{"id":12847,"date":"2022-11-23T15:01:44","date_gmt":"2022-11-23T14:01:44","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=12847"},"modified":"2024-09-30T08:45:09","modified_gmt":"2024-09-30T06:45:09","slug":"portugiesisch-und-seine-varianten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/portugiesisch-und-seine-varianten\/","title":{"rendered":"Portugiesisch und seine Varianten"},"content":{"rendered":"

Die portugiesische Sprache<\/strong> gilt mit ihren ca. 240 Millionen Muttersprachlern als eine der Weltsprachen und nach Englisch zu den am schnellsten wachsenden Sprachen in Europa. Sie wird \u00fcber den ganzen Globus hinweg gesprochen, haupts\u00e4chlich in Portugal<\/strong><\/a>, sowie den ehemaligen Kolonialgebieten Portugals in S\u00fcdamerika, Afrika und vereinzelten L\u00e4ndern Asiens. Durch Migration gibt es auch viele Muttersprachler in den USA<\/a>, Kanada<\/a>, Frankreich<\/a>, Andorra, Luxemburg<\/a> und weiteren L\u00e4ndern. Interessant ist dabei, dass nur 5% der Sprecher sich in Portugal, dem Ursprungsort der Sprache befinden. Wie sich die Sprache im Laufe der Zeit \u00fcber den Globus verbreitet hat, welche Unterschiede dabei zustande kamen und was das f\u00fcr den E-Commerce<\/strong><\/a> bedeutet, behandelt der folgende Text.<\/p>\n

Portugiesisch<\/strong> ist, genau wie Spanisch<\/a> und Katalanisch eine romanische Sprache<\/strong> und hat ihren Ursprung auf der iberischen Halbinsel in S\u00fcdeuropa. Im Westen der Halbinsel (heutiges Portugal und spanische Region Galizien) wurde im Mittelalter die Sprache des Galicisch-Portugiesischen<\/strong> verwendet, aus dem sich gleicherma\u00dfen die heutigen Sprachen Portugiesisch und Galicisch entwickelt haben. Letztere ist eine regional beschr\u00e4nkte Sprache, die in der spanischen Region Galizien ca. 3,5 Millionen Sprecher hat. Die beiden Sprachen haben eine gegenseitige Verst\u00e4ndlichkeit von ca. 85%, weswegen einige Linguisten soweit gehen, sie als Variante der gleichen Sprache zu definieren. So sagt man beispielsweise im Portugiesischen \u201eEla \u00e9 minha amiga\u201c und im Galicischen \u201eEla \u00e9 a mi\u00f1a amiga\u201c (Sie ist meine Freundin<\/em>). Aus soziolinguistischen und politischen Gr\u00fcnden werden Portugiesisch und Galicisch meist jedoch als zwei getrennte Sprachen angesehen.<\/p>\n

Europa<\/h2>\n

Das Portugiesische ist heutzutage offizielle Amtssprache der 10,6 Millionen Einwohner Portugals<\/a><\/strong>, von denen die meisten es als Muttersprache sprechen. Im Nordosten wird zudem von einer kleinen Minderheit der Dialekt Mirand\u00e9s<\/strong> gesprochen, der linguistisch dem Asturianischen zugeordnet wird. Die Sprache, die in Portugal besonders in den touristischen Zonen immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist Englisch<\/a><\/strong>. Gem\u00e4\u00df des EF English Proficiency Index<\/em> aus dem Jahre 2021, das die weltweiten Fremdsprachenkenntnisse des Englischen misst, liegt Portugal vor Deutschland und sogar vor Schweden auf Platz 7. Die meisten Englischsprechenden sind Berufst\u00e4tige, doch auch in den Schulen wird Englisch als Zweitsprache gelehrt und erfreut sich bei jungen Menschen immer gr\u00f6\u00dferer Beliebtheit. Durch die geographische N\u00e4he und dadurch beg\u00fcnstigte Migration, wird von ungef\u00e4hr 10% der Bev\u00f6lkerung auch Spanisch<\/a> als Zweit- oder Muttersprache gesprochen. Durch Einwanderung nach Luxemburg und Andorra hat sich Portugiesisch auch weiter in den Norden Europas verbreitet. Au\u00dferdem gibt es in Belgien<\/a>, Frankreich<\/a>, Deutschland<\/a>, auf Jersey und in der Schweiz<\/a> portugiesischsprachige Bev\u00f6lkerung.<\/p>\n

