{"id":8450,"date":"2025-03-10T09:21:49","date_gmt":"2025-03-10T08:21:49","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext-ecommerce.com\/?p=8450"},"modified":"2025-03-11T09:24:46","modified_gmt":"2025-03-11T08:24:46","slug":"e-commerce-in-deutschland","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/e-commerce-in-deutschland\/","title":{"rendered":"E-Commerce in Deutschland"},"content":{"rendered":"

Auch wenn es beim Eintritt in den deutschen Markt einiges zu beachten gibt: Am Ende zahlt sich der Aufwand aus. Denn wer den deutschen Kunden \u00fcberzeugen kann, bindet ihn langfristig. Wie der deutsche Kunde zur Kaufentscheidung kommt und was zu beachten ist, um den anspruchsvollen und skeptischen, aber langfristig treuen deutschen Kunden f\u00fcr sich zu gewinnen und vieles mehr zum Thema E-Commerce in Deutschland lesen Sie hier.<\/p>\n

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Land und Leute, Wirtschaft, Import- und Exportpartner<\/h2>\n

In Deutschland leben rund 84,7 Mio. Menschen. In den 15 deutschen St\u00e4dten mit mehr als 500.000 Einwohnern leben rund 18 Prozent, also etwa 15 Mio. Menschen. Dazu geh\u00f6ren neben Hamburg, M\u00fcnchen, K\u00f6ln und D\u00fcsseldorf auch das weltweit bedeutende europ\u00e4ische Finanzzentrum Frankfurt am Main, der bekannte Automobilstandort Stuttgart und die internationale Messestadt Leipzig. Die Hauptstadt Berlin ist mit 3,7 Mio. Einwohnern die bev\u00f6lkerungsreichste Stadt.<\/p>\n

In Deutschland leben rund 24,9 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund. Davon haben rund 16,5 Mio. Menschen eine eigene Migrationserfahrung, d.\u00a0h. sie sind im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert. 71,5 Prozent der Menschen mit eigener Migrationserfahrung sprechen zu Hause eine andere Sprache als Deutsch<\/a>. Unter den Personen, die sich zu Hause \u00fcberwiegend in einer anderen Sprache als Deutsch verst\u00e4ndigen, ist T\u00fcrkisch<\/a> die am h\u00e4ufigsten gesprochene Sprache. Weitere Migrantensprachen sind Russisch<\/a>, Arabisch<\/a>, Kurdisch, Polnisch<\/a>, Serbisch<\/a>, Kroatisch<\/a> und Italienisch<\/a>.<\/p>\n

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2024 sch\u00e4tzen rund 12 Mio. Deutsche ihre Englischkenntnisse als sehr gut ein. F\u00fcr knapp zwei Mio. ist dagegen Franz\u00f6sisch<\/a> die am besten beherrschte Fremdsprache. Damit \u00fcbersch\u00e4tzen sich die Deutschen nicht, denn Deutschland belegt Platz 10 im Ranking von Education First, das insgesamt 111 L\u00e4nder weltweit, deren Amtssprache nicht Englisch<\/a> ist, nach ihren Englischkenntnissen bewertet.<\/p>\n

Der sprachliche Reichtum tr\u00e4gt zur Vielfalt der deutschen Kultur bei. Gemessen am HDI, dem Wohlstandsindikator der Vereinten Nationen, liegt Deutschland mit einem Wert von 0,95 hinsichtlich der menschlichen Entwicklung weltweit auf Platz 7. Dar\u00fcber hinaus ist Deutschland der gr\u00f6\u00dfte Wirtschafts- und Industriestandort<\/a> Europas, die drittgr\u00f6\u00dfte Import- und Exportnation und gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt die gr\u00f6\u00dfte Volkswirtschaft Europas und nach den USA und China die drittgr\u00f6\u00dfte der Welt. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) betr\u00e4gt rund 4.500 Mrd. US-Dollar, kaufkraftbereinigt liegt das BIP pro Kopf bei rund 69.500 US-Dollar.<\/p>\n

Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Im Zeitalter der Digitalisierung wird h\u00e4ufig auch von einer Wissensgesellschaft gesprochen. Der Anteil des Dienstleistungssektors an der gesamten Bruttowertsch\u00f6pfung liegt bei 69,7 Prozent, der des produzierenden Gewerbes bei 24 Prozent. Rund 75,5 Prozent der Erwerbst\u00e4tigen in Deutschland sind im Dienstleistungssektor besch\u00e4ftigt. Angesichts dieser Entwicklung bleibt der Fachkr\u00e4ftemangel f\u00fcr viele Branchen eine Herausforderung.<\/p>\n

China<\/a> hat als Zielland an Bedeutung verloren und rangiert seit 2022 nur noch auf Platz 4 der wichtigsten Exportm\u00e4rkte Deutschlands, nachdem es 2021 noch zweitwichtigster Exportpartner war. Allerdings hat die Bedeutung Chinas als Absatzmarkt zuletzt wieder zugenommen. An Bedeutung als Zielland deutscher Exporte hat seit dem Anfang 2020 vollzogenen Brexit<\/a> auch das Vereinigte K\u00f6nigreich<\/a> verloren. Frankreich, die Niederlande<\/a>, Polen und \u00d6sterreich<\/a> haben dagegen an Bedeutung gewonnen.<\/p>\n

Netzabdeckung und Internetnutzung in Deutschland<\/h2>\n

Neunzig Prozent der deutschen Haushalte verf\u00fcgen \u00fcber einen Breitbandanschluss mit einer durchschnittlichen Downloadgeschwindigkeit von 94,8 Mbit\/s. Das ist mehr als genug, um entspannt im Internet einzukaufen, aber noch zu langsam f\u00fcr den digitalen Aufbruch \u2013 Homeoffice, Streaming im ICE und Empfang auf der Bergh\u00fctte. Deshalb will die Bundesregierung die Zahl der Glasfaseranschl\u00fcsse bis Ende 2025 verdreifachen und bis 2026 eine fl\u00e4chendeckende, unterbrechungsfreie Sprach- und Datenkommunikation im Mobilfunk erreichen \u2013 Stichwort: Gigabitstrategie. Bis 2030 will die Bundesregierung \u201eGlasfaser bis ins Haus und den neuesten Mobilfunkstandard \u00fcberall dort, wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind\u201c.<\/p>\n

Fast alle deutschen Internetnutzer greifen \u00fcber eine der zahlreichen Suchmaschinen auf das Internet zu. Daher kann sich Marketing in Form von Suchmaschinenoptimierung und bezahlten Werbepl\u00e4tzen in den Suchmaschinenergebnissen in Deutschland lohnen. Auch das Versenden von E-Mails und das Lesen von Newslettern geh\u00f6ren f\u00fcr die meisten Internetnutzer zum Alltag und bilden somit eine solide Basis f\u00fcr E-Mail-Marketing-Kampagnen.<\/p>\n

Gut zwei Drittel der Deutschen nutzen das Internet, um online einzukaufen und sind damit potenzielle E-Commerce-Kunden. Dabei kaufen 14,9 Prozent der Deutschen einmal im Monat online ein, 16,6 Prozent mehrmals im Monat und 3,5 Prozent einmal pro Woche oder h\u00e4ufiger. F\u00fcr 19,9 Prozent ist der Online-Einkauf noch unbekannt.<\/p>\n

Kaufverhalten: So kaufen die Deutschen im Internet ein<\/h2>\n

Das Smartphone ist f\u00fcr rund 82 Prozent der Deutschen nicht mehr wegzudenken. Zu den beliebtesten Funktionen des Smartphones geh\u00f6rt f\u00fcr viele deutsche Verbraucher \u2013 vor allem f\u00fcr die 18- bis 53-J\u00e4hrigen \u2013 die M\u00f6glichkeit, online einzukaufen.<\/p>\n

Wer diese Zielgruppe erreichen will, kommt um eine schnelle und nutzerfreundliche mobile Version seines Webshops nicht herum. Laptop, Computer und Tablet-PC folgen auf der Liste der am h\u00e4ufigsten f\u00fcr den E-Commerce genutzten Ger\u00e4te und sind vor allem bei den \u00e4lteren Konsumentinnen und Konsumenten zwischen 54 bis 72 Jahren sehr beliebt.<\/p>\n

F\u00fcr die meisten der befragten deutschen Verbraucher bietet das Internet die wertvolle M\u00f6glichkeit, sich vorab \u00fcber das gew\u00fcnschte Produkt oder die Dienstleistung zu informieren. Damit ist das Internet zu einem wichtigen Bestandteil des Kaufentscheidungsprozesses der Deutschen geworden. Kundenbewertungen sind f\u00fcr jeden zweiten Befragten ein wichtiges Auswahlkriterium.<\/p>\n

