{"id":12288,"date":"2024-03-07T08:00:17","date_gmt":"2024-03-07T07:00:17","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=12288"},"modified":"2024-09-30T08:44:01","modified_gmt":"2024-09-30T06:44:01","slug":"e-commerce-in-oesterreich","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/e-commerce-in-oesterreich\/","title":{"rendered":"E-Commerce in \u00d6sterreich"},"content":{"rendered":"
\u00d6sterreich ist aufgrund seiner g\u00fcnstigen Lage im Herzen Mitteleuropas, im Dreil\u00e4ndereck der Sprachen und Kulturen, ein bedeutender Wirtschaftsstandort \u2013 und aus Sicht deutscher Unternehmen ein wichtiger Zielmarkt, denn rund 30 Prozent der \u00f6sterreichischen Warenimporte stammen aus Deutschland. Was den \u00f6sterreichischen E-Commerce auszeichnet und was Unternehmen beim digitalen Handel in \u00d6sterreich beachten sollten, zeigen wir hier.<\/p>\n
Der s\u00fcdliche Nachbar Deutschlands ist mit einer Fl\u00e4che von rund 83.800 km\u00b2 nicht unbedingt das gr\u00f6\u00dfte EU-Land, aber aufgrund seiner N\u00e4he zu weiteren Absatzm\u00e4rkten, seiner leistungsf\u00e4higen logistischen Infrastruktur, seiner guten Beziehungen zu den Nachbarl\u00e4ndern Italien, Slowenien und Kroatien und nicht zuletzt wegen der gemeinsamen Sprache ein wichtiger Wirtschaftsstandort und ein naheliegendes Expansionsziel.<\/p>\n
Das \u00f6sterreichische Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt bei rund 471 Mrd. US-Dollar, kaufkraftbereinigt liegt das BIP pro Kopf bei rund 66.900 US-Dollar (vgl. deutsches BIP pro Kopf: 64.080 US-Dollar). Gemessen am BIP ist die \u00f6sterreichische Wirtschaft in etwa so stark wie die D\u00e4nemarks<\/a> (BIP: 401 Mrd. US-Dollar) und Irlands<\/a> (533 Mrd.).<\/p>\n Die \u00f6sterreichische Wirtschaft st\u00fctzt sich vor allem auf die Industrie<\/a> und den Dienstleistungssektor. Laut Daten von Statista (2022) entfallen 29,2 Prozent (+ 11,3 % gegen\u00fcber dem Vorjahr) der gesamten Bruttowertsch\u00f6pfung in \u00d6sterreich auf das verarbeitende Gewerbe und 69,4 Prozent auf den Dienstleistungssektor.<\/p>\n Deutschland<\/a> ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner \u00d6sterreichs, sowohl im Hinblick auf die Exporte (58 Mrd. Euro im Jahr 2022 bzw. 29,9 % aller Exporte, + 16,1 % gegen\u00fcber dem Vorjahr) als auch auf die Importe (68,9 Mrd. Euro bzw. 32,2 % aller Importe, + 16,5 % gegen\u00fcber dem Vorjahr). Italien<\/a> ist \u00d6sterreichs zweitwichtigster Handelspartner (Exporte: 13,2 Mrd. Euro; Importe: 13,1 Mrd.), gefolgt von den USA<\/a> (E: 12,9 Mrd.), der Schweiz<\/a> und den nahen EU-L\u00e4ndern Slowenien<\/a>, Kroatien<\/a> und Tschechien<\/a>. China ist der wichtigste Bezugsmarkt. Aus China<\/a> wurden im Jahr 2022 Waren im Wert von rund 17,2 Mrd. Euro nach \u00d6sterreich importiert.<\/p>\n Das Internet ist aus dem Alltag der \u00d6sterreicherinnen und \u00d6sterreicher nicht mehr wegzudenken. Laut Daten von Statista wird das Internet heute von rund 91 Prozent der \u00f6sterreichischen Bev\u00f6lkerung ab 14 Jahren genutzt. Durchschnittlich sind die \u00d6sterreicherinnen und \u00d6sterreicher 5 Stunden und 22 Minuten am Tag online.