{"id":13902,"date":"2023-11-27T08:40:23","date_gmt":"2023-11-27T07:40:23","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=13902"},"modified":"2024-09-30T08:44:20","modified_gmt":"2024-09-30T06:44:20","slug":"industrie-in-daenemark","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/industrie-in-daenemark\/","title":{"rendered":"Industrie in D\u00e4nemark"},"content":{"rendered":"

Die d\u00e4nische Industrie<\/strong> steht vor gro\u00dfen Herausforderungen. W\u00e4hrend die Lebensmittelindustrie weiterhin exportstark bleibt, ist in anderen Branchen wie dem Maschinenbau die Nachfrage der Handelspartner stark zur\u00fcckgegangen. Die d\u00e4nische Regierung will deshalb mit fiskalpolitischen Ma\u00dfnahmen Abhilfe schaffen \u2013 und setzt auf gr\u00fcne Transformation, Digitalisierung und Innovation, um das Wachstum der Wirtschaft zu unterst\u00fctzen. Die Industrie w\u00fcnscht sich dabei vor allem Arbeitsmarktreformen, die den Fachkr\u00e4ftemangel, unter dem auch D\u00e4nemark massiv leidet, beheben sollen. Inzwischen r\u00fcckt der Termin der Klimaneutralit\u00e4t bis 2045 immer n\u00e4her. Alles Aktuelle \u00fcber die Industrie in D\u00e4nemark lesen Sie hier.<\/p>\n

Daten und Fakten zum Industrieland D\u00e4nemark: Anteil an der Wirtschaftsleistung, wichtigste Branchen und Handelspartner<\/h2>\n

Das d\u00e4nische Bruttoinlandsprodukt (BIP) betr\u00e4gt rund 400 Mrd. US-Dollar, das BIP pro Kopf rund 68.300 US-Dollar (vgl. Deutschland: 48.750 US-Dollar; \u00d6sterreich: 52.190 US-Dollar). Damit ist die d\u00e4nische Wirtschaft in etwa so stark wie die \u00d6sterreichs, dabei ist das Land nur halb so gro\u00df. Gemessen am BIP pro Kopf ist D\u00e4nemark eines der wohlhabendsten unter den EU-L\u00e4ndern. Ein h\u00f6heres BIP pro Kopf als D\u00e4nemark haben nur Luxemburg und Irland.<\/p>\n

Der Gro\u00dfteil des d\u00e4nischen Bruttoinlandsprodukts wird im Gewerbe- und im Dienstleitungssektor erwirtschaftet. Die Industrie inklusive Baugewerbe ist f\u00fcr 20,87 Prozent, der Dienstleistungssektor inklusive Handel f\u00fcr 66,31 Prozent der gesamten Bruttowertsch\u00f6pfung verantwortlich. Die Industrie besch\u00e4ftigt in D\u00e4nemark rund 19 Prozent der Erwerbst\u00e4tigen.<\/p>\n

Aus D\u00e4nemark sind viele Unternehmen international bekannt. Darunter finden sich zahlreiche Dienstleister wie etwa Banken und Versicherungen, die in der Hauptstadt Kopenhagen ihren Sitz haben, aber auch Hersteller \u2013 vor allem Gro\u00dfkonzerne mit renommierten Handelsnamen, die weltweit t\u00e4tig sind, wie der Hersteller von Dachfenstern Velux, der Juwelier Pandora, der Medizinkonzern Coloplast, der Pharmahersteller Novo Nordisk oder der Spielwarenhersteller Lego.<\/p>\n

Deutschland<\/a> ist f\u00fcr D\u00e4nemark der mit Abstand wichtigste Handelspartner, sowohl im Hinblick auf die Importe (20,12 %) als auch auf die Exporte (14,44 %). Weitere wichtige Import- und Exportl\u00e4nder sind die nahen skandinavischen L\u00e4nder Schweden<\/a> (Importe: 12,35 %; Exporte: 8,59 %) und Norwegen<\/a> (I: 4,5 %; E: 5,62 %), die Niederlande<\/a> (I: 8,65 %; E: 5,53 %), die Vereinigten Staaten<\/a> (I: 3,99 %; E: 4,75 %) und China<\/a> (I: 8,39 %; E: 2,84 %).<\/p>\n

