{"id":6471,"date":"2022-05-19T08:55:44","date_gmt":"2022-05-19T06:55:44","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext-ecommerce.com\/?p=6471"},"modified":"2024-09-30T08:45:27","modified_gmt":"2024-09-30T06:45:27","slug":"e-commerce-in-daenemark","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/e-commerce-in-daenemark\/","title":{"rendered":"E-Commerce in D\u00e4nemark"},"content":{"rendered":"
Der d\u00e4nische E-Commerce-Markt<\/strong> ist nicht besonders gro\u00df, aber f\u00fcr Interessenten aus Deutschland<\/a> ein durchaus interessantes Expansionsziel<\/strong>. Welche Merkmale den d\u00e4nischen E-Commerce kennzeichnen und was Unternehmen im Hinblick auf den digitalen Handel in D\u00e4nemark<\/strong> beachten m\u00fcssen, zeigen wir hier. <\/p>\n Neben Gr\u00f6nland<\/strong> und den F\u00e4r\u00f6ern<\/strong> ist D\u00e4nemark ein Bestandteil des K\u00f6nigreichs D\u00e4nemark. Das d\u00e4nische Mutterland liegt im n\u00f6rdlichen Europa, zwischen der Skandinavischen Halbinsel und Mitteleuropa. Mit seiner Fl\u00e4che von rund 43.000 km\u00b2<\/strong> ist D\u00e4nemark etwas gr\u00f6\u00dfer als die Schweiz<\/a>, aber kleiner als \u00d6sterreich<\/a>.<\/p>\n In D\u00e4nemark leben 5,8 Mio. Menschen<\/strong>. Die Hauptstadt Kopenhagen<\/strong>, D\u00e4nemarks wirtschaftliches und kulturelles Zentrum, geh\u00f6rt zu den bedeutendsten Metropolen Nordeuropas. Kopenhagen beheimatet ca. 640.000 Einwohnerinnen und Einwohner; fast 1,4 Mio. leben im Ballungsraum um die Hafenstadt.<\/p>\n D\u00e4nemark ist eine parlamentarische Monarchie. F\u00fcr die Verwaltung des Landes sind 5 Regionen und 98 Kommunen zust\u00e4ndig. Fr\u00fcher war das Land in Amtsbezirken unterteilt. Diese wurden 2007 im Zuge einer umfassenden Reform abgeschafft. Die f\u00fcnf Regionen sind: Nordjylland<\/em> (gr\u00f6\u00dfte Stadt: Aalborg; Bev\u00f6lkerung: 590.000) im Norden der Halbinsel J\u00fctland, Midtjylland<\/em> (Viborg; 1,3 Mio.) in der Mitte, Syddanmark<\/em> (Vejle; 1,2 Mio.) im S\u00fcden, Hovedstaden<\/em>, die Hauptstadtregion im Nordosten, und Sj\u00e6lland<\/em> mit der Gro\u00dfstadt Sor\u00f8 (840.000), auf der gleichnamigen Insel.<\/p>\n Der Lebensstandard in D\u00e4nemark ist hoch. Im Jahr 2021 lag das d\u00e4nische BIP pro Kopf bei ca. 68.000 US-Dollar. Die Wirtschaft st\u00fctzt sich auf den Dienstleistungssektor, den Handel und das verarbeitende Gewerbe; nur ein kleiner Prozentsatz der Bev\u00f6lkerung ist in der Landwirtschaft und Fischerei t\u00e4tig. Es \u00fcberwiegen kleine und mittelgro\u00dfe Unternehmen.<\/p>\n D\u00e4nemark ist Gr\u00fcndungsmitglied des Milit\u00e4rb\u00fcndnisses NATO<\/strong> und seit 1973 Mitglied der Europ\u00e4ischen Wirtschaftsgemeinschaft bzw. der Europ\u00e4ischen Union<\/strong> und damit des Europ\u00e4ischen Wirtschaftsraums. Allerdings verwendet D\u00e4nemark nicht den Euro, sondern seine eigene W\u00e4hrung: die D\u00e4nische Krone (DKK)<\/strong>. 1 Krone unterteilt sich in 100 \u00d8re. Aktuell (16.05.2022) bel\u00e4uft sich der Wechselkurs der D\u00e4nischen Krone auf ca. 7,4 Kronen pro Euro.