{"id":9190,"date":"2015-04-13T06:10:24","date_gmt":"2015-04-13T04:10:24","guid":{"rendered":"http:\/\/www.eurotext-ecommerce.com\/?p=1715"},"modified":"2019-11-25T10:36:44","modified_gmt":"2019-11-25T09:36:44","slug":"die-optimale-sprachauswahl","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/die-optimale-sprachauswahl\/","title":{"rendered":"Die optimale Sprachauswahl"},"content":{"rendered":"
Wer im internationalen E-Commerce<\/strong> erfolgreich sein will, setzt auf mehr- oder verschiedensprachige Shops<\/strong>. Idealerweise landet der Kunde gleich in der richtigen Sprachversion, weil er die richtige Adresse eingegeben hat oder korrekt weitergeleitet wurde. Darauf darf man sich aber nicht verlassen. Man sollte dem Kunden deshalb immer die M\u00f6glichkeit geben, die Shop-Sprache zu \u00e4ndern. Aus diesem Grund ist eine Sprachauswahl<\/strong> fester Bestandteil internationaler und multilingualer Shops<\/strong>. Hierf\u00fcr gibt es verschiedene M\u00f6glichkeiten. Wir erkl\u00e4ren die Vor- und Nachteile und zeigen anhand von Beispielen, wie es am besten geht. <\/p>\n Optimal ist es , wenn der Kunde beim \u00d6ffnen einer Website oder eines Shops diese(n) direkt in seiner Muttersprache angezeigt bekommt. Auf diese Weise kann er sich sofort ins Einkaufserlebnis st\u00fcrzen. Muss er sich erst in einer fremden Sprache orientieren, m\u00f6glicherweise in einer ihm g\u00e4nzlich unbekannten, kann es passieren, dass er den Shop sofort wieder verl\u00e4sst.<\/p>\n Um den Kunden auf die “richtige” Seite weiterzuleiten, gibt es zwei M\u00f6glichkeiten.<\/p>\n Hierbei wird die IP-Adresse<\/strong> des Besuchers ausgewertet und so der aktuelle Aufenthaltsort ermittelt. Anhand einer Zuordnung Land=Sprache kann der Besucher dann weitergeleitet werden. Diese Methode ist weit verbreitet und funktioniert in den meisten F\u00e4llen problemlos. Es gibt aber auch F\u00e4lle, in denen sie versagt: Etwa, wenn jemand die Landessprache nicht spricht, weil er z. B. im Urlaub ist oder erst seit Kurzem in dem Land wohnt. Oder wenn aus irgendeinem Grund die aktuelle IP ein falsches Land vorgaukelt. Oder wenn in einem Land mehrere Sprachen gesprochen werden und die falsche Auswahl getroffen wurde.<\/p>\n Aktuelle Browser erm\u00f6glichen es, in ihren Einstellungen die bevorzugte Sprache<\/strong> festzulegen. Bei der Installation wird dabei meist automatisch die Sprache des installierten Betriebssystems gew\u00e4hlt und kann sp\u00e4ter bei Bedarf ge\u00e4ndert werden. Webseiten k\u00f6nnen diese Information auslesen und den Besucher entsprechend weiterleiten. Diese Methode ist relativ erfolgversprechend, allerdings gibt es auch hier F\u00e4lle, in denen eine falsche Auswahl getroffen wird. Etwa wenn der Besucher in einem Internetcafe im Ausland surft oder einen fremden PC mit falschen Spracheinstellungen nutzt.<\/p>\n\n Mithilfe einer automatischen Sprachauswahl<\/strong> k\u00f6nnen die meisten Nutzer zur richtigen Sprache weitergeleitet werden, ohne selbst etwas davon mitzubekommen. Die automatische Sprachauswahl ist aber fehleranf\u00e4llig<\/strong>. Dem Besucher sollte deshalb immer die M\u00f6glichkeit gegeben werden, die Sprache selbst zu w\u00e4hlen. Das ist auch dann sinnvoll, wenn sich das Sortiment der verschiedenen L\u00e4ndershops unterscheidet und der Kunde wom\u00f6glich Waren sucht, die in seinem Land nicht angeboten werden.<\/p>\n In den letzten Jahren haben sich L\u00e4nderflaggen zur Sprachauswahl quasi als Standard<\/strong> etabliert. Von vielen Seitenbetreibern und Designern werden sie deshalb wie selbstverst\u00e4ndlich verwendet. Auch wir verwenden solche Flaggen auf www.eurotext.de<\/a> und www.eurotext-ecommerce.com<\/a>. Dabei gibt es neben den offensichtlichen Vorteilen auch einige Nachteile, die man kennen sollte, bevor man sich entscheidet.