einer Blu-ray Disc). Damit sind sie perfekt geeignet, um \u00fcber das Internet gehandelt zu werden.<\/p>\n

Zu den digitalen G\u00fctern geh\u00f6ren Nachrichten, Abos, Dokumente, eBooks und eMagazine, Musikdateien, Videodateien, Bilder und Fotos, Texte und Informationen und Software<\/strong> \u2013 besonders Anwendungssoftware.<\/p>\n

Digitale G\u00fcter sind einfach zu duplizieren, wobei es keinen Unterschied zwischen Original und Kopie gibt. Es gibt beim Kopieren keinen Qualit\u00e4tsverlust<\/strong> und bei Gebrauch entsteht keine Abnutzung<\/strong> (anders als zum Beispiel bei einem gedruckten Buch oder einer Zeitung). Au\u00dferdem entstehen meistens nur geringe Vertriebskosten, besonders wenn es \u00fcber das Internet gehandelt wird.<\/p>\n

Allerdings veralten<\/strong> digitale G\u00fcter in der Regel sehr schnell, mit Ausnahme von Publikationen, bei denen h\u00f6chstens die zur Nutzung ben\u00f6tigte Infrastruktur (also Hardware oder Software) veralten kann. F\u00fcr den Handel ist das schnelle Veralten hingegen vorteilhaft, weil in geringen Zeitabst\u00e4nden eine Nachfolgeversion auf den Markt gebracht werden kann, f\u00fcr die auch eine Nachfrage besteht.<\/p>\n

D-Commerce statt E-Commerce<\/h2>\n

Anfangs waren Online- und Offlinehandel<\/strong> zwei grundverschiedene Dinge und wurden auch klar voneinander getrennt. Doch in den letzten Jahren hat der Handel einige \u00c4nderungen erfahren. Zun\u00e4chst gab es Multichannel<\/strong>, mit zunehmender Verbreitung von Smartphones und Tablets wurde daraus sogar Omnichannel<\/strong>. Die Grenzen zwischen online und offline sind schon l\u00e4ngst nicht mehr klar zu definieren und alle Kan\u00e4le<\/strong> verschmelzen zunehmend miteinander. F\u00fcr Kunden ist es schlichtweg wichtig, \u00fcber alle Kan\u00e4le hinweg ein reibungsloses Einkaufserlebnis<\/strong> zu haben.<\/p>\n

Der Begriff des E-Commerce ist damit \u00fcberholt und k\u00f6nnte durch einen neuen ersetzt werden, der ebenfalls keine Trennung der Kan\u00e4le mehr suggeriert. Besonders im deutschen Sprachraum setzt sich immer mehr der Begriff Digital Commerce, D-Commerce, durch. Das ist in sofern passend, als dass das Digitale eine Art Br\u00fccke zwischen dem Kunden und dem Produkt bildet. Zum Einen bezeichnet D-Commerce nat\u00fcrlich einen Handelsraum<\/strong>, in dem Kaufen und Verkaufen \u00fcber das Internet<\/strong> abl\u00e4uft – egal ob zu Hause am PC oder unterwegs am Smartphone oder Tablet. Zum Anderen geh\u00f6ren dazu auch alle Marketing-Prozesse<\/strong>, die \u00fcber technologisch aufgewertete, digitalisierte Infrastruktur abgewickelt werden – sowohl im Onlineshop als auch im station\u00e4ren Handel.<\/p>\n

Durch die zunehmende Vernetzung wird aus dem Einkauf \u00fcberall ein digitaler Prozess<\/h2>\n

Und zwar in allen Bereichen! Beispielsweise geh\u00f6rt Click & Collect<\/strong>\u00a0 (also Online bestellen und in einer lokalen Filiale abholen) zum Standard. Das geh\u00f6rt eigentlich weder zum klassischen Handel noch zum E-Commerce. Aber nicht nur Kunden greifen von sich aus auf Click & Collect zur\u00fcck. Beispielsweise Zalando beliefert Kunden in Berlin aus lokalen Markengesch\u00e4ften oder schickt sie zur Abholung dort hin. Besonders mit der Vernetzung von Alltagsgegenst\u00e4nden mit dem Internet (Internet of Things<\/strong>) wird ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Hierbei wird der Unterschied zum klassischen Einkauf besonders deutlich: Der Kunde besucht keinen Laden – ob physisch oder virtuell – und w\u00e4hlt Produkte aus, er dr\u00fcckt lediglich einen Knopf (z.B. Amazon Dash, Kwik), \u00e4u\u00dfert seinen Wunsch (Amazon Echo) oder aber die automatisierte Nachbestellung l\u00e4uft komplett ohne seit Zutun ab.<\/p>\n

Auch im Internet verabschiedet man sich immer mehr vom Webshop<\/strong>, das zeigt der Erfolg von Buy-Buttons<\/strong> auf Facebook und \u00e4hnlichen Angeboten auf Twitter und Pinterest. Und auch der klassische Handel im lokalen Gesch\u00e4ft<\/strong> findet l\u00e4ngst nicht mehr nur offline statt. Es beginnt bei den Kunden, die Online nach einem Produkt suchen und es offline kaufen, geht \u00fcber die Kunden, die andersherum offline Produkte anschauen und sie dann online erwerben, bis zu L\u00e4den, die ihren Kunden \u00fcber Location-Based-Services<\/strong> einen Mehrwert bieten. Das reicht von lokalen Angeboten \u00fcber KI-gest\u00fctzte F\u00fchrung durch den Laden zu den gesuchten Produkten oder zu Mitarbeitern bis zu einem Einkaufserlebnis, bei dem es keinen klassischen Checkout-Vorgang mit Kassen mehr gibt.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

Es ist an der Zeit, sich vom klassischen Bild des Ladens und des Einkaufens zu verabschieden. Mit der zunehmenden Vernetzung verschwimmen die Grenzen<\/strong> zwischen online<\/strong> und offline<\/strong> immer mehr und es ist auch nicht mehr notwendig oder gar sinnvoll, die beiden Bereiche zu trennen. Damit wird auch der Begriff \u201eE-Commerce\u201c hinf\u00e4llig und es sollte ein neuer gefunden werden. F\u00fcr den Moment scheint \u201eD-Commerce<\/strong>\u201c in Anbetracht der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung des Handels angebracht, aber da davon auch der klassische Handel beeinflusst wird und es bald keine andere Form als das, was wir jetzt als \u201eD-Commerce\u201c kennenlernen, geben wird, stellt sich die Frage, ob ein gesonderter Begriff \u00fcberhaupt notwendig sein wird oder ob wir es irgendwann schlicht und einfach \u201eHandel\u201c nennen werden.<\/p>\n

Quellen:<\/h2>\n