Die Hauptstadt Athen gilt als die Wiege der fr\u00fchen europ\u00e4ischen Hochkultur. Hier entstanden Demokratie und Philosophie, die ersten Wissenschaften und die klassische griechische Architektur und Literatur. Auch heute noch ist Athen kulturelles, historisches und wirtschaftliches Zentrum \u2013 und mit einem Ballungsraum von fast 3 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern die bev\u00f6lkerungsreichste und fl\u00e4chengr\u00f6\u00dfte Stadt des Landes. Weitere wichtige Gro\u00dfst\u00e4dte sind Thessaloniki, Patras, Heraklion und Pir\u00e4us.<\/p>\n
Gemessen am HDI, dem Wohlstandsindikator der Vereinten Nationen, liegt Griechenland mit einem Wert von 0,893 hinsichtlich der menschlichen Entwicklung weltweit auf Platz 33 (vgl. Deutschland: 0,942; \u00d6sterreich: 0,916). Das griechische Bruttoinlandsprodukt (BIP) betr\u00e4gt rund 238 Mrd. US-Dollar, kaufkraftbereinigt liegt das BIP pro Kopf bei rund 40.000 US-Dollar (vgl. BIP pro Kopf in Deutschland: 64.080 US-Dollar). Gemessen am BIP pro Kopf ist die griechische Wirtschaft etwa so stark wie die der Slowakei<\/a>, Lettlands<\/a> und Rum\u00e4niens<\/a>.<\/p>\n Die griechische Wirtschaft st\u00fctzt sich vor allem auf den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe. Laut Daten von Statista tr\u00e4gt der Dienstleistungssektor 67,6 Prozent zur gesamten Bruttowertsch\u00f6pfung bei, das verarbeitende Gewerbe 15,7 Prozent. Im Jahr 2022 waren 73,3 Prozent der Erwerbst\u00e4tigen im Dienstleistungssektor besch\u00e4ftigt.<\/p>\n Deutschland<\/a> ist sowohl bei den Importen (10,1 %) als auch bei den Exporten (6,6 %) einer der wichtigsten Handelspartner Griechenlands. Weitere wichtige Importl\u00e4nder sind China<\/a> (8,4 %), Italien<\/a> (7,5 %), die Niederlande<\/a> (5,9 %), Frankreich<\/a> (4,3 %), Spanien<\/a> (3,5 %) und Bulgarien<\/a> (3,4 %). Das Nachbarland Bulgarien ist auch das wichtigste Exportland (6,8 %), gefolgt von Deutschland (6,6 %), Zypern (6,1 %), den USA<\/a> (4,1 %), Spanien (4 %), Gro\u00dfbritannien<\/a> (3,8 %), der T\u00fcrkei<\/a> (3,6 %) und Frankreich (3,5 %).<\/p>\n Bis vor wenigen Jahren war das Internet in Griechenland noch nicht so weit verbreitet wie in anderen EU-L\u00e4ndern. In den letzten zehn Jahren ist die Internetverbreitung in Griechenland jedoch kontinuierlich gestiegen und liegt heute bei rund 80 Prozent. Eine Umfrage von Statista aus dem Jahr 2018 zeigt, dass sich nur ein Drittel der Griechinnen und Griechen auf lokale Anbieter beschr\u00e4nkt, wenn sie das Internet f\u00fcr Eink\u00e4ufe nutzen. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Zwei Drittel der Konsumentinnen und Konsumenten sind offen f\u00fcr ausl\u00e4ndische Anbieter.<\/p>\n Dem weltweiten Trend folgend hat die Coronavirus-Pandemie auch den griechischen E-Commerce stark befl\u00fcgelt. Der Umsatz verdoppelte sich im Pandemiejahr von 4 auf 8 Milliarden US-Dollar. Nach der Pandemie verlangsamte sich der E-Commerce-Boom in Griechenland. Bis 2028 wird jedoch mit einem weiteren, wenn auch verlangsamten Wachstum gerechnet.