Aktuelle Wirtschaftslage: Wachstumsaussichten ungewiss, Exportwirtschaft vor gro\u00dfen Herausforderungen<\/h2>\n

Mit positiven Halbjahreszahlen hat die d\u00e4nische Wirtschaft im ersten Halbjahr 2023 erneut ihre hohe Widerstandsf\u00e4higkeit unter Beweis gestellt. Entgegen den Prognosen eines negativen Wirtschaftswachstums und Arbeitsplatzverlusten wurde das erste Halbjahr mit einem Wachstum von 0,8 Prozent und einem kleinen Besch\u00e4ftigungsplus abgeschlossen. Im Gesamtjahr 2022 lag das Wirtschaftswachstum bei 2,7 Prozent, teilweise bedingt durch den Aufholeffekt nach der Pandemie. F\u00fcr 2023 wird allerdings mit einer Abk\u00fchlung der Wirtschaft gerechnet. Der Krieg in der Ukraine d\u00fcrfte sich negativ auf das Realwachstum des BIP auswirken und die gestiegenen Rohstoffpreise, insbesondere f\u00fcr Energie, Kaufkraft und privaten Konsum weiter schw\u00e4chen. Die Aussichten bleiben deshalb ungewiss \u2013 auch in den anderen skandinavischen L\u00e4ndern.<\/p>\n

Ein schwieriges Konjunkturumfeld besteht derzeit auch f\u00fcr die d\u00e4nische Exportwirtschaft. Die Lebensmittelindustrie bleibt weiterhin exportstark, in anderen Branchen wie dem Maschinenbau ist die Nachfrage der Handelspartner jedoch stark zur\u00fcckgegangen. Die d\u00e4nische Regierung will deshalb mit fiskalpolitischen Ma\u00dfnahmen Abhilfe schaffen und die \u00f6ffentliche Nachfrage f\u00f6rdern, um das Wirtschaftswachstum des Landes zu unterst\u00fctzen.<\/p>\n

Entwicklungen: Klimaneutralit\u00e4t bis 2045, Hilfspakete und Energiekrise treiben Digitalisierung und Innovation voran<\/h2>\n

Die neue d\u00e4nische Regierungskoalition will bis 2030 die Milit\u00e4rausgaben auf zwei Prozent des BIP erh\u00f6hen, um damit das von der Nato vorgegebene Ausgabenziel zu erreichen. Als weitere Schwerpunkte im Regierungsprogramm stehen neben einer Reform des Gesundheitswesens auch die Einf\u00fchrung von CO2-Abgaben f\u00fcr Landwirtschaft, Industrie und Flugverkehr an. Diese seien unumg\u00e4nglich, um die anspruchsvollen Klimaziele D\u00e4nemarks zu erreichen: Das Land will seine CO2-Emissionen bis 2035 um 70 Prozent senken und bis 2045 klimaneutral werden. Die Industrie w\u00fcnscht sich dabei vor allem Arbeitsmarktreformen, die den Fachkr\u00e4ftemangel, unter dem auch D\u00e4nemark massiv leidet, beheben sollen.<\/p>\n

D\u00e4nemark hat bereits umfassende Hilfs- und Anreizpakete zur Abfederung der Auswirkungen der Pandemie ergriffen. Auch die aktuelle Energiekrise als Folge des Krieges in der Ukraine treibt dazu bei, dass D\u00e4nemark noch gr\u00fcner, digitaler und innovativer wird. Das Land setzt dabei vor allem auf die gr\u00fcne Transformation der Landwirtschaft, beispielsweise durch den Einsatz von Klimatechnologien und \u00d6kologisierung sowie auf die Erh\u00f6hung der Energieeffizienz in Privathaushalten, \u00f6ffentlichen Geb\u00e4uden und industriellen Anlagen durch energetische Sanierung. Der Stra\u00dfenverkehr soll nachhaltig gestaltet werden, mit Fokus auf E-Mobilit\u00e4t und umweltfreundliche Transport- und Infrastrukturl\u00f6sungen. Die Digitalisierung soll vorangetrieben werden, etwa durch Investitionen in Infrastruktur, neue Technologien f\u00fcr Unternehmen und den Aufbau von Kompetenzen. Auch in der Bauwirtschaft sollen innovative und nachhaltige Technologien, das Recycling von Baustoffen und eine h\u00f6here Kosteneffizienz gef\u00f6rdert sowie neue und strengere Vorschriften f\u00fcr CO2-Emissionen erarbeitet werden.<\/p>\n

