{"id":14490,"date":"2024-03-19T09:28:46","date_gmt":"2024-03-19T08:28:46","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=14490"},"modified":"2024-11-11T08:13:06","modified_gmt":"2024-11-11T07:13:06","slug":"geschlechtergerechte-sprache-im-niederlaendischen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/geschlechtergerechte-sprache-im-niederlaendischen\/","title":{"rendered":"Geschlechtergerechte Sprache im Niederl\u00e4ndischen"},"content":{"rendered":"
Im heutigen globalen Umfeld des E-Commerce<\/a> ist die Frage nach der angemessenen Sprache von gro\u00dfer Bedeutung. W\u00e4hrend in einigen L\u00e4ndern wie Deutschland<\/a> und Frankreich<\/a> heftige Debatten rund um das Gendern gef\u00fchrt werden, verl\u00e4uft die Diskussion in den Niederlanden<\/a> und Belgien<\/a> vergleichsweise ruhiger. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Ans\u00e4tze der geschlechtergerechten Sprache im Niederl\u00e4ndischen<\/a> und ihre Vor- und Nachteile, insbesondere im Bereich des E-Commerce und der \u00dcbersetzung. Von der expliziten Nennung der Geschlechter bis hin zu geschlechtsneutralen Formulierungen gibt es verschiedene M\u00f6glichkeiten, die Sprache inklusiver zu gestalten und die Vielfalt unserer Gesellschaft widerzuspiegeln.<\/p>\n Themen wie Diversit\u00e4t, Inklusivit\u00e4t und soziale Gerechtigkeit sind auch in den Niederlanden und Belgien von Bedeutung und werden diskutiert. Allerdings liegt der Fokus dieser Diskussionen weniger auf der Sprache im Vergleich zu anderen L\u00e4ndern. Die ruhigere Debatte \u00fcber den inclusief taalgebruik<\/em> in den niederl\u00e4ndischsprachigen Regionen im Vergleich zum Deutschen<\/a>, Italienischen<\/a>, Franz\u00f6sischen<\/a> oder Spanischen<\/a> hat vor allem sprachstrukturelle und historische Gr\u00fcnde. Diese liegen darin begr\u00fcndet, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Niederl\u00e4ndischen weniger ausgepr\u00e4gt sind als im Deutschen.<\/p>\n Die Kritik am aktuellen Sprachgebrauch des Niederl\u00e4ndischen geht auf die Frauenbewegung der 1970er Jahre zur\u00fcck und bezieht sich bis heute vor allem auf das generische Maskulinum und das Fehlen weiblicher Berufsbezeichnungen. Mit der zunehmenden Sichtbarkeit von LGBTQ+-Themen r\u00fccken auch neuere Aspekte wie die nicht-bin\u00e4re Geschlechtsidentit\u00e4t in den Fokus. Inzwischen gibt es mehrere Leitf\u00e4den zum inklusiven Sprachgebrauch, und auch der Rat f\u00fcr niederl\u00e4ndische Sprache und Literatur hat sich 2021 positiv dazu ge\u00e4u\u00dfert. Dennoch scheint die Kritik am generischen Maskulinum im Niederl\u00e4ndischen noch nicht die breite \u00d6ffentlichkeit erreicht zu haben und wird bisher vor allem in akademischen Kreisen diskutiert.<\/p>\n Im Niederl\u00e4ndischen gibt es wie im Deutschen drei grammatikalische Geschlechter: das Maskulinum, das Femininum und das Neutrum. Interessant ist jedoch, dass das Maskulinum und das Femininum im Laufe der Zeit zum so genannten \u201eUtrum\u201c verschmolzen sind, das im Singular den gleichen Artikel \u201ede\u201c hat, z.B. \u201ede man\u201c (der Mann) und \u201ede vrouw\u201c (die Frau). Diese sprachliche Besonderheit kann dazu beitragen, dass bestimmte Personenbezeichnungen als geschlechtsneutral verstanden werden, da zumindest beim Artikel kein direkter Unterschied zwischen m\u00e4nnlich und weiblich erkennbar ist. So gibt es bei bestimmten Artikeln nur den Unterschied zwischen Neutrum, z.B. \u201ehet weer\u201c (das Wetter) und Nicht-Neutrum, oder Utrum, z.B. \u201ede tafel\u201c (der Tisch), \u201ede lamp\u201c (die Lampe). Wie im Deutschen kann das grammatikalische Geschlecht bei Personenbezeichnungen vom tats\u00e4chlichen biologischen Geschlecht abweichen, z.B. \u201ehet meisje\u201c (das M\u00e4dchen). Bei anderen Begriffen wie \u201ede collega\u201c (Kollege) oder \u201ede klant\u201c (Kunde) gibt es im Niederl\u00e4ndischen sogar nur eine Form, die sowohl f\u00fcr m\u00e4nnliche Kollegen\/Kunden als auch f\u00fcr weibliche Kolleginnen\/Kundinnen verwendet wird.