<\/p>\n Tats\u00e4chlich haben die Griechinnen und Griechen gute Gr\u00fcnde, weiterhin online zu shoppen. Vor allem die Kostenersparnis, die Einfachheit des Einkaufs und die Qualit\u00e4t der Produkte sch\u00e4tzen sie am E-Commerce. Noch beliebter w\u00e4re der E-Commerce, wenn eine kostenlose Lieferung angeboten w\u00fcrde, die Bequemlichkeit mit Kostenersparnis verbindet. F\u00fcr 74 Prozent der Befragten w\u00e4re dies ein noch gr\u00f6\u00dferer Anreiz, im Internet einzukaufen. Dagegen ist f\u00fcr 55 Prozent der Preis der wichtigste und Rabatte die gr\u00f6\u00dfte Motivation, online einzukaufen.<\/p>\n In Griechenland punkten die E-Commerce-Anbieter am meisten mit einer einfachen Kaufabwicklung und unkomplizierten Produktr\u00fcckgaben sowie der M\u00f6glichkeit, ohne vorheriges Anlegen eines Kontos einkaufen zu k\u00f6nnen. Kundenbewertungen sind f\u00fcr jeden zweiten Befragten eine zuverl\u00e4ssige Quelle, um die Qualit\u00e4t eines Produktes vor dem Kauf zu beurteilen.<\/p>\n Trotz der Vorteile des E-Commerce sind die Griechen jedoch auch zur\u00fcckhaltend, wenn es darum geht, online einzukaufen. Die gr\u00f6\u00dfte Sorge bereitet ihnen der Datenschutz im Internet. Etwa die H\u00e4lfte der Befragten ist besorgt \u00fcber die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Daten verwenden, und drei Viertel sind der Meinung, dass sie keine Kontrolle dar\u00fcber haben, was mit ihren Daten geschieht. Das erkl\u00e4rt auch, warum 24 Prozent der Eink\u00e4ufe im Internet immer noch bar bezahlt wird \u2013 meist per Nachnahme. Digitale Zahlungsm\u00f6glichkeiten wie E-Wallets und PayPal begegnen viele Griechen noch mit Skepsis.<\/p>\n Mittlerweile betreiben rund 20 Prozent der griechischen Unternehmen E-Commerce. Darunter sind vor allem Modegesch\u00e4fte. Nach Angaben von Statista haben im Jahr 2023 rund 35 Prozent der Griechinnen und Griechen Kleidung \u00fcber das Internet gekauft. Dass die Griechen Mode lieben, zeigt ein Blick auf die f\u00fcnf gr\u00f6\u00dften Online-Shops. Drei davon \u2013 Shein, Zara und H&M \u2013 sind Fast Fashion-H\u00e4ndler. Auch elektronische Ger\u00e4te, Medikamente, Lebensmittel und Reisen werden immer h\u00e4ufiger online gekauft.<\/p>\n Magento, Shopify und Prestashop sind die beliebtesten Online-Shops in Griechenland. Auch auf Amazon, eBay und Etsy verkaufen Online-H\u00e4ndler sehr h\u00e4ufig.<\/p>\n Neugriechisch, die Amtssprache Griechenlands und Zyperns, ist eine der 24 Amtssprachen der Europ\u00e4ischen Union und wird weltweit von rund 13 Mio. Menschen als Muttersprache gesprochen. Englisch und Franz\u00f6sisch, die traditionell an griechischen Schulen und Universit\u00e4ten gelehrt werden, gew\u00e4hrleisten eine reibungslose Kommunikation in grenz\u00fcberschreitenden Gesch\u00e4ftsbeziehungen.<\/p>\n Der English Proficiency Index von Education First bewertet die Englischkenntnisse der Griechinnen und Griechen als sehr gut. Das Ranking von Education First bewertet insgesamt 111 L\u00e4nder weltweit, deren Amtssprache nicht Englisch ist, nach ihrer Kompetenz im Umgang mit der englischen Sprache: Griechenland liegt im Ranking von Education First auf Platz 12, Deutschland auf Platz 10.<\/p>\n Griechenland ist als EU-Land zollrechtlich unproblematisch. Der Warenverkehr zwischen Deutschland oder einem anderen EU-Land und Griechenland ist im Rahmen des freien Warenverkehrs zwischen den Mitgliedsstaaten zollfrei und es werden keine Zollkontrollen an der \u00dcbergangsgrenze durchgef\u00fchrt. Importe aus Drittl\u00e4ndern nach Griechenland werden nach dem Gemeinsamen Zolltarif der EU verzollt.