Internationalisierung<\/h2>\n

Die Amtssprache D\u00e4nemarks ist D\u00e4nisch. Die d\u00e4nische Sprache z\u00e4hlt 5,3 Mio. Muttersprachlerinnen und Muttersprachler und wird in D\u00e4nemark und in Gr\u00f6nland, aber auch in S\u00fcdschleswig in Deutschland und in den nahen skandinavischen L\u00e4ndern Schweden und Norwegen gesprochen. Schwedisch, Norwegisch und D\u00e4nisch sind nordgermanische Sprachen, die auf dem Altnordischen basieren. Dies erkl\u00e4rt, warum die drei skandinavischen Sprachen so \u00e4hnlich sind. Doch es gibt auch Unterschiede. Mehr dazu lesen Sie hier<\/a>.<\/p>\n

Dass die d\u00e4nische Sprache den Amtssprachen der anderen skandinavischen L\u00e4nder \u00e4hnelt, erleichtert nat\u00fcrlich den grenz\u00fcberschreitenden Handel. Au\u00dferdem sind die D\u00e4ninnen und D\u00e4nen sehr gut in Englisch<\/a>. Beim Englisch Proficiency Index von Education First werden insgesamt 113 L\u00e4nder weltweit, deren Amtssprache nicht Englisch ist, nach Kompetenz im Gebrauch der englischen Sprache bewertet. D\u00e4nemark kommt im Ranking von Education First auf Platz 4, Deutschland auf Platz 10.<\/p>\n

Somit birgt D\u00e4nemark aus sprachlicher Sicht keine Fallstricke. Doch f\u00fcr eine erfolgreiche Internationalisierung m\u00fcssen auch Werbetexte adaptiert werden, die das Zielpublikum, das hei\u00dft die Kundschaft, direkt ansprechen. Die \u00dcbersetzung soll in diesem Fall nicht nur informieren, sondern auch bewegen \u2013 und zum Kauf animieren. Dies l\u00e4sst sich am besten durch eine freie, kreative \u00dcbersetzung erreichen, die auch etwaige kulturelle Unterschiede und landesspezifische Besonderheiten, wie etwa im Falle D\u00e4nemarks die andere W\u00e4hrung, ber\u00fccksichtigt \u2013 eine besonders sensible Aufgabe, die an spezialisierte Fach\u00fcbersetzerinnen und Fach\u00fcbersetzer<\/a> anvertraut werden muss, die selbst die komplexesten Fachtexte sicher in die Zielsprache \u00fcbertragen k\u00f6nnen.<\/p>\n

Gesetzliche Rahmenbedingungen: Import- und Zollbestimmungen, Verpackungsvorschriften, Ursprungsbezeichnung<\/h2>\n

Zwischen Deutschland und D\u00e4nemark besteht im Rahmen des EU-Binnenmarktes Zollfreiheit. Somit birgt D\u00e4nemark auch aus zollrechtlicher Sicht keine Fallstricke. Zu beachten ist jedoch, dass Gr\u00f6nland und die F\u00e4r\u00f6er nicht zum Zollgebiet der EU geh\u00f6ren. Deshalb sind f\u00fcr Gr\u00f6nland und die F\u00e4r\u00f6er weiterhin Zolldokumente erforderlich. F\u00fcr jede Sendung muss eine Handelsrechnung in englischer Sprache in f\u00fcnffacher bzw. vierfacher Ausfertigung beigef\u00fcgt werden.<\/p>\n

