{"id":12084,"date":"2025-04-03T07:31:50","date_gmt":"2025-04-03T05:31:50","guid":{"rendered":"https:\/\/eurotext.de\/?p=12084"},"modified":"2025-04-03T07:50:50","modified_gmt":"2025-04-03T05:50:50","slug":"e-commerce-in-slowenien","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/eurotext.de\/blog\/e-commerce-in-slowenien\/","title":{"rendered":"E-Commerce in Slowenien"},"content":{"rendered":"

Nachhaltigkeit und ethischer Konsum sind auch im slowenischen E-Commerce ein zunehmend wichtiger Trend. Das Umweltbewusstsein der slowenischen Konsumenten ist hoch, was Unternehmen dazu veranlasst, verst\u00e4rkt auf nachhaltiges Produktdesign und Verpackungen zu setzen und umweltfreundlichere Versandoptionen anzubieten. Was den E-Commerce in Slowenien sonst noch auszeichnet, erfahren Sie hier.<\/p>\n

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Zahlen und Fakten, Wirtschaft, Import- und Exportpartner<\/h2>\n

Slowenien liegt an der oberen Adria im Vierl\u00e4ndereck zwischen \u00d6sterreich, Italien, Ungarn und Kroatien. Mit einer Fl\u00e4che von rund 20.000 km\u00b2 ist Slowenien nicht gerade das gr\u00f6\u00dfte Land der EU: Belgien<\/a> beispielsweise ist mit 30.000 km\u00b2 deutlich gr\u00f6\u00dfer. In der zentral gelegenen Hauptstadt Ljubljana leben etwa 286.000 der rund 2,1 Mio. Einwohner Sloweniens. Weitere wichtige St\u00e4dte sind Maribor im Nordosten, Kranj im Norden, Celje im Osten und die Hafenstadt Koper, die unweit vom italienischen Triest und unmittelbar n\u00f6rdlich von Istrien liegt.<\/p>\n

Gemessen am HDI, dem Wohlstandsindikator der Vereinten Nationen, liegt Slowenien mit einem Wert von 0,926 hinsichtlich der menschlichen Entwicklung weltweit gleichauf mit \u00d6sterreich auf Platz 22 (vgl. Deutschland: 0,95). Das slowenische Bruttoinlandsprodukt (BIP) betr\u00e4gt rund 69 Mrd. US-Dollar, kaufkraftbereinigt liegt das BIP pro Kopf bei rund 53.600 US-Dollar (vgl. BIP pro Kopf in Deutschland: 69.500 US-Dollar).<\/p>\n

Die slowenische Wirtschaft st\u00fctzt sich vor allem auf den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe. Laut Daten von Statista tr\u00e4gt der Dienstleistungssektor 57,8 Prozent zur gesamten Bruttsowertsch\u00f6pfung bei, das verarbeitende Gewerbe 29,1 Prozent. Im Jahr 2023 waren 63,8 Prozent der Erwerbst\u00e4tigen im Dienstleistungssektor besch\u00e4ftigt.<\/p>\n

Deutschland<\/a> (Importe: 10,72 %; Exporte: 13,48 %) ist neben der Schweiz<\/a> (I: 16,9 %; E: 27,24 %) und den Nachbarl\u00e4ndern \u00d6sterreich<\/a> (I: 5,6 %; E: 5,68 %), Italien<\/a> (I: 9,13 %; E: 8,56 %) und Kroatien<\/a> (I: 3,76 %; E: 7,84 %) einer der wichtigsten Handelspartner Sloweniens. Auch China<\/a> (15,68 %) ist ein wichtiges Importland, gefolgt von Indien<\/a>, Frankreich<\/a>, Ungarn<\/a> und Polen<\/a>.<\/p>\n

Internetnutzung<\/h2>\n

Die Pandemie hat dem E-Commerce in Slowenien gro\u00dfe Wachstumschancen er\u00f6ffnet. Interessanterweise hatten die slowenischen Konsumenten bereits vor der Pandemie ihre Einkaufsgewohnheiten ge\u00e4ndert und waren bereit, neue digitale Einkaufskan\u00e4le zu nutzen. Vor allem j\u00fcngere Konsumenten im Alter von 25 bis 34 Jahren (88 % im Jahr 2020) und 35 bis 44 Jahren (84 %) kaufen am h\u00e4ufigsten online ein.<\/p>\n

Bis 2026 soll der Anteil der Internetnutzerinnen und -nutzer in Slowenien auf rund 82 Prozent der Gesamtbev\u00f6lkerung steigen. Von den Slowenen, die Zugang zum Internet haben, surfen derzeit rund 75 Prozent mobil. Damit d\u00fcrfte Mobile Commerce im slowenischen E-Commerce zunehmend an Bedeutung gewinnen \u2013 so tun Unternehmen gut daran, ihre Websites und Apps mobilfreundlich zu gestalten.<\/p>\n

Kaufverhalten<\/h2>\n

Nachhaltigkeit und ethischer Konsum sind auch im slowenischen E-Commerce ein zunehmend wichtiger Trend. Das Umweltbewusstsein der slowenischen Konsumenten ist hoch, was Unternehmen dazu veranlasst, verst\u00e4rkt auf nachhaltiges Produktdesign und Verpackungen zu setzen und umweltfreundlichere Versandoptionen anzubieten.<\/p>\n