S\u00fcdamerika<\/h2>\n

Mit der Entdeckung und Kolonialisierung des s\u00fcdamerikanischen Kontinentes Ende des 15. Jahrhunderts hat sich das Portugiesische weit \u00fcber Portugal hinweg verbreitet. Da zwischen den beiden Nachbarn und rivalisierenden Kolonialmachten Portugal und Spanien bereits ein konfliktgepr\u00e4gtes Verh\u00e4ltnis bestand, wurde im Vertrag von Tordesilla<\/em> klar festgelegt, wie genau der neu entdeckte Kontinent aufgeteilt und kolonialisiert werden solle: demnach gab es eine \u00f6stliche portugiesische Sph\u00e4re und eine westliche spanische Sph\u00e4re. Dies ist der Grund, warum Brasilien<\/a> heutzutage das einzige portugiesischsprachige Land ganz Lateinamerikas ist, und die restlichen L\u00e4nder spanischsprachig sind. Die portugiesische Kolonisierung verdr\u00e4ngte mit der Zeit die vorher heterogen \u00fcber das Land verteilten indigenen Sprachen, und so werden diese nur noch von ca. 0,1% der Bev\u00f6lkerung gesprochen. Portugiesisch hat in Brasilien ca. 190 Millionen Sprecher, aber auch in den angrenzenden spanischsprachigen Staaten wie z.B. Argentinien<\/a>, Bolivien, Paraguay und Uruguay finden sich Muttersprachler. Im Grenzgebiet hat sich eine Mischsprache aus dem Portugiesischen und dem Spanischen gebildet, das Portunhol<\/em><\/strong>. In Brasilien herrscht mit mehr als 200 verschiedenen Sprachen und Idiomen (viele davon indigen) eine gro\u00dfe Sprachenvielfalt, jedoch ist Portugiesisch alleinige Amtssprache. Die am zweith\u00e4ufigsten gesprochene Muttersprache in Brasilien ist Deutsch<\/a>, bzw. ein ostpommerscher Dialekt, welche heutzutage von ca. 1,5 Millionen Brasilianern gesprochen oder zumindest verstanden wird. Die Englischkenntnisse in Brasilien liegen deutlich unter denen Portugals und sind laut des EF English Proficiency Index<\/em> auf Platz 60, und damit als gering zu verordnen. Gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hat das Spanische, vor allem in Hinblick auf die internationale Wirtschaftsorganisation Mercosul <\/em>(Mercado Comum do Sul<\/em>) in Lateinamerika. Heutzutage wird Spanisch im ganzen Land studiert und gelehrt, und sch\u00e4tzungsweise lernen mehr als sechs Millionen Brasilianer Spanisch, da das brasilianische Bildungssystem den Unterricht von Spanisch als bevorzugte zweite Sprache vorsieht. Besonders in den spanischsprachigen Mitgliedsstaaten des Mercosul<\/em> wird auch das brasilianische Portugiesisch vermehrt in den Schulen gelehrt.<\/p>\n