<\/p>\n Diese universellen Bezeichnungen sind jedoch die Ausnahme, und tats\u00e4chlich werden Berufs-, Funktions- und Rollenbezeichnungen, die sich auf eine gemischte Gruppe oder ein allgemeines Publikum beziehen, gem\u00e4\u00df den sprachlichen Konventionen mit der grammatikalisch m\u00e4nnlichen Form bezeichnet und als alle Geschlechter umfassend gemeint – so genanntes generisches Maskulinum<\/strong>. So ist es z.B. \u00fcblich zu sagen: \u201eMijn vrouw is notaris en burgemeester\u201c (Meine Frau ist Notar und B\u00fcrgermeister).\u00a0 F\u00fcr einige Berufsbezeichnungen, insbesondere solche, die traditionell von M\u00e4nnern ausge\u00fcbt werden, gibt es noch keine weibliche Alternative oder ihre Verwendung ist nicht \u00fcblich.<\/p>\n Die Argumente f\u00fcr das generische Maskulinum sind in erster Linie konventioneller Art und basieren auf grammatikalischen Regeln. Es wird argumentiert, dass die Sprache dadurch einfacher und \u00f6konomischer wird und dass alle Menschen die grammatikalisch maskuline Form tats\u00e4chlich als inklusiv interpretieren. Die Gegenseite beruft sich auf linguistische Studien, die gezeigt haben, dass die m\u00e4nnliche Form oft weniger generisch interpretiert wird als behauptet. Letztlich w\u00fcrden stereotype Rollenbilder verfestigt, Frauen durch Sprache strukturell unsichtbar gemacht und als \u201enur mitgemeint\u201c verstanden. Sie argumentieren, dass ein gesellschaftlicher Wandel auch einen sprachlichen Wandel erfordert bzw. dass sprachliche Ver\u00e4nderungen das Bewusstsein f\u00fcr das gesellschaftliche Anliegen sch\u00e4rfen sollten. Denn Sprache beeinflusst auch die Einstellungen, das Verhalten und die Wahrnehmung der Menschen.<\/p>\n Will man im Niederl\u00e4ndischen das generische Maskulinum vermeiden, um die Geschlechtergerechtigkeit im Sprachgebrauch zu f\u00f6rdern, gibt es zwei M\u00f6glichkeiten: Entweder man verwendet Formulierungen, in denen das Geschlecht aller Personen explizit genannt wird<\/strong>, oder man verwendet geschlechtsneutrale Formulierungen, die das Geschlecht aller Personen verbergen<\/strong> und somit zu einem inklusiveren Sprachgebrauch f\u00fchren, da alle Personen unabh\u00e4ngig von ihrem Geschlecht angesprochen werden. Im Folgenden werden die derzeit verf\u00fcgbaren geschlechtergerechten Formen sowie ihre Vor- und Nachteile, insbesondere im Hinblick auf \u00dcbersetzungen und E-Commerce, diskutiert.<\/p>\n Die einfachste M\u00f6glichkeit, Frauen im Sprachgebrauch sichtbar zu machen, besteht darin, sie explizit zu nennen, so dass die m\u00e4nnliche und die weibliche Form nebeneinander stehen, auch Beidnennung<\/strong> genannt, wie in: \u201ede lezer en de lezeressen\u201c (der Leser und die Leserin). Diese Alternative kann jedoch zu einem Hindernis werden, wenn die L\u00e4nge des Textes begrenzt ist. Diese Formen k\u00f6nnen in runden Klammern oder nach einem Schr\u00e4gstrich<\/strong> abgek\u00fcrzt werden: \u201elezer(essen)\u201c und lezers\/-essen oder \u201elezers\/lezeressen\u201c. Diese Abk\u00fcrzungen werden jedoch nicht empfohlen, da die Klammervariante f\u00e4lschlicherweise suggeriert, dass es sich um eine (m\u00e4nnliche) Singularform mit einer (weiblichen) Pluralform handelt. Au\u00dferdem ist die Schr\u00e4gstrichvariante grammatikalisch nicht korrekt, die Lesbarkeit des Textes verschlechtert sich und es entsteht der Eindruck, dass die weibliche Ableitungsform der m\u00e4nnlichen untergeordnet ist.