<\/p>\n Soziale Netzwerke haben in \u00d6sterreich eine Reichweite von gut 7 Mio. Nutzerinnen und Nutzern und sind \u2013 dem globalen Trend folgend \u2013 vor allem bei jungen Menschen st\u00e4rker verbreitet. Bei den 15- bis 22-J\u00e4hrigen sind WhatsApp, YouTube und Instagram die beliebtesten Medien. Snapchat und TikTok liegen in \u00d6sterreich mit einem Nutzeranteil von 70 Prozent gemeinsam an vierter Stelle. Die 41- bis 60-j\u00e4hrigen \u00d6sterreicherinnen und \u00d6sterreicher nutzen vor allem WhatsApp, Facebook und YouTube.<\/p>\n Im Jahr 2022 nutzten rund 62 Prozent der \u00d6sterreicherinnen und \u00d6sterreicher im Alter von 16 bis 74 Jahren das Internet, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. Diese einkaufsorientierte Nutzung des Internets ist vor allem in den Altersgruppen der 16- bis 34-J\u00e4hrigen zu beobachten. Aber auch der \u00e4ltere Teil der Bev\u00f6lkerung hat sich in den letzten Jahren zunehmend dem Online-Shopping zugewandt. Dabei kaufen M\u00e4nner etwas h\u00e4ufiger im Internet ein als Frauen. Waren es fr\u00fcher vor allem B\u00fccher, Musik oder Unterhaltungselektronik, die \u00fcber das Internet gekauft wurden, so ist es heute die Mode, die die meisten Online-Kundinnen und -Kunden begeistert.<\/p>\n Beim Online-Shopping wird in \u00d6sterreich am h\u00e4ufigsten mit Karte bezahlt. Laut Daten von Statista werden insgesamt 39 Prozent der Transaktionen mit Kreditkarte oder Bankomatkarte bezahlt. Per Bank\u00fcberweisung werden 23 Prozent der Zahlungen abgewickelt. Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones steigt auch der Anteil der Personen, die mobil im Internet einkaufen. Der Anteil der Smartphone-Shopperinnen und -Shopper unter den 30- bis 39-J\u00e4hrigen in \u00d6sterreich ist von rund 33 Prozent im Jahr 2017 auf rund 71 Prozent im Jahr 2022 gestiegen.<\/p>\n Deutschen Unternehmen, die nach \u00d6sterreich expandieren m\u00f6chten, bleibt die \u00dcbersetzung wichtiger Dokumente wie etwa Begleitpapiere und Bedienungsanleitungen erspart. So verbindet die gemeinsame Sprache Deutschland und \u00d6sterreich und f\u00f6rdert die Beziehungen zwischen den beiden L\u00e4ndern.<\/p>\n Manchmal aber trennt die gemeinsame Sprache, anstatt zu verbinden. Vor allem im Wortschatz unterscheidet sich das \u00f6sterreichische Deutsch oft vom Bundesdeutschen. So hei\u00dft der erste Monat des Jahres in der \u00f6sterreichischen Standardsprache J\u00e4nner<\/em> statt Januar<\/em> und im Supermarkt an der Kassa<\/em> wird man gefragt, ob man ein Sackerl<\/em> statt einer T\u00fcte<\/em> m\u00f6chte. Aufgrund dieser Unterschiede kann es im Alltag zu kleinen Missverst\u00e4ndnissen kommen, \u00fcber die man mit seinem Gegen\u00fcber schmunzeln kann. Mehr dazu lesen Sie hier<\/a>.<\/p>\n Fakt ist jedenfalls auch, dass die Mehrheit der \u00d6sterreicherinnen und \u00d6sterreicher mit Deutsch als Muttersprache (88,6 %) lieber den eigenen Dialekt als die Standardsprache verwendet. Dieser Unterschied zu Deutschland ist vor allem bei Texten, die zum Kauf anregen sollen, zu ber\u00fccksichtigen: So wirkt Werbung in \u00d6sterreich wesentlich besser, wenn sie auf die Leserinnen und Leser zugeschnitten ist, an die sie sich richtet.