{"id":9194,"date":"2015-07-06T11:29:09","date_gmt":"2015-07-06T09:29:09","guid":{"rendered":"http:\/\/www.eurotext-ecommerce.com\/?p=1902"},"modified":"2019-11-25T10:36:43","modified_gmt":"2019-11-25T09:36:43","slug":"woher-kommt-eigentlich-e-food","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/woher-kommt-eigentlich-e-food\/","title":{"rendered":"Woher kommt eigentlich E-Food?"},"content":{"rendered":"

Noch vor einem Jahr waren Bestellungen von Lebensmitteln<\/strong> \u00fcber das Internet<\/strong> eher die Ausnahme als die Regel<\/a> und es wurden eher haltbare als frische Lebensmittel online eingekauft. Doch langsam etabliert sich auch der Online-Einkauf von leicht verderblichen Lebensmitteln. Einige Anbieter liefern bereits deutschlandweit, andere beschr\u00e4nken sich auf Ballungszentren. Doch egal, wo die Lebensmittel online eingekauft werden, stellt sich sicherlich die Frage, woher und wie diese eigentlich zum Verbraucher kommen. Wir kl\u00e4ren auf. <\/p>\n

 <\/p>\n

Bei Lebensmittel-Onlineshops<\/strong> gibt es haupts\u00e4chlich zwei Arten von Lager und Versand der Waren. Auf der einen Seite gibt es die reinen Onlineh\u00e4ndler<\/strong>, die ihre Waren in gro\u00dfen Zentrallagern aufbewahren und von dort auf dem Postweg versenden. Auf der anderen Seite die klassischen Superm\u00e4rkte<\/strong>, die zus\u00e4tzlich zum station\u00e4ren Verkauf\u00a0 einen eigenen Lieferservice anbieten und dabei auf ihre Filialen und die vorhandene Infrastruktur zur\u00fcckgreifen.<\/p>\n

Reine Onlineh\u00e4ndler<\/h2>\n

Die reinen Onlineh\u00e4ndler unter den Lebensmittelverk\u00e4ufern unterscheiden sich nicht von anderen E-Commerce-H\u00e4ndlern<\/strong>. Sie verf\u00fcgen \u00fcber gro\u00dfe Zentrallager, in denen die Waren gelagert, kommissioniert und verpackt werden. Der Vorteil f\u00fcr den Kunden ist die gro\u00dfe Anzahl von Produkten und v\u00f6llige Transparenz bei der Verf\u00fcgbarkeit.<\/p>\n

Die Lagerhaltung<\/strong> folgt wie \u00fcberall den Regeln gr\u00f6\u00dftm\u00f6glicher Effizienz: Die Lager werden “chaotisch” betrieben, dass hei\u00dft, die Waren sind nicht wie im Supermarkt nach Produktkategorien und Marken in die Regale sortiert, sondern werden dort abgelegt, wo gerade Platz ist. Eine Software speichert Bestand und Lagerplatz und schickt die Lagerarbeiter (“Picker”) mittels Handscanner stets auf dem direkten Weg zur gew\u00fcnschten Ware.<\/p>\n

Der Versand erfolgt \u00fcber Logistikunternehmen<\/strong> wie DHL. Das ist f\u00fcr den H\u00e4ndler zwar relativ g\u00fcnstig und unkompliziert, birgt aber auch eine ganze Reihe von Nachteilen. Die Waren m\u00fcssen sehr sorgf\u00e4ltig verpackt werden, um auf dem Transportweg nicht besch\u00e4digt zu werden. Das bedeutet nicht nur f\u00fcr den H\u00e4ndler h\u00f6here Kosten, sondern auch f\u00fcr den Kunden mehr Verpackungsm\u00fcll. Au\u00dferdem ist der Zustellzeitpunkt nicht frei w\u00e4hlbar, sondern allenfalls grob eingrenzbar. Wenn dann niemand zuhause ist, wird das Paket in der Nachbarschaft abgegeben oder wieder mitgenommen, egal ob es sich um verderbliche Ware handelt oder nicht.<\/p>\n

Superm\u00e4rkte mit Lieferservice<\/h2>\n

Das Gegenmodell findet sich zum Beispiel bei REWE: Ein klassischer Supermarkt<\/strong> bietet zus\u00e4tzlich zum Kerngesch\u00e4ft an, Waren gegen Aufpreis nach Hause zu liefern. Die Waren lagern also nicht in Zentrallagern, sondern werden direkt in den Filialen gesammelt, von wo sie der hauseigene Lieferdienst<\/strong> zum Kunden bringt. Dazu muss die vorhandene Infrastruktur nur geringf\u00fcgig erweitert werden:<\/p>\n