<\/p>\n Auch die Bildung weiblicher Personenbezeichnungen, die im Deutschen praktisch immer durch Anh\u00e4ngen der Silbe \u201e-in\u201c an die m\u00e4nnliche Personenbezeichnung gebildet werden kann, ist im Niederl\u00e4ndischen wesentlich komplexer und nicht so regelm\u00e4\u00dfig. Die weibliche Form kann durch Anh\u00e4ngen von \u201e-in\u201c, \u201e-es\u201c, \u201e-ster\u201c, \u201e-e\u201c sowie \u201e-euse\u201c gebildet werden, was bei einigen Bezeichnungen zur Unlesbarkeit f\u00fchren kann, wie z.B. bei \u201elera(a)r(essen)\u201c (Lehrer(innen)). Zudem gibt es viele Bezeichnungen, f\u00fcr die es noch keine weibliche Form gibt, und es ist unklar, mit welcher Variante eine weibliche Form am besten gebildet werden kann.<\/p>\n Insbesondere bei Berufsbezeichnungen<\/strong> hat sich bisher nur die grammatikalisch m\u00e4nnliche Variante bew\u00e4hrt, die dann sowohl f\u00fcr M\u00e4nner als auch f\u00fcr Frauen verwendet wird. Beispiele hierf\u00fcr sind \u201eambtenaar\u201c (Beamter), \u201eauteur\u201c (Autor) oder \u201eminister\u201c (Minister). Es gibt auch einige wenige Berufsbezeichnungen, die nur in der weiblichen Form existieren, meist weil der Beruf fr\u00fcher ausschlie\u00dflich von Frauen ausge\u00fcbt wurde, z.B. \u201ecaissi\u00e8re\u201c (Kassiererin), \u201enaaister\u201c (N\u00e4herin), \u201epoetsvrouw\u201c (Putzfrau) und \u201evroedvrouw\u201c (Hebamme). Heutzutage ist die Berufswahl unabh\u00e4ngig vom Geschlecht m\u00f6glich, was gerade bei den generischen weiblichen Bezeichnungen zu neuen, geschlechtsneutralen Begriffen gef\u00fchrt hat, wie z.B. “verloskundige” als universelles Synonym f\u00fcr “vroedvrouw” (Hebamme). Umgekehrt scheint es mehr Widerstand zu geben, wenn es darum geht, f\u00fcr traditionell m\u00e4nnliche Berufsbezeichnungen eine weibliche oder geschlechtsneutrale Alternative zu formulieren.<\/p>\n Einige Personen sehen es als positiv an, dass es f\u00fcr bestimmte Personenbezeichnungen nur eine Form gibt und argumentieren gegen die Schaffung einer weiteren, da dies nur unterstreichen w\u00fcrde, dass man sich in einem bin\u00e4ren Geschlechtersystem bewege, also davon ausgehe, dass es nur Mann und Frau gebe. Wenn es nur einen Begriff g\u00e4be, der f\u00fcr alle gelte, k\u00f6nnten sich alle, auch nicht-bin\u00e4re Menschen, damit identifizieren und repr\u00e4sentiert f\u00fchlen, so die Argumentation. Diese Ansichten haben dazu gef\u00fchrt, dass gro\u00dfe Tageszeitungen in den Niederlanden 2016 beschlossen haben, keine weiblichen Berufs- und Funktionsbezeichnungen mehr zu verwenden. Es ist jedoch unklar, ob die Beibehaltung der m\u00e4nnlichen Form tats\u00e4chlich dazu f\u00fchren w\u00fcrde, dass der Begriff als neutral angesehen wird. Schlie\u00dflich bleibt der psychologische Effekt bestehen, dass eine grammatikalisch m\u00e4nnliche Personenbezeichnung eher an einen Mann als an eine Frau oder eine nicht-bin\u00e4re Person denken l\u00e4sst.<\/p>\n In anderen Sprachen, wie im Deutschen mit dem Sternchen (*) oder dem Unterstrich (_), gibt es Ans\u00e4tze, die Nicht-Binarit\u00e4t einer Personenbezeichnung mit Gender-Zeichen zu kennzeichnen. Im Niederl\u00e4ndischen haben solche Diskussionen jedoch nicht stattgefunden. Hinsichtlich der Personal- und Posessivpronomen<\/strong> einer nicht-bin\u00e4ren Person gibt es ebenfalls keine allgemeing\u00fcltige \u00dcbereinkunft, wie z.B. im Englischen mit “they\/them”. Derzeit scheinen \u201edie\u201c und der Singular \u201ehen\u201c am vielversprechendsten zu sein, m\u00f6glicherweise erweitert um \u201ediegene\u201c mit dem Possessivpronomen \u201ediens\u201c und dem Singular \u201ehun\u201c. In bestimmten Kontexten kann es wichtig sein, alle Geschlechter explizit anzusprechen und sichtbar zu machen. Beispiele sind Stellenausschreibungen oder Kontexte, in denen betont werden soll, dass alle Geschlechter willkommen sind.