<\/p>\n D\u00e4nisch<\/strong> <\/a>ist die Amtssprache D\u00e4nemarks und wird im nordeurop\u00e4ischen Land von ca. 5 Mio. D\u00e4ninnen und D\u00e4nen als Muttersprache gesprochen. \u00dcber D\u00e4nemark hinaus wird D\u00e4nisch auch von ca. 50.000 Angeh\u00f6rigen der d\u00e4nischen Sprachminderheit im grenznahen S\u00fcdschleswig sowie von weiteren Sprecherinnen und Sprechern in Island<\/a>, Norwegen<\/a> und Schweden<\/a> als Zweit- bzw. Fremdsprache gesprochen. Zudem ist D\u00e4nisch seit dem Beitritt D\u00e4nemarks zur EU im Jahr 1973 offizielle Sprache der Union.<\/p>\n D\u00e4nisch geh\u00f6rt zu den germanischen Sprachen, genauer gesagt zur Gruppe der skandinavischen Sprache<\/a>, zu der u. a. auch Isl\u00e4ndisch, Schwedisch und Norwegisch geh\u00f6ren. Aus diesem Grund ist unter Sprecherinnen und Sprechern aus verschiedenen skandinavischen L\u00e4ndern eine gewisse gegenseitige Verst\u00e4ndlichkeit gegeben, auch wenn die jeweiligen Muttersprachen eigene, charakteristische Merkmale aufweisen. Die d\u00e4nische Standardsprache leitet sich aus der Variante des D\u00e4nischen her, die im Raum um die Hauptstadt Kopenhagen gesprochen wird.<\/p>\n Es besteht f\u00fcr ausl\u00e4ndische H\u00e4ndlerinnen und H\u00e4ndler keine Pflicht zur \u00dcbersetzung der Unternehmenswebsite ins D\u00e4nische, aber: Wenn die Vermarktung des Produkts in d\u00e4nischer Sprache erfolgt, m\u00fcssen laut Konsumentenschutzgesetz s\u00e4mtliche Informationen, die das Produkt betreffen, auch in d\u00e4nischer Sprache zur Verf\u00fcgung gestellt werden. Es sei denn, der Verwendung der anderen, nichtd\u00e4nischen Sprache wurde vom Konsumenten ausdr\u00fccklich zugestimmt. Ferner sieht das d\u00e4nische Gesetz vor, dass alle Unterlagen, welche wichtige Informationen enthalten, z. B. Vertr\u00e4ge und Bedienungsanleitungen, dem Konsumenten in einer Sprache zur Verf\u00fcgung gestellt werden m\u00fcssen, die der Konsument verstehen kann. Eine \u00dcbersetzung ist also sinnvoll \u2013 wenn auch nicht immer gesetzlich vorgeschrieben.<\/p>\n In manchen F\u00e4llen reicht es f\u00fcr D\u00e4nemark, fremdsprachliche Texte ins Englische<\/a> <\/strong>zu \u00fcbersetzen, da Englisch an allen d\u00e4nischen Schulen als Pflichtfach unterrichtet wird und von nahezu allen D\u00e4ninnen und D\u00e4nen mit sehr hoher Kompetenz im Alltag und Beruf gesprochen wird (vgl. EF English Proficiency Index). Es gibt allerdings zwei Aspekte, die f\u00fcr eine landesspezifische \u00dcbersetzung etwa von Marketinginhalten sprechen: Erstens erfordert die lokale W\u00e4hrung eine Umrechnung der Preise, zweitens lassen sich Produkte mithilfe einer landesspezifischen Kommunikationsstrategie auf dem lokalen Markt erfolgreicher vermarkten.<\/p>\n Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 395 Mrd. US-Dollar im Jahr 2021 ist D\u00e4nemark klein, das BIP pro Kopf im nordeurop\u00e4ischen Land ist allerdings hoch: D\u00e4ninnen und D\u00e4nen sollen im Durchschnitt 68.000 US-Dollar im Jahr verdienen.