{"id":12341,"date":"2022-02-22T12:00:19","date_gmt":"2022-02-22T11:00:19","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=12341"},"modified":"2024-05-14T09:01:40","modified_gmt":"2024-05-14T07:01:40","slug":"e-commerce-in-den-niederlanden","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/e-commerce-in-den-niederlanden\/","title":{"rendered":"E-Commerce in den Niederlanden"},"content":{"rendered":"
Neben dem romantischen Image als Land der Windm\u00fchlen<\/strong>, Tulpenfelder und Fahrr\u00e4der genie\u00dfen die Niederlande<\/strong> noch einen ganz anderen Ruf: den der viertbesten Wirtschaftsnation der Welt, wenn man dem Ranking des Wirtschaftsmagazins Forbes aus dem Jahr 2019 glaubt. Dies spiegelt sich auch im E-Commerce<\/strong> wieder: In kaum einem anderen Land n\u00e4mlich ist die Dichte der Digital Natives so hoch und die Einwohner so empf\u00e4nglich f\u00fcr neue und trendige Produkte. Warum sich der Einstieg auf den niederl\u00e4ndischen Markt noch lohnen k\u00f6nnte, erkl\u00e4ren wir in diesem Beitrag. <\/p>\n In den Niederlanden leben etwa 17,5 Millionen Menschen<\/strong> auf 41.500 Quadratmetern<\/strong>. Die Niederlande sind das am dichtesten besiedelte Land der EU<\/strong> und eines der am dichtesten besiedelten L\u00e4nder der Welt.<\/p>\n Nicht grundlos z\u00e4hlen die Niederlande zu den f\u00fchrenden Handelsnationen der Welt. Seit jeher machen sie sich ihre zentrale Lage zunutze: Mit Rotterdam, Europas gr\u00f6\u00dftem Hafen<\/strong> mit einer j\u00e4hrlichen Durchfuhr von etwa 450 Millionen Tonnen und dem Flughafen Amsterdam Schiphol Airport, Europas viertgr\u00f6\u00dftem Frachtflughafen<\/strong>, besitzen sie eine hervorragend ausgebaute Infrastruktur f\u00fcr den transkontinentalen Warentransport.<\/p>\n Der Niederl\u00e4nder ist onlineaffin, weltoffen und trendbewusst<\/strong>. Dies schl\u00e4gt sich auf die verschiedensten Lebensbereiche nieder: Amtsg\u00e4nge k\u00f6nnen weitgehend online erledigt werden, es besteht grunds\u00e4tzlich ein Recht auf Homeoffice und es wird vom Versicherungsabschluss bis hin zum Wocheneinkauf alles online erledigt und bezahlt. Dabei dient die virtuelle Shoppingtour nicht nur dem Abhaken von Einkaufslisten, sondern dem Genuss. Den Anspr\u00fcchen des niederl\u00e4ndischen Kunden wird mit einem exzellenten Service begegnet. Schnelligkeit, sowohl bei der Kaufabwicklung, als auch bei der Zustellung wird dabei vorausgesetzt. Da der Niederl\u00e4nder offen f\u00fcr Innovationen ist und sich als Kunde weniger stark an Marken oder Unternehmen bindet, haben Newcomer auf dem Markt eine echte Chance. <\/strong><\/p>\n \u00c4hnlich wie in Deutschland hat man in den Niederlanden \u00fcberall Zugang zum Internet<\/strong>: Breitband- und Glasfaserverbindungen sorgen f\u00fcr stabile ortsgebundene Internetverbindungen, w\u00e4hrend die Netzabdeckung nahezu fl\u00e4chendeckend gegeben ist.<\/p>\n In den Niederlanden sprechen etwa 17 Millionen Menschen Niederl\u00e4ndisch<\/strong> <\/a>als Erst- oder Zweitsprache. Amtssprache<\/strong> in den Niederlande ist das Standardniederl\u00e4ndisch, das weltweit von etwa 24 Millionen Menschen als\u00a0Muttersprache <\/a>und von etwa f\u00fcnf Millionen Menschen als Zweitsprache gesprochen wird. In der Provinz Frysl\u00e2n (Friesland) ist Friesisch<\/strong> als zus\u00e4tzliche Amtssprache <\/strong>eingetragen, da es immerhin von 453.000 Menschen im Land gesprochen wird.