{"id":13090,"date":"2023-02-09T10:07:51","date_gmt":"2023-02-09T09:07:51","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=13090"},"modified":"2024-09-30T08:45:03","modified_gmt":"2024-09-30T06:45:03","slug":"e-commerce-in-thailand","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/e-commerce-in-thailand\/","title":{"rendered":"E-Commerce in Thailand"},"content":{"rendered":"
Der E-Commerce<\/a> ist inzwischen auch in Thailand<\/strong> angekommen \u2013 wirklich ausgereift, wie in anderen ostasiatischen L\u00e4ndern, ist der digitale Handel im Schwellenland aber noch nicht. F\u00fcr deutsche Unternehmen, die digital verkaufen und eine Expansion nach Ostasien planen, ist Thailand ein Ziel mit viel Wachstumspotenzial. Was Thailand als m\u00f6gliches Expansionsziel kennzeichnet, wo sein Potenzial liegt und welche Besonderheiten Unternehmen beachten m\u00fcssen, zeigen wir hier. <\/p>\n Thailand liegt in S\u00fcdostasien<\/strong> und grenzt an Myanmar<\/strong>, Laos<\/strong>, Kambodscha<\/strong>, Malaysia<\/strong>, den Indischen Ozean und den Pazifischen Ozean. Das Land beheimatet rund 70 Mio. Menschen; \u00fcber 14 Mio. leben in der Metropolregion der Hauptstadt Bangkok<\/strong>, Thailands gr\u00f6\u00dfter und bev\u00f6lkerungsreichster Stadt. Insgesamt erstreckt sich Thailand \u00fcber eine Fl\u00e4che von rund 513.000 km\u00b2.<\/p>\n Thailand ist de jure eine konstitutionelle Monarchie, doch seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Geschichte des Landes von Zeiten politischer Instabilit\u00e4t gepr\u00e4gt. Immer wieder ergreifen Milit\u00e4rregierungen die Macht, die dann meistens innerhalb von wenigen Monaten zur\u00fcck an neugew\u00e4hlte Zivilregierungen geht. Aufgrund dieses Umstands kann man mit Bezug auf Thailand von einer Halbdemokratie sprechen. Trotz seiner br\u00fcchigen politischen Lage ist Thailand schon seit der Zeit vor den Weltkriegen ein souver\u00e4ner Staat. Als die europ\u00e4ischen Kolonialm\u00e4chte noch die Kontrolle \u00fcber S\u00fcdostasien hatten, fungierte Thailand \u2013 damals noch Siam<\/strong> genannt \u2013 als Pufferstaat zwischen dem benachbarten Myanmar, das Teil von Britisch-Indien war, und dem von Frankreich<\/a> besessenen Laos. Nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem w\u00e4hrend des Koreakriegs und des Vietnamkriegs lehnte sich Thailand au\u00dfenpolitisch an die USA.<\/p>\n Auch heute richtet Thailand seinen Blick nach Westen und arbeitet an einer Integration in den Welthandel \u2013 der Tourismus bleibt nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle Thailands, das vom UN-Entwicklungsprogramm als Schwellenland mittleren Einkommens eingestuft wird. Viele Menschen in Thailand leben noch in Armut. Gemessen am HDI, dem Wohlstandindikator der Vereinten Nationen, ist Thailand mit einem Wert von 0,8 das 66. Land der Welt nach menschlicher Entwicklung (vgl. Deutschland: 0,942; \u00d6sterreich: 0,916). Das thail\u00e4ndische Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt bei rund 500 Mrd. US-Dollar, kaufkraftbereinigt liegt das BIP pro Kopf bei knapp \u00fcber 18.000 US-Dollar (vgl. deutsches BIP pro Kopf: 45.700 US-Dollar).