Europ\u00e4isches und brasilianisches Portugiesisch im Vergleich<\/h2>\n

Aufgrund verschiedener historischer und kultureller Einfl\u00fcsse Portugals und Brasiliens haben sich in beiden Gebieten verschiede Standardvariet\u00e4ten des Portugiesischen entwickelt. Der am deutlichsten wahrzunehmende Unterschied zwischen dem europ\u00e4ischen und dem brasilianischen Portugiesisch ist phonetischer Natur, betrifft also den Klang der Sprache. Das Portugiesische in Brasilien ist zun\u00e4chst f\u00fcr Nicht-Muttersprachler einfacher zu verstehen, da die Vokale deutlicher ausgesprochen und differenziert werden, die Betonung der Silben gleichm\u00e4\u00dfiger ist und die Konsonanten weicher sind. Das europ\u00e4ische Portugiesisch klingt im Vergleich holpriger, z\u00e4her und auch etwas genuschelt, besonders da bei einigen W\u00f6rtern die Vokale gar nicht erst ausgesprochen werden. Besonderheiten gibt es bei der Aussprache des Lautes \u201el\u201c, sowie die Lautverbindungen \u201edi\u201c, \u201ede\u201c, \u201eti\u201c und \u201ete\u201c. In Portugal spricht man das Wort \u201eBrasil\u201c (Brasilien<\/em>), so aus wie man es liest, w\u00e4hrend in Brasilien aus dem \u201el\u201c ein h\u00f6rbares \u201eu\u201c wird: [brasi-u]. In W\u00f6rtern in denen ein \u201ed\u201c oder \u201et\u201c von den Vokalen \u201ei\u201c oder \u201ee\u201c begleitet wird, z.B. im Wort \u201ecidade\u201c (Stadt<\/em>) h\u00f6rt man in Portugal ein weiches \u201ed\u201c (\u00e4hnlich wie im Spanischen) und in Brasilien ein djee-Laut, so \u00e4hnlich wie in \u201eDschungel\u201c. Trotz diverser Unterschiede herrscht unter portugiesischen Muttersprachlern eine hohe Verst\u00e4ndigungsbasis, so ungef\u00e4hr, wie wenn ein Deutscher und ein Schweizer in ihrer jeweiligen Standardvariet\u00e4t des Hochdeutschen miteinander sprechen.<\/p>\n

Auf orthografischer Ebene gab es lange Zeit zwei unterschiedliche Schreibreformen der europ\u00e4ischen und brasilianischen Standardvariet\u00e4t. Mit der Verabschiedung des Acordo Ortog\u00e1fico<\/em> im Jahre 1990, wurde ein internationaler Standard f\u00fcr das Portugiesische festgelegt, auch wenn es bis 2009 dauerte, bis das Abkommen offiziell in Kraft trat. Vor diesem wurde beispielsweise das Wort \u201eAktion\u201c im europ\u00e4ischen Portugiesisch \u201eac\u00e7\u00e3o\u201c und im Brasilianischen \u201ea\u00e7\u00e3o\u201c geschrieben. Seit 1990 gilt f\u00fcr dieses Wort nun offiziell, f\u00fcr alle portugiesischsprachigen L\u00e4nder gleicherma\u00dfen, die Schreibweise \u201ea\u00e7\u00e3o\u201c.<\/p>\n

So wie es auch bei den spanischen Sprachvariet\u00e4ten in der Anrede Unterschiede zwischen dem europ\u00e4ischen und dem lateinamerikanischen gibt, ist das auch im Portugiesischen der Fall. In Brasilien wird je nach Region entweder \u201etu\u201c oder \u201evoc\u00ea\u201c verwendet, um jemanden anzusprechen. Beide Formen sind vergleichbar mit der Universalit\u00e4t des im Englisch verwendeten \u201eyou\u201c. M\u00f6chte man in Brasilien H\u00f6flichkeit ausdr\u00fccken, wird dies meist mit dem Zusatz \u201eo senhor\u201c oder \u201ea senhora\u201c gemacht. In Portugal hingegen wird \u201etu\u201c, wie im Deutschen auch, eher in den informellen und famili\u00e4ren Situationen und \u201evoc\u00ea\u201c ausschlie\u00dflich f\u00fcr unbekannte Personen und formelle Anl\u00e4sse verwendet.<\/p>\n

