{"id":16646,"date":"2025-01-27T07:31:04","date_gmt":"2025-01-27T06:31:04","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=16646"},"modified":"2025-01-27T07:31:04","modified_gmt":"2025-01-27T06:31:04","slug":"industrie-in-suedkorea","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/industrie-in-suedkorea\/","title":{"rendered":"Industrie in S\u00fcdkorea"},"content":{"rendered":"
Die gr\u00f6\u00dften s\u00fcdkoreanischen Unternehmen sind familiengef\u00fchrt und als Konglomerate breit aufgestellt. Bekannte Beispiele sind die Samsung Group oder die SK Group, deren Gesch\u00e4ftsfelder von IT und Halbleitern \u00fcber Elektronik und Maschinenbau bis hin zu Finanzdienstleistungen, Chemie und Pharma reichen. Wir haben uns f\u00fcr Sie schlau gemacht und alles Wichtige \u00fcber die s\u00fcdkoreanische Industrie zusammengetragen \u2013 Schl\u00fcsselunternehmen, aktuelle Wirtschaftslage und Entwicklungstendenzen.<\/p>\n
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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) S\u00fcdkoreas betr\u00e4gt rund 1,8 Mrd. US-Dollar, das BIP pro Kopf liegt kaufkraftbereinigt bei rund 60.000 US-Dollar (vgl. Deutschland: 69.500 US-Dollar; \u00d6sterreich: 72.000 US-Dollar). Gemessen am BIP ist S\u00fcdkorea nach Russland<\/a> und vor Mexiko<\/a> die nominal zw\u00f6lftgr\u00f6\u00dfte Volkswirtschaft der Welt.<\/p>\n Die Industrie hat in S\u00fcdkorea einen Anteil von gut 31 Prozent am BIP und besch\u00e4ftigt 24 Prozent der Erwerbst\u00e4tigen. Rund 58 Prozent der Bruttowertsch\u00f6pfung entfallen auf den Dienstleistungssektor.<\/p>\n S\u00fcdkorea ist im Westen vor allem als Technologiestandort bekannt. Namhafte s\u00fcdkoreanische Hersteller sind auf Anhieb pr\u00e4sent: Elektroger\u00e4te von Samsung und LG sowie Fahrzeuge von Hyundai oder KIA sind hierzulande sehr beliebt und in vielen Haushalten zu finden.<\/p>\n Samsung Electronics, Teil der Samsung Group, ist mit einem weltweiten Umsatz von \u00fcber 230 Mrd. US-Dollar einer der gr\u00f6\u00dften Technologiekonzerne der Welt. \u00dcber Samsung Electronics hinaus ist die Samsung Group auch im Finanzsektor, in der Bauindustrie, im Schiffbau und in der Hotellerie t\u00e4tig. Im Gegensatz dazu ist Hyundai Motor eher vertikal organisiert: Neben den beiden Automobilherstellern Hyundai und Kia geh\u00f6ren Automobilzulieferer, ein Stahlkonzern sowie der gr\u00f6\u00dfte Schienenfahrzeughersteller des Landes, Hyundai Rotem, zum Konzern. Die LG Group konzentriert sich auf Haushaltsger\u00e4te, Displays, Elektronik und Telekommunikation sowie Batterien. Zur LG Group geh\u00f6rt auch das gr\u00f6\u00dfte Chemieunternehmen LG Chem.<\/p>\n S\u00fcdkorea weist eine hohe Konzentration in der verarbeitenden Industrie auf. Insbesondere in der Halbleiter-, Display-, Erd\u00f6l-, Stahl-, Schiffbau-, Schienenfahrzeug- und Haushaltsger\u00e4teindustrie wird fast die H\u00e4lfte der Gesamtproduktion von wenigen Unternehmen erbracht.<\/p>\n Rund 22,5 Prozent der s\u00fcdkoreanischen Exporte im Jahr 2023 entfielen auf elektrische Maschinen und Ger\u00e4te mit einem Wert von rund 142 Mrd. US-Dollar. Weitere rund 12 Prozent der s\u00fcdkoreanischen Exporte entfielen auf Stra\u00dfenfahrzeuge. Rund 8,3 Prozent der Exporte entfielen auf Erd\u00f6lprodukte.