<\/p>\n M\u00f6chte man geschlechtergerecht formulieren, ohne den Text zu verl\u00e4ngern, Zeichen zu verwenden oder weibliche Berufsbezeichnungen erfinden zu m\u00fcssen, empfiehlt sich eine geschlechtsneutrale Formulierung. Diese hat den Vorteil, dass sich sowohl Frauen als auch M\u00e4nner und nicht-bin\u00e4re Menschen angesprochen f\u00fchlen k\u00f6nnen, da kein Geschlecht dominiert. Bei Berufsbezeichnungen k\u00f6nnen geschlechtsneutrale Bezeichnungen verwendet werden, die im Gegensatz zu grammatikalisch m\u00e4nnlichen oder weiblichen Bezeichnungen in ihrer Form nicht auf ein bestimmtes Geschlecht hinweisen: Sie enthalten keine angeh\u00e4ngten Silben (z.B. \u201e-ster\u201c oder \u201e-er\u201c) oder Wortarten (z.B. \u201e-man\u201c oder \u201e-vrouw\u201c), die einem bestimmten Geschlecht zugeordnet werden k\u00f6nnten.<\/p>\n Bei Berufsbezeichnungen, die auf die Endung \u201e-man\u201c oder \u201e-vrouw\u201c zur\u00fcckgehen, besteht die M\u00f6glichkeit, das geschlechtsneutrale Singularsuffix “-persoon”<\/strong> zu verwenden. So wird beispielsweise aus “ombudsman\u201c (B\u00fcrgerbeauftragter) der neutrale Begriff “ombudspersoon”. Anstelle von \u201esecretaresse\u201c (generisch weiblich, verwendet f\u00fcr Frau und Mann) kann man den neutralen Ausdruck<\/strong> \u201eadministratief bediende\u201c (Verwaltungsangestellt) verwenden. Eine weitere Option besteht darin, wenn m\u00f6glich zur Pluralform<\/strong> \u00fcberzugehen und die m\u00e4nnlichen Formen neutralisiert zu verwenden. Zum Beispiel wird aus \u201ebrandweerman\u201c (Feuerwehrmann) die Pluralform \u201ebrandweerlieden\u201c (w\u00f6rtlich \u00fcbersetzt: Feuerwehrleute), oder in S\u00e4tzen wie \u201eLeerlingen moeten op tijd aanwezig zijn\u201c oder \u201eBeste Amsterdammers\u201c.<\/p>\n Es gibt auch \u00dcberlegungen, \u00e4hnlich wie im Deutschen, die Partizip Form<\/strong> zu bilden. Anstelle von \u201evoorzitster\/voorzitter\u201c (Vorgesetzte\/Vorgesetzter) k\u00f6nnte man die neue Form \u201evoorzittende\u201c (Vorsitzende) verwenden. Das Gleiche gilt f\u00fcr Rollenbezeichnungen, etwa statt \u201estudente\/ student\u201c die neutrale Form \u201estuderende\u201c (Studierende) und statt \u201ereizigster\/reiziger\u201c das neue Wort \u201ereizende\u201c (Reisende) Die Verwendung dieser Formen ist bisher noch nicht so etabliert wie im Deutschen und mag anf\u00e4nglich ungew\u00f6hnlich erscheinen, \u00e4hnlich wie es anfangs im Deutschen der Fall war. Bei vermehrter Verwendung k\u00f6nnten sie jedoch irgendwann gebr\u00e4uchlich werden. W\u00e4hrend diese Partizip Formen im Deutschen nur im Plural geschlechtsneutral sind (vergleiche \u201edie Studierenden\u201c und \u201eder\/die Studierende\u201c), w\u00e4re diese Form im Niederl\u00e4ndischen durch das Zusammenfallen der bestimmten Artikel im Utrum auch im Singular geschlechtsneutral.