<\/p>\n Nicht zu vergessen ist auch, dass 11,4 Prozent der in \u00d6sterreich lebenden B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger eine andere Muttersprache als Deutsch sprechen. So gibt es in \u00d6sterreich Sprachminderheiten wie die slowenische im s\u00fcdlichsten Bundesland K\u00e4rnten und in der angrenzenden Steiermark sowie die kroatische und ungarische im Burgenland an der Grenze zu Ungarn, die bei einer gezielten Werbekommunikation ebenfalls ber\u00fccksichtigt werden sollten: Der ORF, \u00d6sterreichs \u00f6ffentlich-rechtliches Fernsehen, bietet sogar Sendungen in den slawischen Sprachen<\/a> Slowenisch und Kroatisch an.<\/p>\n \u00d6sterreich ist ein EU-Land und bietet sowohl hinsichtlich der Importbestimmungen als auch zollrechtlich keine Fallstricke. \u00d6sterreich ist Teil des EU-Binnenmarktes. Wenn Waren aus Deutschland oder der EU nach \u00d6sterreich exportiert werden, fallen daher keine Z\u00f6lle mehr an und es muss auch keine Zollanmeldung mehr erstellt werden.<\/p>\n Importbestimmungen m\u00fcssen EU-Unternehmen daher nur dann beachten, wenn sie Waren aus Drittl\u00e4ndern nach \u00d6sterreich und damit in die EU einf\u00fchren. Da in den Mitgliedsstaaten der EU ein gemeinsamer Zolltarif gilt, unterliegen die Waren unabh\u00e4ngig vom Ursprungsland grunds\u00e4tzlich den gleichen Bestimmungen. Weitere Informationen zum Zollrecht<\/a> sowie zur Verpackungsverordnung 2014<\/a> finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer \u00d6sterreich.<\/p>\n F\u00fcr den E-Commerce ist \u2013 wie f\u00fcr alle EU-L\u00e4nder \u2013 seit 2021 die Umsatzschwelle f\u00fcr die Entrichtung der Umsatzsteuer bei grenz\u00fcberschreitenden Verk\u00e4ufen an Privatkundinnen und -kunden innerhalb der EU zu beachten. Die Umsatzschwelle liegt bei 10.000 Euro.<\/p>\n Aus Sicht des deutschen Handels ist \u00d6sterreich sicherlich eine naheliegende Option f\u00fcr eine Expansion ins Ausland. Die gemeinsame Sprache, die r\u00e4umliche N\u00e4he, die gemeinsame W\u00e4hrung und die Tatsache, dass \u00d6sterreich Mitglied der EU ist und damit der freie Waren- und Personenverkehr zwischen beiden L\u00e4ndern m\u00f6glich ist, sind wesentliche Gr\u00fcnde f\u00fcr einen Markteintritt in \u00d6sterreich. Die \u00f6sterreichische Bev\u00f6lkerung ist vernetzt, digitalaffin und bereit, das Internet mit hoher Kompetenz zu nutzen, um sich \u00fcber Produkte zu informieren, diese zu vergleichen und zu kaufen. Schlie\u00dflich bietet sich das Land auch als interessanter Wirtschaftsstandort f\u00fcr deutsche Unternehmen an: \u00d6sterreichs Lage im Dreieck zwischen Deutschland, Italien und Osteuropa bzw. dem Balkan bietet Unternehmen die Chance, \u00fcber eine effiziente Logistikinfrastruktur schnell neue M\u00e4rkte zu erschlie\u00dfen.<\/p>\nInternetnutzung, Kaufverhalten, Branchen und Zahlungsarten<\/h2>\n
Gleiche Sprache bis auf einige Unterschiede<\/h2>\n
Wissenswertes zu Importbestimmungen, Zollrecht, Verpackungsvorschriften<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
\r\n