Entscheidende Zutaten f\u00fcr den Webshop: Sicherheit, guter Service und Transparenz<\/h2>\n

Der deutsche Kunde ist sich seiner Rechte bewusst und legt Wert auf den Schutz seiner Privatsph\u00e4re. Telefonanrufe zu Werbezwecken oder der Versand von Werbebriefen sind nicht gern gesehen und werden mit Ver\u00e4rgerung quittiert. Zudem ist der deutsche Kunde anspruchsvoll und skeptisch. Ein reibungsloses Einkaufserlebnis ist f\u00fcr ihn nicht nur eine Erwartung, sondern eine Voraussetzung. Sprachliche Fehler im Webshop machen ihn misstrauisch. Schlie\u00dflich erwartet er guten Service.<\/p>\n

Verbraucherschutz wird in Deutschland gro\u00dfgeschrieben und ist gesetzlich streng geregelt. F\u00fcr ein unabh\u00e4ngiges Qualit\u00e4tsurteil bei der Suche nach einem bestimmten Produkt werden gerne Organisationen wie die Stiftung Warentest zu Rate gezogen. Unter einer Handvoll Produkten gewinnt in der Regel dasjenige, das eine gute Qualit\u00e4t und hohe Zuverl\u00e4ssigkeit nachweisen kann. Nicht selten sind in Deutschland Pr\u00fcfzertifikate, hervorragende Qualit\u00e4tsurteile und gute Bewertungen ausschlaggebend f\u00fcr die Kaufentscheidung.<\/p>\n

Beim Online-Einkauf ist Transparenz gefragt. Gerade ein ausl\u00e4ndischer Online-Shop ist gut beraten, den Bestellvorgang, den Versand, alle Kosten und Fristen transparent und schnell ersichtlich zu machen. Erwartet wird, dass die Ware kostenlos zur\u00fcckgeschickt werden kann. Kostenloser Versand ist ein Vorteil. Noch wichtiger ist jedoch, dass die Ware schnell beim Kunden eintrifft. Langfristig lohnt es sich, einen Fulfillment-Partner in Deutschland zu suchen und einen deutschsprachigen Kundenservice einzurichten, der bei Problemen telefonisch weiterhelfen kann.<\/p>\n

Der deutsche Kunde wird sich f\u00fcr den Online-Shop entscheiden, der Vertrauensw\u00fcrdigkeit und Sicherheit ausstrahlt. Ein gutes Deutsch<\/a>, ein professionelles Design mit ansprechenden Bildern, kurze Ladezeiten und eine bekannte Top-Level-Domain, vorzugsweise .de oder .com, sind daher wichtige Kriterien f\u00fcr die Website. Ein vollst\u00e4ndiges Impressum ist Pflicht.<\/p>\n

Die beliebtesten E-Commerce-Plattformen in Deutschland<\/h2>\n

Wer in Deutschland erfolgreich online verkaufen und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen m\u00f6chte, muss nicht nur mit einer eigenen Homepage im Internet pr\u00e4sent sein, sondern sollte seinen Kunden auch in den sozialen Medien Informationen, Einkaufsm\u00f6glichkeiten und einen Ansprechpartner bieten. H\u00e4ufig ist eine Multi-Channel-Kampagne f\u00fcr ein Produkt und die Nutzung weiterer Vertriebskan\u00e4le zum Endkunden die Folge.<\/p>\n

Viele Online-H\u00e4ndler bieten ihre Produkte neben dem eigenen Webshop auch auf Marktpl\u00e4tzen und E-Commerce-Plattformen an. Der Verkauf \u00fcber solche Marktpl\u00e4tze stellt eine einfache L\u00f6sung dar, da sich der Online-H\u00e4ndler um einige Prozesse wie den Versand nicht selbst k\u00fcmmern muss. Auch die Vertrautheit und Berechenbarkeit des gesamten Einkaufserlebnisses, die der Kunde von diesen Marktpl\u00e4tzen bereits kennt, wird von den Deutschen gesch\u00e4tzt.<\/p>\n