Die geographisch bedingten kulturellen Einfl\u00fcsse lassen sich am deutlichsten im Wortschatz erkennen. W\u00e4hrend das europ\u00e4ische Portugiesische stark vom Spanischen beeinflusst ist, finden sich im brasilianischen Portugiesisch englische Einfl\u00fcsse. In Portugal ist die Computermaus \u201erato\u201c, wortw\u00f6rtlich Maus, im Brasilianischen \u201emouse\u201c. Der Sport in Brasilien ist \u201eesporte\u201c (vergleiche englisch \u201esports\u201c) und im europ\u00e4ischen Portugiesisch \u201edesporto\u201c, vom spanischen \u201edeporte\u201c. In Brasilien werden h\u00e4ufig Anglizismen verwendet und auch offiziell anerkannt, w\u00e4hrend in Portugal die Sprache dem romanischen Ursprung treu bleibt und best\u00e4ndiger gegen den Sprachwandel ist. Der Zug ist im Brasilianischen \u201etrem\u201c und im Portugiesischen \u201ecomboio\u201c, und der K\u00fchlschrank ist in Brasilien \u201egeladeira\u201c, in Portugal hingegen \u201efrigor\u00edfico\u201c. Auch in puncto Wortneusch\u00f6pfungen ist man im Brasilianischen flexibler, w\u00e4hrend in Portugal die Originalform konserviert wird: \u201ejemandem gratulieren\u201c ist in Portugal \u201edar os parab\u00e9ns\u201c, was in Brasilien einfach zum Verb \u201eparabenizar\u201c gemacht wurde.<\/p>\n

Die Flexibilit\u00e4t des Brasilianischen \u00e4u\u00dfert sich auch in der Grammatik, beispielsweise werden die Pronomen frei im Satz platziert. Besonders im Gesprochenen kommt es dazu, diese vor das Verb zu setzen: \u201eele me deu o dinheiro\u201c (\u201eer gab mir das Geld\u201c). In Portugal orientiert man sich an den offiziellen Grammatikregeln und setzt diese auch konsequent um, so wird das Objektpronomen normalerweise dem Verb nachgestellt: \u201eele deu-me o dinheiro\u201c. Ein anderer Unterschied ist in der Konstruktion der Zeitform zu finden: im Brasilianischen wird h\u00e4ufig das Gerundium verwendet, also estar + Gerundium<\/em> (\u201eela est\u00e1 trabalhando\u201c). Im europ\u00e4ischen Portugiesisch wird diese Form durch das Konstrukt estar + a + Infinitiv<\/em> (\u201eela est\u00e1 a trabalhar\u201c) ersetzt. Generell kann man festhalten, dass das europ\u00e4ische Portugiesisch resistenter gegen\u00fcber Ver\u00e4nderungen ist und die urspr\u00fcngliche Form zu konservieren versucht , w\u00e4hrend in Brasilien viele Neologismen, Fremdw\u00f6rter und ver\u00e4nderte Strukturen verwendet und auch offiziell anerkannt werden.<\/p>\n

Afrika<\/h2>\n

Die portugiesische Sprache fand ihren Weg in der Kolonialzeit auch nach Afrika, vor allem in das heutige Angola und Mosambik, sowie nach S\u00e3o Tom\u00e9 und Pr\u00edncipe, Kap Verde und Guinea-Bissau. Diese L\u00e4nder werden knapp als PALOP, also Paises Africanos de L\u00edngua Oficial Portuguesa<\/em>, bezeichnet und haben diverse Vereinbarungen mit Portugal geschlossen, unter anderem die portugiesische Sprache weiterzuentwickeln und zu erhalten. Gesprochen wird Portugiesisch in den afrikanischen L\u00e4ndern von ca. 32 Millionen Menschen, meist als Lingua Franca<\/em> und in konstanter Begleitung regionaler afrikanischer Sprachen oder auf Portugiesisch basierenden Kreolsprachen. Interessant ist es, dass der Gebrauch der portugiesischen Sprache nach der Unabh\u00e4ngigkeit der fr\u00fcheren Kolonien Portugals gewachsen, und nicht gesunken ist, da die portugiesische Sprache als Mittel zur Schaffung einer nationalen Einheit verstanden wurde. Die portugiesische Sprache in Afrika orientiert sich stark an dem Standard des europ\u00e4ischen Portugiesischen, was auf die im Vergleich zu Brasilien erst sp\u00e4t erhaltene Unabh\u00e4ngigkeit von Portugal zur\u00fcckzuf\u00fchren ist. Historische Kontexte und sich ver\u00e4ndernde Einfl\u00fcsse von portugiesischen bzw. brasilianischen Medien, haben dazu gef\u00fchrt, dass die europ\u00e4ische Variante des Portugiesischen im formellen und geschrieben Kontext genutzt wird und die brasilianische Standardvariante meist im informellen oder gesprochenen Kontext. Durch das Zusammenleben mehrerer Sprachen kommt es in den afrikanischen portugiesischsprachigen L\u00e4ndern zu Einfl\u00fcssen regionaler Sprachen auf das Portugiesische, in Angola z.B. ist der Bus weder \u201eautocarro\u201c, noch \u201e\u00f4nibus\u201c, sondern \u201emachimbombo\u201c.<\/p>\n