“Die Sachen kommen sofort\u00a0in Papier- und Plastikt\u00fcten auf kleinen Wagen, die die Eink\u00e4ufer durch den Laden schieben. Am Ende wird auf einer Lagerfl\u00e4che alles f\u00fcr den Versand vorbereitet (und bis zur endg\u00fcltigen Abholung weitergek\u00fchlt).” Supermarktblog<\/a><\/em><\/p>\n

Der Vorteil f\u00fcr den Kunden ist eine Lieferung im gew\u00fcnschten Zeitfenster<\/strong>, wenig Verpackungsm\u00fcll und stets frische Ware<\/strong>. Hier wird aber auch der erste Nachteil deutlich: REWE kann diesen Service nur im n\u00e4heren Umkreis der eigenen Filialen anbieten – und auch nur bei solchen, die am Onlineshopping-Modell teilnehmen. Eine \u00dcbersicht der Liefergebiete findet der Kunde im REWE-Onlineshop.<\/p>\n

Weitere Nachteile entstehend durch die Doppelfunktion der Superm\u00e4rkte:<\/p>\n

“Sortiment und Vorr\u00e4tigkeit unterscheiden sich von Laden zu Laden, selbst wenn die in derselben Stadt liegen. Die Kommissionierung ist unpraktisch, weil es kein Leitsystemen zu geben scheint. Picker stehen auch mal l\u00e4ngere Zeit vorm riesigen Weinregal, um den richtigen Wein zu finden.” Supermarktblog<\/a><\/em><\/p>\n

Und auch die regul\u00e4ren Kunden<\/strong> leiden unter verstopften G\u00e4ngen durch die arbeitenden Picker, leeren Regale, die tags\u00fcber aufgef\u00fcllt werden m\u00fcssen, zus\u00e4tzlichen Hindernissen durch W\u00e4gen mit Waren und vorbereiteten Lieferungen, l\u00e4ngeren Schlangen an den Kassen, weniger Parkpl\u00e4tzen etc.<\/p>\n

Mit steigender Verbreitung des Liefermodells wird das zu einigen Problemen f\u00fchren. REWE versucht bereits, auf diese Probleme zu reagieren, indem der Versand vor allem von weniger frequentierten M\u00e4rkten<\/strong> durchgef\u00fchrt wird. In Einzelf\u00e4llen wird auch mit sogenannten “Dark Stores” gearbeitet. Wenn beispielsweise ein neuer Supermarkt er\u00f6ffnet wird, wird der alte unter Ausschluss der \u00d6ffentlichkeit weiterbetrieben und ist nur f\u00fcr die Mitarbeiter des Lieferdienstes zug\u00e4nglich. Das ist g\u00fcnstiger als das Bauen und Unterhalten von zus\u00e4tzlichen Lagern und l\u00e4sst sich einfacher in die bestehenden Prozesse integrieren.<\/p>\n

Aber auch die Kunden des Lieferdienstes m\u00fcssen mit ein paar Kompromissen<\/strong> leben. Was, wenn die gew\u00fcnschte Ware im Supermarkt ausverkauft ist? Gerade bei Aktionsartikeln oder saisonalen Produkten ist das nicht ungew\u00f6hnlich. Soll der Picker einfach eine \u00e4hnliche Ware w\u00e4hlen, die m\u00f6glicherweise teurer ist oder nicht den Vorstellungen des Kunden entspricht? Oder sollen Kunden bei der Bestellung zu jedem Artikel ein alternatives Produkt<\/strong> angeben? Das w\u00fcrde den Bestellvorgang sp\u00fcrbar verl\u00e4ngern. Eine optimale L\u00f6sung wird nicht leicht zu finden sein.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/h2>\n

Die Bestellung von Lebensmittel \u00fcbers Internet ist im Kommen. Der Bestellvorgang wird immer einfacher und besonders durch eigene Lieferfahrzeuge<\/strong> wird die Auslieferung schneller und g\u00fcnstiger. F\u00fcr den Verbraucher lohnt sich der Online-Einkauf bisher erst bei einem Wocheneinkauf, da entweder die Produkte teurer sind als im Laden oder hohe Versandkosten<\/strong> hinzukommen. Besonders attraktiv sind Online-Superm\u00e4rkte<\/strong> f\u00fcr Menschen, die aufgrund ihrer Arbeitszeiten nicht im Laden einkaufen k\u00f6nnen oder wollen; f\u00fcr Menschen, die ihre Eink\u00e4ufe nicht mehr nach Hause tragen wollen und f\u00fcr alle, die neugierig geworden sind. Welches System sich am Ende durchsetzen wird, wird sich zeigen.<\/p>\n

Quellen<\/h2>\n