<\/p>\n Die Bedeutung der englischen Sprache<\/strong><\/a> in den Niederlanden ist als weitere in der Gemeinde Amsterdam anerkannte Amtssprache<\/strong> sehr hoch und stellt f\u00fcr circa 90 Prozent der Bev\u00f6lkerung eine Zweitsprache dar, die gerne als Mittel der Kommunikation genutzt wird. F\u00fcr Publikationen und Verwaltungsarbeiten ist allerdings Niederl\u00e4ndisch verpflichtend.<\/p>\n In den \u00fcberseeischen Gebieten, den BES-Inseln<\/strong>, ist Englisch offizielle Sprache<\/strong> und Unterrichtssprache. Auf dem niederl\u00e4ndischen Festland gibt es drei offiziell anerkannte Regionalsprachen<\/strong>: Papiamento, Nieders\u00e4chsisch und Limburgisch. Papiamento<\/strong> wird auf der Karibik-Insel Bonaire als offizielle Regionalsprache genutzt. Das niederl\u00e4ndische Nieders\u00e4chsisch<\/strong>, das von knapp zwei Millionen Menschen gesprochen wird, wurde erst im Jahr 2018 als Regionalsprache anerkannt. Limburgisch<\/strong> dagegen wird von knapp einer Million Niederl\u00e4ndern gesprochen.<\/p>\n Neben der englischen Sprache<\/strong>, die in den Niederlanden von etwa 90 Prozent der Bev\u00f6lkerung als Zweitsprache gesprochen wird, gilt Deutsch<\/strong> <\/a>f\u00fcr 71 Prozent, Franz\u00f6sisch<\/strong> <\/a>f\u00fcr 29 Prozent und Spanisch<\/strong> <\/a>f\u00fcr 5 Prozent der Niederl\u00e4nder als Zweitsprache<\/strong>.<\/p>\n Trotz der Mehrsprachigkeit und der Affinit\u00e4t zur englischen Sprache ist es nicht verwunderlich, dass der Niederl\u00e4nder online am liebsten auf seine Muttersprache st\u00f6\u00dft und einmal mehr einem Webshop in niederl\u00e4ndischer Sprache <\/strong>sein Vertrauen schenkt. Man bedenke: Der Internetnutzer f\u00fchlt sich in vertrauter Umgebung \u2013 auch im Webshop \u2013 am wohlsten. Diesen Effekt sollte man sich zunutze und sich die M\u00fche machen, die Internetpr\u00e4senz in niederl\u00e4ndischer Sprache anzubieten.<\/p>\n Niederl\u00e4ndisch<\/strong> ist auch Amtssprache in den belgischen Regionen Flandern und Br\u00fcssel<\/strong>. Mehr als die H\u00e4lfte der Einwohner Belgiens, n\u00e4mlich sechs Millionen Menschen, sprechen belgisches Niederl\u00e4ndisch, das auch Fl\u00e4misch genannt wird. Fl\u00e4mische und niederl\u00e4ndische Sprecher verstehen sich untereinander. In der Schriftsprache, bei der der Klang der Sprache nicht zum Tragen kommt, ist es haupts\u00e4chlich das Vokabular, das den gr\u00f6\u00dften Unterschied ausmacht. Gerade f\u00fcr die Kaufentscheidung in einen Online-Shop k\u00f6nnen diese Unterschiede entscheidend sein: Korrekt verwendete Produktbezeichnungen und eine angemessene Ansprache sorgen f\u00fcr Klarheit und schaffen Vertrauen. Haben Sie bereits einen Webshop in belgischem Niederl\u00e4ndisch und m\u00f6chten nun Ihre Produkte auch in die Niederlande verkaufen, raten wir zu einer professionellen \u00dcbersetzung.<\/p>\n Der niederl\u00e4ndische E-Commerce-Markt geh\u00f6rt zu den gr\u00f6\u00dften in Europa. Das liegt vor allem darin begr\u00fcndet, dass die niederl\u00e4ndische Bev\u00f6lkerung zum Gro\u00dfteil aus Digital Natives<\/strong> besteht: Von den siebzehn Millionen Einwohnern (2021) sind stolze vierzehn Millionen E-Commerce-Nutzer. 