Schweden gilt in vielen Bereichen als Vorzeigemodell und setzt in seinem innovativen Gesundheitssystem bewusst auf E-Health und Ambulantisierung. Hier sind zielgruppengerechte und kulturell sensible \u00dcbersetzungen wichtiger denn je. Welche zentrale Rolle \u00dcbersetzungsdienstleister<\/a> bei der Verbesserung der Kommunikation und der Einhaltung regulatorischer Vorschriften spielen k\u00f6nnen, erfahren Sie in unserem aktuellen Blog. <\/p>\n
Das K\u00f6nigreich Schweden grenzt an die Staaten Norwegen und Finnland sowie die Ost- und Nordsee. Durch die \u00d6resundbr\u00fccke besteht au\u00dferdem eine direkte Landverbindung zu D\u00e4nemark<\/a>. Das Staatsgebiet umfasst den \u00f6stlichen Teil der skandinavischen Halbinsel und die Inseln Gotland und \u00d6land. Wichtigster Handelspartner Schwedens ist Deutschland<\/a>, insbesondere beim Im- und Export von Medizinprodukten.<\/p>\n
Das schwedische Gesundheitssystem basiert auf den Prinzipien des universellen Zugangs und der Gleichheit f\u00fcr alle B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger. Das System wird vorwiegend durch Steuern finanziert, weshalb die meisten medizinischen Leistungen kostenlos oder gegen eine sehr geringe Geb\u00fchr verf\u00fcgbar sind.<\/p>\n
Die Verwaltung ist vollst\u00e4ndig dezentral organisiert. Die prim\u00e4ren und spezialisierten Gesundheitsdienstleistungen werden auf regionaler Ebene durch die 21\u00a0Provinziallandtage (Landsting) finanziert und bereitgestellt. F\u00fcr die Langzeitpflege u.\u00a0a. f\u00fcr Menschen in psychiatrischer Behandlung und \u00e4ltere Menschen sind die 290\u00a0Kommunen verantwortlich. Diese dezentrale, auf die lokale Bev\u00f6lkerung zugeschnittene Gesundheitsversorgung<\/a> erm\u00f6glicht eine effiziente Nutzung der Ressourcen. Die Zuzahlungen betragen etwa 13\u00a0%, was deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 18\u00a0% liegt. Private Krankenversicherungen haben einen eher geringen Stellenwert. Die schwedische Bev\u00f6lkerung ist damit durchaus zufrieden: Nur etwa 1\u00a0% gibt an, dass ihre Bed\u00fcrfnisse nicht erf\u00fcllt werden.<\/p>\n
Im schwedischen Gesundheitsmarkt besonders gefragt sind vor allem fortschrittliche Technologien und Innovationen, die die Patientenversorgung verbessern und die Effizienzen steigern. Allen voran steht hierbei der Megatrend Digitalisierung. Die digitale Gesundheitsakte wird in Schweden bereits seit Jahren genutzt und es gibt ein digitales System f\u00fcr Rezepte und Terminvereinbarungen. Auch telemedizinische Dienste werden fl\u00e4chendeckend angeboten. Diese Technologien sorgen f\u00fcr eine bessere Verf\u00fcgbarkeit wichtiger Gesundheitsdaten und erleichtern die Betreuung von Patientinnen und Patienten, was besonders in den l\u00e4ndlichen oder abgelegenen Gebieten Schwedens von gro\u00dfem Vorteil ist.<\/p>\n
Dar\u00fcber hinaus gewinnt die Nutzung von KI zur Datenanalyse und zur Unterst\u00fctzung diagnostischer Prozesse zunehmend an Bedeutung, um Behandlungsergebnisse zu verbessern und Kosten zu senken. Mit seiner Vision for eHealth hat sich Schweden sogar zum Ziel gesetzt, bis 2025 bei der Nutzung der Chancen, die die Digitalisierung bietet, weltweit f\u00fchrend zu sein. Daraus ergeben sich vorwiegend in den Bereichen Apps<\/a> und Smart Hospitals aussichtsreiche M\u00f6glichkeiten.<\/p>\n
