{"id":8445,"date":"2016-07-11T08:05:22","date_gmt":"2016-07-11T06:05:22","guid":{"rendered":"http:\/\/eurotext-ecommerce.com\/?p=3657"},"modified":"2024-02-27T12:00:45","modified_gmt":"2024-02-27T11:00:45","slug":"wussten-sie-schon-warum-der-kontext-beim-uebersetzen-so-wichtig-ist","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/wussten-sie-schon-warum-der-kontext-beim-uebersetzen-so-wichtig-ist\/","title":{"rendered":"Wussten Sie schon… warum der Kontext beim \u00dcbersetzen so wichtig ist?"},"content":{"rendered":"
H\u00e4ufig sind es nicht gro\u00dfe, offensichtliche \u00dcbersetzungsfehler<\/strong>, die im Nachhinein f\u00fcr \u00c4rger sorgen. Sondern kleine Ungenauigkeiten<\/strong>, die nur f\u00fcr einen minimalen Bedeutungsunterschied<\/strong> zwischen Ausgangstext und \u00dcbersetzung sorgen. Begriffe, die eigentlich korrekt, in dem konkreten Zusammenhang aber eben doch nicht richtig sind. Um solche Fehler zu finden (oder erst gar nicht entstehen zu lassen), gibt es verschiedene M\u00f6glichkeiten. Die wichtigste: Den n\u00f6tigen Kontext<\/strong> zur Verf\u00fcgung zu stellen. <\/p>\n Sprache ist mehrdeutig<\/strong>. Ein Wort kann viele Bedeutungen \u2013 und damit auch viele m\u00f6gliche \u00dcbersetzungen \u2013 haben. Welche Bedeutung im konkreten Fall gemeint ist, erschlie\u00dft sich aus dem Zusammenhang<\/strong>, in dem das Wort benutzt wird.<\/p>\n Das wird vor allem im technischen Bereich<\/strong> deutlich, wenn ganz bestimmte Bauteile oder Verfahren beschrieben werden. Beispiel gef\u00e4llig? Nehmen wir das deutsche Wort “Schalter”. Damit kann eine Vielzahl von Objekten gemeint sein. M\u00f6gliche \u00dcbersetzungen f\u00fcr elektrische Schalter sind je nach Form und Funktionsweise “button”, “switch”, “trigger”, “interrupter”, “breaker”, “device” oder sogar “sensor”. Im Bereich der Hydraulik kann auch “valve” korrekt sind. Und nat\u00fcrlich k\u00f6nnte auch der “Fahrkartenschalter” gemeint sein, der mit “desk”, “counter”, “booking office” oder “ticket window” \u00fcbersetzt werden k\u00f6nnte. Alle diese Begriffe k\u00f6nnen je nach Kontext richtig oder falsch sein.<\/p>\n Solche Probleme treten aber nicht nur bei technischen Dokumentationen oder Handb\u00fcchern auf. Auch User Interfaces<\/strong> oder Sprachdateien<\/strong> von Online-Shops<\/strong> bergen viele Stolperfallen. Muss die Schaltfl\u00e4che “weiter” mit “next” oder mit “continue” \u00fcbersetzt werden? Bedeutet “to” im aktuellen Kontext “an”, “bis” oder “nach”?<\/p>\n All diese Probleme lassen sich l\u00f6sen, wenn der Kontext<\/strong> bekannt ist. Aber was bedeutet das?<\/p>\n Der \u00dcbersetzer muss wissen, in welchem inhaltlichen Zusammenhang<\/strong> das Wort steht. Also, um was es in dem Text geht, den er \u00fcbersetzen soll. Meist gen\u00fcgen daf\u00fcr schon die S\u00e4tze, die vor und nach dem betreffenden Wort stehen. \u00dcbersetzungsprogramme zeigen die Segmente bzw. S\u00e4tze deshalb in der Reihenfolge an, in der sie im Text vorkommen. Dann ist klar, ob mit dem “Schalter” ein “Lichtschalter” oder ein “Fahrkartenschalter” gemeint ist.<\/p>\n In der Praxis bedeutet das, dass bei einem \u00dcbersetzungsauftrag<\/strong> immer das gesamte Dokument als Referenz-Material<\/strong> mitgeliefert werden sollte. Selbst wenn nur einzelne S\u00e4tze oder Worte \u00fcbersetzt werden sollen. Ist sich der \u00dcbersetzer bei einem Wort unsicher, kann er sich die entsprechende Textstelle ansehen und so die passende \u00dcbersetzung ermitteln.