<\/p>\n Im Jahr 2023 exportierte S\u00fcdkorea Waren im Wert von rund 632 Mrd. US-Dollar, rund 51 Mrd. US-Dollar weniger als im Vorjahr. Im gleichen Jahr importierte S\u00fcdkorea Waren im Wert von rund 642 Mrd. US-Dollar, rund 89 Mrd. US-Dollar weniger als im Vorjahr. Durch den R\u00fcckgang der Importe verringerte sich der negative Saldo der s\u00fcdkoreanischen Handelsbilanz. China und die USA sind nach wie vor die wichtigsten Export- und Importl\u00e4nder.<\/p>\n Auch Deutschland z\u00e4hlt zu den wichtigsten Handelspartnern S\u00fcdkoreas. Im Jahr 2023 wurden Waren im Wert von rund 13,6 Mrd. Euro aus S\u00fcdkorea nach Deutschland importiert; der Wert der deutschen Exporte nach S\u00fcdkorea belief sich im gleichen Zeitraum auf rund 20,4 Mrd. Euro.<\/p>\n Die s\u00fcdkoreanische Wirtschaft entwickelt sich verhalten. Gr\u00fcnde f\u00fcr die moderate Wirtschaftsleistung von 1,3 Prozent im Jahr 2023 sind die weltweit gestiegenen Energiepreise infolge der Lieferengp\u00e4sse nach dem russischen \u00dcberfall auf die Ukraine<\/a> sowie der Handelskonflikt zwischen den USA<\/a> und China<\/a>. Die Hauptexportg\u00fcter S\u00fcdkoreas \u2013 Halbleiter und Kraftfahrzeuge \u2013 waren von der konjunkturellen Abschw\u00e4chung besonders betroffen. Beide Branchen mussten starke Exportr\u00fcckg\u00e4nge hinnehmen. Die Binnennachfrage ist ebenfalls stark eingebrochen. Auf absehbare Zeit ist daher nicht mit einer wirklichen Erholung der Wirtschaft zu rechnen.<\/p>\n Die s\u00fcdkoreanische Regierung greift zunehmend in die Wirtschaft ein. Mit steigenden Staatsausgaben wird versucht, die Industrie zu modernisieren, die Investitionsbereitschaft der Unternehmen zu erh\u00f6hen und die Infrastruktur des Landes auszubauen. Die meisten \u00f6ffentlichen Gelder flie\u00dfen in das Gesundheitswesen, die Forschung in der Produktionstechnik und in neue Technologien. Ein weiterer Ausgabenposten ist die D\u00e4mpfung der stark gestiegenen Lebenshaltungskosten.<\/p>\n Samsung Electronics und SK planen am Technologiestandort Pangyo den Bau eines Mega-Clusters mit einer Fl\u00e4che von 21 Mio. Quadratmetern und einer Produktionskapazit\u00e4t von 7,7 Mio. Wafern pro Monat. Der Cluster soll bis 2047 fertiggestellt sein, die Investitionen in das Projekt belaufen sich auf 472 Mrd. US-Dollar. Auch die Zukunft der Halbleiterindustrie d\u00fcrfte in absehbarer Zeit vom Aufstieg der KI gepr\u00e4gt sein. Die beiden s\u00fcdkoreanischen Halbleitergiganten konzentrieren sich daher zunehmend auf die Entwicklung sogenannter Nicht-Speicher-Halbleiter.<\/p>\n Im Fahrzeugbereich setzt die Regierung auf wasserstoffbetriebene Elektroautos. Hier verf\u00fcgt S\u00fcdkorea bereits \u00fcber weltweit f\u00fchrende Technologien. Bei Brennstoffzellen sollen Anlagen mit heimischer Technologie ausl\u00e4ndische Technologien ersetzen. In der Wasserwirtschaft will die Regierung bis 2040 eine Wertsch\u00f6pfung von 37,6 Mrd. US-Dollar erreichen und 420.000 Arbeitspl\u00e4tze schaffen.<\/p>\n S\u00fcdkorea und die EU verhandeln derzeit \u00fcber ein bilaterales Handelsabkommen, das den Online-Handel regulieren, die Cybersicherheit verbessern und den Datentransfer erleichtern soll. Ziel ist es, die Beziehungen zwischen S\u00fcdkorea und der EU als Handelspartner auf digitaler Ebene zu st\u00e4rken. Davon sollen vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren, die die Hauptnutznie\u00dfer der F\u00f6rderung der digitalen Wirtschaft sind.