<\/p>\n In einigen Situationen k\u00f6nnen neutrale Oberbegriffe<\/strong> wie \u201ede directie” (Leitung) oder \u201cde redactie” (Redaktion) anstelle von \u201ede directeurs\u201c (Direktoren) oder “de redacteurs” (Redakteure) eine L\u00f6sung darstellen. Der Begriff \u201elezerspubliek\u201c (Leserschaft) kann anstelle von \u201elezers\u201c oder \u201elezeressen\u201c verwendet werden. Anstelle der dritten Person kann auch die direkte Anrede in der zweiten Person<\/strong> (je, jij, u) verwendet werden, zum Beispiel: \u201eU kunt worden geweigerd als ju de retourkosten niet hebt betaald\u201c. In F\u00e4llen, in denen Personen allgemein angesprochen werden, z. B. in Briefen, E-Mails, Stellenanzeigen, Vorschriften oder Gesetzen, gibt es zwei M\u00f6glichkeiten. Entweder wird eine, am besten geschlechtsneutrale Form verwendet, z.B. \u201eleerkracht\u201c (Lehrkraft), die alle Geschlechter einschlie\u00dft, oder es werden die verschiedenen Geschlechter explizit genannt, indem unterschiedliche Formen verwendet werden, z.B. \u201elerares\/leraar\/leerkracht\u201c (Lehrer\/Lehrerin\/Lehrkraft). Alternativ wird empfohlen, hinter der Personenbezeichnung die Geschlechterbezeichnungen in Klammern (v\/m\/x) zu setzen, z.B. \u201eDirektor\/Direktorin (v\/m\/x)\u201c, wie es im Deutschen \u00fcblich ist, insbesondere bei Stellenausschreibungen. Das x steht hier f\u00fcr nicht-bin\u00e4re Personen, im Deutschen wird das d f\u00fcr \u201edivers\u201c verwendet.<\/p>\n Die geschlechtsneutrale Formulierung im E-Commerce hat mehrere Vorteile und Herausforderungen. Durch die Verwendung einer Sprache, die kein Geschlecht hervorhebt, kann sich ein breiter Kundenkreis angesprochen und repr\u00e4sentiert f\u00fchlen. Im Vergleich zu Geschlecht ber\u00fccksichtigende Formulierungen wie Beidnennung oder Klammersetzung folgt eine geschlechtsneutrale Formulierung auch grammatikalischen Regeln, ist oft k\u00fcrzer und basiert nicht auf einem bin\u00e4ren Geschlechtersystem, was die Sprache noch inklusiver macht. Allerdings gibt es auch Herausforderungen, vor allem im Niederl\u00e4ndischen, wo es oft noch keine alternativen Formen zum generischen Maskulinum gibt, was etwas mehr sprachliches Geschick und Kreativit\u00e4t erfordern kann.<\/p>\n Geschlechtergerechtes Schreiben und \u00dcbersetzen ist auch im Niederl\u00e4ndischen f\u00fcr viele Texte problemlos m\u00f6glich, auch wenn sich im Vergleich zu vielen anderen Sprachen noch nicht so viele Strategien entwickelt und durchgesetzt haben. Es gibt jedoch viele Leitf\u00e4den, in denen geschlechtergerechte Alternativen vorgestellt werden. Wenn mit der Intention der Geschlechtsneutralit\u00e4t die m\u00e4nnliche Form verwendet wird, wie dies die niederl\u00e4ndischen Zeitungen tun, empfiehlt sich zumindest ein Hinweis, dass diese Personenbezeichnungen alle Geschlechter einschlie\u00dfen.<\/p>\n Wenn bereits bei der Erstellung von Texten f\u00fcr den Online-Shop auf geschlechtergerechte Formulierungen geachtet wird, erleichtert dies oft die \u00dcbersetzung, ohne dass zus\u00e4tzliche Kosten entstehen. Die spezifischen Aspekte, die im E-Commerce und in der \u00dcbersetzung zu beachten sind, wenn es um die Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache im Allgemeinen geht, haben wir bereits in diesem<\/a> Artikel behandelt. Gerade weil im Niederl\u00e4ndischen noch nicht viele Alternativen zum generischen Maskulinum etabliert sind, und auch weil es regionale Unterschiede im Sprachgebrauch gibt, empfiehlt es sich, bei \u00dcbersetzungen eine Person hinzuzuziehen, die mit den in der Zielregion etablierten Formen des geschlechtergerechten Sprachgebrauchs vertraut ist und \u00fcber professionelle Erfahrung im Umgang mit der Ziel- und Ausgangssprache verf\u00fcgt.<\/p>\nDebatte im niederl\u00e4ndischen Sprachraum<\/h2>\n
Das generische Maskulinum in der niederl\u00e4ndischen Sprache<\/h2>\n
Geschlecht ber\u00fccksichtigende Formulierungen: Vor- und Nachteile<\/h2>\n
Geschlechtsneutrale Formulierungen: Vor- und Nachteile<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
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