Marktpl\u00e4tze<\/h2>\n

Der gr\u00f6\u00dfte slowenische E-Commerce-Anbieter ist mimovrste.com mit einem Umsatz von 57 Mio. US-Dollar im Jahr 2020. An zweiter und dritter Stelle folgen die Online-Shops merkur.si und bigbang.si mit einem Umsatz von 19 bzw. 15 Mio. US-Dollar. Zusammen machen diese drei Marktpl\u00e4tze 15 Prozent des E-Commerce-Umsatzes in Slowenien aus. Zu den am schnellsten wachsenden E-Commerce-Plattformen auf dem slowenischen Markt z\u00e4hlt symphony.si mit einem Wachstum von 133 Prozent bis 2020.<\/p>\n

Doch die Slowenen beschr\u00e4nken sich nicht nur auf heimische Online-Shops. Obwohl die meisten Online-Eink\u00e4ufe bei inl\u00e4ndischen Online-H\u00e4ndlern get\u00e4tigt werden, kaufen slowenische Konsumenten zunehmend auch auf internationalen E-Commerce-Websites ein, insbesondere aus der EU.<\/p>\n

Branchen<\/h2>\n

Mode und Elektronik sind nach wie vor die umsatzst\u00e4rksten Branchen im slowenischen E-Commerce. Weitere wichtige Branchen sind Haushaltswaren und M\u00f6bel sowie Beauty- und Wellnessprodukte. Auch Lebensmittel werden immer h\u00e4ufiger online gekauft. Die Nachfrage nach lokal produzierten Waren ist ebenfalls hoch, da viele slowenische Konsumenten lokale Unternehmen bevorzugen.<\/p>\n

Zahlungsformen<\/h2>\n

Obwohl bargeldlose Zahlungsformen immer beliebter werden, ist die Zahlung per Nachnahme f\u00fcr 40 Prozent der Slowenen immer noch die beliebteste Zahlungsmethode.<\/p>\n

Sprache<\/h2>\n

Slowenisch ist die Amtssprache in Slowenien und seit dem Beitritt Sloweniens zur Europ\u00e4ischen Union im Jahr 2004 auch eine der Amtssprachen der EU. Slowenisch wird von insgesamt 2,4 Mio. Menschen als Muttersprache gesprochen. Im \u00f6sterreichischen Bundesland K\u00e4rnten gibt es eine slowenischsprachige Minderheit und Schulen mit slowenischer Unterrichtssprache.<\/p>\n

In Slowenien leben auch Menschen mit einer anderen Muttersprache<\/a> als Slowenisch. Vor allem die mit dem Slowenischen verwandten s\u00fcdslawischen Sprachen<\/a> Kroatisch und Serbisch haben viele Sprecherinnen und Sprecher, die Anfang der 1990er Jahre aus dem sich aufl\u00f6senden Jugoslawien nach Slowenien eingewandert sind. Italienisch<\/a> und Ungarisch sind anerkannte Minderheitensprachen und in den grenznahen Gemeinden an der Adria und im Osten des Landes dem Slowenischen gleichgestellt. Deutsch<\/a> ist neben Englisch<\/a> fester Bestandteil des Lehrplans vieler slowenischer Schulen und viele Slowenen beherrschen beide Wirtschaftssprachen sehr gut.<\/p>\n

Wissenswertes zu Import- und Zollbestimmungen, Umsatzschwelle<\/h2>\n

Slowenien ist als EU-Land zollrechtlich unproblematisch. Der Warenverkehr zwischen Deutschland oder einem anderen EU-Land und Slowenien ist im Rahmen des freien Warenverkehrs zwischen den Mitgliedsstaaten zollfrei und es werden keine Zollkontrollen an der \u00dcbergangsgrenze durchgef\u00fchrt. Importe aus Drittl\u00e4ndern nach Slowenien werden nach dem Gemeinsamen Zolltarif der EU verzollt.<\/p>\n

Wichtig f\u00fcr den E-Commerce: Seit 2021 gilt f\u00fcr Fernverk\u00e4ufe an Nichtsteuerpflichtige im EU-Ausland eine EU-weit einheitliche Umsatzschwelle von 10.000 Euro. Wird diese Schwelle \u00fcberschritten, muss die Besteuerung mit dem Mehrwertsteuersatz erfolgen, der im Wohnsitzland des K\u00e4ufers gilt.<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

Aus Sicht deutscher H\u00e4ndler ist Slowenien ein interessanter Standort \u2013 auch f\u00fcr den E-Commerce. Seit 2004 ist Slowenien Mitglied der Europ\u00e4ischen Union<\/a> und seit 2007 verwendet das Land den Euro. Die gemeinsamen Regeln und die gemeinsame W\u00e4hrung erleichtern den innergemeinschaftlichen Handel erheblich und die slowenischen Konsumenten zeigen sich zunehmend bereit, den Weg der Digitalisierung zu gehen und online einzukaufen. Sloweniens Lage an der oberen Adria im Vierl\u00e4ndereck zwischen \u00d6sterreich, Italien, Ungarn und Kroatien beg\u00fcnstigt zudem den internationalen Waren- und Personenverkehr. Nur an der Sprache kommen ausl\u00e4ndische H\u00e4ndler nicht vorbei \u2013 zumindest was die Produktkennzeichnung, die Kundeninformation und die Kommunikation mit slowenischen Beh\u00f6rden betrifft. Und nat\u00fcrlich an der Einhaltung der nationalen Vorschriften. Aber das ist in der EU nichts Neues.<\/p>\n

Quellen<\/h2>\n