<\/p>\n\n Die Vorteile<\/strong> liegen auf der Hand: Die Flaggen sind klein und lassen sich problemlos in jedes Webseitenlayout<\/strong> integrieren. Selbst auf Portalen mit vielen Inhalten lassen sie sich schnell finden und auch in anspruchsvoll gestalteten Shops wirken sie durch die einfache Form und geringe Gr\u00f6\u00dfe nicht st\u00f6rend. Die Besucher erfassen die Funktion der kleinen Flaggen meist unbewusst und finden durch sie schnell und unkompliziert zur gew\u00fcnschten Sprache. \u00dcberlicherweise befinden sie sich rechts oben, mitunter auch rechts im Bereich der Quicklinks oder links oberhalb der Navigation.<\/p>\n F\u00fcr farbenblinde Besucher sind Flaggen teilweise nicht verst\u00e4ndlich, da f\u00fcr sie z. B. die italienische und die franz\u00f6sische Flagge gleich aussehen. Es sind ca. 5% der Bev\u00f6lkerung von Farbenblindheit<\/strong> betroffen, man sollte dieses Ph\u00e4nomen also nicht untersch\u00e4tzen. Das gleiche Ph\u00e4nomen kann \u00fcbrigens auch bei Menschen mit normaler Farbwahrnehmung auftreten, wenn die Flaggen sehr klein dargestellt werden und die Farbwiedergabe<\/strong> z. B. durch ung\u00fcnstige Betrachtungswinkel oder starke Reflexionen auf dem Display gest\u00f6rt ist. M\u00f6chte man auf die Flaggen nicht verzichten, sollte man den Bildern einen aussagekr\u00e4ftigen Titel (ALT-Tag) zuweisen, damit die Sprache beim \u00dcberfahren mit dem Mauszeiger angezeigt wird. Bei mobilen Endger\u00e4ten mit Touchscreen hilft das nat\u00fcrlich nicht weiter.<\/p>\n Das eigentliche Hauptproblem bei L\u00e4nderflaggen zeigt schon der Name: Flaggen symbolisieren L\u00e4nder, nicht Sprachen. <\/strong>Das betrifft zwei F\u00e4lle: Sprachen, die in mehreren L\u00e4ndern gesprochen werden, und L\u00e4nder, in denen mehrere Sprachen gesprochen werden.<\/p>\n Der erste Fall erscheint unproblematisch: Man verwendet einfach die Flagge des Landes, in dem die meisten Sprecher leben. F\u00fcr die deutsche Sprache wird deshalb \u00fcblicherweise die deutsche Flagge verwendet. \u00d6sterreicher, Schweizer oder deutschsprachige Minderheiten in anderen L\u00e4ndern werden dabei nicht ber\u00fccksichtigt <\/strong>und f\u00fchlen sich als Kunden deshalb vielleicht nicht ernstgenommen.<\/p>\n Es gibt einige F\u00e4lle, in denen die Auswahl nicht so leicht f\u00e4llt: Was ist mit Portugiesisch? Von den ca. 215 Millionen Muttersprachlern leben 190 Millionen in Brasilien. Sollte man also die Flagge Brasiliens anstelle der portugiesischen verwenden? Besucher aus Portugal vermuten dann wom\u00f6glich, dass eine Lieferung in ihr Land nicht angeboten wird. Und welche Flagge w\u00e4hlt man f\u00fcr die englische Sprache, falls man nur eine anbietet? Den britischen Union Jack oder das amerikanische Sternenbanner? Ganz so einfach ist es also doch nicht.<\/p>\n Noch problematischer wird es, wenn es Konflikte<\/strong> mit dem anderen Land gibt, z. B. bei L\u00e4ndern mit kolonialer Vergangenheit. Mancher Inder hat vielleicht Probleme damit, den Union Jack anzuklicken, wenn er die englische Sprachversion sucht.<\/p>\n Problematisch ist es auch, wenn es kein eigentliches “Mutterland<\/strong>” einer Sprache gibt, wie z. B. beim Arabischen. Arabisch wird in vielen bev\u00f6lkerungsreichen L\u00e4ndern gesprochen, eine Reduzierung auf eine L\u00e4nderflagge w\u00fcrde dem nicht gerecht werden.<\/p>\n Ebenso schwierig ist es mit L\u00e4ndern, in denen mehrere Sprachen gebr\u00e4uchlich sind. Naheliegende Beispiele sind die Schweiz oder Belgien, in denen es Landesteile gibt, in denen jeweils eine Sprache dominiert. Wie soll man hier vorgehen? Welche Sprache verbirgt sich hinter der schweizerischen Flagge? Oder verzichtet man ganz auf sie? Hier sind Fettn\u00e4pfchen vorprogrammiert.<\/p>\n Eine Alternative zu L\u00e4nderflaggen ist die Textform: “deutsch | english | fran\u00e7ais | italiano | espa\u00f1ol<\/strong>“<\/em><\/p>\n Der Vorteil<\/strong> ist, dass jeder Besucher seine Sprache in der eigenen Sprache<\/strong> sieht und auf Anhieb versteht. