Gemessen am HDI, dem Wohlstandsindikator der Vereinten Nationen, liegt Ungarn mit einem Wert von 0,851 hinsichtlich der menschlichen Entwicklung weltweit auf Platz 47 (vgl. Deutschland: 0,95; \u00d6sterreich: 0,926). Das ungarische Bruttoinlandsprodukt (BIP) betr\u00e4gt rund 213 Mrd. US-Dollar, kaufkraftbereinigt liegt das BIP pro Kopf bei rund 45.000 US-Dollar (vgl. BIP pro Kopf in Deutschland: 69.500 US-Dollar). Gemessen am BIP pro Kopf ist die ungarische Wirtschaft etwa so stark wie die Griechenlands<\/a>.<\/p>\n Die ungarische Wirtschaft st\u00fctzt sich vor allem auf den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe. Laut Daten von Statista tr\u00e4gt der Dienstleistungssektor 57,6 Prozent zur gesamten Bruttowertsch\u00f6pfung bei, das verarbeitende Gewerbe 24,3 Prozent. Im Jahr 2022 waren 64,3 Prozent der Erwerbst\u00e4tigen im Dienstleistungssektor besch\u00e4ftigt.<\/p>\n Deutschland<\/a> ist sowohl bei den Importen (22,6 %) als auch bei den Exporten (26,1 %) einer der wichtigsten Handelspartner Ungarns. Weitere wichtige Importl\u00e4nder sind China<\/a> (6,6 %), \u00d6sterreich (6,1 %), Polen<\/a> (5,8) und die Slowakei (5,4 %). Wichtige Exportl\u00e4nder sind Italien<\/a> (5,8 %), Rum\u00e4nien (5,3 %), Tschechien<\/a> (4,5 %) und Frankreich<\/a> (4,2 %).<\/p>\n Die ungarische W\u00e4hrung ist der Forint. Der aktuelle Wechselkurs (11.12.2024) betr\u00e4gt 409,81 Forint pro Euro.<\/p>\n In den letzten zehn Jahren ist die Internetverbreitung in Ungarn kontinuierlich gestiegen und liegt heute bei rund 92 Prozent. Dem europ\u00e4ischen und weltweiten Trend folgend, haben die Ungarn ihre Online-Pr\u00e4senz w\u00e4hrend der Corona-Pandemie verst\u00e4rkt. Sch\u00e4tzungen gehen davon aus, dass rund 81 Prozent der ungarischen Konsumentinnen und Konsumenten regelm\u00e4\u00dfig online einkaufen. Unter ihnen sind vor allem die j\u00fcngeren Konsumentinnen und Konsumenten bis zu einem Alter von 45 Jahren vertreten.<\/p>\n Zu den Faktoren, die das Wachstum des E-Commerce in Ungarn beg\u00fcnstigen, z\u00e4hlen neben der zunehmenden Internetaffinit\u00e4t der ungarischen Bev\u00f6lkerung auch die st\u00e4ndige Verf\u00fcgbarkeit und Echtzeitzug\u00e4nglichkeit von Produkten im E-Commerce. Auch die einfache elektronische Bezahlung ver\u00e4ndert das Kaufverhalten hin zu mehr E-Commerce. Die Sorge um die Datensicherheit im Internet ist jedoch vor allem bei den weniger internetaffinen Konsumenten ein Hindernis f\u00fcr den E-Commerce. Ein Teil der Ungarinnen und Ungarn ist sehr besorgt, dass ihre Daten beim Online-Shopping missbraucht werden k\u00f6nnten.<\/p>\n Im ungarischen E-Commerce werden vor allem B\u00fccher, Gutscheine, IT- und Elektronikartikel, Versicherungsdienstleistungen, E-Tickets gekauft und Urlaubsreisen gebucht. Die Weihnachtszeit ist eine gute Zeit f\u00fcr E-Commerce-Anbieter in Ungarn: Fast 40 Prozent des E-Commerce-Umsatzes werden in den letzten beiden Monaten des Jahres vor Weihnachten erzielt.<\/p>\n Mehr als 70 Prozent der Bestellungen werden per Kurier verschickt. Traditionell wird in Ungarn viel per Nachnahme und bar bezahlt. Mit zunehmender Beliebtheit des E-Commerce bei der j\u00fcngeren Kundschaft, die mit verschiedenen digitalen Ger\u00e4ten und oft auch mobil im Internet unterwegs ist, werden digitale Zahlungsmethoden immer st\u00e4rker nachgefragt. Insbesondere bei einigen Produkten ist ein deutlicher Trend zu digitalen Zahlungsmitteln zu erkennen. Dabei handelt es sich vor allem um Online-Inhalte wie Spiele, Videos und Musik, aber auch um materielle G\u00fcter wie Kleidung und Sportger\u00e4te.<\/p>\n Der mit Abstand gr\u00f6\u00dfte Marktplatz in Ungarn ist der lokale Ableger des rum\u00e4nischen Anbieters eMag, der seit 2013 in Ungarn pr\u00e4sent ist. Im Jahr 2020 fusionierte eMag mit dem lokalen Konkurrenten Extreme Digital und baute damit seine Marktf\u00fchrerschaft in Ungarn mit einem Umsatz von 128 Mio. US-Dollar im Jahr 2020 weiter aus. Auf den Pl\u00e4tzen zwei und drei folgen die ungarischen Ableger des tschechischen Anbieters Alza und der Supermarktkette Tesco.