{"id":16790,"date":"2025-02-25T08:38:56","date_gmt":"2025-02-25T07:38:56","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=16790"},"modified":"2025-02-25T09:15:57","modified_gmt":"2025-02-25T08:15:57","slug":"industrie-in-groenland","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/industrie-in-groenland\/","title":{"rendered":"Industrie in Gr\u00f6nland"},"content":{"rendered":"

Gr\u00f6nland, das 1721 von D\u00e4nemark-Norwegen kolonisiert wurde, 1814 an D\u00e4nemark fiel und 1953 entkolonisiert und in das K\u00f6nigreich D\u00e4nemark eingegliedert wurde, lebt wirtschaftlich vor allem von Fischerei und Bergbau und ist finanziell von d\u00e4nischen Subventionen abh\u00e4ngig. An der eisigen Oberfl\u00e4che liegen Robben in der Sonne, doch Gr\u00f6nlands wahre Sch\u00e4tze liegen unter der Erde. Denn Gr\u00f6nland ist so reich an Uran und Seltenerdmetallen, dass es mit der entsprechenden Infrastruktur sogar Chinas Vormachtstellung am globalen Markt aufbrechen k\u00f6nnte. Kein Wunder also, dass US-Pr\u00e4sident Donald Trump Gr\u00f6nland um jeden Preis annektieren will. Mehr dazu hier.<\/p>\n

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Daten und Fakten: Lage, Wirtschaft, Infrastruktur<\/h2>\n

Gr\u00f6nland liegt mit dem gr\u00f6\u00dften Teil seiner Fl\u00e4che im Nordatlantik bzw. Nordpolarmeer, geh\u00f6rt geografisch zu Nordamerika und geologisch zu dessen Arktisgebiet, hat die n\u00f6rdlichste Landfl\u00e4che der Erde und ist mit knapp 57.000 Einwohnern, die entlang der K\u00fcste vor allem im Westen des Landes leben, nur d\u00fcnn besiedelt. Gr\u00f6nland war \u00fcber zwei Jahrhunderte zun\u00e4chst d\u00e4nisch-norwegische, dann d\u00e4nische Kolonie und ist seit 1953 autonomer Teil des K\u00f6nigreichs D\u00e4nemark<\/a> mit eigener Regierung und eigenem Parlament.<\/p>\n

Das gr\u00f6nl\u00e4ndische Bruttoinlandsprodukt (BIP) betr\u00e4gt rund 3,1 Mrd. US-Dollar, das BIP pro Kopf liegt kaufkraftbereinigt bei rund 57.000 US-Dollar (vgl. Deutschland: 69.500 US-Dollar; \u00d6sterreich: 72.000 US-Dollar). Die Landwirtschaft tr\u00e4gt 18,5 Prozent zur Wertsch\u00f6pfung bei, das produzierende Gewerbe 17,9 Prozent. Der Dienstleistungssektor hat einen Anteil von 63,6 Prozent am gr\u00f6nl\u00e4ndischen BIP. Der Tourismus ist hier der wichtigste Impulsgeber.<\/p>\n

Die fehlende Infrastruktur ist das gro\u00dfe Problem Gr\u00f6nlands. Die geographischen Gegebenheiten, die klimatischen Bedingungen und die zum Teil gro\u00dfen Entfernungen zwischen den Siedlungen lassen den Aufbau eines Stra\u00dfennetzes nicht zu. Alle Orte Gr\u00f6nlands liegen am Wasser und fast alle haben einen Hafen. Der Warentransport f\u00fcr die Lebensmittelversorgung erfolgt daher haupts\u00e4chlich auf dem Seeweg. Fl\u00fcge verbinden die Hauptstadt Nuuk, mit rund 20.000 Einwohnern das gr\u00f6\u00dfte Zentrum Gr\u00f6nlands, mit Island<\/a> und D\u00e4nemark<\/a>.<\/p>\n

Gr\u00f6nland \u2013 ein Land der (ungenutzten) Bodensch\u00e4tze?<\/h2>\n

Bereits 1782 wurde im damals noch kolonialen Gr\u00f6nland erstmals Bergbau betrieben. Gr\u00f6nland ist reich an Rohstoffen, die internationale Konzerne nach Norden blicken lassen. An der K\u00fcste gibt es gro\u00dfe Vorkommen an Gold, Platin, Kupfer, Zink, Nickel, Molybd\u00e4n und Eisen. Noch begehrter sind jedoch die Uran- und Seltenerdvorkommen am Berg Kuannersuit bei Narsaq im S\u00fcden Gr\u00f6nlands, die seit 2010 immer wieder f\u00fcr politische Aufregung sorgen. Nicht ohne Grund: Nach Angaben der Deutschen Rohstoffagentur reichen \u201edie gesamten gr\u00f6nl\u00e4ndischen Vorr\u00e4te an Seltenen Erden aus, um den gegenw\u00e4rtigen Weltbedarf f\u00fcr 150 Jahre zu decken\u201c.<\/p>\n