87 Prozent der Einwohner sind zudem mit Internet versorgt und ebenso viele sind in Besitz eines Smartphones<\/strong>, dem haupts\u00e4chlichen Medium f\u00fcr Online-K\u00e4ufe<\/strong>.<\/p>\n Der Zeitpunkt, sich mit einem Produktangebot auf dem niederl\u00e4ndischen Markt zu etablieren, ist perfekt, denn die Wachstumsrate von Internetnutzern<\/strong>, die Waren oder Dienstleistungen \u00fcber das Internet kaufen oder in Anspruch nehmen, steigt seit zwei Jahren besonders stark<\/strong>: Zwischen 2015 und 2021 ist diese um siebzehn Prozent und zwischen 2019 und 2021 sogar um neun Prozent gestiegen.<\/p>\n Ein Online-H\u00e4ndler aus dem Ausland sollte gegen\u00fcber den niederl\u00e4ndischen H\u00e4ndlern auch keinen Wettbewerbsnachteil versp\u00fcren. Die Niederl\u00e4nder kaufen n\u00e4mlich auch gerne bei Unternehmen ein, die au\u00dferhalb der Niederlande ans\u00e4ssig<\/strong> sind. \u00dcber die Ausgaben der Niederl\u00e4nder in ausl\u00e4ndischen EU-Webshops wei\u00df man: Im ersten Quartal 2014 gaben niederl\u00e4ndische Verbraucher noch rund 150 Millionen Euro aus. Dieser Betrag verf\u00fcnffachte sich im ersten Quartal 2021 auf 778 Millionen Euro.<\/p>\n Der niederl\u00e4ndische Online-Markt ist noch lange nicht ges\u00e4ttigt: <\/strong>Genau wie in Deutschland lag auch in den Niederlanden im Jahr 2021 der Anteil des Umsatzes, der mittels E-Commerce erwirtschaftet wurde, bei 19% und im Vergleich mit den anderen EU-L\u00e4ndern \u201enur\u201c im Durchschnitt. Gleichzeitig sind die Verkaufszahlen im niederl\u00e4ndischen E-Commerce<\/strong> seit Jahren konsequent am Steigen<\/strong>: So stieg die Zahl der Online-K\u00e4ufe im Corona-Jahr 2020 um mehr als ein Viertel (27%) auf 334,9 Millionen.<\/p>\n \u00a0<\/strong>Der Niederl\u00e4nder gibt gerne online Geld aus: Pro Kopf wurden im Jahr 2021 in den Niederlanden durchschnittlich 1968 Euro f\u00fcr Online-K\u00e4ufe <\/strong>ausgegeben, und zwar am h\u00e4ufigsten f\u00fcr Essen, Getr\u00e4nke und Schuhe<\/strong>. Das spiegelt sich auch in seinem Online-Suchverhalten wieder, denn die am meisten in den Suchmaschinen angeklickte Kategorie war im Jahr 2021 \u201eFood & Personal Care\u201c.<\/p>\n Auf den ersten Blick ges\u00e4ttigt scheint die niederl\u00e4ndische Verkaufslandschaft mit Fashion-Ware, denn 52% der Online-Stores sind bereits im Bereich Fashion<\/strong> angesiedelt. Allerdings ist Kleidung eine der beliebtesten eingekauften Kategorien, weshalb sich auch in diesem Bereich eine Expansion in die Niederlande lohnen k\u00f6nnte.<\/p>\n Interessant in Bezug auf das Einkaufsverhalten des Niederl\u00e4nders sind die Gr\u00fcnde, weshalb dieser online einkauft: Home Delivery <\/strong>und eine gr\u00f6\u00dfere Auswahl<\/strong>.<\/p>\n Dass die Wirtschaft in den Niederlanden am Wachsen ist, kann man auch dem Bruttoinlandsprodukt<\/strong> entnehmen: Es lag im Jahr 2021 bei 781 Milliarden Euro und wird Sch\u00e4tzungen zufolge bis zum Jahr 2026 auf 1.142,06 Milliarden Euro anwachsen.