<\/p>\n Wichtig f\u00fcr den E-Commerce: Seit 2021 gilt f\u00fcr Fernverk\u00e4ufe an Nichtsteuerpflichtige im EU-Ausland eine EU-weit einheitliche Umsatzschwelle von 10.000 Euro. Wird diese Schwelle \u00fcberschritten, muss die Besteuerung mit dem Mehrwertsteuersatz erfolgen, der im Wohnsitzland des K\u00e4ufers gilt.<\/p>\n Auf Verpackungen u. a. f\u00fcr Industrieprodukte, Elektro-, Klima-, Video- und Audioger\u00e4te, Kosmetika, Pharmazeutika, Lebens- und Genussmittel m\u00fcssen mindestens der Name und die Anschrift eines in der EU ans\u00e4ssigen Herstellers bzw. Importeurs oder Vertreters, die Art und die Nettomenge der Ware sowie bei Arzneimitteln und Lebensmitteln das Mindesthaltbarkeitsdatum auch in griechischer Sprache angegeben sein. Gebrauchs- und Bedienungsanleitungen m\u00fcssen in griechischer Sprache mitgeliefert werden, gleichg\u00fcltig, ob das Produkt aus der EU oder einem Drittland stammt.<\/p>\n F\u00fcr expansionswillige deutsche Unternehmen ist Griechenland ein interessantes Expansionsziel, obwohl es noch kein reifer E-Commerce-Markt ist. Viele Griechinnen und Griechen haben den E-Commerce w\u00e4hrend der Pandemie f\u00fcr sich entdeckt, f\u00fcr die meisten war es eine positive \u00dcberraschung. Sie sch\u00e4tzen am E-Commerce vor allem die Kostenersparnis, die Einfachheit des Einkaufs und die Qualit\u00e4t der Produkte \u2013 und haben damit gute Gr\u00fcnde, weiterhin online einzukaufen. Bis 2028 ist daher mit weiterem Wachstum zu rechnen, wenn auch verlangsamt im Vergleich zum Boom w\u00e4hrend und unmittelbar nach der Pandemie.\u00a0 Gute Chancen haben in Griechenland vor allem Anbieter, die das Vertrauen der einheimischen Kunden gewinnen. Das ist in vielen F\u00e4llen leichter gesagt als getan. Die gr\u00f6\u00dfte Sorge der Griechen ist der Datenschutz im Internet. Produktbewertungen und auch digitalen Bezahldiensten stehen viele skeptisch gegen\u00fcber. F\u00fcr die H\u00e4lfte der Befragten ist dagegen der Preis das wichtigste Kriterium und Rabatte die gr\u00f6\u00dfte Motivation, online einzukaufen. Anbieter, die hier punkten, k\u00f6nnen ihre Marktpr\u00e4senz in Griechenland erfolgreich ausbauen.<\/p>\n <\/p>\n Wir erkl\u00e4ren, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu \u00dcbersetzungsprojekten und erl\u00e4utern Technologien und Prozesse. Au\u00dferdem berichten wir \u00fcber aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.<\/em><\/p>\r\n \u00a0<\/p>\r\n Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beitr\u00e4gen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung<\/strong> dar und k\u00f6nnen eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.<\/em><\/span><\/p>\r\n\r\nInternetnutzung, Kaufverhalten, Zahlungsarten, Branchen<\/h2>\n
Sprache<\/h2>\n
Wissenswertes zu Import- und Zollbestimmungen, Umsatzschwelle, Verpackungsvorschriften<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
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\nQuellen<\/h2>\n
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Weiterf\u00fchrende Links<\/h2>\n
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\r\n![\"autor_eurotext_100\"](\"\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2016\/06\/autor_eurotext_100.jpg\")
Autor:<\/span> Eurotext Redaktion<\/h2>\r\n