{"id":1837,"date":"2015-05-21T08:25:31","date_gmt":"2015-05-21T06:25:31","guid":{"rendered":"http:\/\/www.eurotext-ecommerce.com\/?p=1837"},"modified":"2024-02-27T12:00:52","modified_gmt":"2024-02-27T11:00:52","slug":"wussten-sie-schon-welche-sprachen-sie-fuer-schweiz-luxemburg-und-belgien-anbieten-sollten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/wussten-sie-schon-welche-sprachen-sie-fuer-schweiz-luxemburg-und-belgien-anbieten-sollten\/","title":{"rendered":"Wussten Sie schon… welche Sprachen Sie f\u00fcr Schweiz, Luxemburg und Belgien anbieten sollten?"},"content":{"rendered":"

In den meisten europ\u00e4ischen L\u00e4ndern ist es sprachlich recht einfach, die potentiellen Kunden<\/strong> zu erreichen: In Deutschland<\/a> sprechen die meisten Menschen deutsch<\/a>, in Frankreich<\/a> franz\u00f6sisch<\/a> und in Schweden<\/a> nat\u00fcrlich schwedisch<\/a>. Aber welche Sprache(n) muss ein Onlineshop<\/strong> anbieten, wenn er in mehrsprachigen L\u00e4ndern wie der Schweiz, Luxemburg oder Belgien erfolgreich sein will? Wir geben Antworten. <\/p>\n

Schweiz<\/h2>\n

In der Schweiz<\/a> gibt es ingesamt vier Sprachen, die auf Bundesebene als Amtssprachen<\/strong> anerkannt sind: Deutsch<\/a> (bzw. Schweizerdeutsch), Franz\u00f6sisch<\/a>, Italienisch<\/a>, R\u00e4toromanisch<\/strong>. Dabei ist zu beachten, dass die meisten Schweizer zus\u00e4tzlich zu ihrer jeweiligen Muttersprache<\/strong> mindestens eine, gelegentlich auch zwei der vier Amtssprachen sprechen. Zwar nicht immer flie\u00dfend und fehlerfrei, aber immerhin so, dass sie einfache Inhalte verstehen und sich bei Bedarf verst\u00e4ndlich machen k\u00f6nnen.<\/p>\n

Die am weitesten verbreitete Sprache<\/strong> der Schweiz ist mit Abstand Deutsch<\/strong>, das von ca. zwei Dritteln der Bev\u00f6lkerung (65,5%) gesprochen wird. 17 der 26 Kantone gelten als einsprachig deutsch, das hei\u00dft mindestens 40% der Einwohner sind deutsche Muttersprachler. In 6 weiteren Kantonen ist deutsch unter anderem Amtssprache, nur in den Kantonen Neuenburg, Waadt und Genf gibt es keine angestammten deutschsprachigen Minderheiten.<\/p>\n

Dabei handelt es sich in den meisten F\u00e4llen um kein Hochdeutsch, sondern um verschiedenste schweizerdeutsche Dialekte, die auf dem Alemannischen oder dem S\u00fcdbairischen basieren. Schweizer Hochdeutsch<\/strong> findet sich fast nur in geschriebener Form. Im Alltag sprechen die meisten deutschsprachigen Schweizer eine Mischform zwischen Hochdeutsch und ihrem jeweiligen Dialekt.<\/p>\n

Mit einem Verbreitungsgrad von etwa 23% folgt Franz\u00f6sisch<\/strong>, das vor allem in der westlichen Schweiz gesprochen wird. Italienisch<\/strong> wird von gut 8% der Bev\u00f6lkerung gesprochen, vor allem im Tessin und in Teilen von Graub\u00fcnden. R\u00e4toromanisch<\/strong> wird von nicht einmal einem Prozent der Schweizer gesprochen. Die Sprecher finden sich vor allem in Graub\u00fcnden und sprechen in fast allen F\u00e4llen mindestens eine weitere Amtssprache.<\/p>\n