<\/p>\n Auff\u00e4llig ist, dass es unter den f\u00fcnf gr\u00f6\u00dften Online-Marktpl\u00e4tzen, in denen die Niederl\u00e4nder einkaufen, nur einen ausl\u00e4ndischen gibt. An der Spitze der \u201eBig Five\u201c steht der niederl\u00e4ndische Marktplatz bol.com<\/strong> mit 11 Millionen Kunden in den Niederlanden und Belgien, 100 Millionen monatlichen Website-Besuchen und einem Marktanteil von 12% auf alle Online-K\u00e4ufe in den Niederlanden. Immer mehr H\u00e4ndler tendieren dazu, ihre Waren \u00fcber Online-Marktpl\u00e4tze anzubieten. Allein bei bol.com stieg die Zahl der registrierten Verk\u00e4ufer zwischen 2019 und 2021 von 20.000 auf 46.000. Diese generieren auf diesem Online-Marktplatz mehr als 50% des Umsatzes. F\u00fcr denjenigen, der Waren in den Kategorien \u201eToys\u201c, \u201eHobby\u201c, \u201eDIY\u201c, \u201eFashion\u201c und \u201eFurniture & Appliances\u201c anbieten m\u00f6chte, k\u00f6nnte der Verkauf bei bol.com ein interessanter Einstieg auf dem niederl\u00e4ndischen Markt sein. Die Plattform erleichtert ihren Partnern den Online-Handel durch die \u00dcbernahme vieler Prozesse: Zum Beispiel l\u00e4uft die Versandabwicklung vollst\u00e4ndig \u00fcber bol.com.<\/p>\n Die weiteren vier Pl\u00e4tze belegen coolblue.nl <\/strong>(Kategorie \u201eElectronics & Media\u201c), ah.nl<\/strong> (Kategorien \u201eFood\u201c, \u201ePersonal Care\u201c), wehkamp.nl<\/strong> und \u2013 als einziges ausl\u00e4ndisches E-Commerce-Unternehmen \u2013 zalando.nl<\/strong> (Kategorie \u201eFashion\u201c). Diese f\u00fcnf Online-Stores erwirtschaften zusammen 42% des gesamten Verkaufsumsatzes von allen Online-Stores in den Niederlanden.<\/p>\n Niederl\u00e4nder bevorzugen einen Webshop in niederl\u00e4ndischer Sprache<\/strong>. Doch sollte der Online-H\u00e4ndler nicht nur eine niederl\u00e4ndische Sprachversion seines Webshops schaffen, sondern sich auch um ein Webdesign nach niederl\u00e4ndischem Geschmack<\/strong> bem\u00fchen. Was der Deutsche mag, wirkt auf den Niederl\u00e4nder n\u00e4mlich in der Regel altmodisch und bieder. Das niederl\u00e4ndische Auge will unterhalten werden und liebt eine ansprechende Website, die den Einkauf zu einem Erlebnis macht. Dementsprechend sind Farbakzente und eine interaktive, intuitive Nutzerf\u00fchrung beliebt. Da der niederl\u00e4ndische Kunde ein zielgerichtetes Einkaufserlebnis bevorzugt, sollte er binnen weniger (der n\u00f6tigsten) Schritte zum Kaufabschluss gelangen und die Website sollte mit m\u00f6glichst kurzen Ladezeiten gl\u00e4nzen. F\u00fcr Vertrauen bei ausl\u00e4ndischen Onlineshops sorgt das G\u00fctesiegel \u201eThuiswinkel Waarborg\u201c<\/strong>, das dem Kunden garantiert, dass der Shop den strengen gesetzlichen Anforderungen gen\u00fcgt und ein sicheres Einkaufen erm\u00f6glicht.<\/p>\n In den Niederlanden wird die Bezahlung per Bank\u00fcberweisung und per Kreditkarten<\/strong> von nahezu allen Onlineshops angeboten, genauso wie die Bezahlung per iDEAL<\/strong>. Diese auf dem niederl\u00e4ndischen Markt einheimische Zahlungsart beruht auf einem Interbankensystem, dem alle niederl\u00e4ndischen Banken angeh\u00f6ren und das es dem Kunden erm\u00f6glicht, direkt mit dem eigenen niederl\u00e4ndischen Bankkonto zu bezahlen. PayPal<\/strong> wird von 76% der Shops angeboten, w\u00e4hrend die Bezahlung per Rechnung, beispielsweise mit Klarna<\/strong> von immerhin etwa der H\u00e4lfte der Shops angeboten wird. Der Zahlungsanbieter Tikkie<\/strong> ist vor allem bei der j\u00fcngeren Zielgruppe sehr beliebt, weil Zahlungsanforderungen bei WhatsApp versendet werden k\u00f6nnen und Geldbetr\u00e4ge ohne die Verwendung von Transaktionsnummern schnell transferiert werden k\u00f6nnen. Neben PayPal und Tikkie gibt es noch die eWallet-Zahlungsmethoden Bancontact<\/strong> und Apple Pay<\/strong>. Die Bezahlung per Nachnahme<\/strong> ist nicht gel\u00e4ufig.