{"id":12198,"date":"2024-01-09T08:00:02","date_gmt":"2024-01-09T07:00:02","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=12198"},"modified":"2024-09-30T08:44:11","modified_gmt":"2024-09-30T06:44:11","slug":"e-commerce-in-island","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/e-commerce-in-island\/","title":{"rendered":"E-Commerce in Island"},"content":{"rendered":"

Island liegt aus kontinentaleurop\u00e4ischer Sicht zwar ziemlich abgelegen, kann aber aufgrund seiner Lage zwischen Europa und Amerika f\u00fcr international t\u00e4tige Anbieter doch als interessantes Expansionsland gelten. Dabei sind die Voraussetzungen f\u00fcr den isl\u00e4ndischen E-Commerce nahezu ideal. Wissenswertes zu Internetnutzung, Kaufverhalten, wichtigsten Branchen sowie beliebten Zahlungsarten und Importbestimmungen in Island gibt es hier zu lesen.<\/p>\n

Zahlen und Fakten<\/h2>\n

Der Inselstaat Island liegt im Nordatlantik, nordwestlich von Europa und etwa 250 km s\u00fcd\u00f6stlich von Gr\u00f6nland, knapp s\u00fcdlich des n\u00f6rdlichen Polarkreises. \u00d6stlich von Island befindet sich Norwegen<\/a>, s\u00fcd\u00f6stlich die F\u00e4r\u00f6er, Gro\u00dfbritannien<\/a> und Irland<\/a>.<\/p>\n

Island hat eine Landfl\u00e4che von rund 100.300 km\u00b2, in etwa dreimal so gro\u00df wie Belgien<\/a>, und beheimatet knapp 397.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Damit ist Island der fl\u00e4chenm\u00e4\u00dfig zweitgr\u00f6\u00dfte Inselstaat und das am d\u00fcnnsten besiedelten Staat Europas. Die meisten Menschen leben auf der Hauptinsel. Mehr als 60 Prozent der Isl\u00e4nderinnen und Isl\u00e4nder beheimatet die Hauptstadt Reykjavik, die n\u00f6rdlichste Hauptstadt der Welt.<\/p>\n

Gemessen am HDI, dem Wohlstandindikator der Vereinten Nationen, ist Island mit einem Wert von 0,959 nach der Schweiz<\/a> (0,962) und Norwegen (0,961) das 3. Land der Welt nach menschlicher Entwicklung (vgl. Deutschland<\/a>: 0,942; \u00d6sterreich<\/a>: 0,916). Das isl\u00e4ndische Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt bei rund 22 Mrd. US-Dollar, kaufkraftbereinigt liegt das BIP pro Kopf bei 71.225 US-Dollar (vgl. deutsches BIP pro Kopf: 45.700 US-Dollar).<\/p>\n

Island ist Mitglied der Europ\u00e4ischen Freihandelsassoziation EFTA und des Europ\u00e4ischen Wirtschaftsraums.<\/p>\n

Die Isl\u00e4ndische Krone ist die W\u00e4hrung Islands. Die isl\u00e4ndische W\u00e4hrung unterteilt sich in 100 Aurar. Aktuell (08.01.2023) entspricht 1 Euro 150,70 Isl\u00e4ndische Krone.<\/p>\n

Internetnutzung, Kaufverhalten, Branchen und Zahlungsarten<\/h2>\n

Die isl\u00e4ndische Bev\u00f6lkerung ist sehr digitalaffin. Die Penetrationsrate des Internets liegt im Inselstaat bei nahezu 100 Prozent. Am aktivsten, was die Internetnutzung betrifft, sind auch in Island \u2013 dem globalen Trend folgend \u2013 die j\u00fcngeren Nutzerinnen und Nutzer zwischen 16 und 74 Jahren.<\/p>\n

Bis 2014 stellte noch f\u00fcr 96 Prozent der Isl\u00e4nderinnen und Isl\u00e4nder der Computer der beliebteste Weg zum Internet dar. Noch heute sind recht viele Menschen in Island \u00fcber den eigenen Computer oder Laptop im Internet unterwegs. Bevorzugt mobil unterwegs sind vor allem die j\u00fcngeren Nutzerinnen und Nutzer. Dieser Trend scheint sich global zu etablieren. F\u00fcr den E-Commerce ist dies wichtig, denn die j\u00fcngeren Konsumentinnen und Konsumenten nutzen das Internet eher konsumorientiert und verbringen viel mehr Zeit online als die \u00e4lteren Generationen und sind somit eine interessante Zielgruppe, insbesondere f\u00fcr Anbieter von Mobile-First-Websites.<\/p>\n

Daten von Statista zufolge sind in Island vor allem die jungen Erwachsenen zwischen 25 und 34 Jahren (85,1 %) und zwischen 35 und 44 Jahren (80,5 %) eher dazu geneigt, im Internet einzukaufen. \u00dcber E-Commerce-Kan\u00e4le wird in Island vor allem aus Gro\u00dfbritannien (34 %), den USA<\/a> (22 %) und China<\/a> (21 %) gekauft.<\/p>\n

Im Internet kaufen die Isl\u00e4nderinnen und Isl\u00e4nder vor allem Eintrittskarten f\u00fcr Events (74,5 %), Reisen sowie damit verbundene Leistungen inklusive \u00dcbernachtung und Verpflegung am Urlaubsort (62,9 bzw. 54,5 %), Kleidung inklusive Sportkleidung (53,4 %), Musik und Filme (45,1 %), B\u00fccher und E-Books (33,8 %) sowie E-Learning (21 %), Software (35,2 %), Haushaltsger\u00e4te (30,2 %) und Elektronik (15,9 %).<\/p>\n