Es finden sich in der Schweiz noch eine Vielzahl weiterer angestammter Sprachen (Frankoprovenzalisch, Galloitalienisch, Lombardisch, Jenisch, Roma, Jiddisch), die im Alltag aber keine nennenswerte Rolle spielen. Au\u00dferdem gibt es aufgrund von Zuwanderung in der j\u00fcngeren Geschichte weitere Sprachen, die zum Teil von deutlich mehr Menschen gesprochen werden als offizielle Amtssprachen (z. B. Serbokroatisch oder Englisch).<\/p>\n

Was bedeutet das f\u00fcr den E-Commerce?<\/h4>\n

Wer eine Schweizerische Version seines Onlineshops<\/a> anbietet, sollte als Hauptsprache auf jeden Fall Deutsch<\/strong> verwenden. Damit werden nicht nur die zwei Drittel aller Schweizer erreicht, die Deutsch als Muttersprache sprechen, sondern auch viele weitere, die zumindest in den Grundz\u00fcgen mit der deutschen Sprache vertraut sind. Nicht zu vergessen die mittlerweile gro\u00dfe Gruppe der Deutschen, die in der Schweiz arbeiten und leben. Eine \u00dcbersetzung vom “Standard-Deutschen” ins Schweizerdeutsche ist hierf\u00fcr nicht notwendig, je nach Zielgruppe und Warenangebot kann es aber sinnvoll sein, spezielle schweizerische Ausdr\u00fccke zu ber\u00fccksichtigen.<\/p>\n

Dar\u00fcber hinaus lohnt sich eine franz\u00f6sische<\/strong> Sprachversion f\u00fcr alle H\u00e4ndler, die in der Westschweiz vertreten sein m\u00f6chten. Mit diesen beiden Sprachen sind theoretisch fast 90% der schweizerischen Bev\u00f6lkerung abgedeckt. Es gen\u00fcgt normalerweise eine \u00dcbersetzung ins “Standard-Franz\u00f6sische”, die ebenfalls f\u00fcr Frankreich und andere M\u00e4rkte verwendet werden kann. In Einzelf\u00e4llen kann aber auch eine spezielle Franz\u00f6sisch-\u00dcbersetzung angefertigt werden, die die sprachlichen Besonderheiten der Schweiz ber\u00fccksichtigt.<\/p>\n

Eine eigene italienische<\/strong> Sprachversion lohnt nur, wenn Filialen im Tessin oder in Graub\u00fcnden betrieben werden. R\u00e4toromanisch<\/strong> kann als Verkehrssprache vernachl\u00e4ssigt werden, da die Sprecher im Normalfall auch mit einer anderen Sprache erreicht werden k\u00f6nnen.<\/p>\n

Luxemburg<\/h2>\n

Das Gro\u00dfherzogtum Luxemburg<\/a> ist zwar nur ein relativ kleiner Markt, gilt aber als finanzkr\u00e4ftig und kann gerade f\u00fcr Nischenanbieter sehr interessant sein.<\/p>\n

Die Muttersprache der meisten Luxemburger (ca. 70%) ist Luxemburgisch<\/strong> (“L\u00ebtzebuergesch”), eine moselfr\u00e4nkische Mundart, die sich im Lauf der Zeit dem Franz\u00f6sischen angen\u00e4hert hat. Offizielle Amstsprachen sind weiterhin Franz\u00f6sisch<\/strong> <\/a>und Deutsch<\/strong> <\/a>(Standarddeutsch). Beide sind weit verbreitet, was auch daran liegt, dass sie an den Schulen als Pflichtf\u00e4cher unterrichtet werden.<\/p>\n

Die “gehobene” Kommunikation erfolgt meist auf Franz\u00f6sisch, Printmedien erscheinen \u00fcberwiegend auf Deutsch. Vor allem in der Verwaltung f\u00fchrt das zu “Chaos”, da jeder Anspruch darauf hat, in “seiner” Sprache zu kommunizieren und entsprechende Antwort zu erhalten.<\/p>\n

