{"id":13579,"date":"2023-07-18T09:51:41","date_gmt":"2023-07-18T07:51:41","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=13579"},"modified":"2024-09-30T08:44:35","modified_gmt":"2024-09-30T06:44:35","slug":"wussten-sie-schon-was-bei-texterstellung-und-uebersetzung-durch-ki-zu-beachten-ist","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/wussten-sie-schon-was-bei-texterstellung-und-uebersetzung-durch-ki-zu-beachten-ist\/","title":{"rendered":"Wussten Sie schon … was bei Texterstellung und \u00dcbersetzung durch KI zu beachten ist?"},"content":{"rendered":"
Das Thema k\u00fcnstliche Intelligenz<\/strong> ist allgegenw\u00e4rtig und wird kontrovers diskutiert. Die Vorteile liegen auf der Hand, aber auch die Probleme sind nicht wegzudiskutieren. Wir schauen uns an, was K\u00fcnstliche Intelligenz in den Bereichen Texterstellung und \u00dcbersetzung leisten kann \u2013 und was nicht. <\/p>\n Hinweis<\/strong>: Wir haben uns schon vor einiger Zeit mit dem Thema Machine Translation<\/strong><\/a> befasst, damals ging es um Googles “Pixel Buds”<\/strong> und Deepl<\/strong>. Der Beitrag ist nicht mehr ganz aktuell, trotzdem trifft das Meiste immer noch zu.<\/p>\n Es ist noch nicht lange her, da trat der KI-gesteuerte Chatbot “ChatGPT” ins Zentrum der \u00f6ffentlichen Aufmerksamkeit. Seitdem sind einige vergleichbare Anwendungen hinzugekommen, zuletzt Bard von Google. Etwa gleichzeitig wurden mehrere Bildgeneratoren ver\u00f6ffentlicht, die mithilfe k\u00fcnstlicher Intelligenz beeindruckende Bilder erzeugen k\u00f6nnen. Die grundlegende Technik ist bei Chatbots und Bildgeneratoren die gleiche: Anhand einfacher Sprachbefehle wird umfassender und komplexer Content erzeugt, der (auf den ersten Blick) echt wirkt.<\/p>\n Um diese k\u00fcnstlichen Intelligenzen anzulernen, werden gigantische Datenmengen ben\u00f6tigt. Auf die Weise “verstehen” die Computer, was mit\u00a0 bestimmten Begriffen gemeint ist und k\u00f6nnen kreativ damit umgehen. So k\u00f6nnen sie Texte, Bilder, Programmcode, Musik oder Videos erstellen, deren Qualit\u00e4t mitunter nicht weniger als atemberaubend ist. Viele fragen sich deshalb, was das f\u00fcr die Zukunft bedeutet: Werden alle Fotografen, Autoren, Designer, Programmierer, Musiker, Journalisten, \u00dcbersetzer und Regisseure ihren Job verlieren?<\/p>\n Eine gute Frage. Wahrscheinlich nicht, aber m\u00f6glicherweise wird sich in vielen Bereichen die Art \u00e4ndern, wie kreativ gearbeitet wird. Vielleicht wird ein gro\u00dfer Teil der kreativen Arbeit in Zukunft maschinell erledigt und die menschliche Arbeit besteht darin, die KI zu steuern und zu \u00fcberwachen?<\/p>\n Ein Punkt, der f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis der KIs wesentlich ist, kommt in der aktuellen Debatte leider zu kurz: K\u00fcnstliche Intelligenzen erzeugen keine “Wahrheit”. Das k\u00f6nnen sie auch gar nicht. Sie wissen nicht, ob die Daten, mit denen sie trainiert wurden, korrekt sind. Sie k\u00f6nnen auch nicht pr\u00fcfen, ob das, was sie selbst erzeugen, korrekt ist. Das Kriterium, nach dem sie arbeiten, ist ausschlie\u00dflich: Halten Menschen die erzeugten Daten f\u00fcr glaubhaft.<\/p>\n Das ist auch der Grund f\u00fcr viel Kritik, die momentan rund um KI laut wird: H\u00e4ufig liefern Chatbots falsche Informationen. Sie tun das (nat\u00fcrlich!) nicht aus b\u00f6ser Absicht, sondern weil sie darauf programmiert wurden, plausible Informationen zu liefern. Verf\u00fcgen sie selbst nicht \u00fcber die gew\u00fcnschte Information, erfinden sie eben eine, die plausibel erscheint. Auf die Weise kann man sich von ChatGPT Buchrezensionen zu B\u00fcchern erzeugen lassen, die es gar nicht gibt. Oder Lebensdaten zu Menschen finden, deren Namen man sich gerade erst ausgedacht hat. Und selbst wenn die KI auf eine vorhandene Information zur\u00fcckgreifen kann, ist nicht gesagt, dass die auch stimmt. Das ganze Internet ist voll von Falschinformationen und damit auch die Trainingsdaten.