{"id":15122,"date":"2024-06-07T07:44:50","date_gmt":"2024-06-07T05:44:50","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=15122"},"modified":"2024-09-30T08:43:39","modified_gmt":"2024-09-30T06:43:39","slug":"7-juni-tag-der-apotheken-in-deutschland","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/7-juni-tag-der-apotheken-in-deutschland\/","title":{"rendered":"7. Juni – Tag der Apotheken in Deutschland"},"content":{"rendered":"
Der heutige Tag der Apotheken st\u00fctzt sich auf das Erbe medizinischer Gelehrter, die ihr Wissen im Mittelalter im Zuge der \u00dcbersetzung<\/a>sbewegung (Graeco-Arabica) <\/span>nach Europa brachten. Aus Griechenland bereicherte Hippokrates Europa mit den ethischen Grundlagen der Medizin, w\u00e4hrend Galen das anatomische und physiologische Verst\u00e4ndnis erweiterte. Ibn Sina, (auch: Avicenna), verfasste den “Kanon der Medizin”, ein Werk, das aus dem Arabischen<\/a> ins Lateinische \u00fcbermittelt wurde und welches das medizinische Denken in Europa nachhaltig beeinflusste. Die \u00e4lteste noch heute bestehende Apotheke in Deutschland ist in Trier. Heute ist sie als “L\u00f6wen-Apotheke” bekannt und wurde bereits 1241 er\u00f6ffnet. Damit haben Apotheken innerhalb Deutschlands eine lange Tradition und sind in unserem Land als Institution tief verwurzelt. Seit 1998 soll der 7. Juni j\u00e4hrlich an die Leistungen und Besonderheiten von Apotheken erinnern. Welche Aufgaben die Apotheke in Deutschland \u00fcbernimmt, wie sie sich entwickelt hat und welchen Herausforderungen sie aktuell gegen\u00fcber steht, wollen wir zur Feier des Tages genauer anschauen. <\/p>\n Wer Apotheker oder Apothekerin werden m\u00f6chte, ben\u00f6tigt einen erfolgreichen Abschluss des f\u00fcnfj\u00e4hrigen Pharmaziestudiums. Nach dem Staatsexamen und anschlie\u00dfender Approbation arbeiten sie entweder in der pharmazeutischen Industrie, der Forschung, Beh\u00f6rden, Verwaltung, Bundeswehr, Universit\u00e4ten und nat\u00fcrlich auch in Krankenhausapotheken oder \u00f6ffentlichen Apotheken<\/strong>, wo wir sie als Ottonormalverbraucher wohl am h\u00e4ufigsten zu Gesicht bekommen. Die Aufgaben in einer Apotheke sind tats\u00e4chlich weitreichender, als man zun\u00e4chst annehmen m\u00f6chte. Wurden anf\u00e4nglich eher Rezepturen, wie Salben, Z\u00e4pfchen und Tinkturen selbst angemischt, haben sich Apotheken im Laufe der Zeit in Richtung Verkauf von rezeptpflichtigen, apothekenpflichtigen und rezeptfreien Medikamenten entwickelt. Dennoch bleiben Rezepturen weiterhin ein essenzieller Bestandteil zur Behandlung von Patienten, welchen keine passende Medikation auf dem Markt zur Verf\u00fcgung stehen. Beim Verkauf der Medikamente haben moderne Techniken die klassischen Apothekerschr\u00e4nke abgel\u00f6st. Per automatisierten Dispenser-Systemen k\u00f6nnen Apothekenfachkr\u00e4fte den Lagerbestand abrufen und unter verschiedensten Angeboten das passende Medikament f\u00fcr Patienten finden. Eine tragende Rolle spielt hierbei nat\u00fcrlich auch, ob das erforderliche Medikament von der eigenen Krankenkasse \u00fcbernommen wird. Pflicht beim Verkauf ist zudem die Aufkl\u00e4rung \u00fcber Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit andern Medikamenten oder Gefahren bei individuellen Gewohnheiten wie Rauchen etc. Doch neben der bekannten Verkaufsdienstleistung<\/strong> und Beratungsfunktion<\/strong>, werden auch Gesundheitsdienstleistungen<\/strong> wie kostenlose Blutdruck<\/a>-, Blutzucker-, Cholesterinmessungen und sogar Impfungen angeboten.