Was bedeutet das f\u00fcr den E-Commerce?<\/h4>\n

Da der Unterricht an den luxemburgischen Grundschulen auf deutsch gehalten wird, sprechen eigentlich alle Luxemburger zumindest rudiment\u00e4r Deutsch<\/strong>. Onlineshops f\u00fcr den luxemburgischen Markt sollten also immer eine deutsche Sprachversion<\/strong> anbieten. Wer auf “Nummer Sicher” gehen will, sollte zus\u00e4tzlich eine franz\u00f6sische Version<\/strong> seines Onlineshops anbieten. Eine luxemburgische<\/strong> Version ist dann eigentlich nicht notwendig und lohnt (auch aus wirtschaftlichen Gr\u00fcnden) nur, wenn der luxemburgische Markt ganz speziell angesprochen werden soll.<\/p>\n

Belgien<\/h2>\n

Das K\u00f6nigreich Belgien<\/a> besitzt drei Amtssprachen: Niederl\u00e4ndisch<\/a>, Franz\u00f6sisch<\/a> und Deutsch<\/a><\/strong>. Etwa 60% der Belgier sind Flamen und sprechen Niederl\u00e4ndisch, ca. 40% bezeichnen sich als Wallonen und sprechen Franz\u00f6sisch. Deutsch wird nur von einer kleinen Minderheit (ca. 1%) in den ehemals deutschen Gebieten an der Ostgrenze gesprochen.<\/p>\n

Dar\u00fcber hinaus gibt es verschiedene Regionalsprachen wie Wallonisch, Champenois, Picardisch und Lothringisch (fr\u00e4nkisch bzw. romanisch). Diese spielen\u00a0aber insgesamt eine untergeordnete Rolle.<\/p>\n

Die beiden Hauptsprachen Belgiens sind das Ergebnis einer bewegten Vergangenheit und sind deshalb bis heute konfliktbeladen. Das spiegelt sich in einer ausgesprochen komplexen Gesetzgebung zum Thema wider. In ihr ist genau geregelt, wo in welchem Gebiete welche Sprache zu sprechen ist. Die jeweilige Muttersprache ist Teil der pers\u00f6nlichen und politischen Identit\u00e4t, was dazu f\u00fchrt, dass nur wenige mehr als eine der offiziellen Amtssprachen beherrschen.<\/p>\n

Was bedeutet das f\u00fcr den E-Commerce?<\/h4>\n

Um die belgische Bev\u00f6lkerung in seiner Gesamtheit anzusprechen und in kein Fettn\u00e4pfchen zu treten, sollte ein Onlineshop seinen belgischen Besuchern auf jeden Fall Franz\u00f6sisch UND Niederl\u00e4ndisch<\/strong> anbieten. Ob dabei ins “Standard-Franz\u00f6sische” bzw. “-Niederl\u00e4ndische” \u00fcbersetzt wird oder die sprachlichen Besonderheiten Belgiens speziell ber\u00fccksichtigt werden sollen, h\u00e4ngt vom Einzelfall ab. Die Eurotext AG verf\u00fcgt \u00fcber muttersprachliche Fach\u00fcbersetzer und das Know-How, um belgische Sprachvarianten<\/strong> im Franz\u00f6sischen oder Niederl\u00e4ndischen gezielt anzuwenden oder auch zu vermeiden. Im Normalfall gen\u00fcgt aber eine Standard-Version, die dann auch f\u00fcr den franz\u00f6sischen oder niederl\u00e4ndischen Markt verwendet werden kann.<\/p>\n

Eine \u00dcbersetzung ins Deutsche lohnt aufgrund der geringen Zahl von Sprechern selten. Allerdings ist in den meisten F\u00e4llen ohnehin eine deutsche Sprachversion vorhanden (h\u00e4ufig als Ausgangssprache) und kann mit geringem Aufwand als dritte Sprache angeboten werden.<\/p>\n
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Neugierig auf noch mehr Informationen und Hintergr\u00fcnde?<\/div>\r\n
Wussten Sie schon ...?<\/a><\/div>\r\n<\/div>\r\n
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\"autor_eurotext_100\"Autor:<\/span> Eurotext Redaktion<\/h2>\r\n

Wir erkl\u00e4ren, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu \u00dcbersetzungsprojekten und erl\u00e4utern Technologien und Prozesse. Au\u00dferdem berichten wir \u00fcber aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.<\/em><\/p>\r\n

\u00a0<\/p>\r\n

Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beitr\u00e4gen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung<\/strong> dar und k\u00f6nnen eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.<\/em><\/span><\/p>\r\n\r\n

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