<\/p>\n Ungarisch ist Amtssprache in Ungarn und seit dem EU-Beitritt Ungarns 2004 eine der Amtssprachen der Europ\u00e4ischen Union. Ungarisch wird weltweit von \u00fcber 13,5 Mio. Menschen als Muttersprache gesprochen, darunter auch von den ungarischen Minderheiten im \u00f6sterreichischen Burgenland sowie in den grenznahen Gebieten Sloweniens, Kroatiens, Serbiens, Rum\u00e4niens und der Slowakei.<\/p>\n Im Schulunterricht werden in Ungarn Englisch<\/a> und Deutsch<\/a> als Fremdsprachen unterrichtet. Der English Proficiency Index von Education First bewertet die Englischkenntnisse der ungarischen Bev\u00f6lkerung als gut. Das Ranking von Education First bewertet insgesamt 111 L\u00e4nder weltweit, deren Amtssprache nicht Englisch ist, nach ihrer Kompetenz im Umgang mit der englischen Sprache: Ungarn liegt im Ranking von Education First auf Platz 17, Deutschland auf Platz 10.<\/p>\n Ungarn ist als EU-Land zollrechtlich unproblematisch. Der Warenverkehr zwischen Deutschland oder einem anderen EU-Land und Ungarn ist im Rahmen des freien Warenverkehrs zwischen den Mitgliedsstaaten zollfrei und es werden keine Zollkontrollen an der \u00dcbergangsgrenze durchgef\u00fchrt. Importe aus Drittl\u00e4ndern nach Ungarn werden nach dem Gemeinsamen Zolltarif der EU verzollt.<\/p>\n Wichtig f\u00fcr den E-Commerce: Seit 2021 gilt f\u00fcr Fernverk\u00e4ufe an Nichtsteuerpflichtige im EU-Ausland eine EU-weit einheitliche Umsatzschwelle von 10.000 Euro. Wird diese Schwelle \u00fcberschritten, muss die Besteuerung mit dem Mehrwertsteuersatz erfolgen, der im Wohnsitzland des K\u00e4ufers gilt.<\/p>\n Nach dem Verbraucherschutzgesetz m\u00fcssen die f\u00fcr den Verbraucher wichtigsten Informationen \u00fcber das Produkt, d.h. die Produktbezeichnung, der Hersteller bzw. Vertreiber mit Anschrift und bei Produkten aus Drittl\u00e4ndern das Ursprungsland, in ungarischer Sprache angegeben werden.<\/p>\n F\u00fcr deutsche Anbieter im E-Commerce ist Ungarn ein kleiner, aber interessanter Markt in \u00fcberschaubarer Entfernung. Rund 81 Prozent der knapp 10 Mio. Ungarn sind digital unterwegs und kaufen gerne und regelm\u00e4\u00dfig online ein. Die aktivste Zielgruppe sind die j\u00fcngeren Konsumentinnen und Konsumenten bis 45 Jahre, die das Internet von vielen digitalen Endger\u00e4ten und oft auch mobil nutzen, um das gew\u00fcnschte Produkt zum gew\u00fcnschten Preis zu finden. Diese Zielgruppe, die weniger Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit im E-Commerce hat und digitale Zahlungsm\u00f6glichkeiten problemlos nutzt, ist die treibende Kraft des ungarischen E-Commerce.<\/p>\n <\/p>\n Wir erkl\u00e4ren, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu \u00dcbersetzungsprojekten und erl\u00e4utern Technologien und Prozesse. Au\u00dferdem berichten wir \u00fcber aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.<\/em><\/p>\r\n \u00a0<\/p>\r\n Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beitr\u00e4gen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung<\/strong> dar und k\u00f6nnen eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.<\/em><\/span><\/p>\r\n\r\nInternetnutzung, Kaufverhalten, Branchen, Marktpl\u00e4tze<\/h2>\n
Sprache<\/h2>\n
Wissenswertes zu Import- und Zollbestimmungen, Umsatzschwelle, Verpackungsvorschriften<\/h2>\n
Fazit<\/h2>\n
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\nQuellen<\/h2>\n
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Weiterf\u00fchrende Links<\/h2>\n
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\r\n![\"autor_eurotext_100\"](\"\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2016\/06\/autor_eurotext_100.jpg\")
Autor:<\/span> Eurotext Redaktion<\/h2>\r\n