<\/p>\n KI ist also im Wesentlichen unzuverl\u00e4ssig. Nicht, weil die Entwicklung momentan noch am Anfang steht, sondern weil KIs prinzipiell so funktionieren. KIs sind immer nur so gut wie ihre Datenbasis und wie der Anspruch, der an sie gestellt wird (“Informationen liefern, die plausibel wirken.”). Nat\u00fcrlich kann man ihnen offensichtliche Fehler (ein beliebtes Beispiel bei Bildgeneratoren: zu viele Finger an H\u00e4nden) abtrainieren, aber das \u00e4ndert nichts am grundlegenden Problem.<\/p>\n Um das Problem zu verdeutlichen, haben wir selbst eine KI genutzt, um einen Text zum Thema KI-\u00dcbersetzung zu erzeugen. Verwendet wurde ChatGPT, \u00fcberarbeitet wurde der Text durch Bard. Es wurde einige redaktionelle Arbeit investiert, um ein optimales Ergebnis zu bekommen. Hier der Text:<\/p>\n In der heutigen globalisierten Welt spielen KI-\u00dcbersetzungen<\/strong> eine immer wichtigere Rolle. Mit Hilfe von k\u00fcnstlicher Intelligenz erm\u00f6glichen sie eine effiziente und pr\u00e4zise \u00dcbertragung von Sprachen und ver\u00e4ndern damit die Art und Weise, wie wir kommunizieren.<\/em><\/p>\n KI-\u00dcbersetzungssysteme basieren auf umfangreichen Datens\u00e4tzen aus Text und Code, mit denen sie trainiert werden. Durch die Verwendung fortschrittlicher Algorithmen sind sie in der Lage, die Bedeutung eines Textes in einer Sprache zu verstehen und ihn dann in eine andere Sprache zu \u00fcbersetzen. Dabei lernen sie die Zusammenh\u00e4nge zwischen W\u00f6rtern und Phrasen zu erkennen und f\u00fcr pr\u00e4zise \u00dcbersetzungen zu nutzen.<\/em><\/p>\n Genauigkeit:<\/strong> KI-\u00dcbersetzungen sind oft pr\u00e4ziser als menschliche \u00dcbersetzungen, da sie mit umfangreichen Datens\u00e4tzen trainiert werden k\u00f6nnen.<\/em><\/p>\n Geschwindigkeit:<\/strong> KI-\u00dcbersetzungen sind schnell und k\u00f6nnen gro\u00dfe Mengen an Text in k\u00fcrzester Zeit verarbeiten.<\/em><\/p>\n Kosteneffizienz:<\/strong> Im Vergleich zu menschlichen \u00dcbersetzern sind KI-\u00dcbersetzungen kosteng\u00fcnstiger und erm\u00f6glichen es Unternehmen, \u00dcbersetzungsdienstleistungen in gro\u00dfem Umfang zu nutzen.<\/em><\/p>\n Ungenauigkeiten:<\/strong> KI-\u00dcbersetzungen k\u00f6nnen in einigen F\u00e4llen ungenaue Ergebnisse liefern, insbesondere bei feinen sprachlichen Nuancen oder kulturellen Unterschieden.<\/em><\/p>\n Voreingenommenheit:<\/strong> KI-\u00dcbersetzungen k\u00f6nnen voreingenommen sein, da sie auf von Menschen erstellten Trainingsdaten basieren.<\/em><\/p>\n Fortlaufende Verbesserung:<\/strong> Mit st\u00e4ndiger Weiterentwicklung werden KI-\u00dcbersetzungen immer genauer und besser darin, feine sprachliche Nuancen zu erfassen.<\/em><\/p>\n Globale Kommunikation:<\/strong> KI-\u00dcbersetzungen werden eine wichtige Rolle in der globalen Wirtschaft spielen, indem sie Unternehmen erm\u00f6glichen, nahtlos mit Kunden und Partnern weltweit zu kommunizieren.<\/em><\/p>\n Sprachbarrieren \u00fcberwinden:<\/strong> KI-\u00dcbersetzungen werden dazu beitragen, Sprachbarrieren zu \u00fcberwinden und Menschen unterschiedlicher Sprachkenntnisse miteinander zu verbinden.<\/em><\/p>\n Insgesamt sind KI-\u00dcbersetzungen eine vielversprechende Technologie, die die Art und Weise, wie wir kommunizieren, revolutionieren wird. Sie bieten enorme Vorteile in Bezug auf Genauigkeit, Geschwindigkeit und Kosten. Es ist jedoch wichtig, ihre Grenzen zu erkennen und menschliche \u00dcbersetzer einzusetzen, insbesondere bei komplexen oder kulturell bedeutungsvollen Texten. Nur durch die Kombination von menschlicher Expertise und KI-Technologie k\u00f6nnen wir eine optimale Qualit\u00e4t in der \u00dcbersetzung erreichen und die besten Ergebnisse erzielen.