F\u00fcr Verpackungen sind in D\u00e4nemark die einschl\u00e4gigen EU-Richtlinien zu beachten. Besondere Vorschriften f\u00fcr den Import und die Verwendung von Verpackungsmaterialien gibt es somit nicht. Jedoch ist zu beachten, dass f\u00fcr Lebens- und Futtermittel nur neue, ungebrauchte Verpackungsmaterialien verwendet werden d\u00fcrfen. Au\u00dferdem ist bei bestimmten Konsumg\u00fctern bei der Einfuhr eine sogenannte \u201eUmweltabgabe\u201c f\u00fcr Verpackungsmaterial zu entrichten. Dies betrifft insbesondere kohlens\u00e4urehaltige Getr\u00e4nke in Dosen im Rahmen des d\u00e4nischen Pfandsystems. Zur eindeutigen Zuordnung m\u00fcssen die Gebinde entsprechend gekennzeichnet sein.<\/p>\n

Importierte Waren d\u00fcrfen gem\u00e4\u00df dem d\u00e4nischen Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb keine falschen oder irref\u00fchrenden Angaben \u00fcber das Herstellungsland, die Herstellungsweise, die Zusammensetzung, die Wirkung, das Preisverh\u00e4ltnis etc. enthalten. Zu beachten: Die Anbringung des \u201eRoten Kreuzes\u201c, des d\u00e4nischen Hoheitszeichens oder \u00e4hnlicher Zeichen ist bei allen Waren ausnahmslos verboten.<\/p>\n

Die Ursprungskennzeichnung ist in D\u00e4nemark f\u00fcr eine Vielzahl von Waren gesetzlich vorgeschrieben. So m\u00fcssen beispielsweise gem\u00e4\u00df der EU-Verordnung Nr. 1169\/2011 alle in der EU verkauften Lebensmittel mit einer Ursprungskennzeichnung versehen sein, wenn sie aus einem anderen Land stammen als das Produkt. Die Ursprungsbezeichnung kann entweder direkt auf der Verpackung oder auf einem Etikett angegeben werden.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

Aus D\u00e4nemark sind viele Unternehmen international bekannt \u2013 vor allem Gro\u00dfkonzerne mit renommierten Handelsnamen, die weltweit t\u00e4tig sind. Die d\u00e4nische Industrielandschaft hat jedoch viel mehr zu bieten als nur Dachfenster oder Spielwaren. Auch Lebensmittel- und Pharmahersteller sowie Medizinkonzerne haben in D\u00e4nemark ihren Sitz \u2013 neben Banken und Versicherungen. Die d\u00e4nische Industrie steht vor gro\u00dfen Herausforderungen. Ein schwieriges Konjunkturumfeld besteht derzeit vor allem f\u00fcr die d\u00e4nische Exportwirtschaft. W\u00e4hrend die Lebensmittelindustrie weiterhin exportstark bleibt, ist in anderen Branchen wie dem Maschinenbau die Nachfrage der Handelspartner stark zur\u00fcckgegangen. Die d\u00e4nische Regierung will deshalb mit fiskalpolitischen Ma\u00dfnahmen Abhilfe schaffen \u2013 und setzt auf gr\u00fcne Transformation, Digitalisierung und Innovation, um das Wachstum der Wirtschaft zu unterst\u00fctzen. D\u00e4nemark hat sich festgelegt, bis 2045 klimaneutral zu werden, und ist bestrebt, sein ambitioniertes Ziel zu erreichen. Die Industrie w\u00fcnscht sich dabei aber vor allem Arbeitsmarktreformen, die den Fachkr\u00e4ftemangel, unter dem auch D\u00e4nemark massiv leidet, beheben sollen. Der Krieg in der Ukraine d\u00fcrfte sich negativ auf das Realwachstum des BIP auswirken und die gestiegenen Rohstoffpreise, insbesondere f\u00fcr Energie, Kaufkraft und privaten Konsum weiter schw\u00e4chen. Die Aussichten bleiben deshalb ungewiss \u2013 auch in den anderen skandinavischen L\u00e4ndern.<\/p>\n
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Hier finden Sie weitere Industrienationen im \u00dcberblick<\/div>\r\n
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Quellen<\/h2>\n