<\/p>\n Auch was die Menschenrechte anbetrifft, bleibt die Lage in Thailand tr\u00fcb. Die Rede-, Versammlungs- und Pressefreiheit wird nach jedem Milit\u00e4rputsch eingeschr\u00e4nkt, zudem erm\u00f6glicht ein Gesetz, das Cyberkriminalit\u00e4t bek\u00e4mpfen soll, eine laufende \u00dcberwachung von sozialen Medien durch die polizeilichen Beh\u00f6rden und die Verfolgung von Nutzerinnen und Nutzern, die sich im Internet gegen die Regierung \u00e4u\u00dfern. Nicht selten werden der Polizei Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.<\/p>\n Der Baht (THB), die W\u00e4hrung Thailands, unterteilt sich in 100 Satang. Aktuell (06.02.2023) bel\u00e4uft sich der Wechselkurs auf 36,20 Baht pro Euro. In Thailand gilt ganzj\u00e4hrig Indochina Time (ICT), die Sommerzeit wurde hier nie befolgt. Reisende aus Deutschland m\u00fcssen somit nur noch den Zeitunterschied beachten. Die Zeit in Thailand ist 7 Stunden vor der Zeit in Deutschland \u2013 wenn in Berlin 12:00 Uhr ist, schl\u00e4gt die Uhr in Bangkok 19:00 Uhr.<\/p>\n Aus sprachlicher Sicht herrscht in Thailand Vielfalt. Neben der Amtssprache Thai<\/strong> werden hier 73 weitere Sprachen<\/strong> gesprochen; von diesen geh\u00f6ren fast alle zur Sprachfamilie der Tai-Kadai-Sprachen, die aus \u00fcber 90 Sprachen in S\u00fcdostasien und im s\u00fcdlichen China mit ca. 100 Millionen Sprecherinnen und Sprechern besteht.<\/p>\n Thai hat ein eigenes Alphabet mit 44 Konsonanten und 32 Vokalen, die auf der indischen Schrift aufbaut. Die Standardsprache leitete sich aus dem Dialekt ab, der in der Region um die Hauptstadt Bangkok gesprochen wird. In Thailand sind auch s\u00fcdchinesische Sprachen verbreitet; sch\u00e4tzungsweise 8 bis 15 Prozent der Bev\u00f6lkerung Thailands sind chinesischer Abstammung. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag “Chinesisch und seine Varianten<\/a>“.<\/p>\n Englisch<\/a> <\/strong>ist an thail\u00e4ndischen Schulen Pflichtfach und wird von vielen Thail\u00e4nderinnen und Thail\u00e4ndern mit h\u00f6herem Bildungsabschluss kompetent im Alltag und Beruf verwendet. F\u00fcr den E-Commerce ist dies ein gro\u00dfer Vorteil, denn in Asien wird Englisch selbst in modernsten Industriel\u00e4ndern wie beispielsweise Japan<\/a> oder Taiwan<\/a> vom Gro\u00dfteil der Bev\u00f6lkerung nur beschr\u00e4nkt bzw. kaum gesprochen. Dennoch ist f\u00fcr den E-Commerce die \u00dcbersetzung in die Landessprache f\u00fcr den erfolgreichen Einstieg am lokalen Markt weiterhin wichtig. Am effektivsten wirkt auch hier, wie in den meisten nichteurop\u00e4ischen L\u00e4ndern, eine landesspezifische \u00dcbersetzung (Lokalisierung), die auch die Besonderheiten der Zielkultur sowie weitere Unterschiede ber\u00fccksichtigt, wie beispielsweise die andere W\u00e4hrung.<\/p>\n Die thail\u00e4ndische Wirtschaft st\u00fctzt sich auf den Dienstleistungssektor (56,69 %) und das verarbeitende Gewerbe (34,78 %). Die Agrarwirtschaft spielt eine geringere, wenn auch weiterhin sehr wichtige Rolle (8,53 %) und besch\u00e4ftigt fast 40 Prozent aller Erwerbst\u00e4tigen. Thailand wird vom UN-Entwicklungsprogramm als Schwellenland mittleren Einkommens eingestuft.