<\/p>\n Die d\u00e4nische Wirtschaft st\u00fctzt sich vor allem auf den Dienstleistungssektor (64,55 %); das verarbeitende Gewerbe (21,17 %) und die Landwirtschaft (1,31 %) tragen in einem geringeren Ausma\u00df zur Bruttowertsch\u00f6pfung bei.<\/p>\n Deutschland ist D\u00e4nemarks wichtigster Handelspartner: 14 % aller d\u00e4nischen Exporte werden nach Deutschland geliefert, 21 % aller d\u00e4nischen Importe kommen aus Deutschland. Weitere wichtige Partner D\u00e4nemarks im Bezug auf den grenz\u00fcberschreitenden Handel sind die USA<\/a>, Schweden<\/a>, die Niederlande<\/a> und China<\/a>. Im Jahr 2020 bezog D\u00e4nemark Waren im Wert von 97 Mrd. US-Dollar aus dem Ausland. Im gleichen Jahr exportierte D\u00e4nemark Waren im Wert von 108 Mrd. US-Dollar ins Ausland. Zu den wichtigsten Waren, die aus D\u00e4nemark exportiert bzw. nach D\u00e4nemark importiert werden, geh\u00f6ren Rohstoffe, Landwirtschafts- und Nahrungsprodukte, Industriemaschinen, elektronische Ger\u00e4te und chemische Erzeugnisse. \u00dcber diese Produkte hinaus exportiert bzw. importiert D\u00e4nemark auch Einrichtungsgegenst\u00e4nde, Kunststoffe, Textilien und Kleidung.<\/p>\n Neben den soliden Beziehungen zu Deutschland und der einfach \u00fcbersteigbaren Sprachbarriere spricht f\u00fcr eine erfolgreiche Expansion nach D\u00e4nemark auch die sehr hohe Internetpenetrationsrate. Daten von Statista zufolge haben 95 % der D\u00e4ninnen und D\u00e4nen Zugang zum Internet. Die Gruppe der 24- bis 44-J\u00e4hrigen bilden die gr\u00f6\u00dfte \u2013 und f\u00fcr Unternehmen, die digital verkaufen \u2013 interessanteste Zielgruppe: Sie sind digitalaffin, kauforientiert und st\u00e4ndig vernetzt \u2013 es wird gesch\u00e4tzt, dass bis zu 98 % der 24- bis 44-J\u00e4hrigen mindestens einmal t\u00e4glich das Internet benutzen (Zeitraum 2014-2020). Viele D\u00e4ninnen und D\u00e4nen surfen am liebsten \u00fcber Smartphones und mobile Ger\u00e4te (2018: 136 Verbindungen aus mobilen Ger\u00e4ten je 100 Menschen), daher ist es wichtig f\u00fcr den digitalen Handel, dass Websites und Shops f\u00fcr die mobile Benutzung optimiert sind.<\/p>\n Soziale Netzwerke erfreuen sich in D\u00e4nemark unter den 16- bis 39-J\u00e4hrigen den meisten und aktivsten Benutzerinnen und Benutzern: Bis zu 96 % der D\u00e4ninnen und D\u00e4nen in dieser Altersgruppe benutzen soziale Netzwerke. Unter den 60- bis 74-J\u00e4hrigen steigt die Popularit\u00e4t sozialer Netzwerke schnell: Im Jahr 2017 benutzten nur noch 44 % der \u00e4lteren D\u00e4ninnen und D\u00e4nen soziale Netzwerke, im Jahr 2020 waren schon 63 % digital vernetzt. Der gr\u00f6\u00dfte Marktanteil in D\u00e4nemark hat Facebook mit 63%, gefolgt von Pinterest (17 %), Twitter (7 %) und YouTube (4 %).<\/p>\n Daten von Statista zufolge verkaufen 24 % der Unternehmen, die in D\u00e4nemark ihren Standort haben, digital. Auf d\u00e4nischen E-Commerce-Kan\u00e4len werden vor allem Kleidung und Lebensmittel verkauft. Die Mehrheit (39 %) der 2019 befragten D\u00e4ninnen und D\u00e4nen gaben an, zwischen 100 und 1.000 Euro im Jahr f\u00fcr Onlineeink\u00e4ufe auszugeben; 11 % geben mehr als 1.000 Euro aus; 8 % weniger als 50 Euro.