<\/p>\n Koreanisch<\/strong> ist die Amtssprache S\u00fcdkoreas und wird auch im benachbarten Nordkorea sowie in Teilen Chinas<\/a>, Japans<\/a> und Russlands<\/a> gesprochen. Etwa 78 Mio. Menschen sprechen Koreanisch als Muttersprache.<\/p>\n Bei einer Expansion nach S\u00fcdkorea ist eine professionelle \u00dcbersetzung<\/a><\/strong> notwendig, um kulturelle Unterschiede sicher zu meistern und auch nicht-sprachliche Aspekte zu ber\u00fccksichtigen, die f\u00fcr eine verhandlungssichere Kommunikation mit s\u00fcdkoreanischen Partnern und Kunden ebenfalls wichtig sind, wie z. B. die andere W\u00e4hrung und Ma\u00dfeinheiten. Bei Texten wie Werbetexten, die sich direkt an das Zielpublikum, den Kunden, richten und nicht nur Information, sondern auch Kaufanreiz sein sollen, empfiehlt sich eine freie, kreative \u00dcbersetzung durch spezialisierte Fach\u00fcbersetzer. Ob eine KI-\u00dcbersetzung<\/a> eine realistische Alternative sein kann, h\u00e4ngt vom Einzelfall ab: Textsorte, Textmenge, Qualit\u00e4tsniveau, Zielgruppe etc.<\/p>\n F\u00fcr Pflanzen, lebende Tiere, landwirtschaftliche Erzeugnisse, giftige Chemikalien und pharmazeutische Produkte sind bei der Einfuhr nach S\u00fcdkorea gesonderte, herkunftslandspezifische Bestimmungen, Anforderungen und Einfuhrbeschr\u00e4nkungen zu beachten. Die Zollabfertigung in Korea erfolgt nach der HS-Nomenklatur. Bemessungsgrundlage f\u00fcr die Z\u00f6lle sind demnach die CIF-Preise. Die durchschnittlichen Zolls\u00e4tze betragen ca. 3 Prozent f\u00fcr Rohstoffe, 8 Prozent f\u00fcr Halb- und Fertigwaren und 11 bis 13 Prozent f\u00fcr Bekleidung. Teuer wird es vor allem f\u00fcr Luxusprodukte: Mit bis zu 30 Prozent liegt die Zollbelastung hier oft deutlich h\u00f6her.<\/p>\n Mit dem Handelsabkommen zwischen der EU und S\u00fcdkorea, das 2011 in Kraft trat, konnten die Z\u00f6lle f\u00fcr 98,7 Prozent aller gehandelten Produkte abgebaut werden, darunter auch Fischerei- und Agrarprodukte. Auch viele nicht-tarif\u00e4re Handelshemmnisse, etwa in den Bereichen Automobil, Pharma, Elektronik und Chemie, konnten beseitigt werden. Eine weitgehende \u00d6ffnung der Dienstleistungsm\u00e4rkte f\u00fcr Unternehmen und Investoren wurde ebenfalls erreicht.<\/p>\n Die Weltkonjunktur macht sich auch in S\u00fcdkorea bemerkbar. Die Hauptexportg\u00fcter S\u00fcdkoreas \u2013 Halbleiter und Kraftfahrzeuge \u2013 leiden besonders unter dem konjunkturellen Abschwung. Die s\u00fcdkoreanische Regierung greift daher verst\u00e4rkt fiskalpolitisch in die Wirtschaft ein, um die Industrie zu modernisieren, Investitionsanreize zu schaffen und die Infrastruktur auszubauen. Deutsche und europ\u00e4ische Unternehmen haben in S\u00fcdkorea vor allem in Nischen- und Zukunftsbranchen wie erneuerbare Energien, Umwelttechnologien, Smart Factory und innovative Mobilit\u00e4tsl\u00f6sungen gute Chancen. Deutsche Qualit\u00e4tsprodukte, zum Beispiel in der Labor- und Messtechnik, sind in S\u00fcdkorea nach wie vor gefragt.<\/p>\nAktuelle Wirtschaftslage: Exportr\u00fcckg\u00e4nge bei Halbleitern und Kraftfahrzeugen, Staatsausgaben, fiskalpolitische Ma\u00dfnahmen<\/h2>\n
Entwicklungen: Halbleiter-Cluster in Pangyo, Elektroautos, Wasserwirtschaft, EU Digital Trade Agreement<\/h2>\n
Internationalisierung<\/h2>\n
Gesetzliche Rahmenbedingungen: Import- und Zollbestimmungen, Handelsabkommen<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
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