<\/p>\n Die mit Abstand gr\u00f6\u00dften Versandunternehmen<\/strong> sind PostNL, Click&Collect <\/strong>und DHL<\/strong>, aber auch DPD, UPS und GLS<\/strong> sind in den Niederlanden gel\u00e4ufige Versanddienstleister. Wie auch in Deutschland lautet der Trend in den Niederlanden \u201eheute bestellt \u2013 morgen da\u201c. Da aber eine Postsendung aus dem Ausland durchschnittlich mehrere Tage zum Kunden unterwegs ist, w\u00e4re ein niederl\u00e4ndischer Fulfillment-Dienstleister eine schnelle Alternative.<\/p>\n Eine Besonderheit zugunsten des Kunden kommt in den Niederlanden hinsichtlich des Verbraucherkaufrechts<\/strong> zur Geltung: Der Kunde ist nicht verpflichtet, mit 100 Prozent des Kaufpreises in Vorleistung zu treten. Stattdessen muss er nur bis zu 50 Prozent des Kaufpreises als Vorauszahlung leisten. Beim Angebot rabattierter Produkte herrscht Transparenz: Neben dem rabattierten Preis muss der g\u00fcnstigste Preis der vergangenen 30 Tage als Ausgangspreis und Grundlage der Preiserm\u00e4\u00dfigung genannt werden. Eine Ausnahme stellt der Vergleich mit Preisen von Wettbewerbern und mit dem \u201eAdviesprijs\u201c (entspricht etwa der in Deutschland bekannten unverbindlichen Preisempfehlung) dar.<\/p>\n Die Umsatzsteuer<\/strong> (= Mehrwertsteuer) bel\u00e4uft sich aktuell auf 21 Prozent. Produkte zur Deckung des Grundbedarfs wie Lebensmittel und Personenbef\u00f6rderung werden nur mit 6 Prozent besteuert. Die Niederlande sind ein Mitgliedsstaat der EU und somit sind die Bestimmungen des innergemeinschaftlichen Handels mit Waren oder Produkten aus anderen EU-Mitgliedsstaaten in Kraft. Ein E-Commerce-Unternehmen mit Sitz in der EU, das Waren oder Produkte in die Niederlande verkauft, zahlt somit selbst keine Umsatzsteuer. Die Umsatzsteuer wird \u2013 statt diese selbst zu entrichten \u2013 auf den Kunden umgelegt und anschlie\u00dfend an das Finanzamt abgef\u00fchrt. F\u00fcr einen in der EU ans\u00e4ssigen Online-H\u00e4ndler, der Waren an Endverbraucher in einem anderen EU-Land, wie den Niederlanden, verkauft, gilt: Erzielt er mit dem Verkauf von Waren in die Niederlande mehr als 10.000 Euro Umsatz, muss er f\u00fcr die betreffenden Waren die Umsatzsteuer auch in den Niederlanden abf\u00fchren. Er kann sich aber in einem einzigen EU-Land registrieren lassen, um in diesem die Mehrwertsteuer auf alle Fernverk\u00e4ufe an Kunden in der EU zu entrichten (Stand: 1. Juli 2021)<\/strong>.<\/p>\n In den Niederlanden wird beim Kauf eines Autos oder Motorrads zus\u00e4tzlich zur Umsatzsteuer die BPM-Steuer<\/strong> (\u201eBelasting van Personenauto\u2019s en Motorrijwielen\u201c) erhoben. Diese Luxussteuer errechnet sich aus dem Wert und den CO2-Emissionen des Fahrzeugs.<\/p>\n Eine Besonderheit, die den Betrieb einer Website betrifft: In den Niederlanden gibt es keine Impressumspflicht<\/strong>. Trotzdem ist es ratsam, ein Impressum nach deutschem Beispiel zu f\u00fchren, da es f\u00fcr Transparenz sorgt und dem Nutzer suggeriert, dass es sich mit diesem Anbieter um ein seri\u00f6ses Unternehmen handelt.