<\/p>\n Bei einer Umfrage aus dem Jahr 2016 wurden d\u00e4nische Konsumentinnen und Konsumenten nach dem Grund gefragt, warum sie lieber online kaufen als im Gesch\u00e4ft. Die meisten Befragten antworteten, dass sie im Internet schneller zum gew\u00fcnschten Produkt kommen w\u00fcrden; zudem seien Produkte im Internet oft g\u00fcnstiger als im Gesch\u00e4ft und das Internet biete auch den Vorteil, dass die gekaufte Ware bequem nach Hause geliefert wird.<\/p>\n Mit einem Marktanteil von 40 % ist Zalando<\/strong> der beliebteste Marktplatz in D\u00e4nemark, gefolgt von China\u2019s Wish<\/strong> (22 %) und Amazon<\/strong> (20 %).<\/p>\n Die Kreditkarte<\/strong> ist das beliebteste Zahlungsmittel in D\u00e4nemark f\u00fcr Onlineeink\u00e4ufe. PayPal wird seltener benutzt. Gro\u00dfer Beliebtheit erfreut sich die digitale Zahlungsoption MobilePay<\/strong>, die im Jahr 2013 von Danske Bank eingef\u00fchrt wurde und das sichere und bequeme Zahlen per Smartphone erm\u00f6glicht.<\/p>\n Im bilateralen Warenverkehr zwischen D\u00e4nemark und den anderen EU-Mitgliedsstaaten gibt es keine Zollschranken: Hier gelten die Bestimmungen \u00fcber den innergemeinschaftlichen Warenverkehr. Gr\u00f6nland und die F\u00e4r\u00f6er geh\u00f6ren allerdings nicht zum Zollgebiet der EU: Hier sind bei jeder Sendung Zolldokumente erforderlich \u2013 diese m\u00fcssen in englischer Sprache verfasst sein und in f\u00fcnffacher Ausfertigung der Sendung beigef\u00fcgt werden.<\/p>\n Hinsichtlich der Verpackung von Waren gelten in D\u00e4nemark die einschl\u00e4gigen EU-Richtlinien. Es ist zu beachten, dass f\u00fcr die Verpackung von Nahrungsmitteln nur neue, ungebrauchte Materialien verwendet werden d\u00fcrfen. Dar\u00fcber hinaus muss bei vielen Kosmetikprodukten f\u00fcr Verpackungen aus recycelbaren Materialien wie Aluminium und Glas eine Umweltabgabe gezahlt werden. Bei vielen Waren ist die Anbringung eines Ursprungsvermerks erforderlich. (Quelle: wko.at)<\/p>\n D\u00e4nemark ist ein kleiner aber dennoch interessanter Markt f\u00fcr Expansionen. In dem nordeurop\u00e4ischen Land finden ausl\u00e4ndische Interessenten, die einen Einstieg am lokalen Markt beabsichtigen, alle Konditionen, um ihre Produkte erfolgreich verkaufen zu k\u00f6nnen. Vor allem im Ballungsraum rund um die Hauptstadt Kopenhagen ist die Lage ideal: Die logistische Infrastruktur ist effizient, die Stadt beheimatet zahlreiche potenzielle Kundinnen und Kunden, die Englisch sprechen und \u00fcber das Internet sehr gut erreichbar sind. F\u00fcr deutsche Unternehmen sind die N\u00e4he des Landes und die gemeinsamen EU-Vorschriften, die den Warenverkehr erleichtern, ein weiterer, wichtiger Pluspunkt.<\/p>\nZahlen und Fakten \u00fcber das Land D\u00e4nemark<\/h2>\n
Sprache und Lokalisierung<\/h2>\n
Eckdaten \u00fcber Wirtschaft, Import und Export<\/h2>\n
Trends im Hinblick auf die Internetnutzung<\/h2>\n
Trends im Hinblick auf das Kaufverhalten<\/h2>\n
Wissenswertes zu den Import- und Zollbestimmungen<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
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