{"id":9221,"date":"2016-07-25T08:18:49","date_gmt":"2016-07-25T06:18:49","guid":{"rendered":"http:\/\/eurotext-ecommerce.com\/?p=3702"},"modified":"2024-02-27T12:16:25","modified_gmt":"2024-02-27T11:16:25","slug":"polen-e-commerce-wachstumsmarkt-im-osten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/polen-e-commerce-wachstumsmarkt-im-osten\/","title":{"rendered":"Polen \u2013 E-Commerce-Wachstumsmarkt im Osten"},"content":{"rendered":"
Deutschland<\/strong> und Polen<\/strong> teilen viele kulturelle Gemeinsamkeiten und sind geschichtlich eng verbunden. Trotzdem kann von einem echten „Miteinander“ nur selten die Rede sein. Deutsche und Polen praktizieren eher „nebeneinander her“. Ursache sind einerseits die tiefen politischen Gr\u00e4ben, die w\u00e4hrend des 20. Jahrhunderts gezogen wurden, andererseits die hohe sprachliche H\u00fcrde<\/strong>. An deutschen Schulen wird Polnisch nur selten gelehrt, an polnischen Schulen ist Deutsch auch die Ausnahme. Besser sieht es bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit aus. Vor allem der Handel<\/strong> profitiert von den offenen Grenzen und besitzt weiterhin gro\u00dfes Potential \u2013 nicht nur, aber auch im Bereich des E-Commerce<\/strong>. <\/p>\n Polen ist nicht nur das sechstgr\u00f6\u00dfte Mitgliedsland der EU, sondern steht mit knapp 40 Millionen Einwohnern<\/strong> auch bei der Bev\u00f6lkerung an sechster Stelle. Um die Jahrtausendwende hatte Polen mit dem Erbe der gescheiterten Planwirtschaft und gro\u00dfen wirtschaftlichen Problemen zu k\u00e4mpfen. Dank eines harten Sparkurses auf der einen Seite und sinnvollen Investitionen<\/strong> auf der andere, wuchs die Wirtschaft in den folgenden Jahren rasant. Vor allem der Einzelhandel verzeichnete gigantische Wachstumsraten, der E-Commerce stolze 20 – 25% pro Jahr. 2013 wurde die Zahl der polnischen Online-Shopper<\/strong> bereits auf 13,5 Millionen<\/strong> gesch\u00e4tzt.<\/p>\n W\u00e4hrend der Rezession und in den Jahren danach kauften die Polen vor allem preisbewusst. Mittlerweile geht der Trend weg von Billigprodukten und hin zu hochwertigen Waren. Vor allem Design-Produkte aus den Bereichen Inneneinrichtung, Fashion, Heim und Garten profitieren von dieser Entwicklung.<\/p>\n Noch gibt der durchschnittliche Onlinekunde in Polen deutlich weniger als als sein deutsches Pendant, n\u00e4mlich 244 Euro gegen\u00fcber 1211 Euro (Stand 2015). W\u00e4hrend sich das Wachstum in Deutschland aber sp\u00fcrbar abschw\u00e4cht, hat es in Polen seinen H\u00f6hepunkt noch nicht erreicht.<\/p>\n Eine Eigenheit des polnischen Marktes ist, dass internationale, vor allem amerikanische Gro\u00dfunternehmen hier keine so gro\u00dfe Rolle spielen wie anderswo. eBay, Amazon & Co. sind nat\u00fcrlich stark vertreten, teilen sich den Kuchen aber mit vielen nationalen Anbietern. Die 5 gr\u00f6\u00dften Onlineh\u00e4ndler<\/strong> stammen allesamt aus Polen: NEO24 (Photo), Oponeo (Automotive), Komputonik (Computer und Elektronik), Merlin (B\u00fccher, Musik, Games), Empik (Musik, Games, e-Books) – Stand 2015.<\/p>\n Eine weitere Besonderheit ist der hohe Anteil kleiner Anbieter<\/strong>. 85% aller polnischen Shops fallen unter den Begriff „Micro Enterprises“, haben also nicht mehr als 9 Mitarbeiter. Das sollte nicht als Indiz f\u00fcr mangelnde Professionalit\u00e4t missverstanden werden. 75% dieser Shops erwirtschaften Gewinne.<\/p>\n Das klingt so, als w\u00e4ren polnische Kunden sehr national orientiert und st\u00fcnden ausl\u00e4ndischen Anbietern skeptisch gegen\u00fcber. Das ist allerdings nicht der Fall.<\/p>\n Die Gruppe der Onlineshopper<\/strong> ist \u00fcberwiegend jung und weltoffen, finanziell abgesichert, gebildet und lebt in Gro\u00dfst\u00e4dten. Gerade die Jugend orientiert sich stark am Westen. Waren aus den USA oder West- und Mitteleuropa genie\u00dfen allgemein ein hohes Ansehen. Die Voraussetzungen f\u00fcr ausl\u00e4ndische H\u00e4ndler sind also alles andere als schlecht. Trotzdem kann es nicht schaden, sich an den erfolgreichen, polnischen Anbietern zu orientieren und die eigenen Strategien dem Zielmarkt anzupassen.<\/p>\n Polen ist bekannt f\u00fcr eine ausgesprochen niedrige Retourenquote<\/strong>. Bevor nicht ben\u00f6tigte Waren zur\u00fcckgeschickt werden, verschenken viele Polen diese lieber an Freunde und Verwandte.<\/p>\n Dank EU-Mitgliedschaft<\/strong> und der r\u00e4umlichen N\u00e4he gestalten sich auch die anderen Aspekte des Verkaufs und Versands unproblematisch. Pakete<\/strong> aus Deutschland erreichen durchschnittlich nach 2-3 Tagen ihr Ziel. Z\u00f6lle fallen nicht an. Die rechtlichen Regeln entsprechen weitestgehend den deutschen, lediglich die Beweislastumkehr bei Sachm\u00e4ngeln gilt ein volles Jahr und damit doppelt so lange wie in Deutschland.<\/p>\n Eine Herausforderung stellt die Tatsache dar, dass Polen kein Mitglied der europ\u00e4ischen W\u00e4hrungsunion ist. Um die Umrechnung von Euro in Zloty<\/strong> kommt man als Anbieter also nicht herum.<\/p>\n Polen ist wahrscheinlich nicht das erste Land, an das man denkt, wenn es um Expansionspl\u00e4ne geht. Aber warum eigentlich? Als Mitglied der EU bietet es einen \u00e4hnlich leichten Zugang wie andere europ\u00e4ische L\u00e4nder, die sprachliche H\u00fcrde ist auch nicht h\u00f6her als bei Frankreich, Italien oder Spanien. Au\u00dferdem bildet Polen durch seine geographische Lage die ideale Br\u00fccke f\u00fcr eine Expansion in andere osteurop\u00e4ische Staaten. Es kann also nicht schaden, Polen genauer ins Auge zu fassen.<\/p>\nZahlen und Fakten<\/h2>\n
Der Trend geht zu hochwertigen Waren<\/h2>\n
Pro-Kopf-Umsatz gering aber steigend<\/h2>\n
Lokale statt globaler Gr\u00f6\u00dfen<\/h2>\n
Aufgeschlossene Kunden<\/h2>\n
Unkomplizierte Abwicklung<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
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