<\/p>\n Ein niederl\u00e4ndischer Firmensitz<\/strong> ist nur f\u00fcr diejenigen Onlineh\u00e4ndler vonn\u00f6ten, die vorhaben, ihre Waren \u00fcber niederl\u00e4ndische Marktpl\u00e4tze wie bol.com zu verkaufen. Hierf\u00fcr registriert man sich bei der \u201eKamer van Koophandel\u201c (KVK), der niederl\u00e4ndischen Handelskammer. Wer seine Produkte im eigenen Webshop anbietet, muss sich nicht bei der KVK registrieren.<\/p>\n Die Nachfrage der niederl\u00e4ndischen Verbraucher nach einem umweltfreundlichen Online-Shopping<\/strong> ist hoch. Immer beliebter werden in den Niederlanden diejenigen E-Commerce-Unternehmen, die es verstehen, den Warenversand, das Verpackungsmaterial und den Betrieb ihres Webshops klimafreundlich und nachhaltig zu gestalten. Niederl\u00e4ndische E-Commerce-Unternehmen stellen sich bereits ihrer Verantwortung gegen\u00fcber der Umwelt: Sie sparen an Verpackungsmaterial, das so wenig wie m\u00f6glich Plastik enth\u00e4lt und recycelt werden kann, und gestalten die Lieferketten so, dass m\u00f6glichst wenig CO2 freigesetzt wird. Drei niederl\u00e4ndische Unternehmen, die sich aufgrund ihrer Nachhaltigkeitskonzepte gro\u00dfer Beliebtheit erfreuen sind Pieter Pot, Picnic und Crisp: Pieter Pot, ein Lebensmittel-Lieferservice in Rotterdam, schickt seine Waren zum Beispiel in Mehrweggl\u00e4sern und Leinens\u00e4cken auf den Weg. Die beiden Online-Superm\u00e4rkte Picnic und Crisp setzen auf eine reine Elektroflotte.<\/p>\n Hand in Hand mit dem Thema Nachhaltigkeit geht ein weiterer Trend, der in den Niederlanden ausgepr\u00e4gter ist als in Deutschland: Die niederl\u00e4ndischen Millennials teilen (und leihen) Dinge lieber<\/strong> als diese zu besitzen, ob es um eine Wohnung geht, den fahrbaren Untersatz oder um eine Bohrmaschine, die ohnehin nicht oft gebraucht wird. Der Nachfrage nach geliehenen Dingen wird auch schon in den niederl\u00e4ndischen Webshops nachgegangen. Dort gibt es unterschiedliche Abo-Modelle<\/strong> und Kunden zahlen statt einem Kaufpreis eine Nutzungsgeb\u00fchr.<\/p>\n Der Niederl\u00e4nder ist ein anspruchsvoller Kunde, der gerne in Onlineshops einkauft, solange der Service und der Preis stimmen, die Produkte in niederl\u00e4ndische Sprache angeboten werden und ein niederl\u00e4ndisches \u201eLook and Feel\u201c f\u00fcr ein genussvolles Einkaufserlebnis sorgen. Er f\u00fchlt sich in der Online-Welt zu Hause und aufgrund seiner Weltoffenheit erstreckt sich sein Vertrauen dem Online-H\u00e4ndler gegen\u00fcber auch \u00fcber Landesgrenzen hinweg.<\/p>\n Mit den Niederlanden bietet sich ein dynamischer, stetig wachsender Markt, der hungrig nach innovativen und hochwertigen Produkten ist. Die zentrale Lage mit erstklassiger Verkehrsanbindung pr\u00e4destiniert das Land f\u00fcr den Fernhandel.<\/p>\nLand und Leute<\/h2>\n
Sprachen<\/h2>\n
Der niederl\u00e4ndische E-Commerce-Markt<\/h2>\n
Die gr\u00f6\u00dften niederl\u00e4ndischen E-Commerce-Unternehmen<\/h2>\n
Besonderheiten in Kaufabwicklung: Webshop, Bezahlung und Versand<\/h2>\n
Rechtliches, Steuern und Z\u00f6lle<\/h2>\n
Trends: Nachhaltigkeit und Abo-Konzepte<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
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