Mit einem Umsatz von 14.660 Mio. Euro im Jahr 2023 ist Amazon der Favorit unter den meistgenutzten E-Commerce-Plattformen in Deutschland, gefolgt von Otto mit 4.200 Mio. Euro. Den dritten Platz belegt Zalando, gefolgt von Mediamarkt, Ikea, Apple, H&M, Lidl, About You und Shop Apotheke.<\/p>\n

Bezahlung und Versand<\/h2>\n

Online-Shopper in Deutschland setzen beim Bezahlen ihrer Eink\u00e4ufe im Internet im Jahr 2023 klar auf E-Wallets. F\u00fcr 65 Prozent der Befragten sind Paypal und Co. die bevorzugte Zahlungsart. F\u00fcr 43 Prozent bleibt die Zahlung per Rechnung die beliebteste Option. Auch Klarna hat in Deutschland im europ\u00e4ischen Vergleich ein hohes Ansehen und ist f\u00fcr 28 Prozent der Online-Shopper der Favorit.<\/p>\n

Im Warenversand profiliert sich DHL als gr\u00f6\u00dfter deutscher Versanddienstleister mit europaweitem Aktionsradius. Weitere wichtige Versanddienstleister sind Hermes und DPD. In Deutschland ist die Hauszustellung die beliebteste Versandart, aber auch Click&Collect und die Zustellung an Abholstationen werden genutzt.<\/p>\n

Rechtliche Besonderheiten<\/h2>\n

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) regelt seit 2018 EU-weit den Umgang mit personenbezogenen Daten und wird in Deutschland sehr ernst genommen. So ist es beispielsweise verboten, Kunden ohne deren Einwilligung anzurufen oder mit Werbe-E-Mails zu \u201ebegl\u00fccken\u201c. Auch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verbietet Anrufe zu Werbezwecken.<\/p>\n

Allgemeine Gesch\u00e4ftsbedingungen (AGB), Impressum, Datenschutzrichtlinien, Widerrufsbelehrung und Cookie-Richtlinien geh\u00f6ren zu einem rechtssicheren Webshop. Auf der sicheren Seite sind Webshop-Betreiber mit einem Consent-Manager und einem Double-Opt-In. Auch die Produkte m\u00fcssen in deutscher Sprache realit\u00e4tsgetreu beschrieben werden.<\/p>\n

Der Warenverkehr zwischen Deutschland und einem anderen EU-Land und ist im Rahmen des freien Warenverkehrs zwischen den Mitgliedsstaaten zollfrei und es werden keine Zollkontrollen an der \u00dcbergangsgrenze durchgef\u00fchrt. Importe aus Drittl\u00e4ndern nach Deutschland werden nach dem Gemeinsamen Zolltarif der EU verzollt.<\/p>\n

Wichtig f\u00fcr den E-Commerce: Seit 2021 gilt f\u00fcr Fernverk\u00e4ufe an Nichtsteuerpflichtige im EU-Ausland eine EU-weit einheitliche Umsatzschwelle von 10.000 Euro. Wird diese Schwelle \u00fcberschritten, muss die Besteuerung mit dem Mehrwertsteuersatz erfolgen, der im Wohnsitzland des K\u00e4ufers gilt.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

In Deutschland scheinen mit einer hohen Kaufkraft, einer hervorragenden Infrastruktur und einer sp\u00e4testens seit der Corona-Pandemie durchweg digitalisierten Bev\u00f6lkerung alle Voraussetzungen f\u00fcr einen erfolgreichen E-Commerce gegeben. Auch wenn es beim Eintritt in den deutschen Markt einiges zu beachten gibt: Am Ende zahlt sich der Aufwand aus. Denn wer den deutschen Kunden \u00fcberzeugen kann, bindet ihn langfristig. Strategisch gesehen ist Deutschland mit seiner Lage im Herzen Europas und einer der st\u00e4rksten Volkswirtschaften der Welt ein hervorragender Standort f\u00fcr E-Commerce. Ein deutschsprachiger Webshop er\u00f6ffnet zudem Zugang zu weiteren deutschsprachigen M\u00e4rkten wie \u00d6sterreich und der Schweiz.<\/p>\n
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Sie m\u00f6chten noch mehr L\u00e4nder kennenlernen?<\/div>\r\n
E-Commerce in ...<\/a><\/div>\r\n<\/div>\r\n
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Quellen<\/h2>\n