<\/p>\n Wie in vielen anderen Bereichen weltweit<\/a> ist auch die Apotheke in den vergangenen Jahren digitaler geworden. September 2022 wurde durch die Einf\u00fchrung des e-Rezepts, nicht nur eine Zeitersparnis durch das einfache Einlesen der Gesundheitskarte garantiert, die digitale \u00dcbertragung reduziert auch Lesefehler von handgeschriebenen Rezepten oder ungenauen Dosierungen. Somit wird das passende Medikament unter Ber\u00fccksichtigung der Krankenkasse automatisch ausgew\u00e4hlt. Dieser Vorteil macht sich nun auch bei Online-Apotheken bemerkbar. Diese konnten in Deutschland bereits 2004 ihren Betrieb aufnehmen, nachdem das Gesetz \u00fcber den Versandhandel mit Arzneimitteln ge\u00e4ndert wurde, welches eine online-Bestellung von sowohl rezeptfreien als auch verschreibungspflichtigen Arzneimitteln m\u00f6glich machte. Zudem sind die Internetseiten sehr \u00fcbersichtlich und liefern viele Informationen \u00fcber das gew\u00fcnschte Medikament. Manche Online-Apotheken stellen sogar ein Glossar<\/a> mit Fachbegriffen bereit, der Kunden und Kundinnen Aufschluss \u00fcber das Produkt gibt. Au\u00dferdem werden rezeptfreie Medikamente oft auch g\u00fcnstiger angeboten und teilweise bereits ab einem Bestellwert von 10 EUR versandkostenfrei zugestellt. Abgerundet wird der bequeme Einkauf von einer kundenfreundlichen Vielfalt an Zahlungsoptionen. Einziges Manko, bisher gibt es selten einen Lieferservice innerhalb 24 Stunden. Es gibt sowohl selbstst\u00e4ndige Online-Apotheken, die sich rein auf den Verkauf von Medikamenten und Gesundheitsprodukten beschr\u00e4nken, als auch Online-Apotheken, die den Patienten von lokalen Apotheken zus\u00e4tzlich als Angebot zur Verf\u00fcgung gestellt werden. Dennoch reicht auch das Online-Angebot nicht aus, um Apotheken weiterhin ein sicheres Standbein in Deutschland zu verleihen. Aktuell stehen Apotheken oft auf wackeligen Beinen.<\/p>\n Alleine 2023 haben 500 Apotheken (2022: ca. 18.000) in Deutschland geschlossen, da sich die Arbeit nicht mehr rentierte. Dies ist darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, dass die letzten Anpassungen des Apothekenhonorars 10 Jahre zur\u00fcckliegen und mit den wirtschaftlichen Entwicklungen nicht mehr Stand halten k\u00f6nnen. Da von Seiten der Politik hier kein Eingreifen erwartet wird, will die Pr\u00e4sidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverb\u00e4nde (ABDA) Gabriele Regina Overwiening, im Rahmen der neuen Dachkampagne “Gesundheit sichern. Die Apotheke” alle Patienten und Patientinnen \u00fcber die bedrohliche Lage informieren.<\/p>\n Apotheker und Apothekerinnen verf\u00fcgen \u00fcber ein sehr breitgef\u00e4chertes Wissen. Abgesehen von Chemie, Biologie, Physik, Biochemie, Pharmakologie sowie Toxikologie m\u00fcssen sich die heutigen Apotheker auch noch im wirtschaftlichen Sektor des Verkaufswesens weiterbilden sowie IT-affin sein, um ihren Beruf in einer \u00f6ffentlichen Apotheke aus\u00fcben zu k\u00f6nnen und ihre Patienten und Patientinnen gut zu beraten. Die Leistungen der Apotheker sind durch die Digitalisierung eher gewachsen und ben\u00f6tigen einen finanziellen Ausgleich. Doch nicht die bequemen und reizvollen Online-Angebote sind der Hauptgrund f\u00fcr die vermehrten Schlie\u00dfungen der Apotheken, sondern vielmehr fehlenden politischen Unterst\u00fctzung, die verpasst hat, Honorare anzupassen. Traditionelle Apotheken bleiben weiterhin vertrauensvolle Ansprechpartner bei Notf\u00e4llen und Beratungen. Jeder Patient oder jede Patientin sollte die Apotheke dann auch schnell erreichen k\u00f6nnen. Aktuell liegt Deutschland jedoch mit 21 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bei der Apothekendichte unter dem europ\u00e4ischen Durchschnitt von 32 Apotheken.<\/p>\n … und falls Sie einmal in Sachen \u00dcbersetzungen einen Notfalldienst ben\u00f6tigen, stehen wir Ihnen bei eiligen Projekten<\/a> oder nat\u00fcrlich auch gerne bei regul\u00e4ren Projekten als vertrauensvoller Dienstleister zur Verf\u00fcgung.<\/p>\nFazit<\/h2>\n
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