<\/p>\n Bei B\u00fcchern, Brosch\u00fcren oder anderen Printmedien ist das ganz einfach. Problematisch wird es aber bei dynamischen Medien<\/strong>. Bestes Beispiel daf\u00fcr sind Produktdatenbanken<\/strong> oder Online-Shops<\/strong>, bei denen ein Begriff\/Satz\/Absatz mehrfach und an ganz unterschiedlichen Positionen ausgegeben werden kann. Der Kontext ist also variabel<\/strong> und die Bedeutung damit nicht eindeutig<\/strong>. Hier empfiehlt es sich, dem \u00dcbersetzer Ausgabe-Beispiele zur Verf\u00fcgung zustellen, z.B. als Screenshots<\/strong> oder als Link<\/strong>.<\/p>\n Das Mitliefern von Referenz-Material<\/strong>, egal ob Text, Link oder Screenshot, ist die eine S\u00e4ule, auf der der Erfolg eines Projekts ruht. Die andere S\u00e4ule ist eine gute Projektvorbereitung<\/strong>. Damit ist gemeint, dass Kunde und \u00dcbersetzungsdienstleister vor Projektbeginn gemeinsam besprechen, was mit der \u00dcbersetzung<\/a> erreicht werden soll. Um was f\u00fcr Textsorten<\/strong> (Artikeltexte, Newsletter, Blogartikel, Marketing-Materialien, Handb\u00fccher etc.) handelt es sich? Wer ist die Zielgruppe<\/strong>? Welcher sprachliche Stil<\/strong> ist gew\u00fcnscht (emotional, werblich, sachlich etc.)? Zusammengefasst: Was erwartet sich der Kunde von den \u00dcbersetzungen?<\/p>\n Das Ergebnis dieses Briefings<\/strong> wird dann in einem Styleguide<\/strong> <\/a>zusammengefasst und allen Projekt-Beteiligten (Projektmanagement, Engineering, Fach\u00fcbersetzer, L\u00e4nderteams etc.) zur Verf\u00fcgung gestellt. So sind von Anfang an alle Vorgaben klar definiert und jederzeit nachpr\u00fcfbar.<\/p>\n Der Kontext kann aber auch zum Problem werden, wenn n\u00e4mlich Begriffe kontextabh\u00e4ngig \u00fcbersetzt werden, die eigentlich immer gleich \u00fcbersetzt werden sollen.<\/p>\n Bei umfangreichen Projekten empfiehlt sich deshalb die Verwendung einer Terminologie-Datenbank<\/strong>. In dieser werden bestimmte Begriffe sowohl in der Ausgangssprache<\/strong> als auch in den Zielsprachen<\/strong> gespeichert. Diese Begriffspaare werden im Vorfeld gemeinsam mit dem Kunden festgelegt und m\u00fcssen immer in exakt dieser Form verwendet werden. Bei der \u00dcbersetzung werden sie den Fach\u00fcbersetzern automatisch vorgeschlagen und k\u00f6nnen auch bei der Qualit\u00e4tskontrolle<\/strong> <\/a>gepr\u00fcft werden.<\/p>\n \u00dcblicherweise handelt es sich bei diesen Begriffen um Produktbezeichnungen, Markennamen, Slogans, Fachtermini<\/strong> oder andere wiederkehrende Begriffe, bei denen die richtige Verwendung und auch Schreibweise von gro\u00dfer Bedeutung ist – und zwar gerade unabh\u00e4ngig vom Kontext<\/strong>!<\/p>\n Um eine \u00dcbersetzung<\/strong> zu erstellen, die bis in die Details dem Sinn des Originaltextes<\/strong> gerecht wird, muss f\u00fcr den \u00dcbersetzer erkennbar sein, um was es geht. Mit Referenz-Material<\/strong>, Zugriff auf Ausgabebeispiele<\/strong>, einem verbindlichen Styleguide<\/strong> und ggf. sogar Terminologie-Management<\/strong> steht einer qualitativ hochwertigen \u00dcbersetzung<\/strong> nichts im Wege.<\/p>\n“Nicht falsch” ist noch lange nicht “richtig”<\/h2>\n
Kontext sch\u00fctzt vor Mehrdeutigkeit<\/h2>\n
Gute Vorbereitung ist durch nichts zu ersetzen<\/h2>\n
Terminologie-Management<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
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