F\u00fcr den Vertrieb und die Anwendung von Arzneimitteln gelten in Schweden strenge Vorschriften hinsichtlich Sicherheit, Qualit\u00e4t und Wirksamkeit. Diese Aspekte werden unter anderem im Rahmen klinischer Studien gepr\u00fcft und die Ergebnisse den Beh\u00f6rden vorgelegt. In Schweden ist die Arzneimittelbeh\u00f6rde L\u00e4kemedelsverket mit Sitz in Uppsala f\u00fcr die Pr\u00fcfung zust\u00e4ndig. Sie \u00fcbernimmt die Regulierung und \u00dcberwachung der Entwicklung, Fertigung und Distribution von Medikamenten, Medizinprodukten und Kosmetika.<\/p>\n
Bei Medizinprodukten, wie Wundverb\u00e4nden, EKG-Ger\u00e4ten oder Gesundheits-Apps, m\u00fcssen die Hersteller das Produkt bei der Arzneimittelbeh\u00f6rde registrieren. F\u00fcr die Registrierung ben\u00f6tigen sie eine CE-Kennzeichnung, die sie nach erfolgreicher Konformit\u00e4tsbewertung erhalten. Nach dem Inverkehrbringen muss das Produkt vom Hersteller im Markt beobachtet werden, d.\u00a0h. schwerwiegende Vorkommnisse und unerwartete Nebenwirkungen m\u00fcssen der Beh\u00f6rde gemeldet werden. \u00dcber die staatliche Kosten\u00fcbernahme entscheiden dann die 21\u00a0Gesundheitsregionen einzeln entsprechend den regionalen Bed\u00fcrfnissen und Budgetpriorit\u00e4ten. Produkte f\u00fcr das Management von chronischen Erkrankungen k\u00f6nnen aber auch durch nationale Programme abgedeckt werden.<\/p>\n
In der EU d\u00fcrfen Medizinprodukte nur mit einer g\u00fcltigen CE-Kennzeichnung vertrieben werden. Um diese Kennzeichnung zu erlangen, muss es den grundlegenden Anforderungen der EU-Verordnungen (u.\u00a0a. der Verordnung (EU) \u00fcber Medizinprodukte 2017\/745) entsprechen und das Konformit\u00e4tsverfahren erfolgreich durchlaufen haben.<\/p>\n
Bei Arzneimitteln, wie Chemotherapeutika oder Antibiotika, k\u00f6nnen die Hersteller zwischen zwei Optionen w\u00e4hlen. Zum einen k\u00f6nnen sie das Medikament national zulassen (in Schweden \u00fcber die L\u00e4kemedelsverket). Zum anderen besteht die M\u00f6glichkeit, die Zulassung \u00fcber das zentrale Zulassungsverfahren der Europ\u00e4ischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zu beantragen. Entscheidender Vorteil hierbei: Ein Antrag gen\u00fcgt, um das Medikament in allen L\u00e4ndern des Europ\u00e4ischen Wirtschaftsraums (EU, Island und Norwegen) zu vertreiben, was den Kosten- und Zeitaufwand deutlich reduziert.<\/p>\n
F\u00fcr den schwedischen Gesundheitsmarkt ist die Internationalisierung<\/a> ein essenzieller Faktor. Ob Medizinprodukt, Medikament, Nahrungserg\u00e4nzungsmittel oder Lifestyle-Artikel: \u00dcber den gesamten Produktlebenszyklus hinweg leisten \u00dcbersetzungen<\/a> und Lokalisierungen einen wesentlichen Beitrag zur richtigen und wirksamen Anwendung.<\/p>\n
Die wichtigste Kommunikationssprache auf dem schwedischen Gesundheitsmarkt ist Schwedisch, die Amtssprache des Landes. Dar\u00fcber hinaus gibt es einige anerkannte Minderheitensprachen, u.\u00a0a. Samisch, Finnisch, Me\u00e4nkieli (Tornedalfinnisch), Romani Chib und Jiddisch. Englisch<\/a> ist ebenfalls sehr verbreitet und wird insbesondere in st\u00e4dtischen Gebieten von einem Gro\u00dfteil der Bev\u00f6lkerung flie\u00dfend gesprochen.<\/p>\n
Schweden ist bekannt f\u00fcr seine wirtschaftliche<\/a> und politische Stabilit\u00e4t, ein hohes Wohlstandsniveau und stabile Kaufkraft. In Kombination mit flachen Firmenhierarchien und dem positiven Investitionsklima bietet es daher einen spannenden Markt f\u00fcr deutsche Anbieter, vor allem f\u00fcr Medizintechnik und digitale L\u00f6sungen. H\u00fcrden beim Marktzugang bestehen allerdings in der komplexen, dezentralen Vergabestruktur und den erheblichen regionalen Unterschieden.<\/p>\n