<\/em><\/p>\n Das Ergebnis ist einerseits faszinierend: Der Text ist frei von Rechtschreib- oder Grammatikfehlern, er l\u00e4sst sich fl\u00fcssig lesen, ist sauber strukturiert und wirkt relativ nat\u00fcrlich. Es finden sich im Internet einige deutlich schlechtere Texte, auch von menschlichen Autoren. Andererseits wirkt er aber auch sehr flach, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Er bietet wenig harte Fakten und verpackt letztlich nur ein paar Allgemeinpl\u00e4tze in g\u00e4ngige Floskeln. Der Erkenntniswert ist ausgesprochen gering.<\/p>\n Was bedeutet das konkret f\u00fcr die Arbeit mit KIs? Kann sich der Autor dieses Beitrags zur\u00fccklehnen und Blogbeitr\u00e4ge ab sofort von ChatGPT & Co. schreiben lassen? (Mit dem unguten Gef\u00fchl, dass ihn diese Entwicklung im Prinzip \u00fcberfl\u00fcssig macht?) Eher nicht. Er kann aber ChatGPT zur Recherche nutzen, einen ersten Entwurf erstellen lassen und dann auf dieser Grundlage einen Blogbeitrag verfassen. Oder einfach \u2013 wie bisher \u2013 selbst recherchieren und schreiben.<\/p>\n \u00c4hnlich sieht es in anderen Bereichen aus. Bildgeneratoren \u00fcberzeugen durch ihre vielf\u00e4ltigen und wirklich kreativen Nutzungsm\u00f6glichkeiten. Aber ohne weitere Bearbeitung lassen sich die Ergebnisse selten nutzen. Als einfache Illustrationen z.B. f\u00fcr Blogbeitr\u00e4ge sind sie brauchbar (siehe oben), aber bei spezielleren Anforderungen ist viel Feinarbeit n\u00f6tig.<\/p>\n Um auf das Thema \u00dcbersetzung<\/strong> zur\u00fcckzukommen: Auch hier gilt: Bei sehr einfachen und kurzen Texten kann die KI erstaunliche Ergebnisse liefern. Aber je anspruchsvoller ein Text und je komplexer der Kontext, desto schlechter das Ergebnis. Dazu kommt, dass so wichtige Qualit\u00e4tsmerkmale wie einheitliche Terminologie mit KI-\u00dcbersetzungen nicht umsetzbar sind.<\/p>\n Noch ein grundlegendes Problem ist, dass KIs zum Lernen m\u00f6glichst gro\u00dfe Textmengen ben\u00f6tigen. In weit verbreiteten Sprachen steht daf\u00fcr genug Datenmaterial zur Verf\u00fcgung, weshalb sie bei \u00dcbersetzungen ins Englische<\/a>, Deutsche<\/a> oder Spanische<\/a> ganz gute Ergebnisse erzielt werden. Bei exotischeren Sprachen tun sie sich aber noch deutlich schwerer.<\/p>\n In der Praxis hei\u00dft das: Eine Chatnachricht oder eine Mail verst\u00e4ndlich zu \u00fcbersetzen ist kein Problem. Anspruchsvollere Texte, bei denen der Kontext wichtig ist, funktionieren aber noch nicht. Auch \u00dcbersetzungen gr\u00f6\u00dferer Textmengen, bei denen eine einheitliche Sprache mit korrekten Fachbegriffen wichtig sind, oder in Sprachen mit vergleichsweise wenigen Sprechern, kann KI aktuell nicht in brauchbarer Qualit\u00e4t erstellen. Hier braucht es weiterhin erfahrene menschliche \u00dcbersetzer. Und sei es nur, um die KI-generierte \u00dcbersetzung zu pr\u00fcfen und zu korrigieren.<\/p>\n KI bietet M\u00f6glichkeiten, von denen die Menschheit schon lange tr\u00e4umt. Trotzdem sollten wir bei aller berechtigten Euphorie nicht zu unkritisch sein. KI ist in manchen Bereichen sicherlich ein Segen, in anderen kann sie immerhin ein n\u00fctzliches Werkzeug sein. In den Bereichen Contenterstellung und \u00dcbersetzung ist sie im Moment vor allem letzteres: Sie erzeugt Rohdaten, die dann von Menschen bewertet und optimiert werden k\u00f6nnen. Ob sich dieser Aufwand finanziell lohnt, oder ob man besser auf den Einsatz von KI verzichtet, kommt auf den Einzelfall an. Die Blogbeitr\u00e4ge hier auf Eurotext.de werden jedenfalls weiterhin ohne KI erstellt. \ud83d\ude09<\/p>\nChatGPT, Bard & Co.<\/h2>\n
Wie funktioniert KI?<\/h2>\n
Was bedeutet das f\u00fcr die Arbeit mit KI?<\/h2>\n
\nDie Zukunft der KI-\u00dcbersetzungen<\/strong>: Revolution der Sprachdienste<\/em><\/h2>\n
Vorteile von KI-\u00dcbersetzungen<\/em><\/h3>\n
Nachteile von KI-\u00dcbersetzungen<\/em><\/h3>\n
Die Zukunft der KI-\u00dcbersetzungen<\/em><\/h3>\n
\n\u00dcbersetzen mit KI?<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
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