Asien<\/h2>\n

Auch in Asien wird Portugiesisch gesprochen: Offizielle Amtssprache ist sie in Macau und Osttimor, aber es gibt auch vereinzelte nicht anerkannte Sprachminderheiten in Indien<\/a> und Japan<\/a>. Durch die jahrhundertelange Kolonialzeit Portugals im asiatischen Macau ist Portugiesisch, sowie die Kreolsprache Macanesisch, historisch pr\u00e4sent, auch wenn es nur wenige Sprecher gibt. Dort ist Portugiesisch, gemeinsam mit Chinesisch<\/a>, noch immer offizielle Amtssprache und amtliche Dokumente sind in beiden Sprachen verf\u00fcgbar. Vergleicht man die Sprecherzahlen im Laufe der Jahre, kann ein klarer Abw\u00e4rtstrend des Portugiesischen und Kantonesischen erkannt werden \u2013 beide Sprachen werden nach und nach von Mandarin und Englisch verdr\u00e4ngt. Auch in Osttimor ist Portugiesisch offizielle Amtssprache und es gibt im Verh\u00e4ltnis mehr Sprecher als in Macau. Hier handelt es sich jedoch nicht ausschlie\u00dflich um Sprecher der Standardvariet\u00e4t, sondern um Sprecher eines regionalen Dialektes, Tetum \u2013 eine stark vom Portugiesischen beeinflusste Form.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

Beherrscht man eine der beiden Standardvariet\u00e4ten, kann man viele Sprecher weltweit erreichen, da sich Sprecher der jeweiligen Form untereinander problemlos verstehen k\u00f6nnen \u2013 vorausgesetzt man gibt dem Gegen\u00fcber ein wenig Zeit der Eingew\u00f6hnung. Auch wenn das brasilianische Portugiesisch zahlenm\u00e4\u00dfig von mehr Sprechern gesprochen wird, sollte man in Portugal auf jeden Fall die dort verwendete europ\u00e4ische Variante w\u00e4hlen, sowohl aus Respekt vor der kulturellen Identit\u00e4t als auch der Vorbeugung von vermeidbaren Missverst\u00e4ndnissen. 1990 wurde zwar eine f\u00fcr alle portugiesischsprachigen L\u00e4ndern geltende einheitliche Rechtschreibreform festgelegt, die Unterschiede in Grammatik und Wortschatz sind jedoch zu gro\u00df, als dass man auf eine Variante zur\u00fcckgreifen k\u00f6nne. Mit der europ\u00e4ischen Standardvariet\u00e4t kann man durch die lange kolonialbedingte Zugeh\u00f6rigkeit in einigen L\u00e4ndern Afrikas und Asiens Sprecher erreichen, teilweise handelt es sich dabei jedoch um sehr kleine Minderheiten. Besonders in den asiatischen L\u00e4ndern, in denen Portugiesisch gesprochen wird, lohnt es sich dar\u00fcber nachzudenken, Hochchinesisch als Shopsprache zu w\u00e4hlen, da man so gleich deutlich mehr L\u00e4nder abdecken kann. In Portugal haben viele Menschen gute Englischkenntnisse und in Brasilien gibt es viele Spanischsprecher \u2013 trotzdem sollte man, wenn man die M\u00f6glichkeit hat, in die jeweils verwendete Standardvariet\u00e4t Portugals bzw. Brasiliens \u00fcbersetzen, da die Fremdsprachenkenntnisse zwar hoch, jedoch nicht universal sind. Um den Kunden optimal anzusprechen oder eine \u00dcbersetzung authentisch zu machen, empfiehlt es sich immer R\u00fccksprache mit einem lokalen Experten des Ziellandes zu halten, sodass eine korrekte Sprachwahl und \u00dcbersetzung gew\u00e4hrleistet werden kann.<\/p>\n
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Quellen<\/h2>\n