<\/p>\n Aus Thailand in die ganze Welt werden vor allem Landwirtschaftsprodukte exportiert \u2013 Reis, Naturkautschuk, Maniok, Mais, Zuckerrohr und Sojabohnen. Wichtig f\u00fcr das verarbeitende Gewerbe ist die Herstellung von Kraftfahrzeugen, die allein zu 10 Prozent zum nationalen Bruttoinlandsprodukt beitr\u00e4gt. Besonders pr\u00e4sent sind hier japanische Automobilkonzerne.<\/p>\n Daten von Statista zufolge importiert Thailand weitaus mehr, als es exportiert. Im Jahr 2021 wurden Waren im Wert von 65 Mrd. US-Dollar aus der ganzen Welt \u2013 vor allem jedoch aus China, Japan und den USA \u2013 nach Thailand importiert. Die Exporte beliefen sich mit 24 Mrd. US-Dollar auf ein rund Drittel der Importe. Zu den wichtigsten Waren, die von Thailand ins Ausland exportiert bzw. aus dem Ausland nach Thailand importiert werden, geh\u00f6ren Kraftfahrzeuge, Maschinen und Ger\u00e4te sowie deren Komponenten, mineralische Brennstoffe und Mineralprodukte sowie Chemikalien.<\/p>\n China<\/a>, Japan<\/a>, die USA<\/a>, Malaysia, S\u00fcdkorea<\/a> und Taiwan<\/a> sind Thailands wichtigste Handelspartner und Bezugsm\u00e4rkte. Mit ihnen finden rund 60 Prozent der grenz\u00fcberschreitenden Handelstransaktionen statt. Zur restlichen 40 Prozent handelt Thailand mit der ganzen Welt, zu einem kleinen Anteil auch mit Deutschland<\/a>.<\/p>\n In Thailand gibt es Daten von Statista zufolge 54 Mio. Internetnutzerinnen und -nutzer, das entspricht rund 76 Prozent der Bev\u00f6lkerung \u2013 f\u00fcr den E-Commerce immer noch ein gro\u00dfes Zielpublikum, auch wenn das Internet in Thailand deutlich weniger pr\u00e4sent ist als in anderen ostasiatischen L\u00e4ndern wie China, Japan oder Taiwan.<\/p>\n Am aktivsten unter den Thail\u00e4nderinnen und Thail\u00e4ndern, die das Internet regelm\u00e4\u00dfig benutzen, ist \u2013 dem globalen Trend folgend \u2013 die Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab 15 bis 24 Jahren (98,8 %). Unter den \u00e4lteren Thail\u00e4nderinnen und Thail\u00e4ndern ab 60 Jahren hingegen benutzen nur etwas mehr als die H\u00e4lfte (52,5 %) das Internet.<\/p>\n J\u00fcngere Thail\u00e4nderinnen und Thail\u00e4nder machen rund 70 Prozent des gesamten Internetpublikums aus. Sie sind vernetzt und digitalaffin und verbringen im Durchschnitt von 5 bis 10 Stunden am Tag online. Das Smartphone bietet f\u00fcr sie den bevorzugten Weg zum Internet \u2013 und damit auch zum gew\u00fcnschten Produkt. F\u00fcr Interessenten aus dem E-Commerce ist dies eine wichtige Information, da die Anzeige von Werbeinhalten auf den verschiedenen Kan\u00e4len eine eigene, plattformoptimierte Anpassung erfordert.<\/p>\n Nahezu alle Internetnutzerinnen und -nutzer verwenden auch soziale Medien und Netzwerke. YouTube, Facebook und Instagram z\u00e4hlen die meisten Nutzerinnen und Nutzer, verbreitet ist jedoch auch die japanische Instant-Messaging-App Line. Hinsichtlich der Nutzung l\u00e4sst sich kein Gendergap feststellen \u2013 soziale Medien und Netzwerke werden in Thailand von M\u00e4nnern und Frauen in gleichem Ausma\u00df benutzt.<\/p>\nZahlen und Fakten \u00fcber das Land, Demokratie, Pressefreiheit<\/h2>\n
Sprache und Lokalisierung<\/h2>\n
Eckdaten \u00fcber Wirtschaft, Import und Export<\/h2>\n
Trends im Hinblick auf die Internetnutzung<\/h2>\n
Trends im Hinblick auf das Kaufverhalten<\/h2>\n