Die Vorkommen seien so gro\u00df, dass Gr\u00f6nland sogar ein Gegengewicht zur Vormachtstellung Chinas<\/a> auf dem Weltmarkt bilden k\u00f6nnte. Wenn die Infrastruktur stimmt. Denn bislang ist die fehlende Infrastruktur der Grund, warum sich Konzerne und Investoren bei der Rohstoffgewinnung in Gr\u00f6nland zur\u00fcckhalten. Vom Stra\u00dfennetz bis zu Kraftwerken zur Stromerzeugung fehlt noch alles, was n\u00f6tig w\u00e4re, um Gr\u00f6nlands bislang unerschlossene Bodensch\u00e4tze ans Tageslicht zu bef\u00f6rdern.<\/p>\n

KI soll Suche nach Seltenen Erden erleichtern<\/h2>\n

Kupfer zum Beispiel oder Lithium, Nickel und Kobalt, die in Smartphones, in Elektroautos, in Windkraftanlagen und \u2013 in j\u00fcngster Zeit immer st\u00e4rker nachgefragt \u2013 in der R\u00fcstungsindustrie zum Einsatz kommen, sind in Gr\u00f6nlands B\u00f6den reichlich vorhanden. Kein Wunder also, dass der neu gew\u00e4hlte US-Pr\u00e4sident Donald Trump und zahlreiche Tech-Milliard\u00e4re Gr\u00f6nland ins Visier genommen haben.<\/p>\n

W\u00fcrden die USA<\/a> Gr\u00f6nland annektieren, w\u00fcrden sie sich neben einer milit\u00e4rstrategischen Lage auch die meisten Ressourcen der Erde f\u00fcr alle wichtigen Zukunftstechnologien sichern. Und damit China einholen. Doch die Suche nach den Seltenen Erden im gr\u00f6nl\u00e4ndischen Boden ist m\u00fchsam: Die Infrastruktur ist wenig bis gar nicht ausgebaut, das Wetter schlecht, die Umweltauflagen hoch. Die Tech-Unternehmer aus dem Silicon Valley setzen deshalb auf KI<\/a>. Dank maschinellem Lernen soll die bisher manuelle Suche einfacher und g\u00fcnstiger werden.<\/p>\n

Gesellschaft und Sprache<\/h2>\n

Der Gro\u00dfteil der gr\u00f6nl\u00e4ndischen Bev\u00f6lkerung ist gemischter Abstammung, teils Inuit, teils d\u00e4nischer, seltener norwegischer, isl\u00e4ndischer und schwedischer Abstammung. Insbesondere nach der Entkolonialisierung Gr\u00f6nlands und der Eingliederung in das K\u00f6nigreich D\u00e4nemark wuchs der Selbstbestimmungswunsch der Gr\u00f6nl\u00e4nder. Dies f\u00fchrte 1979 zur Autonomie Gr\u00f6nlands. Im Jahr 2009 wurde die Autonomie erweitert.<\/p>\n

Gr\u00f6nl\u00e4ndisch<\/strong> (Kalaallisut) ist die einzige offizielle Sprache in Gr\u00f6nland. In den St\u00e4dten \u2013 vor allem in der Hauptstadt Nuuk \u2013 ist D\u00e4nisch<\/a> weiter verbreitet als in den D\u00f6rfern. Als Bildungssprache ist D\u00e4nisch Voraussetzung f\u00fcr den Besuch weiterf\u00fchrender Schulen sowie f\u00fcr alle Beh\u00f6rdeng\u00e4nge.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

Unter Gr\u00f6nlands eisigem Boden liegt ein Schatz an Metallen und Seltenen Erden, der internationale Konzerne nach Norden blicken l\u00e4sst. Vor allem amerikanische Technologiegiganten hoffen, dass sich das Ziel des neu gew\u00e4hlten US-Pr\u00e4sidenten Donald Trump, Gr\u00f6nland zu annektieren, verwirklichen l\u00e4sst. Mit Gr\u00f6nland k\u00f6nnten sich die USA eine so gro\u00dfe Menge an Bodensch\u00e4tzen sichern, wie sie sonst nirgendwo auf der Welt zu finden sind \u2013 und damit zu China aufschlie\u00dfen. Doch die unterirdischen Sch\u00e4tze Gr\u00f6nlands zu heben, ist leichter gesagt als getan. Denn die Infrastruktur, die f\u00fcr einen Bergbau im gro\u00dfen Stil n\u00f6tig w\u00e4re, fehlt in Gr\u00f6nland v\u00f6llig. Selbst der Bau eines Stra\u00dfennetzes ist im eisigen Norden schwierig. Um die Suche zu erleichtern, setzen US-Investoren auf KI.<\/p>\n
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Hier finden Sie weitere Industrienationen im \u00dcberblick<\/div>\r\n
Industrie<\/a><\/div>\r\n<\/div>\r\n
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Quellen<\/h2>\n