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn die Sprache nicht das lateinische Alphabet<\/strong> verwendet. Hier versteckt sich nat\u00fcrlich gleich der n\u00e4chste Stolperstein: Wenn Schriftzeichen “exotischer” Sprachen verwendet werden, kann es je nach Ger\u00e4tekonfiguration und Schriftkodierung passieren, dass diese falsch oder gar nicht dargestellt werden und dadurch das Layout des Shops zerst\u00f6ren. Das l\u00e4sst sich verhindern, indem man statt reines Texts Bilder mit der entsprechenden Beschriftung verwendet.<\/p>\n Der Nachteil<\/strong> der Textform ist, dass sie relativ viel Platz ben\u00f6tigt und sich dadurch optisch nicht so einfach integrieren l\u00e4sst. Das Problem wird umso gr\u00f6\u00dfer, je mehr Sprachen angeboten werden. In Zeiten mobiler Endger\u00e4te mit kleinen Displays z\u00e4hlt jeder Pixel und man m\u00f6chte ungern einen gro\u00dfen Teil der Seite f\u00fcr die Sprachauswahl “opfern”.<\/p>\n Mitunter wird dann eine Dropdownbox<\/strong> oder ein vergleichbares Aufklappmen\u00fc<\/strong> verwendet, in dem die einzelnen Sprachen aufgelistet sind. Eine relativ elegante L\u00f6sung, die allerdings ein gravierendes Problem hat: Wie verdeutlicht man, dass sich hinter dem Men\u00fc die Sprachauswahl verbirgt? Wenn man “Sprachauswahl” oder “W\u00e4hlen Sie Ihre Sprache” davorschreibt, setzt man voraus, dass der Besucher das lesen und verstehen kann. Wenn man es englisch formuliert “choose language”, erh\u00f6ht man immerhin die Chance, eine Garantie ist aber auch das nicht. Man k\u00f6nnte stattdessen auch die aktuell gew\u00e4hlte Sprache durch eine Flagge symbolisieren, hat dann aber nicht viel gewonnen. Insgesamt eine unbefriedigende L\u00f6sung.<\/p>\n\n Einen guten Kompromiss<\/strong> stellt die Kombination beider M\u00f6glichkeiten dar, also Flagge + Sprache in Textform<\/strong>. Das funktioniert besonders gut, wenn der Shop nicht in verschiedene Sprach-, sondern L\u00e4nderversionen<\/strong> unterteilt ist, von denen es dann bei Bedarf unterschiedliche Sprachversionen gibt. Technisch bedeutet das nur einen geringen Zusatzaufwand, l\u00f6st aber auch “Problemf\u00e4lle” wie die Schweiz oder Belgien. Wenn die Auswahl \u00fcber ein aufklappendes Men\u00fc dargestellt wird, ben\u00f6tigt diese L\u00f6sung nur wenig Platz und l\u00e4sst sich leicht integrieren.<\/p>\n So einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, ist das Thema Sprachauswahl nicht. Nat\u00fcrlich h\u00e4ngt es ganz davon ab, in welche M\u00e4rkte man verkaufen m\u00f6chte. Manche Sprachen und L\u00e4nder ben\u00f6tigen mehr Fingerspitzengef\u00fchl als andere. Wer seine Webseite oder seinen Onlineshop auf Skandinavien ausrichtet, macht sicher nichts verkehrt, wenn er die jeweiligen L\u00e4nderflaggen verwendet. Die Flaggen sind leicht zu erkennen und die Zuordnung der Sprachen problemlos.<\/p>\n Wer aber in L\u00e4nder mit gr\u00f6\u00dferer Sprachvielfalt oder entferntere Regionen verkaufen m\u00f6chte, sollte sich Gedanken machen, ob die einfachste L\u00f6sung wirklich die beste ist. Sprache ist immer ein Teil der pers\u00f6nlichen Identit\u00e4t, in ihr spiegelt sich die Kultur und die Vergangenheit einer Nation wieder. Eine falsche Kundenansprache kann deshalb schnell zum Fettn\u00e4pfchen werden oder zu Missverst\u00e4ndnissen f\u00fchren und sollte deshalb unbedingt vermieden werden.<\/p>\nAutomatische Sprachauswahl<\/h2>\n
1. IP Detection<\/h3>\n
2. Browsersprache<\/h3>\n
M\u00f6glichkeit 1: L\u00e4nderflaggen<\/h2>\n
Vorteile von L\u00e4nderflaggen<\/h3>\n
Nachteile von L\u00e4nderflaggen<\/h3>\n
Eine Sprache, viele L\u00e4nder<\/h4>\n
Ein Land, viele Sprachen<\/h4>\n
M\u00f6glichkeit 2: Sprachauswahl in Textform<\/h2>\n
M\u00f6glichkeit 3: Kombination aus Flagge und Text<\/h2>\n
<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n