Beliebt sind bei isl\u00e4ndischen Konsumentinnen und Konsumenten vor allem solche Produkte, f\u00fcr die nicht unbedingt ein physischer Versand n\u00f6tig ist. Island ist geographisch ung\u00fcnstig gelegen und auch infrastrukturell vielerorts nicht besonders gut ausgebaut, was den Versand aus dem Ausland erschwert und zu l\u00e4ngeren Lieferzeiten f\u00fchrt. F\u00fcr ein Paket von Deutschland nach Island geht der Paketdienstleister DHL beispielsweise von einer durchschnittlichen Laufzeit zwischen zwei und drei Wochen aus.<\/p>\n

Wenn sie zur Kasse gebeten werden, greifen die Isl\u00e4nderinnen und Isl\u00e4nder bei Onlinetransaktionen im E-Commerce bevorzugt zur Kreditkarte. Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2018 ist die Kreditkarte f\u00fcr 92 Prozent der isl\u00e4ndischen Konsumentinnen und Konsumenten die bevorzugte Zahlungsart. Andere Zahlungsm\u00f6glichkeiten, wie etwa die Zahlung per Bank\u00fcberweisung oder mittels Guthabenkarte, werden im isl\u00e4ndischen E-Commerce nur selten benutzt.<\/p>\n

Sprache<\/h2>\n

Die Amtssprache Islands ist Isl\u00e4ndisch. Die isl\u00e4ndische Sprache wird von etwa 300.000 Menschen als Muttersprache gesprochen und teilt sich gemeinsame Wurzeln mit den anderen skandinavischen Sprachen<\/a>.<\/p>\n

Die isl\u00e4ndische Sprache hat sich im Lauf der Jahrhunderte kaum ver\u00e4ndert. Etwa die alten Sagen der Wikinger k\u00f6nnen die modernen Isl\u00e4nderinnen und Isl\u00e4nder bis heute prinzipiell im Original lesen. Auch in einigen besonderen Buchstaben, die nur im Isl\u00e4ndischen bis in die Gegenwart \u00fcberdauert haben, zeigt sich das besondere Erbe der isl\u00e4ndischen Sprache. Und nicht nur das: Vor etwa zweihundert Jahren haben sich die Isl\u00e4nderinnen und Isl\u00e4nder dazu entschlossen, m\u00f6glichst keine Fremd- oder Lehnw\u00f6rter in ihre Sprache aufzunehmen. Ganz egal, ob \u201eComputer\u201c oder auch nur \u201eTelefon\u201c: F\u00fcr fast alles gibt es ein origin\u00e4r isl\u00e4ndisches Wort. F\u00fcr Ausl\u00e4nderinnen und Ausl\u00e4nder in Island ist dies jedoch kein Grund zur Verzweiflung: Englisch<\/a> als Fremdsprache ist Pflichtfach an den isl\u00e4ndischen Schulen und fast alle Menschen in Island beherrschen die Weltsprache gut.<\/p>\n

Wissenswertes zu den Importbestimmungen<\/h2>\n

Island ist Mitglied des Europ\u00e4ischen Wirtschaftsraums, somit lehnen sich die Importbestimmungen weitgehend an die EWR-Bestimmungen an. Bei einigen Nahrungsmitteln und Konsumg\u00fctern sind jedoch besondere Qualit\u00e4tsvorschriften zu beachten. So besteht beispielsweise f\u00fcr frisches Obst und Gem\u00fcse, f\u00fcr frische Milch und Rohmilchprodukte, f\u00fcr frische Eier sowie f\u00fcr rohen Fisch und rohes Fleisch und deren Erzeugnisse absolutes Importverbot.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

Island liegt aus kontinentaleurop\u00e4ischer Sicht zwar ziemlich abgelegen, kann aber aufgrund seiner Lage zwischen Europa und Amerika f\u00fcr international t\u00e4tige Anbieter doch als interessantes Expansionsland gelten. Dabei sind die Voraussetzungen f\u00fcr den isl\u00e4ndischen E-Commerce nahezu ideal: Das Internet ist im privaten sowie im beruflichen Alltag nahezu aller Isl\u00e4nderinnen und Isl\u00e4nder pr\u00e4sent und auch die lokalen Unternehmen sind l\u00e4ngst online. Zwar ist der isl\u00e4ndische Markt durch die geringe Einwohnerzahl naturgem\u00e4\u00df klein und Versand und Lieferung auf die Insel nicht immer einfach, doch es gibt Faktoren, die diese Nachteile gegebenenfalls aufwiegen d\u00fcrften: Erstens die Tatsache, dass viele Waren auf einer bev\u00f6lkerungsarmen Insel eben nicht immer einfach und g\u00fcnstig im Laden zu finden sind und somit aus dem Ausland importiert werden m\u00fcssen, zweitens die hohe Affinit\u00e4t der isl\u00e4ndischen Bev\u00f6lkerung mit dem Internet, und drittens die Mitgliedschaft Islands im Europ\u00e4ischen Wirtschaftsraum.<\/p>\n
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E-Commerce in ...<\/a><\/div>\r\n<\/div>\r\n
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Quellen<\/h2>\n